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Schepseskaf

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Namen von Schepseskaf
Horusname
G5
A50X
Schepse-chet
Šps-ẖt
Der Erhabene der Götterschaft
Nebtiname
G16
A50
Schepse-nebti
Šps-nb.tj
Der Erhabene der beiden Herrinnen
Eigenname
A50S29S29D28
I9
Schepseskaf
Šps s k3=f
Sein Ka ist erhaben / edel
sw
t
bit
t
A50S29S29D28
I9
Nesut biti Schepseskaf
Njswt bjtj Šps s k3=f
König von Ober- und Unterägypten: Sein Ka ist erhaben
Königspapyrus Turin (Nr.III./15)
HASHHASHHASHHASHHASHV11AG7HASHM4O50
X1
Z1Z1Z1Z1HASH

....rnpt 4....
.... (lebte) für 4 Jahre....[1]
Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.25)
A51O34
O34
D28
I9
Eigenname : Schepseskaf
Šps s k3=f
Sein Ka ist erhaben / edel
Griechisch
Manetho-Varianten:

Africanus: Σεβερχερης (Sebercheres)
Eusebius: fehlt
Eusebius, AV: fehlt

Schepseskaf war der siebente und letzte zeitgenössisch belegte König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie des Alten Reichs. Er regierte etwa von 2510 bis 2500 v. Chr.[2] Über seine Person existieren nur sehr wenige Zeugnisse. Die einzigen bekannten Ereignisse aus seiner kurzen Regierungszeit sind die Vollendung der Tempelanlage der Mykerinos-Pyramide und der Bau seiner eigenen Grabanlage in Sakkara-Süd.

Herkunft und Familie

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Die familiären Verhältnisse Schepseskafs liegen weitgehend im Dunkeln. Da durch ein Dekret belegt ist, dass er den Totentempel seines Vorgängers Mykerinos vollenden ließ, nahm George Andrew Reisner an, dass er dessen Sohn sein müsse. Diese Annahme kann allerdings nicht als sicher gelten, da in dem Dekret keine Verwandtschaftsangabe enthalten ist. Die Fertigstellung der Grabanlage durch den Nachfolger eines verstorbenen Pharaos ist außerdem nicht davon abhängig, ob ein Verwandtschaftsverhältnis besteht.[3]

Die Mutter von Schepseskaf ist unbekannt. Unklar ist auch das Verhältnis zu drei weiteren Frauen. Bei Chamaat, die den Titel einer Königstochter trägt, könnte es sich entweder um eine Tochter von Schepseskaf oder von Userkaf, dem ersten Herrscher der 5. Dynastie, handeln. Die in Gizeh bestattete Königin Bunefer könnte seine Gemahlin oder seine Tochter gewesen sein, gleiches gilt für Chentkaus I.

Schepseskaf regierte nur wenige Jahre, die genaue Länge seiner Herrschaft ist allerdings unsicher. Der Königspapyrus Turin, der im Neuen Reich entstand und ein wichtiges Dokument zur ägyptischen Chronologie darstellt, gibt vier Jahre und einige Monate an, der im 3. Jahrhundert v. Chr. lebende ägyptische Priester Manetho nennt sieben Jahre. Das höchste zeitgenössisch belegte Datum ist ein „Jahr nach dem ersten Mal der Zählung“ (gemeint ist eine landesweite Zählung des Viehs zum Zwecke der Steuererhebung), welches seinem zweiten Regierungsjahr entspricht. Mehrheitlich wird in der Ägyptologie dem Königspapyrus Turin folgend eine Regierungslänge von vier bis fünf Jahren angenommen, vereinzelt wird aber auch wegen der Größe seines Grabmals eine längere Regierungszeit von sieben bis acht Jahren in Betracht gezogen.[4]

Sein erstes Regierungsjahr ist zum Teil auf dem Palermostein erhalten. Demnach bestieg er am 25. Peret IV den Thron. Das genaue Datum ließ sich aus der Kalenderjahrregelung im ägyptischen Verwaltungskalender ermitteln, der für die Regierungszeiten maßgebend war.[5] Auf dem Fragment wird auch von den Thronbesteigungszeremonien im Rahmen des Vereinigungsfestes der beiden Länder berichtet, wie beispielsweise Erscheinen des Königs von Ober- und Unterägypten und Umzug um die Mauer. Geburt des Upuaut. Daneben scheint auch die Wahl des Begräbnisstandortes vermerkt zu sein, obwohl letzterer Eintrag etwas zerstört ist und eine andere Interpretation möglich ist. Mit Sicherheit wird dort zumindest Qebeh Schepseskaf, der Name seines Grabmales, genannt.[6]

Außer den Angaben zur Thronbesteigung und seiner Bautätigkeit sind keine Ereignisse aus Schepseskafs Regierungszeit überliefert. Der Übergang zur 5. Dynastie nach seinem Tod ist noch größtenteils unklar. Zwischen ihm und Userkaf scheint für lediglich zwei Jahre ein König geherrscht zu haben, den Manetho Thamphthis nennt, der aber zeitgenössisch nicht belegt ist. Auch Chentkaus I. wird teilweise als kurzzeitige Herrscherin oder Regentin in Betracht gezogen.[7]

Da sein Vorgänger Mykerinos noch vor der Fertigstellung seiner Pyramidenanlage verstarb, hatte Schepseskaf die Verantwortung, sie zu vollenden. Während die eigentliche Pyramide unter Mykerinos wohl noch fertiggestellt worden war, waren vom Totentempel, dem 600 m langen Aufweg und dem Taltempel lediglich die Fundamente begonnen worden. Schepseskaf vollendete die Bauten in zeitsparender Ziegel-Bauweise. Diese Arbeiten sind durch zwei Stelen bezeugt, die Schepseskaf im Totentempel der Mykerinos-Pyramide aufstellen ließ.

Die Mastaba des Schepseskaf

Hauptartikel: Mastabat al-Firʿaun

Sein eigenes Grabmal errichtete Schepseskaf in Sakkara-Süd, auf halbem Wege zwischen der Stufenpyramide des Djoser in Sakkara und den Pyramiden des Begründers der 4. Dynastie Snofru in Dahschur. Er wich hierbei von dem inzwischen etablierten Konzept der Pyramide als königliche Grabanlage ab und griff stattdessen auf die ältere Form der Mastaba zurück. Sein Grab, das unter dem Namen Mastabat al-Firʿaun bekannt ist, besteht im Kern aus zwei Stufen und hat eine Länge von 99,6 m, eine Breite von 74 m und eine Höhe von etwa 18 m. Als Baumaterial diente roter Sandstein, die Verkleidung bestand ursprünglich aus Tura-Kalkstein und in der untersten Steinlage aus Rosengranit.

Beim Bau des unterirdischen Kammersystems behielt er allerdings das bei den Pyramiden verwendete Konzept bei. Der Eingang liegt an der Nordseite der Mastaba. Die Bauarbeiten am Kammersystem sind nicht vollendet worden. Der Sarkophag, der wohl aus Grauwacke oder Basalt gefertigt wurde, ist nur noch in Fragmenten erhalten.

Kopf einer Alabaster-Statue, die früher Schepseskaf, heute allerdings überwiegend Mykerinos zugeschrieben wird; Museum of Fine Arts, Boston

Es existiert keine annähernd vollständig erhaltene Statue, die zweifelsfrei das Abbild des Schepseskaf zeigt. Im Totentempel seiner eigenen Grabanlage wurden nur Fragmente der unteren Hälfte einer Sitzstatue gefunden. Sie bestehen aus Dolerit und befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo (Kairo JE 40704).[8] Bei einem weiteren Stück ist unklar, ob es Schepseskaf darstellt. Es handelt sich um einen Statuenkopf aus Alabaster, der sich heute im Museum of Fine Arts in Boston (Boston 09.203)[9] befindet und der von George Andrew Reisner Anfang des 20. Jahrhunderts im Taltempel der Mykerinos-Pyramide entdeckt wurde. Da das Fundstück ein sehr jugendliches Gesicht zeigte, zog Reisner die Möglichkeit in Betracht, dass es sich nicht um ein Bildnis des Mykerinos, sondern des Schepseskaf handeln könnte. Bestärkt wurde er in dieser Annahme, da er in der Nähe weitere Fragmente aus Alabaster fand, von denen eines den Namen des Schepseskaf trug.[10] Heute wird allerdings überwiegend davon ausgegangen, dass der Statuenkopf tatsächlich Mykerinos darstellt, da die Gesichtszüge denen von anderen Statuen dieses Königs sehr ähnlich sind.[11]

Schepseskaf im Gedächtnis des Alten Ägypten

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Schepseskaf scheint nach seinem Ableben nur einen sehr geringen Totenkult genossen zu haben, was wohl auf seine recht kurze Regierungszeit zurückzuführen ist. Lediglich drei Totenpriester und mit dem Totenkult in Zusammenhang stehende Beamte sind für ihn belegt.[12] Diese Zahl ist verglichen mit den anderen Herrschern der 4. Dynastie äußerst gering, so sind etwa für Cheops 73[13] und für Mykerinos immer noch 21[14] Totenpriester und Beamte belegt. Der Kult scheint auch schneller erloschen zu sein als bei seinen Vorgängern. Während der Kult seiner Vorgänger noch bis in die 6. Dynastie anhielt, ist er für Schepseskaf nur bis in die 5. Dynastie nachweisbar.

Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Kultes spielte unter Schepseskaf nur noch eine geringe Rolle. Für die Versorgung mit Opfergaben wurden üblicherweise zahlreiche landwirtschaftliche Güter (Domänen) angelegt. Für Cheops lassen sich ganze 60 Domänen nachweisen[15], für Schepseskaf aber lediglich zwei.[16]

Mittleres und Neues Reich

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Die einzige bekannte Erwähnung des Schepseskaf im Mittleren Reich stammt von einem Relief, das ein Metzger namens Ptahhotep im Hof des Totentempels der Mastabat al-Firʿaun anbringen ließ. Offenbar war im frühen Mittleren Reich wieder eine Priesterschaft für Schepseskaf gegründet worden, denn Ptahhotep spricht auf dem Relief dessen Priester an, ihm (Ptahhotep) Opfergaben darzubringen. Er bedient sich also des Ansehens des verstorbenen Königs, um seine eigene Versorgung im jenseitigen Leben zu sichern.[17]

Im Neuen Reich wurden während der 18. Dynastie im Hof der Mastabat al-Firʿaun mehrere einfache Gräber angelegt. In der folgenden 19. Dynastie fand unter Ramses II. ein landesweites Restaurierungsprogramm statt, das von seinem Sohn Chaemwaset geleitet wurde. Auch an Schepseskafs Grabmal sind Ausbesserungsarbeiten aus dieser Zeit inschriftlich bezeugt.[12]

Allgemeines

Zum Namen

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen. 2. Auflage, von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-422-00832-2, S. 53, 180.
  • Selim Hassan: Excavations at Giza. Band III., Cairo 1941, S. 176–180.
  • Kurt Sethe: Urkunden des Alten Reichs. Band I, Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1903, 1913, S. 160, 166.

Zur Mastaba

Detailfragen

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. von Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2310-7, S. 26, 28, 39, 156–159, 175, 179, 188.
  • Hans Goedicke: Königliche Dokumente aus dem Alten Reich. In: Ägyptologische Abhandlungen. Band 14, Harrassowitz, Wiesbaden 1967, S. 16–21.
  • Peter Jánosi: Bemerkungen zur Regierung des Schepseskaf. In: Göttinger Miszellen. Band 141, Göttingen 1994, S. 49–54.
  • George Andrew Reisner: Mycerinus. The Temples of the Third Pyramid at Giza. Harvard University Press, Cambridge (Mass.) 1931 (Volltext als PDF; 176 MB).
  • Heinrich Schäfer: Ein Bruchstück altägyptischer Annalen (= Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften. Anhang: Abhandlungen nicht zur Akademie gehöriger Gelehrter. Philosophische und historische Abhandlungen. 1902, Band 1, ZDB-ID 221471-4). Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1902, S. 32–33 (online).
  • Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology. In: Archiv Orientální. Band 69, Prag 2001, S. 363–418 (Volltext als PDF; 31 MB).
  • Dietrich Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. Posthume Quellen über die Könige der ersten vier Dynastien. In: Münchener Ägyptologische Studien. Bans 17, Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1969, S. 225–228.
Commons: Schepseskaf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alan H. Gardiner: The royal canon of Turin. Griffith Institute, Oxford 1997, ISBN 0-900416-48-3, Bildtafel 2.
  2. Jahreszahlen nach Th. Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3.
  3. Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3244-1, S. 66.
  4. Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3244-1, S. 74.
  5. Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz / Wiesbaden 1950, S. 54.
  6. H. Schäfer: Ein Bruchstücke altägyptischer Annalen. Berlin 1902, S. 32–33, online.
  7. Miroslav Verner: Further Thoughts on the Khentkaus Problem. In: Discussions in Egyptology. Band 38, 1997, S. 109–117 (PDF; 2,7 MB).
  8. Berta Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis, Part 2. Saqqâra to Dahshûr. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2003, S. 434.
  9. G. A. Reisner: Mycerinus: The Temples of the Third Pyramid at Giza. Cambridge (Mass.) 1931, S. 112 (Nr. 23); Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 30 (PDF 30,5 MB); Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. Abgerufen am 31. August 2019.
  10. G. A. Reisner: Mycerinus: The Temples of the Third Pyramid at Giza. Cambridge (Mass.) 1931, S. 112 (Nr. 23).
  11. Chatharine H. Roehrig: Head of King Menkaure as a Young Man. In: The Metropolitan Museum of Art, New York (Hrsg.): Egyptian Art in the Age of the Pyramids. New York 1999, S. 274–276.
  12. a b F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. München / Berlin 1969, S. 225.
  13. F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. S. 152–156.
  14. F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. München / Berlin 1969, S. 213–214.
  15. F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. München / Berlin 1969, S. 156–158.
  16. F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. München / Berlin 1969, S. 226–227.
  17. F. Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. München / Berlin 1969, S. 228.
VorgängerAmtNachfolger
MykerinosPharao von Ägypten
4. Dynastie
Thamphthis ?
Chentkaus I. ?