Schießen (Bergbau)

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Dokumentation des bergmännischen Schießens aus dem Ganzen in Freiberg 1767

Schießen bezeichnet bergmännische Verfahren zum Ausbruch und Lösen von Fels beim Vortrieb von Stollen, Strecken und beim Abteufen von Schächten im Bergbau mit Hilfe von Sprengstoff.[1] Zur Anwendung kommen hierbei, je nach Eigenschaften des Gesteins, unterschiedliche Sprengstoffe.[2] Vom Begriff Schießen abgeleitet werden im Bergbau Sprengmeister als Schießmeister,[ANM 1] ihre Gehilfen als Schießhauer bezeichnet.[3]

Zwei Häuer beim Bohren

Über das genaue Einführungsdatum der Schießarbeit herrscht unter den Bergbaugelehrten und Schriftstellern eine große Meinungsverschiedenheit.[4] So sollen lt. Gurlt bereits in der Mitte des 15. Jahrhunderts am Rammelsberg erste Sprengversuche mit Schießpulver stattgefunden haben.[5] Allerdings gibt es hierüber keinerlei offizielle Aufzeichnungen oder Urkunden.[4] Zwar war das Schwarzpulver bereits Anfang des 13. Jahrhunderts bekannt, jedoch wurde es zunächst nur für Schusswaffen genutzt.[6] Auch über den Erfinder des Schießpulvers gibt es unterschiedliche Ausführungen, die allesamt keine genaue Aussage über den Namen des Erfinders[ANM 2] zulassen.[7] Somit ist der Name des Erfinders wohl nicht eindeutig einer Person zuzuordnen.[8] Die Angabe, dass Bohren und Schießen 1613 in Freiberg erfunden wurden, stammt von August Bayer, der sie in seinem Buch hinter die Ausbeutezahlen von 1613 schrieb.[9] Diese Aussagen beziehen sich jedoch auf einen Freiberger Ausbeutebogen vom Quartal Trinitatis 1715.[10] Durchgeführt und beantragt soll die Schießarbeit von Oberbergmeister Martin Weigel worden sein.[4] Ein urkundlicher Beleg zu dieser Aussage fehlt[ANM 3] bis heute.[10] Einem Bericht des Generalvikars für den Bergbau der Republik Venedig zufolge soll im Jahr 1573 Giovanni Battista Martinengo in Gruben der Republik Venedig Sprengungen durchgeführt[ANM 4] haben.[11] Die bisher frühesten Belege für den erfolgreichen Einsatz der Schießtechnik stammen aus Le Thillot in den Vogesen für das Jahr 1617.[10] 1627 sind Versuche im damals ungarischen Schemnitz bezeugt, die Sprengtechnik im Bergbau anzuwenden.[12] Der Tiroler Bürger Kaspar Weindl zündete am 16. Februar des besagten Jahres, vor großem Publikum, den ersten offiziellen Sprengschuss.[13] Ab dem Jahr 1632 wurde das Schießen im Clausthal eingeführt und seit dem Jahr 1643 auch in Sachsen.[14] Das Schießen aus dem Ganzen[ANM 5] wird das erste Mal in der am 2. Januar 1669 erschienenen Churköllnischen Bergordnung erwähnt.[15] In Sachsen wird das Schießen aus dem Ganzen in der Stollnordnung des Kurfürsten Friedrich August II. aus dem Jahr 1749 vorgeschrieben.[16]

Über einen langen Zeitraum wurden die Erze oder Mineralien im Bergbau in mechanischer Handarbeit gewonnen.[17] Mit Schlägel und Eisen wurde unter Aufwendung von Muskelarbeit das Gestein mühsam aus dem Felsen gelöst.[18] Um härtere Gesteine aus dem Verband zu lösen, wandte man zur Unterstützung das Feuersetzen an.[19] Später begann sich die Methode der Gewinnung durch Sprengen allmählich durchzusetzen.[17] In den Anfangsjahren haben die Bergleute das Schießpulver in natürliche Spalten im Gestein gefüllt und dann gezündet. Erst später ging man dazu über, Löcher in den Fels zu bohren.[11] Diese Löcher bezeichneten die Bergleute als Schießlöcher.[20] Das bergmännische Schießen wird in die beiden Tätigkeiten „Herstellung der Bohrlöcher“ anschließend „Besetzen[ANM 6] und Wegthun[ANM 7] der Bohrlöcher“ unterteilt.[21] In den ersten Jahrhunderten nach der Einführung der Sprengarbeit im Bergbau verwendete man als Sprengstoff Schwarzpulver.[11] Das „Hereingewinnen“ des Gesteins unter Zuhilfenahme von Pulver[ANM 8] nannte man Schießen.[22] Die einzelnen Bohrlöcher bezeichnete man auch als „Schüsse“ und sprach davon, „die Schüsse abzutun“.[23] Um die einzelnen Schüsse besorgen zu können, erhielt der Steiger vorher eine bestimmte Summe Geld, das als Schießgeld bezeichnet wurde.[20]

Manuell hergestellte Bohrpfeife, Bergwerk Suggental, ca. 1785
Modernes Schussschema (Zahlen geben die Schussverzögerung in Millisekunden an)

Zunächst werden Bohrlöcher in die Ortsbrust getrieben.[24] Die Bohrlöcher wurden in den ersten Jahrhunderten manuell hergestellt, indem der Hauer mit dem Schlägel auf das Ende des Stabeisens schlug, diese dann 'umsetzte' (um ein Drittel drehte, damit die Meißelschneide an einer anderen Stelle im Bohrlochtiefsten aufsetzte) und dann den nächsten Schlag führte.[11] Anschließend wurde das Bohrmehl mittels eines Bohrkrätzers aus dem Bohrloch entfernt.[13] Jedes dieser Löcher musste zum Schießen eine vorgeschriebene Tiefe haben.[20] Aufgrund dieses aufwändigen Verfahrens wurden in den ersten Jahren nur wenige Bohrlöcher erstellt.[13] In der Regel wurden die Bohrlöcher von zwei Bohrhauern erstellt, die zwei Bohrlöcher pro Schicht schaffen mussten.[19] Es kam aber auch vor, dass ein einzelner Hauer für die Erstellung eines einzigen Bohrloches von einem Meter Länge, je nach Härte des Gesteins, mehrere Tage benötigte und dafür erhielt er gerade einmal einen Lohn von 16 Groschen und 4 Pfennigen.[11] Aufgrund des großen Zeitaufwandes für das manuelle Bohren war diese Tätigkeit am Anfang sehr teuer, zudem wurden viel zu große Bohrlöcher[ANM 9] erstellt.[8] Beim modernen Bergbau werden die Bohrlöcher durch manuelle Bohrhämmer oder automatisierte Bohrwagen im Rahmen des mechanischen Vortriebs hergestellt.[1] Um ein optimales Schießergebnis zu erzielen, werden die Bohrlöcher nach einem zuvor berechneten Bohrschema erstellt.[24] Dabei gilt es, an einer Stelle in der Ortsbrust eine Schwächung des Gebirges mittels Einbruch zu erzielen.[25] Der Durchmesser und die Länge der Bohrlöcher wurde im Laufe der Jahre an die Bedingungen vor Ort angepasst.[26] In den Anfangsjahren der Bohrarbeit wurden die Bohrlöcher je nach Bergrevier mit einer Länge von etwa 70 Zentimetern[19] bis zu einem Meter hergestellt, der Bohrlochdurchmesser lag bei rund 64 Millimetern.[11] Im modernen Bergbau werden die Bohrlöcher bei der Streckenauffahrung mit einer Länge zwischen zwei und drei Metern hergestellt (im Salzbergbau bei Strossenbau haben die Bohrlöcher sogar bis zehn Meter Länge).[26] Welcher Bohrlochdurchmesser erstellt wird, hängt von der Gewinnbarkeit des Gesteins und somit vom benötigten Sprengstoff ab.[27] Der Bohrlochdurchmesser wird an den Durchmesser der verwendeten Sprengstoffpatronen angepasst und beträgt je nach verwendeter Patrone zwischen 25 und 55 Millimeter.[26]

Die Sprengarbeit

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Die erstellten Bohrlöcher werden mit Sprengstoffen geladen,[28] verdämmt und anschließend gezündet.[11] Um gute Schießergebnisse zu erbringen, wurden an das verwendete Pulver bestimmte Anforderungen gestellt. So durfte das Pulver eine nicht zu grobe Körnung haben und musste gleichförmig rund oder stumpfeckig sein. Zudem durfte es nicht nass sein und musste schnell und gleichförmig abbrennen.[29] Aufbewahrt wurden das Pulver und das weitere zum Schießen benötigte Material vor Ort in einer hölzernen Kiste, dem Schießkasten, auch Schießkorb genannt.[23] Zum Verdämmen der Bohrlöcher eignen sich Materialien wie Letten oder Sand.[1] Häufig verwendete man auch einen entsprechend geformten Holzstock, den Schießpflock, auch Schießpropf genannt, den man fest in das geladenen Bohrloch einschlug, um es zu verdämmen.[23] Das richtige Verdämmen der Bohrlöcher ist von großer Wichtigkeit, da eine nicht richtig bzw. nicht genügend verdämmte Ladung, wenn sie gezündet wird, nur den Besatz herausschleudert und nicht das Gestein zerstört.[30] Der Bergmann sagt dazu, der Schuss hat ausgepfiffen oder ausgeblasen.[31] Die verbliebenen, mit Schmauchspuren versehenen Bohrlöcher nennt man Pfeife oder Fuchs.[32] Das Zünden erfolgte bei der damaligen Verwendung von Schwarzpulver über Lunten.[11] Wenn der Schießer[ANM 10] die Lunte angezündet hatte, rief er laut die Worte „es brennt“.[33] Dann wusste jeder Bergmann, dass in Kürze eine Sprengung erfolgen würde und entfernte sich rasch vom Sprengort.[23] In der Regel begab sich dann der Bergmann zu einem durch Zimmerung hergestellten Fliehort, das er als Schießwand oder Schießkammer bezeichnet.[2] Der Warnruf wird auch heute noch im Bergbau vor dem Zünden der Ladung verwendet.[28]

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts blieb das Schwarzpulver das alleinige Sprengmittel im Bergbau.[34] Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die elektrische Zündung und im Jahr 1831 wurde die Sicherheitszündschnur erfunden.[8] Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden neue Sprengstoffe wie das Dynamit erfunden und im Bergbau verwendet.[35] Anfang des 20. Jahrhunderts erlangten die Chloratsprengstoffe, insbesondere im Kali- und Salzbergbau, eine wesentliche Bedeutung.[36] Durch die Erfindung der neuen Sprengstoffe wurde das Schwarzpulver für die Sprengtechnik im Bergbau unbedeutend und es wurde durch brisante Sprengstoffe ersetzt.[24] Insbesondere im Steinkohlenbergbau kommen spezielle Wettersprengstoffe zum Einsatz, um Schlagwetterexplosionen zu vermeiden.[25] Im Kali- und Salzbergbau wurden in den 1960er Jahren ANC-Sprengstoffe eingeführt.[36] Die Zündung der modernen Sprengstoffe wird elektrisch durchgeführt.[37] Hierfür werden die Zünder der jeweiligen Ladungen miteinander in Reihe oder parallel verschaltet.[24] Außerdem gibt es gemischte Reihen-/Parallelschaltung, wie die Drei-Antennen-Schaltung, und die gruppenweise Parallelschaltung.[26] Die so zusammengeschalteten Zünder bezeichnet der Bergmann als Zünderkette.[38] Nach der Verschaltung werden die Zünder, nachdem die Verbindungen mittels Widerstandsmessgerät und visuell kontrolliert wurden, mittels Strom aus einer Zündmaschine gezündet.[24] Die Sprengstoffe, Zündmittel und Zündmaschinen werden entweder über Tage oder unter Tage in speziell dafür eingerichteten Sprengstofflagern deponiert.[37] Kleinere Mengen Sprengstoffe und Zündmittel, die für die tägliche Schießarbeit benötigt werden, führen die Schießberechtigten in einer tragbaren Kiste mit sich.[39] Diese Kiste wird als Schießkasten oder Schießkorb bezeichnet.[2] Nicht verbrauchte Sprengstoffe und Zünder müssen am Schichtende wieder im Sprengstofflager verschlossen werden.[39]

Die Schießarbeit ist, insbesondere im Steinkohlenbergbau, mit großen Gefahren verbunden.[40] Da es sich bei den bei der Schießarbeit verwendeten Stoffen um Stoffe handelt, in denen große Energiemengen gespeichert sind, muss mit diesen Stoffen sehr sorgsam umgegangen werden.[3] Durch unzweckmäßige Ausführung der Schießarbeit[40] oder Unachtsamkeit, Fahrlässigkeit, vorsätzliche oder verbrecherische Absicht beim Umgang mit diesen Stoffen kann es zu großen Unfällen kommen.[3] Insbesondere im Steinkohlenbergbau sind zwei Gefahrenquellen bei der Schießarbeit zu beachten, die Ausgasung von Methan und das Auftreten von flugfähigem Kohlenstaub.[26] Selbst sehr geringe Mengen von weniger als einem Gramm Schwarzpulver oder wenige Gramm Dynamit können offen gezündet eine Schlagwetterexplosion auslösen.[25] Aufwirbelungen von Kohlenstaub werden mit einer offen gezündeten Ladung von 40–80 Gramm Schwarzpulver zur Explosion gebracht.[37] Neben diesen Gefahren, die unmittelbar durch die Zündung des Sprengstoffes hervorgerufen werden können, gibt es auch Gefahren für Personen, die durch giftige Sprengschwaden hervorgerufen werden können.[25] Es gibt auch Sprengstoffe, die bei unsachgemäßer Lagerung zur Selbstentzündung neigen.[21]

Regelwerke und Gesetze

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Schießarbeiten im Bergbau unter Tage dürfen nur von schießberechtigten Personen wie z. B. dem Schießmeister durchgeführt werden.[40] Außerdem müssen für die Durchführung der Schießarbeit eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Regelwerken beachtet werden.[3] Hierbei sind zu beachten das Gesetz über explosionsartige Stoffe (Sprengstoffgesetz) incl. seiner Änderungen, die Erste bis Dritte Verordnung zum Sprengstoffgesetz und die Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Sprengstoffgesetz (SprengVwV).[41] Des Weiteren müssen die Richtlinien des jeweils zuständigen Oberbergamtes für den Umgang mit Sprengmitteln im Bergaufsichtsbereich beachtet werden.[42] Außerdem sind zu beachten die DGUV-Regelwerke für Sprengarbeiten DGUV 113-016 sowie die Regelwerke für persönliche Schutzausrüstungen.[43]

  • Christoph Bartels: Vom frühneuzeitlichen Montangewerbe zur Bergbauindustrie – Erzbergbau im Oberharz 1635–1866. Bochum 1992, ISBN 3-921533-53-8.
  • Karl-Heinz Ludwig: Die Innovation des bergmännischen Pulversprengens. In: Der Anschnitt. Jahrgang 38, Heft 3/4, 1986, S. 117–122.
  • Heinz Walter Wild: Anfänge und Entwicklung der bergmännischen Bohr- und Sprengtechnik. In: Leobener Grüne Hefte. Vorträge des 4. Erzberg-Symposiums in Eisenerz/Steiermark. Wien 1992.
  • Wilhelm Gröbl: Das Schlenkerbohren im Vergleich zum gewöhnlichen Handbohren. In: Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Jahrgang 1829. Wien 1881.
  • Autorenkollektiv: Der Sprengberechtigte im Bergbau und in der Steine– und Erdenindustrie. Hrsg.: SDAG Wismut. 3. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1977 (204 S.).

Einzelnachweise

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  1. a b c Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7.
  2. a b c Julius Dannenberg, Werner Adolf Frantz (Hrsg.): Bergmännisches Wörterbuch. Verzeichnis und Erklärung der bei Bergbau - Salinenbetrieb und Aufbereitung vorkommenden technischen Ausdrücke, nach dem neuesten Stand der Wissenschaft - Technik und Gesetzgebung bearbeitet, F. U. Brockhaus, Leipzig 1882.
  3. a b c d G. Lathan: Bohr- und Schießarbeiten im Bergbau. Band II. Fachbuchverlag, Leipzig 1958, S. 58 f.
  4. a b c Oskar Hoppe: Beiträge zur Geschichte der Erfindungen. Erste Lieferung. Wann, wo und von wem ist die bergmännische Schiessarbeit erfunden und vervollkommnet, und wie steht der Harzer Bergbau zu diesen Fragen? Dazu einige Bemerkungen über das Alter des Feuersetzens und des Schiessens, Verlag der Gross'schen Buchhandlung, Clausthal 1880, S. 6–9, 18, 19, 50.
  5. Adolf Gurlt: Die Bergbau- und Hüttenkunde. Eine gedrängte Darstellung der geschichtlichen und kunstmäßigen Entwicklung des Bergbau und Hüttenwesens. Mit 109 in den Text eingedruckten Holzschnitten, Druck und Verlag von G. D. Bädeker, Essen 1877, S. 20.
  6. Richard Escales: Die Explosivstoffe. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren Patente. Sechstes Heft Nitrosprengstoffe (Pikrinsäure, Trinitroluol u.A.), Verlag von Veit & Comp, Leipzig 1915, S. 1–4.
  7. J. Upmann: Das Schießpulver, dessen Geschichte, Fabrikation, Eigenschaften und Proben. Mit in den Text eingedruckten Holzstichen. Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn, Braunschweig 1874, S. 6, 7, 9, 10.
  8. a b c Richard Escales: Die Explosivstoffe. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren Patente. Erstes Heft, Das Schwarzpulver und ähnliche Mischungen, Kommissionsverlag von Gustav Fock, Leipzig 19o4, S. 1, 4, 5.
  9. A. Beyer: Das gesegnete Marckgrafthum Meißen, an unterirdischen Schätzen und Reichthum an allen Metallen und Mineralien. Johann Christoph Krause, Dresden 1732, S. 6
  10. a b c Pierre, Francis: Les mines de cuivre et d'argent de la Haute Moselle. In: Lotharingia. 5, 1993, S. 91–159.
  11. a b c d e f g h Heinz Walter Wild: Erfindung und Ausbreitung der Sprengarbeit im Bergbau. In: Verein der Freunde des Bergbaues in Graubünden (Hrsg.), Bergknappe, Nr. 30, 8. Jahrgang, November 1984, Buchdruckerei Davos AG, S. 14–21.
  12. Eberhard Czaya: Der Silberbergbau. Köhler & Amelang, Leipzig 1990, ISBN 3-7338-0035-4.
  13. a b c Eduard Brun: Die Anfänge der Sprengtechnik im Bergbau in der Schweiz. In: Verein der Freunde des Bergbaues in Graubünden (Hrsg.), Bergknappe, Nr. 53, 14. Jahrgang, August 1990, S. 15–21.
  14. Christian Wilhelm Fridrich SCHMID, Kurze Geschichte der Erfindung der Meisnischen Bergwerke und der Entwicklung ihrer Technik, Freiberg
  15. Thomas Wagner (Hrsg.): "Corpus iuris metallici recentissimi et antiquioris - Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze." Verlegt Johann Samuel Heinsis, Leipzig 1791, S. 867.
  16. Hermann Brassert: Bergordnungen der Preußischen Lande. Eisen Verlag, Köln 1858, S. 459.
  17. a b Albert Serlo: Leitfaden der Bergbaukunde. Erster Band, Vierte verbesserte und bis auf die neueste Zeit ergänzte Auflage, Verlag von Julius Springer, Berlin 1884, S. 215–218.
  18. Karl-Heinz Wennmohs: Mechanische Verfahren zum Gesteinlösen versus Gesteinlösen mit Bohr- und Sprengtechnik. In: Oliver Langefeld, Hossein Tudeshki (Hrsg.). Bohr- und Sprentechnisches Kolloquium 2021. Papierflieger Verlag GmbH, Clausthal-Zellerfeld 2021, ISBN 978-3-86948-797-7, S. 39, 40.
  19. a b c Wilfried Ließmann: Historischer Bergbau im Harz. 3. Auflage, Springer Verlag, Berlin und Heidelberg 2010, ISBN 978-3-540-31327-4, S. 61, 63, 66–72.
  20. a b c Johann Christoph Stößel (Hrsg.): Bergmännisches Wörterbuch. Darinnen die deutschen Benennungen und Redensarten erkläret und zugleich die in Schriftstellern befindlichen lateinischen und französischen angezeiget werden. Chemnitz 1778.
  21. a b Gustav Köhler: Lehrbuch der Bergbaukunde. Zweite verbesserte Auflage, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1887, S. 149, 183–198.
  22. Carl Friedrich Richter: Neuestes Berg-und Hütten-Lexikon. Zweiter Band, M–Z, Kleefeldsche Buchhandlung, Leipzig 1805.
  23. a b c d Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen. Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1871.
  24. a b c d e Horst Roschlau, Wolfram Heinze, SDAG Wismut (Hrsg.): Wissensspeicher Bergbautechnologie. 1. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1974, S. 41–58.
  25. a b c d Helmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Erster Band, Neunte völlig neubearbeitete Auflage, mit 584 Abbildungen und einer farbigen Tafel, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1955, S. 151–163.
  26. a b c d e Ernst-Ulrich Reuther: Lehrbuch der Bergbaukunde. Erster Band, 12. Auflage, VGE Verlag GmbH, Essen 2010, ISBN 978-3-86797-076-1, S. 102, 103, 118–121, 128–137, 145, 146.
  27. K. Kegel:Lehrbuch der Bergwirtschaft. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH, Berlin Heidelberg 1931, S. 305–307.
  28. a b Tilo Cramm, Joachim Huske: Bergmannssprache im Ruhrrevier. 5. überarbeitete und neu gestaltete Auflage, Regio-Verlag, Werne 2002, ISBN 3-929158-14-0.
  29. Wilhelm Leo: Lehrbuch der Bergbaukunde. Druck und Verlag von G Basse, Quedlinburg 1861, S. 150–153.
  30. Heinrich Otto Buja: Ingenieurhandbuch Bergbautechnik, Lagerstätten und Gewinnungstechnik. 1. Auflage. Beuth Verlag, Berlin/ Wien/ Zürich/ Berlin 2013, ISBN 978-3-410-22618-5, S. 202.
  31. Daniel Sanders: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Zweiter Band, erste Hälfte, L-R, Verlag von Otto Wiegand, Leipzig 1863, S. 527.
  32. Carl von Scheuchenstuel: IDIOTICON der österreichischen Berg- und Hüttensprache. Zum besseren Verständnisse des Österreichischen Berg-Gesetzes und dessen Motive. k. k. Hofbuchhändler Wilhelm Braumüller, Wien 1856.
  33. Albert Serlo (Hrsg.): Leitfaden zur Bergbaukunde. Nach den an der königlichen Berg - Akademie zu Berlin gehaltenen Vorlesungen von Bergrath Heinrich Lottner. Erster Band, mit 174 in den Text gedruckten Holzschnitten und 2 lithographirten Tafeln, Verlag von Julius Springer, Berlin 1869, S. 177.
  34. Fritz Heise: Sprengstoffe und Zündung der Sprengschüsse mit besonderer Berücksichtigung der Schlagwetter- und Kohlenstaubgefahr auf Steinkohlengruben. Verlag von Julius Springer, Berlin 1904, S. 3, 4.
  35. Rudolf Biedermann: Die Sprengstoffe ihre Chemie und Technologie. Zweite Auflage. Mit 12 Figuren im Text, In: Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen, 286. Bändchen, Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin1 917, S. 10, 12, 13.
  36. a b Rüdiger Triebel, Frederik Flach: Sicherheitsaspekte von Sprengstoffen im Kali- und Salzbergbergbau. In: Oliver Langefeld, Hossein Tudeshki (Hrsg.). Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium 2021. Papierflieger Verlag GmbH, Clausthal-Zellerfeld 2021, ISBN 978-3-86948-797-7, S. 11.
  37. a b c Fritz Heise, Fritz Herbst: Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Erster Band, Fünfte verbesserte Auflage, Verlag von Julius Springer, Berlin 1923, S. 159, 214–229.
  38. Helmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Erster Band, zehnte völlig neubearbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1961, S. 217–220.
  39. a b W. Schlüter: Die Polizeivorschriften über das Sprengwesen im Bergbau. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift. Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (Hrsg.), Nr. 2, 72. Jahrgang, 11. Januar 1936, S. 36–42.
  40. a b c Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Hrsg.): Die Berufsausbildung im Steinkohlenbergbau der Länder der Gemeinschaft. Luxemburg 1956, S. 98–104.
  41. Klaus Grund: Untersuchungen zur Entwicklung des Lehr- und Forschungsbergwerkes der TU Bergakademie Freiberg - Das Bergwerk 2000+. Genehmigte Dissertation an der Fakultät für Geowissenschaften - Geotechnik und Bergbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg 2010, S. 150.
  42. Sächsisches Oberbergamt (Hrsg.): Richtlinie des Sächsischen Oberbergamtes für den Umgang mit Sprengmitteln im Bergaufsichtsbereich (Richtlinie Sprengwesen - RL SpW). Freiberg 1996.
  43. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (Hrsg.): Sprengarbeiten. DGUV Regel 113-016, Berlin 2015.
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  1. Es werden die Begriffe Schießmeister, Schießhauer und Schießberechtigter verwendet, dazu noch Oberschießmeister und Schießsteiger. Weiterhin wird der Sprengmeister (über Tage) vom Schießmeister (unter Tage) abgegrenzt. Dabei sind alle diese Personen Schießberechtigte, der Schießmeister übt das Sprengen als Hauptberuf aus, während der Schießhauer im Rahmen seiner Hauerarbeit sprengt. Oberschießmeister und Schießsteiger sind Vorgesetzte. (Quelle: G. Lathan: Bohr- und Schießarbeiten im Bergbau.)
  2. Nach intensiven Forschungen des Sachverständigen für Explosivstoffe, Oskar Gutmann, wurde das Schießpulver sukzessive aus dem griechischen Feuer entwickelt. Somit ist lt. Gutmann der Erfinder des Schießpulvers weder Albertus Magnus noch Markus Graecus. Auch Berthold Schwarz und Roger Bacon sind nicht eindeutig als Erfinder des Schießpulvers festzustellen. Allerdings ist lt. Gutmann die treibende Kraft des Schießpulvers im Jahr 1313 durch den Mönch Berthold Schwarz aus Breisgau erstmalig bestätigt worden. (Quelle: Richard Escales: Die Explosivstoffe. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren Patente. Erstes Heft, Das Schwarzpulver und ähnliche Mischungen.)
  3. Die Ungenauigkeit der Angaben liegt nach Auffassung von Johann Friedrich Gmelin darin, dass die Autoren sich bei ihren Angaben mehr auf Tradition, entfernte Übereinstimmungen von Namen oder andere nicht ganz zuverlässige Hinweise bezögen. Gmelin bemängelte bereits in seinem Buch aus dem Jahr 1783 Beyträge zur Geschichte des teutschen Bergbaues, dass die Geschichtsschreiber, anstatt zum Beweis Urkunden oder einstimmige Zeugnisse zu verwenden, sich lieber auf solche nicht eindeutige Belege verlassen würden. (Quelle: Oskar Hoppe: Beiträge zur Geschichte der Erfindungen.)
  4. So soll er zunächst ein kleines Loch in den Berg gemacht haben und dieses dann mithilfe von Schwarzpulver gesprengt haben. Allerdings soll Martinengo die Sprengversuche nach einigen Jahren, ohne größere Erfolge erzielt zu haben, wieder eingestellt haben. Diese Aussagen stammen aus Unterlagen und Dokumenten des Staatsarchivs Venedig. (Quelle: Heinz Walter Wild: Erfindung und Ausbreitung der Sprengarbeit im Bergbau.)
  5. Als Schießen aus dem Ganzen bezeichnet man das Schießen ohne Zuhilfenahme von anderen Gesteinsarbeiten. Lange Zeit hielt man diese Form des Schießens für nicht durchführbar und unterstützte das Heraussprengen des Gesteins aus dem kompletten Gesteinsblock durch unterschrämen der Ortsbrust. Schießen war an die Stelle des Eintreibens von Keilen getreten und galt lange Zeit als reine Nacharbeit. (Quelle: Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen.)
  6. Früher wurden im Bergbau das Laden des Sprengstoffes und das Verdämmen der Bohrlöcher als eine zusammengehörende Tätigkeit angesehen und als Besetzen bezeichnet. (Quelle: Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen.) Im modernen Bergbau unterscheidet man zwischen Laden und Besetzen. Laden ist das Einbringen des Sprengstoffes in die Bohrlöcher und Besetzen das Verdämmen der Bohrlöcher. (Quelle: Tilo Cramm, Joachim Huske: Bergmannssprache im Ruhrrevier.)
  7. Als Wegthun, auch hinwegthun, abschiessen, wegschiessen oder anstecken bezeichnete man das Herbeiführen der Entzündung des in den Bohrlöchern befindlichen Pulvers. (Quelle: Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen.) Eine andere Bezeichnung für das Entzünden der Ladung ist Abtun. (Quelle: Helmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berücksichtigung des Steinkohlenbergbaus. Erster Band)
  8. Mit Pulver war das damals gebräuchliche Schießpulver gemeint. (Quelle: Carl Friedrich Richter: Neuestes Berg-und Hütten-Lexikon.)
  9. Die großen Löcher, die dreimal so groß waren wie erforderlich, erforderten sehr starke Pulverladungen. Dies führte dazu, dass beim Sprengen starke Erschütterungen im Grubengebäude verursacht wurden. Des Weiteren war das Pulver zu der damaligen Zeit sehr teuer, was wiederum die Kosten für das Schießen erhöhte. (Quelle: Richard Escales: Die Explosivstoffe. Mit besonderer Berücksichtigung der neueren Patente. Erstes Heft, Das Schwarzpulver und ähnliche Mischungen.) Außerdem wurden durch die großen Schießpulvermengen starke Sprengschwaden erzeugt, die die Wetter im Grubengebäude aufgrund der oftmals schwachen Bewetterung stark belasteten. (Quelle: Heinz Walter Wild: Erfindung und Ausbreitung der Sprengarbeit im Bergbau.)
  10. Als Schießer bezeichnete man früher einen Bergmann, der die Schießarbeit durchführte. (Quelle: Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen.)