Schlader (Gemeinde Karlstein)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schlader (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Schlader
Schlader (Gemeinde Karlstein) (Österreich)
Schlader (Gemeinde Karlstein) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Waidhofen an der Thaya (WT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Waidhofen an der Thaya
Pol. Gemeinde Karlstein an der Thaya
Koordinaten 48° 51′ 56″ N, 15° 23′ 22″ OKoordinaten: 48° 51′ 56″ N, 15° 23′ 22″ Of1
Höhe 519 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 37 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 3,76 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06429
Katastralgemeinde-Nummer 21046
Zählsprengel/ -bezirk Schlader (32209 006)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
37

BW

Schlader ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Karlstein an der Thaya in Niederösterreich mit 37 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1] Bis Ende 1970 war Schlader eine eigenständige Gemeinde.[2]

Das Dorf liegt südlich von Karlstein in einer kleinen Senke. Die Nachbarorte sind Griesbach, Goschenreith, Eggersdorf und Wertenau. Schlader ist ein Haufendorf mit einigen großen Anwesen, mit einer Kapelle (Welt-Icon)[3] und einem Feuerwehrhaus in der Ortsmitte. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 29 Adressen.[4]

Urkundlich wurde der Ort 1362 als Slätern, 1369 als Sleytor und später als Sletær erwähnt. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 18 Häusern genannt, das nach Puch eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Karlstein besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus und besorgte die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Karlstein und Weinern sowie der Herrschaft und der Pfarre Raabs.[5] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Schlader ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Schmied, eine Schneiderin und mehrere Landwirte ansässig.[6] Damals gab es auch eine kleine Volksschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch einen kleinen Kaufmannsladen, eine Schmiede in Betrieb, ein Gasthaus und zwei Löschwasserteiche im Ortszentrum. Bis zur Gemeindezusammenlegung am 1. Jänner 1971[2] gehörte zur damaligen Gemeinde Schlader auch der Ort Wertenau. Im Zuge der Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Schlader per 1. Jänner 1971 der Marktgemeinde Karlstein an der Thaya bei.

Der Ortsname ist slawischer Herkunft, zu slaw. slatina „Sumpf, Morast“[7].

Das Spezielle an Schlader ist, dass es an keinem Bach liegt (genauso wie Wertenau, das jedoch eine geplante Webersiedlung war). Daher befand sich auf einem Hügel oberhalb von Schlader (in Richtung Goschenreith) bei der heutigen Einzellage Windmühlhäusl eine Windmühle.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Adolf Maier (1861–1935), Inspektor des Wiener Viehmarktes und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 39. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. November 2024.
  3. Ortsansicht auf karlstein-thaya.gv.at
  4. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  5. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 230 (Schlader in der Google-Buchsuche).
  6. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 442
  7. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen, 3. Teil, 1994