Schleuse Wernsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schleuse Wernsdorf
Zustand 2015
Zustand 2015

Zustand 2015

Lage
Schleuse Wernsdorf (Brandenburg)
Schleuse Wernsdorf (Brandenburg)
Koordinaten 52° 22′ 19″ N, 13° 42′ 31″ OKoordinaten: 52° 22′ 19″ N, 13° 42′ 31″ O
Land: Deutschland Deutschland / Brandenburg
Ort: Wernsdorf
Gewässer: Spree-Oder-Wasserstraße
Gewässerkilometer: km 47,60
Daten
Eigentümer: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Zuständiges WSA: Spree-Havel, Außenbezirk Erkner
Planungsbeginn: vor 1886
Bauzeit: Nordschleuse ab 1904
Südschleuse ab 1888
Sanierung: 2004 bis 2006
Schleuse
Typ: Binnenschleuse
Nutzlänge: Nordschleuse: 115 m
Südschleuse: 65,00 m
Nutzbreite: Nordschleuse: 9,40 m
Südschleuse: 8,60 m
Durchschnittliche
Fallhöhe:
4,51 m
Sonstiges
Stand: Anrufkanal UKW 62

f1

Die Schleuse Wernsdorf bildet die Schleusengruppe der Kanalstufe Wernsdorf in der Bundeswasserstraße Spree-Oder-Wasserstraße im deutschen Bundesland Brandenburg. Sie liegt in der Zuständigkeit des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Spree-Havel.

Die erste Schleuse Wernsdorf wurde im Jahre 1891 als Einkammerschleuse in Betrieb genommen. Sie hatte eine nutzbare Länge von 55 Metern und befand sich an der Stelle der heutigen Südkammer. Der Bau der ersten Nordkammer erfolgte 1904. Beide Schleusenkammern wurden im Oberhaupt mit Klapptoren, im Unterhaupt mit Stemmtoren versehen. Um größeren Schiffen die Passage der Südkammer zu ermöglichen, wurde 1929 das Stemmtor durch ein Hubtor ersetzt und der Drempel am Oberhaupt um 1,40 m verkürzt. Dadurch erhöhte sich die nutzbare Länge der Südkammer auf 67,5 Meter. Diese Umbaumaßnahme brachte durch vergleichsweise geringe Kosten einen großen Nutzen für die Schifffahrt.

Im April 1945 verhinderte Johannes Paucka zusammen mit weiteren Widerstandskämpfern die Sprengung der Schleusenbrücke Wernsdorf durch die SS und wurde dabei erschossen. Wäre es zur Brückensprengung gekommen, wäre vermutlich auch die Schleuse beschädigt worden.[1]

Aufgrund gestiegener Schiffsgrößen und einem Ansteigen des Schiffsverkehrs wurde nach vorangegangenen Untersuchungen ab 2004 die Nordkammer der Schleuse instand gesetzt und in Richtung Osten verlängert auf eine nutzbare Länge von 115 Metern. Die Breite beträgt nun 9,40 Meter. Das nach Osten verschobene Oberhaupt erhielt ein Klapptor. Die Verkehrsfreigabe für die Nordkammer erfolgte am 21. November 2006. Die Südkammer ist außer Betrieb gesetzt.

  • Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. transpress Verlag, Berlin, div. Jahrgänge, ISBN 3-344-00115-9, S. 178 ff.
  • Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V., div. Jahrgänge. WESKA (Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender), Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort OCLC 48960431
Commons: Schleuse Wernsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Märkische Allgemeine Zeitung: Königs Wusterhausen: Heimatverein Wernsdorf-Ziegenhals erinnert an Johannes Paucka, der 1945 die Sprengung der Wernsdorfer Brücke verhinderte. 8. Mai 2019, abgerufen am 24. November 2023.