Schloss Matzenbach
Schloss Matzenbach war der Name des abgegangenen Herrensitzes im Rittergut Matzenbach, dem heutigen Ortsteil Matzenbach der Gemeinde Fichtenau im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einem, heute als „Schlosshof“ bezeichneten Areal in der Ortsmitte wurde 1524 durch Wolfgang Jakob Senft von Sulburg, einem Bürger der Reichsstadt Hall ein Herrenhaus errichtet. Dieses Bauwerk ersetzten die Senft–Nachfahren 1620 durch einen Schlossneubau, der als große Rechteckanlage mit einem Treppenturm in der Mitte der Westseite erstellt wurde. 1873 wurde das Schloss nahezu vollständig durch ein Feuer zerstört. Erhalten hat sich nur der südliche Erkerturm, der heute als „Läuteturm“ ⊙ , bezeichnet wird. Grund für diese Namensgebung war der Einbau zweier Glocken im 19. Jahrhundert.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um das Jahr 1500 befand sich Matzenbach als Eigengut im Besitz eines Crailsheimer Bürgers, der den Ort zu gleichen Teilen seinen beiden Töchtern vererbte. Eine der beiden ehelichte den ritterbürtigen Wolfgang Jakob Senft und erwarb mit ihrem Mann die andere Hälfte Matzenbachs von ihrer Schwester. Daraus wurde ein Rittergut gebildet, das zum Kanton Kocher beim schwäbischen Ritterkreis zählte.[2]
Dieser Zweig des Adelsgeschlechts Senft von Sulburg, benannt nach ihrer Stammburg bei Untermünkheim, war bis 1817 in Matzenbach ansässig. Über nachfolgende Besitzer des Schlosses liegen keine Quellen vor, lediglich in der Beschreibung des Oberamts Crailsheim von 1884 finden sich Hinweise auf mögliche Nutzungen der Schlossgebäude:
Das Wirthshaus zum Phönix und das Haus des Gust. Fuchs gehörten dazu, dazwischen stand ein Thurm mit Wendeltreppe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alois Schneider: Die Burgen im Kreis Schwäbisch Hall. Eine Bestandsaufnahme. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1228-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Schloss Matzenbach in Fichtenau-Matzenbach in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 6. September 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Matzenbach. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Crailsheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 63). W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, S. 381–387 (Volltext [Wikisource]).
- ↑ Matzenbach auf leo-bw
Koordinaten: 49° 3′ 11,4″ N, 10° 12′ 7,6″ O