Schloss Wyden

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Schloss Wyden
Ansicht von Osten

Ansicht von Osten

Staat Schweiz
Ort Ossingen
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 47° 36′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 47° 36′ 28,4″ N, 8° 42′ 55,7″ O; CH1903: 696008 / 273804
Höhenlage 410 m ü. M.
Schloss Wyden (Kanton Zürich)
Schloss Wyden (Kanton Zürich)

Das Schloss Wyden steht auf dem Gebiet der Gemeinde Ossingen im Kanton Zürich in der Schweiz. Das Bauwerk steht als B-Objekt (mittlere der drei Schutzstufen) unter kantonalem Denkmalschutz[1] und ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz enthalten[2].

Die Anlage steht am Ausgang des Lattenbachtobels und diente der Beherrschung des Thurtales. Sie wurde mehrmals umgebaut. Der älteste Teil, ein Wehrturm, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Damals diente sie dem habsburgischen Dienstmannengeschlecht von Widen, welche von 1243 bis 1325 diese Burg benutzten. Danach war sie im Besitz verschiedener Schaffhauser Patrizier. Ein bekannter Burgherr aus dem 15. Jahrhundert war Hans I. von Griessheim, der im Alten Zürichkrieg an verschiedenen Gefechten gegen die Eidgenossen teilnahm. Zwischen 1650 und 1798 war sie Sitz des Amtmanns von Winterthur. Einer dieser Amtmänner war der Maler Felix Meyer. 1803 wurde die ehemalige Burg an die Gemeinde Ossingen verkauft, wonach die Besitzer häufig wechselten, von denen keiner in den Unterhalt der Gebäude investierte.[3] 1836 erwarb der Landschafts- und Wandermaler Jakob Eggli Schloss Wyden, auf dem er einen Ein-Mann-Kunstverlag betrieb. Nach dessen Konkurs schon 1840 wurde Egglis Ehefrau Maria die neue Besitzerin, die das Anwesen 1862 endgültig aufgeben musste. Im Sommer 1880 fand hier ein Kongress der deutschen Sozialisten statt, da aufgrund des Sozialistengesetzes von 1878 eine Zusammenkunft in Deutschland unmöglich geworden war. Im Jahr 1903 wurde die Burg von Max Huber erworben, einem späteren Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK. Dieser wurde darauf als «Schlossherr» in die Herrenstuben-Gesellschaft zu Winterthur aufgenommen.[4] Das Schloss ist im Eigentum seiner Nachkommen und dient bis heute als privater Wohnsitz.

Das Bauwerk wurde beim Absturz eines US-amerikanischen Bombers am 19. Juli 1944 stark beschädigt, danach aber renoviert und nach Plänen der Architekten Max Ernst Haefeli, Werner Max Moser und Rudolf Steiger wieder aufgebaut. Die USA hatten dafür aufzukommen.[5]

Der quadratische Burgturm ist seit dem 18. Jahrhundert mit einem erneuerten Zeltdach gedeckt. Das Treppentürmchen auf dem Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert. Auf drei Seiten sind strahlenförmig die Wohngebäude angebaut. Nach Süden erstreckt sich der ehemalige Hof, der heute mit einem Fachwerküberbau versehen ist. Hier steht die ehemalige Kapelle. Nach Nordosten ist der Wohntrakt angebaut, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut und 1894–95 erhöht wurde. Nach Westen steht der neue Wohntrakt von 1903 bis 1904. Er wurde an die Ostmauer des 1875 abgebrochenen Ritterhauses angebaut, das Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut worden war. Die östlich vorgelagerte Vorburg dient heute als Wirtschaftshof. Hier steht eine Scheune und Trotte mit Treppengiebel aus dem 15. Jahrhundert sowie eine Gärtnerwohnung, die um 1550 als Scheune erbaut worden war.

Commons: Schloss Wyden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kantonsliste A- und B-Objekte Kanton ZH. Schweizerisches Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler (A-Objekte) und regionaler (B-Objekte) Bedeutung. In: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS – Fachbereich Kulturgüterschutz, 1. Januar 2024, (PDF; 397 kB, 21 S., Revision KGS-Inventar 2021 (Stand: 1. Januar 2023)).
  2. ISOS (Memento des Originals vom 13. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch
  3. Schloesser von Zurich Wyden - Les chateaux du canton de Zurich Wyden. Abgerufen am 10. September 2023.
  4. Alfred Ziegler: Die Gesellschaft der Herrenstube zu Winterthur. Bis zur Gegenwart nachgeführt und mit einem Anhang versehen von Hans Klaui. Hrsg. von der Herrenstubengesellschaft Winterthur, Winterthur 1956, S. 100.
  5. Martin Huber: Der Stararchitekt und der Bomberabsturz. In: Tages-Anzeiger, 29. Juli 2013, S. 13.