Schnellfahrstrecke Florenz–Rom

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Schnellfahrstrecke Florenz–Rom
Viadukt bei Arezzo
Viadukt bei Arezzo
Streckennummer (RFI):92 (Florenz–P.C. Bassano)
114 (P.C. Bassano–Rom)
Kursbuchstrecke (IT):47
Streckenlänge:261,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV Gleichstrom =
Maximale Neigung: 8,5 
Höchstgeschwindigkeit:250 km/h
Zugbeeinflussung:BACC mit SCMT
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke
Direttissima und SFS von Bologna
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
von/nach Pisa
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnhof
4,840 Firenze Rifredi
Kopfbahnhof StreckenanfangStrecke
0,000 Firenze Santa Maria Novella
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und nach rechts
StreckeHaltepunkt / Haltestelle
2,830 Firenze Statuto
Abzweig geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
StreckeBlockstelle
2,380 Deviatoio Estremo FI Statuto
Abzweig geradeaus und nach linksKreuzung geradeaus unten
nach Faenza
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
Abzweig geradeaus und von links
311,900 Deviatoio Estremo FI Campo Marte (von Faenza)
Bahnhof
257,096 Firenze Campo Marte
Haltepunkt / Haltestelle
254,083 Firenze Rovezzano
Überleitstelle / Spurwechsel
253,382 PM Rovezzano
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
Strecke nach halblinksStrecke nach halbrechts
Strecke von halblinksStrecke von halbrechts
StreckeStrecke nach links
nach Rom
Verschwenkung nach links
Blockstelle
240,468 P.C. S. Donato
Brücke über Wasserlauf
Arno
Strecke mit Straßenbrücke
A 1
Kreuzung geradeaus oben
Florenz–Rom
Brücke über Wasserlauf
Arno
Abzweig geradeaus und nach rechts
234,788 1° Bivio Valdarno Nord nach Rom
Brücke
A 1
Blockstelle
227,713 P.C. Renacci
Abzweig geradeaus und von rechts
214,755 1° Bivio Valdarno Sud von Rom
Blockstelle
212,627 P.C. Ascione
Brücke über Wasserlauf
Arno
Kreuzung geradeaus oben
Florenz–Rom
Abzweig geradeaus und nach links
199,595 1° Bivio Arezzo Nord nach Rom
Abzweig geradeaus und von links
189,071 1° Bivio Arezzo Sud von Rom
Strecke mit Straßenbrücke
A 1
Blockstelle
183,576 P.C. Rigutino
Blockstelle
156,327 P.C. Montallese
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts
154,251 1° Bivio Chiusi Nord
Abzweig geradeaus und von rechtsStrecke
von Empoli
BlockstelleStrecke
9,731 Montallese
Strecke nach halblinksStrecke nach halbrechts
Strecke von halblinksStrecke von halbrechts
StreckeAbzweig geradeaus und von links
von Florenz
TunnelBahnhof
0,000 Chiusi-Chianciano Terme
StreckeAbzweig geradeaus und nach links
nach Rom
Verschwenkung nach linksVerschwenkung nach rechts
134,391 1° Bivio Chiusi Sud
Brücke
A 1
Kreuzung geradeaus oben
Florenz–Rom
Kreuzung geradeaus oben
Florenz–Rom
Brücke über Wasserlauf
Paglia
Blockstelle
121,108 P.C. Allerona
Kreuzung geradeaus oben und rechts
114,920 1° Bivio Orvieto Nord nach Rom
Kreuzung geradeaus oben
104,425 1° Bivio Orvieto Sud von Rom
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Blockstelle
93,387 P.C. Civitella d’Agliano
Blockstelle
76,306 P.C. Bassano
Abzweig geradeaus und nach links
74,219 1° Bivio Orte Nord nach Rom
Abzweig geradeaus und von links
64,684 1° Bivio Orte Sud von Rom
Kreuzung geradeaus oben
Bahnstrecke Florenz–Rom
Blockstelle
60,864 P.C. Gallese
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Kreuzung geradeaus unten
Florenz–Rom
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Brücke über Wasserlauf
Tiber
Überleitstelle / Spurwechsel
43,936 PM S. Oreste
Blockstelle
31,955 P.C. Capena
Abzweig geradeaus und von links
von Florenz
Blockstelle
16,227 Settebagni
Bahnhof
4,505 Roma Tiburtina
Blockstelle
3,419 Deviatoio Int. DD/AV
Abzweig geradeaus, nach links und von links
von und nach Neapel sowie nach Pescara
Abzweig geradeaus und von links
von Pisa, von Formia und von Cassino
Kopfbahnhof Streckenende
0,000 Roma Termini

Die Schnellfahrstrecke Florenz–Rom (ital. Direttissima Firenze–Roma) verbindet Florenz, die Hauptstadt der italienischen Region Toskana, mit Rom, der Hauptstadt Italiens. Sie ist ein Bestandteil der europäischen Eisenbahnachse Berlin–Palermo und somit von großer Bedeutung für den internationalen Verkehr. Die Bauarbeiten zur Errichtung der rund 240 Kilometer langen Strecke begannen 1970. Der erste Teil der Strecke konnte 1978 eröffnet werden, die Gesamtstrecke wurde jedoch erst 1991 in Betrieb genommen. Der 10.954 m lange Tunnel bei San Donato wurde im Frühjahr 1984 fertiggestellt.[1] Das 5.375 m lange Paglia-Viadukt ist die längste Eisenbahnbrücke Italiens und eine der längsten Bogenbrücken Europas.

Die Bestandsstrecken zwischen Rom und Florenz wiesen einen Kurvenanteil von 68 Prozent auf und waren auf 45 Prozent der Gesamtlänge nur mit 90 bis 105 km/h befahrbar. Mit bis zu 220 Zügen pro Tag waren verschiedene Streckenabschnitte Mitte der 1970er Jahre an der Leistungsgrenze angelangt. Der erwogene Ausbau der bestehenden Infrastruktur um ein drittes und viertes Gleis wurde zu Gunsten einer schneller befahrbaren Neubaustrecke aufgegeben.

Die 254 km lange Verbindung verläuft auf 236 km Länge auf neuer Infrastruktur. Gegenüber der 314 km langen Bestandsstrecke verkürzte sich der Weg um 60 km. In Verbindung mit einer Anhebung der zulässigen Geschwindigkeit auf 220 km/h wurde Mitte der 1970er Jahre eine Fahrzeitverkürzung im Fernverkehr von bis zu 88 Minuten erwartet.

Die Bauarbeiten begannen 1970 und erstreckten sich Mitte 1974 auf eine Länge von rund 140 km.[2]

Im Februar 1977 eröffnete ein Zug auf der 138 km langen Strecke von Roma Termini nach Città della Pieve den offiziellen Betrieb. Danach folgten die Abschnitte

  • Città della PieveArezzo im September 1985 (51 km),
  • ValdarnoFlorenz im Mai 1986 (20 km) und
  • ArezzoValdarno im Mai 1992 (44 km)

Linienführung und Technik

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Die Strecke weist Bogenhalbmesser von wenigstens 3000 m auf. Die zulässige Längsneigung wurde auf 7,5 Promille im Tunnel, 8,0 Promille im Freien bzw. 8,5 Promille als Ausnahmewert im Freien begrenzt. Die Entwurfsgeschwindigkeit betrug 250 km/h bei einer maximalen Überhöhung von 125 mm und einem Überhöhungsfehlbetrag von 130 mm, was einer nicht ausgeglichenen maximalen Seitenbeschleunigung von 0,85 m/s² entspricht. Der Gleisabstand wurde auf 4,00 m festgelegt.

Die Weichen für Abzweigstellen wurden für 160 km/h (3000 m Radius) ausgelegt; auf Überholbahnhöfen wurden Weichen für 100 km/h (1200 m Radius) vorgesehen. Im Abstand von etwa 16 km sind doppelte Gleiswechsel zwischen den Streckengleisen vorgesehen.

Mehr als 30 Prozent der Strecke (etwa 75 km) verlaufen in 28 Tunneln. 13 Prozent der Strecke (30,6 km) verlaufen auf 325 Brücken.

Zugbeeinflussungssystem

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Als erste Neubaustrecke für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in Europa erforderte sie auch neue Zugbeeinflussungssysteme. Ähnlich wie in anderen Ländern waren die bisherigen Systeme nicht mehr den Aufgaben gewachsen. Der in Italien verwendete Selbstblock mit codierten Gleisstromkreisen BACC und darauf aufbauender Führerstandssignalisierung RS4 Codici (Überwachung eines Abschnittes von 1.350 m, Höchstgeschwindigkeit 180 km/h, vier übertragbare Signalbegriffe) wurde durch eine kompatible Weiterentwicklung zur RS9 Codici (Überwachung von vier Blockabschnitten mit 5.400 m Gesamtlänge, Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, neun übertragbare Signalbegriffe) erweitert. Letztlich führten die vielen inkompatiblen nationalen Sicherungseinrichtungen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zur Normierung im Rahmen der EU ab Beginn der 1990er Jahre.

Die RS9 Codici auf der Direttissima wurde in den letzten Jahren durch das punktförmige Zugbeeinflussungssystem SCMT ergänzt. Gleisfreimeldung, Streckenblock und kontinuierliche Führerstandssignalisierung beruhen nach wie vor auf BACC. Die Eurobalisen des SCMT ermöglichen zusätzlich zur RS 9 Codici präzise Ortsbestimmung und detaillierte Datentelegramme mit genauen Angaben zu Höchstgeschwindigkeit, Streckenprofil, Langsamfahrstellen und weiteren Informationen – die kombinierten Bordcomputer ermöglichen eine präzisere Überwachung der Bremskurven und der Höchstgeschwindigkeit. Bis Ende 2019 soll zusätzlich das einheitliche europäische System ETCS installiert werden.[3] RS9 Codici, SCMT und ETCS werden dann parallel betrieben. Der ETCS-Parallelbetrieb dient zunächst der Interoperabilität und Kapazitätssteigerung, langfristig sollen BACC und RS9 Codici aber wegfallen, wodurch auch eine Umstellung der Stellwerkstechnik auf wartungsfreundlichere und mit dem 25 kV-System kompatible Lösungen ohne Gleisstromkreise möglich würde.

Elektrifizierung

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Die Bahnenergieversorgung erfolgt mit 3 kV Gleichspannung aus Unterwerken im Abstand von je etwa 16 km, welche aus 132 kV-Freileitungen gespeist werden.[2] Die Speisung mit Gleichspannung erwies sich bei der Einführung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit ETR500-Zügen als Problem, da entstehende Lichtbögen zwischen Oberleitung und Stromabnehmer nicht wie bei Wechselspannung beim Nulldurchgang gelöscht werden. Zudem bedingt die niedrige Spannung zur Leistungsübertragung hohe Stromstärken und damit große Querschnitte der Oberleitungsdrähte, was sich unvorteilhaft auf deren Schwingungsverhalten und die Dynamik der Stromabnehmer auswirkt. Der in den 1970er Jahren verfolgte Plan, die Oberleitungsspannung von 3 kV italienweit auf 6 kV zu erhöhen, wurde aufgegeben. Stattdessen konnten nach langwieriger Entwicklungsarbeit die Komponenten des 3-kV-Systems so optimiert werden,[4] dass ein stabiler Betrieb bei 250 km/h möglich ist. Für spätere Hochgeschwindigkeitsstrecken in Italien entschied man sich auf Grund dieser Schwierigkeiten für die Stromversorgung mit 25 kV/50 Hz Wechselspannung.

Die Umstellung der Direttissima auf 25 kV wäre nach derzeitigem Stand der Technik mit erheblichem Aufwand und großen betrieblichen Nachteilen verbunden und besteht deshalb nur als langfristige Option. Die Gleisstromkreise des Block- und Zugbeeinflussungssystems RS 9 codici arbeiten mit einer Basisfrequenz von 50 Hz und würden durch die Oberleitung gestört. Die Umstellung auf 25 kV Wechselstrom wäre nur bei einem vollständigen Umbau aller Stellwerke und Blockabschnitte und der ausschließlichen Anwendung von ETCS möglich. Da aktuell nur die Fahrzeuge des Hochgeschwindigkeitsverkehres für die 25 kV-Stromversorgung und ETCS ausgestattet sind, würde die Direttissima ihre derzeit wichtige Funktion für den gemischten Regional-, Intercity- und Güterverkehr verlieren.

Streckenführung

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Die Direttissima verlässt die Altbaustrecke nach Rom hinter dem Bahnhof Firenze Rovezzano südwärts über den Arno und kürzt durch die knapp elf Kilometer lange Galleria San Donato durch ein Bergmassiv die Distanz nach Incisa in Val d’Arno geradlinig ab. Dem Arnotal wird dann an seiner Ostflanke, teils bereits etwas im Hinterland und in Tunnelbauten, weiter flussaufwärts bis kurz vor Arezzo gefolgt, wo die Bahnstrecke den Fluss neuerlich nordsüdlich kreuzt und die Stadt westlich umfährt. Sodann geht es südwärts im Val di Chiana über die Wasserscheide bei Chiusi (bzw. Chiusi Scalo), das der gestreckten Linienführung wegen im Geländerücken unterfahren wird, in dessen Südteil, das Val di Chiana in der Provinz Terni. Dabei wechselt die Schnellfahrstrecke bei Fabro noch vor Orvieto unter einem Höhenzug ins Tal der Paglia. Gebündelt mit der Altbaustrecke wird Orvieto passiert und südlich davon Baschi in den Hügeln westlich des Tibertals umfahren. Anschließend wird Letzteres am Talboden bis kurz vor Orte genutzt, dessen Umfahrung wiederum unterirdisch in die westlichen Talflanke gelegt wurde. Neuerlich nimmt das Tibertal die Direttissima bis etwas südlich des Bahnhofs Civita Castellana auf, um dann abermals die gestreckte und mit Kunstbauten gespickte Linienführung im westlich des Tibertals gelegenen Hügelland bis Settebagni, in der Marcigliana von Rom, zu verfolgen. Hier fädelt sie wieder in die Altbaustrecke ein, die weiter nach Roma Tiburtina und schließlich Roma Termini führt.

In Florenz wird derzeit der Kopfbahnhof Firenze Santa Maria Novella angefahren. Am 15. Mai 2023 haben die Arbeiten für den Bau eines 7 km langen Tunnels unter der Innenstadt von Florenz begonnen[5], der Florenz von Nord (Firenze Castello) nach Ost (Campo di Marte) unterquert. Er soll die Schnellfahrstrecke Florenz–Rom mit der Schnellfahrstrecke Bologna–Florenz verbinden und durchlaufenden Zügen das Wenden im Bahnhof Firenze Santa Maria Novella sparen.

  • W. Hardmeier, A. Schneider: Direttissima Italien. Die Schnellfahrstrecken Bologna–Florenz u. Florenz–Rom. Zürich 1989, 127 S., ISBN 3-280-01817-X
Commons: Schnellfahrstrecke Rom–Florenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Meldung Direttissima-Tunnel fertiggestellt. In: Eisenbahntechnische Rundschau. ISSN 0013-2845, 33, Nr. 5, 1979, S. 479.
  2. a b Luigi Misiti: Vier Gleise vom Tiber zum Arno: Die neue Direttissima Roma–Firenze. In: Eisenbahntechnische Rundschau. ISSN 0013-2845, Nr. 1/2, 24 (1975), S. 2–10.
  3. PIANO DI SVILUPPO ERTMS/ETCS e GSM-R. (PDF; 2,7 MB) In: Webseite. Rete Ferroviaria Italiana, 30. März 2017, S. 39–40, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2018; abgerufen am 18. Februar 2018 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rfi.it
  4. Direttissima Firenze-Roma, Adeguamento tecnologico della linea AV/AC. In: Webseite. Italferr, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2018; abgerufen am 18. Februar 2018 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.italferr.it
  5. jh: Baubeginn für HGV-Tunnel in Florenz. In: Eisenbahn-Revue International 2023, S. 330.