Schtschedrino (Kaliningrad)

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Untergegangener Ort
Schtschedrino
Schaaren (Scharen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 22° 30′ OKoordinaten: 54° 44′ 21″ N, 22° 29′ 54″ O
Schtschedrino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Schtschedrino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schtschedrino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Schtschedrino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schtschedrino (russisch Щедрино, deutsch Schaaren, 1938 bis 1945: Scharen, litauisch Šoriai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad. Der südliche Teil des ehemaligen Gemeindegebietes von Schaaren/Scharen, insbesondere die Ortsstelle des ehemaligen Ortsteils Ossienen/Ossen, gehört zum Rajon Nesterow.

Die Ortsstelle des eigentlichen Schaaren/Scharen befindet sich drei Kilometer südlich von Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) am kleinen Fluss Lobenka (dt. Lobinnis, 1938 bis 1945: Kuhfließ). Durch das Gemeindegebiet führte die Bahnstrecke Tilsit–Stallupönen mit dem Haltepunkt Schilleningken/Hainau einen Kilometer südöstlich von Schaaren/Scharen.

Die Landgemeinde Schaaren auf zwei Messtischblättern von 1931

Der Ort wurde 1564 gegründet und zunächst mit Lepkay, Lepkoje Schorey, Lepkey und Schaaren-Lepkey bezeichnet.[1] Um 1780 war Schaaren ein meliertes Dorf.[2] Im 19. Jahrhundert wurde dort ein Gut eingerichtet. 1874 wurde der Gutsbezirk Schaaren in den neu gebildeten Amtsbezirk Uszpiaunen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk Schaaren mit der Landgemeinde Ossienen (s. u.) und dem Vorwerk Lobinnen aus dem Gutsbezirk Uszpiaunen zur neuen Landgemeinde Schaaren zusammengeschlossen. 1938 wurde Schaaren in Scharen umbenannt. Die Ortsteile Ossienen und Lobinnen hießen nun Ossen und Loben.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Schtschedrino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrowolski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Schtschedrino wurde vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 89 im Dorf 11, auf dem Gut 78
1871[6] 86 im Dorf 8, auf dem Gut 78
1885[7] 100 davon auf dem Hof Schaaren 23
1905[8] 100 davon im Waldhaus 6
1910[9] 100
1925[10] 117
1933[11] 282 einschließlich Ossienen und Lobinnen
1939[12] 292

Ossienen (Ossen)

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Der Ort wurde seit 1625 erwähnt.[13] Um 1780 war er ein königliches Bauerndorf.[14] 1874 wurde auch die Landgemeinde Ossienen dem Amtsbezirk Uszpiaunen zugeordnet.[3] 1928 ging Ossienen in der Landgemeinde Schaaren auf. Dort wurde der Ortsteil 1938 in Ossen umbenannt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[6] 113
1871[6] 123
1885[7] 79
1905[8] 70
1910[9] 72

Schaaren/Scharen, Ossienen/Ossen und Lobinnen/Loben gehörten zum evangelischen Kirchspiel Pillkallen.

Einzelnachweise

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  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Scharen
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 138.
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Kiesdorf (Ostpr.)
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. a b >Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  12. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Ossen
  14. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 110.