Trieben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadtgemeinde
Trieben
Wappen Österreichkarte
Wappen von Trieben
Trieben (Österreich)
Trieben (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: LI
Fläche: 45,51 km²
Koordinaten: 47° 29′ N, 14° 29′ OKoordinaten: 47° 29′ 11″ N, 14° 29′ 8″ O
Höhe: 708 m ü. A.
Einwohner: 3.306 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 73 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8784
Vorwahl: 03615
Gemeindekennziffer: 6 12 47
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Triebener Bundesstraße 10
8784 Trieben
Website: www.trieben.net
Politik
Bürgermeister: Klaus-Emmerich Herzmaier (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
13
3
2
2
1
13 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Trieben im Bezirk Liezen
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk LiezenAich (Expositur Gröbming)Gröbming (Expositur Gröbming)Haus (Expositur Gröbming)Michaelerberg-Pruggern (Expositur Gröbming)Mitterberg-Sankt Martin (Expositur Gröbming)Öblarn (Expositur Gröbming)Ramsau am Dachstein (Expositur Gröbming)Schladming (Expositur Gröbming)Sölk (Expositur Gröbming)AdmontAigen im EnnstalAltausseeAltenmarkt bei Sankt GallenArdningBad AusseeBad MitterndorfGaishorn am SeeGrundlseeIrdning-DonnersbachtalLandlLassingLiezenRottenmannSankt Gallen (Steiermark)SelzthalStainach-PürggTriebenWildalpenWörschachSteiermark
Übersichtskarte der Gemeinden im gesamten Bezirk Liezen
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Rathaus
Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Trieben ist eine österreichische Stadt im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Liezen in der Steiermark. Sie hat 3306 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind der Tourismus mit Hohentauern und die Magnesitverarbeitung. Die Bezeichnung Trieben stammt vom slawischen trebiti (roden).

Blick auf Trieben, hinten Dietmannsdorf und Sonnseiten (Südansicht vom Triebenstein)

Die Stadtgemeinde Trieben hat eine Gesamtfläche von 45,537 Quadratkilometern.

Trieben liegt an der Scheide zwischen Rottenmanner Tauern und Seckauer Tauern.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Dietmannsdorf bei Trieben (480) samt Obersonnberg und Untersonnberg
  • Sankt Lorenzen im Paltental (297) samt Lorenzergraben
  • Schwarzenbach (202) samt Sportplatzsiedlung-Nord
  • Trieben (2327)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Dietmannsdorf, St. Lorenzen, Schwarzenbach und Trieben.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trieben grenzt an die Gemeinden Gaishorn am See, Hohentauern (Bezirk Murtal), Rottenmann und Admont.

Das früheste Schriftzeugnis ist von 1130–35 und ist ident mit der heutigen Schreibung. Der Name geht auf slawisch trebiti (roden) zurück.[2]

Im November 2008 wurde bekannt, dass in der Gemeinde Trieben Abgaben nicht eingehoben, Rechnungsabschlüsse manipuliert und Darlehen doppelt ausgezahlt wurden. Es entstand über die Jahre ein Schuldenstand von 30 Millionen Euro. Das ist statistisch gesehen mehr als das doppelte Pro-Kopf-Verschulden als in der Landeshauptstadt Graz. Folglich wurde der Gemeinderat aufgelöst und ein Kommissär zur Erstellung eines Sanierungskonzeptes geschickt. Das Land gewährte überdies ein zinsloses Darlehen. Am 4. Oktober 2009 wurde ein neuer Gemeinderat gewählt.[3]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Im Jahr 1955 wurde aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerung die Stadtpfarre zum hl. Andreas gegründet und Trieben von der ursprünglichen Pfarre Sankt Lorenzen im Paltental abgetrennt. Die „neue Andreaskirche“ wurde am 1. September 1963 geweiht.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Trieben

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ansässige Unternehmen
  • MACO: Die Firma Maco ist einer der führenden Fensterbeschlägehersteller der Welt. Der Standort in Trieben bietet für etwa 1200 Menschen Arbeit (Stand: Mai 2009). Somit zählt die MACO zu den größten Arbeitgebern im gesamten Enns- und Paltental. Das Produktionswerk in Trieben wurde nach modernsten Erkenntnissen errichtet und in der Folge kontinuierlich ausgebaut. Hier wird der größte Anteil der MACO-Produktpalette gefertigt. Das Fertigungsprogramm umfasst im Wesentlichen Dreh- und Drehkippbeschläge, englische Kantenverschlüsse und Griffe. Das Werk verfügt über modernste, nach ergonomischen Gesichtspunkten eingerichtete Arbeitsplätze und umweltfreundliche Anlagen. Ähnlich wie im Werk Salzburg ist auch hier die Fertigungstiefe sehr groß. Ein wichtiger Bestandteil ist der eigene Werkzeug- und Sondermaschinenbau. Zudem steht in Trieben ein modernes MACO-Logistikzentrum mit einem vollautomatischen Zentrallager mit ca. 30.000 EURO – Palettenplätzen. Damit werden sämtliche Niederlassungen und Vertriebspartner in den ausländischen Märkten versorgt. Trieben hat sich somit zur logistischen Drehscheibe für ganz Europa entwickelt.
  • RHI AG, ehemals Veitscher Magnesitwerke, Veitsch-Radex GmbH:[5] Das Werk Trieben war bis zur Betriebsschließung 2021[6] Teil des weltweit führenden Anbieters von Feuerfestprodukten für die Stahl-, Nichteisen-, Glas- und Zementindustrie, wobei die Stahlindustrie mit 70 % Hauptabnehmer ist. Es handelt sich dabei vorwiegend um Produkte aus den in der Natur vorkommenden Magnesit als Ausgangsmineral, welches durch einen Brennprozess in Sinter umgewandelt werden muss. Die Sinterproduktion aus Rohmagnesit des Bergbaues Hohentauern wurde Ende 1991 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Hauptproduktionszweig des ehemaligen Werkes Trieben war die Steinfabrik. Hier wurden basische, feuerfeste Steine für die verschiedensten Abnehmerindustrien hergestellt. Von 310 Mitarbeitern wurden 65.000 t Steine und 30.000 t Sinter erzeugt. Eine seit Inbetriebnahme 1975 nicht zu übersehende Landmarke ist der 144 Meter hohe Zentralkamin („Langer Ernst“).
Landesfeuerwehrtag in Trieben

Es bestehen Freiwillige Feuerwehren in Trieben, Sankt Lorenzen und Dietmannsdorf. Die Firma RHI unterhält eine Betriebsfeuerwehr, die im Einsatzfalle auch ins Gemeindegebiet ausrückt.

Das denkmalgeschützte Gebäude der Volksschule
  • Privatkindergarten
  • öffentlicher Kindergarten
  • Volksschule
  • Hauptschule
  • Höhere Technische Lehranstalt (Außenstelle der HTL Zeltweg und HTL Kapfenberg)
  • Öffentliche Bücherei Dietmannsdorf

Der ARBÖ ist mit einem Radsportclub vertreten.[7] Weitere Vereine decken unter anderem die Sportarten Sportschießen, Stockschießen, Dart, Billard, Enducross und Fußball ab. Die Union ist mit dem Sportfliegerclub Trieben vertreten, der den Flugplatz Trieben betreibt.[8]

Durch Trieben führt mit dem Eisenwurzenweg ein österreichischer Weitwanderweg.

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

  • 1960–1987 Hans Grassegger (SPÖ)
  • 1987–1997 Gerhard Schweiger (SPÖ)
  • 1997–2007 Friedrich Weissenbacher (SPÖ)
  • 2007–2008 Harald Stangl (SPÖ)
  • 2008–2009 Regierungskommissär Friedrich Zach[11]
  • 2009–2024 Helmut Schöttl (SPÖ)[12]
  • seit 2024 Klaus-Emmerich Herzmaier

Das Triebener Wappen wurde 1956 verliehen und zeigt im goldenen Schild einen grünen Dreiberg, mit gekreuzten goldenen Berghämmern, Schlegel und Eisen belegt. Darüber ein Radschuh mit Kette und Haken.[13]

Gemeindepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1986: Hans Gross (1930–1992), Landeshauptmann-Stellvertreter
  • Benedikt Schlömicher (1930–2005), 66. Abt von Admont
  • Bruno Hubl (* 1947), 67. Abt von Admont
  • Gebhard Grünfelder (* 1938), ehemaliger Direktor des Stiftsgymnasiums Admont
  • Gerhard Hafner (* 1964), 68. Abt von Admont

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • F. Wolgemuth: Trieben 900 – Heimatbuch einer Marktgemeinde. Trieben, 1974.
Commons: Trieben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 31 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  3. Finanzchaos: Gemeinderat in Trieben aufgelöst. ORF Steiermark, 18. November 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. November 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/steiermark.orf.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. http://pfarrverband-trieben.graz-seckau.at
  5. Gerald Suessmaier: Das Werk Trieben der RHI AG von 1938 bis 1995. Eine betriebshistorische Analyse. Masterarbeit KF-Univ. Graz, o. D. (Abstract, uni-graz.at).
  6. Gerhard Pliem: Ende einer Ära: Die letzten 20 Mitarbeiter müssen das RHI-Werk in Trieben verlassen. In: kleinezeitung.at. 27. September 2021, abgerufen am 25. Februar 2024.
  7. 10 Jahre RC ARBÖ Trieben. In: blo24.at. Abgerufen am 8. März 2021.
  8. Sportvereine. In: trieben.net. Stadtgemeinde Trieben, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2021; abgerufen am 8. März 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trieben.net
  9. Herbe Verluste, doch SPÖ bleibt Nummer 1. Kleine Zeitung, 4. Oktober 2009, archiviert vom Original am 30. Dezember 2009;.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Trieben. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 25. Juli 2020.
  11. Bürgermeister der Stadt Trieben
  12. Bürgermeister und Gemeinderat
  13. a b Über Trieben. Stadtgemeinde Trieben, abgerufen am 25. Oktober 2021 (deutsch).