Schwefelmonochloridpentafluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Schwefelmonochloridpentafluorid
Allgemeines
Name Schwefelmonochloridpentafluorid
Andere Namen
  • Schwefelchloridpentafluorid
  • Schwefelchloridfluorid
  • Schwefelpentafluorchlorid
  • Pentafluorsulfanylchlorid
Summenformel ClF5S
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13780-57-9
EG-Nummer 237-431-0
ECHA-InfoCard 100.034.014
PubChem 123330
Wikidata Q2336792
Eigenschaften
Molare Masse 162,51 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig[1]

Dichte

1,541 g·cm−3 (−60 °C)[1]

Schmelzpunkt

−64 °C[1]

Siedepunkt

−17 °C[1]

Löslichkeit

löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Schwefelmonochloridpentafluorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

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Schwefelmonochloridpentafluorid kann durch Reaktion von Schwefeltetrafluorid mit Chlor und Kaliumfluorid[2] oder Caesiumfluorid bei 175 °C gewonnen werden.[1]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Schwefeltetrafluorid mit Chlorfluorid bei 380 °C.[4]

Da Caesiumfluorid als Katalysator wirkt, kann erstere Reaktion bei niedrigeren Temperaturen ausgeführt werden.[5]

Schwefelmonochloridpentafluorid ist ein farbloses Gas und ein starkes Oxidationsmittel. Es ist wesentlich reaktionsfähiger als Schwefelhexafluorid, da die S-Cl-Bindung schwächer als die S-F-Bindungen ist. Es reagiert daher einerseits nach radikalischen Reaktionsmechanismen und wird andererseits viel leichter als Schwefelhexafluorid hydrolysiert.[4]

Beim Erhitzen auf über 400 °C oder unter UV-Licht zersetzt es sich über SF5-Radikale zu Schwefeltetrafluorid und Schwefelhexafluorid.[4]

Mit Wasserstoff und Bestrahlung reagiert Schwefelmonochloridpentafluorid zu dem extrem giftigen Dischwefeldecafluorid.[4]

Schwefelmonochloridpentafluorid kann zur Einführung von SF5-Gruppen verwendet werden.[4]

Es dient in der präparativen Chemie auch zur Darstellung von organischen Komponenten mit Kohlenstoff-Schwefel-Doppel- und Dreifachbindungen.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 186.
  2. a b Leo A. Paquette: Handbook of Reagents for Organic Synthesis, Sulfur-Containing Reagents. John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-1-118-63483-7, S. 426 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b c d e Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 565 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 475.
  6. Konrad Seppelt: Sulfur/carbon double and triple bonds (PDF; 77 kB), in: Pure Appl. Chem., 1987, Bd. 59, Nr. 8, S. 1057–1062.