Seeschlacht von Cuddalore (1783)

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Seeschlacht von Cuddalore
Teil von: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg (Feldzug in Vorderindien)

Seeschlacht von Cuddalore
– Gemälde von Auguste Jugelet –
Datum 20. Juni 1783
Ort nahe Cuddalore vor der Ostküste Indiens
Ausgang taktischer Sieg der Franzosen[1]
Konfliktparteien

Frankreich Konigreich 1791 Frankreich

Großbritannien Konigreich Großbritannien

Befehlshaber

Pierre André de Suffren

Edward Hughes

Truppenstärke

15 Linienschiffe,
1 Fregatten

18 Linienschiffe,
1 Fregatte,
2 Korvetten,
1 Brander

Verluste

478 Gefallene und Verwundete[2]

533 Gefallene und Verwundete

Die Seeschlacht von Cuddalore (englisch Battle of Cuddalore, französisch Bataille de Gondelour) war die fünfte und letzte weitgehend unentschiedene Seeschlacht zwischen einer britischen Flotte unter Admiral Sir Edward Hughes und einer französischen Flotte unter Admiral Pierre André de Suffren vor der Ostküste Indiens während der Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und Frankreich im Rahmen des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, in diesem Fall auch als Anglo-Französischer Krieg bezeichnet. Die Schlacht wurde am 20. Juni 1783 bei Cuddalore im Golf von Bengalen ausgetragen. Suffren leitete das Gefecht von der Fregatte Cléopâtre aus. Die Schlacht kann als französischer Sieg bezeichnet werden, da sich die britische Flotte nach der Aktion nach Madras zurückzog und die Anlandung von zusätzlichen Truppen zur Verstärkung der Belagerung von Cuddalore damit nicht möglich war.[3]

In Europa war allerdings bereits Frieden geschlossen worden, aber diese Nachricht erreichte Cuddalore erst am 29. Juni. Somit war dies die letzte Schlacht des Krieges und ihr Ausgang konnte den Kriegsverlauf nicht beeinflussen.

Karte von Südindien, 1794

Frankreich war 1778 in den Amerikanischen Revolutionskrieg eingetreten, und Großbritannien hatte der Niederländischen Republik Ende 1780 den Krieg erklärt, nachdem sich die Niederländer geweigert hatten, den Handel mit den Franzosen und Amerikanern einzustellen. Die Briten hatten rasch die Kontrolle über die meisten französischen und holländischen Außenposten in Indien erlangt, was darüber hinaus auch den Zweiten Mysore-Krieg auslöste.

Als Reaktion auf das britische Vorgehen wurde der französische Admiral Suffren zur militärischen Unterstützung der noch verbliebenen französischen Kolonien in Indien entsandt. Er traf im Februar 1782 ein und kämpfte gegen die britische Flotte von Edward Hughes in vier weitgehend ergebnislosen Schlachten, die für keine Seite einen Vorteil bedeuteten.

Nach dem Tod des französischen Verbündeten Haidar Ali, des Herrschers von Mysore und früheren Herrschers von Cuddalore am 7. Dezember 1782, beschlossen die britischen Befehlshaber in Madras, die Rückeroberung von Cuddalore zu versuchen. Sie zogen Truppen aus Madras ab und begannen mit den Vorbereitungen für eine Belagerung. Die britische Flotte, achtzehn Linienschiffe unter Admiral Sir Edward Hughes, ankerte südlich von Cuddalore, um die Armee und ihre Versorgungsschiffe zu schützen. Die Belagerung begann Anfang Juni 1783.

Der französische Admiral Suffren erhielt am 10. Juni den Befehl, mit seiner kleineren Flotte von fünfzehn Schiffen aus Trincomalee auszulaufen, um die belagerte Stadt zu unterstützen. Am 13. Juni erschien er vor Ort und Hughes, der eine Schlacht vermeiden wollte, entfernte sich zunächst von der Stadt. Nach fünf Tagen mit ungünstigen Winden konnte Suffren in der Nähe der Stadt ankern, wo er mit dem Kommandanten der Stadt, Sayed Sahib von Mysore, Kontakt aufnahm. Da er glaubte, der Erfolg der Belagerung hinge von der Seehoheit ab, wurden 1200 Mann auf Suffrens Schiffe eingeschifft, um die Bedienmannschaften der Geschütze zu verstärken. Am 18. Juni lichtete seine Flotte den Anker.

Beide Flotten wurden zunächst weiterhin durch leichte und wechselnde Winde behindert. Als sich am 20. Juni ein konstanter Westwind entwickelte, stellte sich Hughes auf einem nach Norden gerichteten Backbordschlag zum Kampf auf und wartete auf Suffrens Aktion. Suffren stellte sich in einer ähnlichen Formation auf und gab den Befehl zum Angriff, der kurz nach vier Uhr nachmittags erfolgte. Die Aktion dauerte etwa drei Stunden und führte zu keinen größeren Schäden an den Schiffen beider Geschwader.

Suffrens Flotte ankerte nach der Schlacht etwa 25 Seemeilen nördlich von Cuddalore, während Hughes in der Nähe der Stadt ankerte. Am 22. Juni sichtete Hughes die französische Flotte, als er auf dem Weg nach Madras war. Er vermied einen erneuten Kampf, da mehrere seiner Schiffe außer Gefecht gesetzt waren, und er neben Wassermangel auch viele Skorbut Kranke auf seinen Schiffen hatte.

Suffren kehrte am 23. Juni nach Cuddalore zurück und zwang die britische Versorgungsflotte zum Rückzug. Zusätzlich zur Rückgabe der 1.200 Soldaten, die er von der Garnison der Stadt erhalten hatte, entsandte er weitere 2.400 Mann, um die Verteidigung zu unterstützen. Ein Vorstoß aus der Stadt heraus wurde abgewehrt. Am 29. Juni überbrachte ein britisches Schiff unter Waffenstillstandsflagge die Nachricht von einem vorläufigen Friedensabkommen zwischen den beiden Nationen, was am 2. Juli zu einer einvernehmlichen Einstellung der Feindseligkeiten führte.

Schlachtordnung

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Flotte von Pierre André de Suffren
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Vordere Schlachtlinie[4]
Sphinx 64 Charles Louis du Chilleau de La Roche
Brillant 64 Jean-Marie Kersauson
Fendant 74 Antoine de Thomassin de Peynier, Armand de Saint-Félix Armand de Saint-Félix wurde verwundet[5]
Flamand 56 Éléonor Jacques Marie Stanislas Perier de Salvert der Kommandant fiel in der Schlacht[6]
Ajax 64 Du Pas de la Mancelière der Kommandant fiel in der Schlacht[7]
Fine 32 Fregatte
Zentrale Schlachtlinie[4]
Petit Annibal 50 Jean André de Pas de Beaulieu
Argonaute 74 Chevalier de Clavières
Héros 74 Félix d’Hesmivy de Moissac
Illustre 74 Paul-Jacques de Bruyères-Chalabre
Saint-Michel 64 Beaumont le Maître
Cléopâtre 32 François Étienne de Rosily de Mesros (Comte de Mesros)[6] Fregatte, Flaggschiff von Pierre André de Suffren
Hintere Schlachtlinie[4]
Vengeur 64 Louis-Hyacinte de Cavelier de Cuverville 1 20 21
Sévère 64 Charles-Alexandre de Maurville de Langle
Annibal 74 Louis-Esprit d’Aymar
Hardi 64 Michel-Joseph Cramezel de Kerhué
Artésien 64 Charles Daniel d’Arrac de Vignes 4 12 16
Consolante 32 Pierre Alexandre Pastour de Costebelle Fregatte
Coventry 28 Fregatte

Großbritannien

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Flotte von Edward Hughes
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Vordere Schlachtlinie
Defense 74 Thomas Newnham 7 38 45
Isis 50 Christopher Halliday 3 30 33 [A 1]
Gibraltar 80 Richard Bickerton 6 40 46
Inflexible 64 John Whitmore Chetwynd 3 30 33
Exeter 64 John Smith 4 9 13
Active 28 0 0 0 Fregatte[6]
Zentrale Schlachtlinie
Worcester 64 Charles Hughes 8 32 40
Africa 64 Robert McDougall 5 25 35
Sultan 74 Andrew Mitchell 4 20 24
Superb 74 Henry Newcome 12 41 53 Flaggschiff von Edward Hughes
Monarca 68 John Gell 6 14 20
Burford 68 Peter Rainier 10 20 30
Sceptre 64 Samuel Graves 17 47 64
Medea 28 Erasmus Gower 0 0 0 Fregatte
Hintere Schlachtlinie
Magnanime 64 Thomas Mackenzie 1 16 17
Eagle 64 William Clark 4 8 12
Hero 74 Richard King 5 21 26
Bristol 50 James Burney 0 10 10
Monmouth 64 James Alms 2 19 21
Cumberland 74 William Allent 2 11 13
Weitere leichte Einheiten[6]
San Carlos 22 George Murray, William White 0 0 0 Lagerschiff
Harriet 22 Thomas Stevenson 0 0 0 Lagerschiff
Chaser 18 Edward Buller 0 0 0 Sloop
Juno 32 James Montagu 0 0 0 Fregatte
Seahorse 24 John Dew 0 0 0 Fregatte
Pondicherry 18 Thomas Saunders Grove 0 0 0 Truppentransporter
  1. Bereits seit der Mitte der 1750er Jahre wurden die 50-Kanonen-Schiffe von Seiten der britischen Marine nicht mehr als vollwertige Linienschiffe (Schlachtschiffe) angesehen, da sie normalerweise zu schwach für die Schlachtlinie waren.
  • Charles Cunat: Histoire du Bailli de Suffren. A. Marteville et Lefas. Rennes. 1852. S. 447
  • George Bruce Malleson: Final French Struggles in India and on the Indian Seas. W.H. Allen. 1884.
  • G. Lacour-Gayet: La marine militaire de la France sous le règne de Louis XV. Paris. Honoré Champion.
  • Prosper Levot: Les gloires maritimes de la France: notices biographiques sur les plus célèbres marins. Bertrand. 1866.
  • Michael Palmer: Command at Sea: Naval Command and Control Since the Sixteenth Century. Harvard University Press. 2005. ISBN 0-674-01681-5.
  • Alfred Thayer Mahan: The Major Operations of the Navies in the War of American Independence. Plain Label Books. 1913. ISBN 978-1-60303-259-9. OCLC 27789758.
  • Jean-Michel Roche: Dictionnaire des bâtiments de la flotte de guerre française de Colbert à nos jours. Vol. 1. Group Retozel-Maury Millau. 2005. ISBN 978-2-9525917-0-6. OCLC 165892922. (1671–1870)
  • Mark Wilks: History of Mysore. Vol. 2. 1996. ISBN 978-81-206-0491-9.
  • W. J. Wilson: History of the Madras Army. Vol. 2. 1882.
  • Lincoln P. Paine: Warships of the world to 1900. Houghton Mifflin Harcourt. 2000. ISBN 978-0-395-98414-7.

Einzelnachweise

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  1. Lincoln P. Paine: Warships of the world to 1900. Houghton Mifflin Harcourt. 2000. ISBN 978-0-395-98414-7. S. 75.
  2. G. Lacour-Gayet: La marine militaire de la France sous le règne de Louis XV. Paris: Honoré Champion. S. 546.
  3. Michael Palmer: Command at Sea: Naval Command and Control Since the Sixteenth Century. Harvard University Press. 2005. ISBN 0-674-01681-5.
  4. a b c Charles Cunat: Histoire du Bailli de Suffren. A. Marteville et Lefas. Rennes. 1852. S. 301–302.
  5. Prosper Levot: Les gloires maritimes de la France: notices biographiques sur les plus célèbres marins. Bertrand. 1866. S. 468–469.
  6. a b c d 2nd Battle of Cuddalore, 20th June 1783 auf threedecks.org. Abgerufen am 13. November 2023.
  7. Jean-Michel Roche: Dictionnaire des bâtiments de la flotte de guerre française de Colbert à nos jours. 1671–1870. Vol. 1. Group Retozel-Maury Millau. 2005. ISBN 978-2-9525917-0-6. OCLC 165892922. S. 28.