Sehnerv-Hypoplasie

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Klassifikation nach ICD-10
Q07.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungen des Nervensystems
H47.0 Affektionen des N. opticus, anderenorts nicht klassifiziert
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Sehnerv-Hypoplasie ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit einer Hypoplasie des Sehnervens beidseitig, seltener einseitig.[1][2]

Synonyme sind: englisch Optic nerve hypoplasia (ONH)

Die Erstbeschreibung einer Aplasie der Papille stammt aus dem Jahre 1877 durch den französischen Arzt W. Briere,[3][2] eine Sehnerv-Hypoplasie wurde im Jahre 1884 durch H. Magnus beschrieben.[4][5]

Die Erkrankung gilt als dritthäufigste Ursache einer Sehbehinderung bei Kleinkindern. Die Häufigkeit wird auf 1–2 auf 10.000 Kinder angegeben.[2]

Im Rahmen von Syndromen

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Bei folgenden Syndromen ist die Sehnerv-Hypoplasie wesentlicher Bestandteil:

ferner kommt sie vor beim Walker-Dyson-Syndrom.

Der isolierten Sehnerv-Hypoplasie liegen Mutationen im PAX6-Gen auf Chromosom 11 Genort p13 zugrunde, welches für ein Pax-Gen kodiert, vgl. Die Rolle des Pax6-Gens.[6]

Klinische Erscheinungen

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Klinische Kriterien sind:[1][2]

  • meist beidseitige, seltener einseitige Hypoplasie des Sehnervens

Hinzu können Endokrinopathien, Entwicklungsverzögerung und Fehlbildungen des Gehirnes kommen.

Die Diagnose ergibt sich aus klinischer und bildgebender Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie und Optische Kohärenztomografie.[2]

Differentialdiagnose

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Abzugrenzen sind:[2]

  • R. Lohmüller, A. S. Gangloff, F. Wenzel, W. A. Lagrèze: Optikushypoplasie und septooptische Dysplasie. In: Der Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Band 114, Nummer 8, August 2017, S. 759–766, doi:10.1007/s00347-017-0535-6, PMID 28699050.
  • T. Khaper, M. Bunge, I. Clark, M. F. Rafay, A. Mhanni, N. Kirouac, A. Sharma, C. Rodd, B. Wicklow: Increasing incidence of optic nerve hypoplasia/septo-optic dysplasia spectrum: Geographic clustering in Northern Canada. In: Paediatrics & child health. Band 22, Nummer 8, November 2017, S. 445–453, doi:10.1093/pch/pxx118, PMID 29479262, PMC 5804768 (freier Volltext).
  • A. Ryabets-Lienhard, C. Stewart, M. Borchert, M. E. Geffner: The Optic Nerve Hypoplasia Spectrum: Review of the Literature and Clinical Guidelines. In: Advances in pediatrics. Band 63, Nummer 1, 08 2016, S. 127–146, doi:10.1016/j.yapd.2016.04.009, PMID 27426898 (Review).
  • E. Karahan, A. Tulin Berk: Ocular, Neurologic and Systemic Findings of the Cases with Optic Nerve Hypoplasia. In: The open ophthalmology journal. Band 10, 2016, S. 5–11, doi:10.2174/1874364101610010005, PMID 27014380, PMC 4780520 (freier Volltext).

Einzelnachweise

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  1. a b Eintrag zu Sehnerv-Hypoplasie, isolierte. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 8. August 2024.
  2. a b c d e f eyewiki
  3. W. Briere: Absence des papiller, cecite absolue. In: Annales d‘oculistique 1877, Bd. 78, S. 41–2
  4. H. Magnus: Zur Kasuistik der angeborenen Sehnervenmißbildungen. In: Klinische Monatsblätter Augenheilkunde. 1884, Bd. 2S. 85–87
  5. C. A. Chen, J. Yin, R. A. Lewis, C. P. Schaaf: Genetic causes of optic nerve hypoplasia. In: Journal of Medical Genetics. Band 54, Nummer 7, 07 2017, S. 441–449, doi:10.1136/jmedgenet-2017-104626, PMID 28501829 (Review). Semanticscholar (Memento des Originals vom 1. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pdfs.semanticscholar.org
  6. Optic nerve hypoplasia. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  7. G. Krämer, C. Corradini, U. Scherer*: Das Syndrom der gekippten Sehnervenpapille: Eine seltene Ursache der bitemporalen Hemianopsie. In: Aktuelle Neurologie. 11, 1984, S. 134, doi:10.1055/s-2007-1020841.