Silivri

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Silivri
Basisdaten
Provinz (il): İstanbul
Koordinaten: 41° 4′ N, 28° 15′ OKoordinaten: 41° 4′ 23″ N, 28° 14′ 50″ O
Einwohner: 200.215[1] (2020)
Telefonvorwahl: (+90) 212 (europäischer Teil)
(+90) 216 (asiatischer Teil)
Postleitzahl: 34 xxx
Kfz-Kennzeichen: 34
Struktur und Verwaltung (Stand: 2019)
Gliederung: 15 Mahalle
Bürgermeister: Volkan Yılmaz (MHP)
Postanschrift: Alibey Mahallesi
Turgut Özal Bulvarı No:3
34570 Silivri / İSTANBUL
Website:
Landkreis Silivri
Einwohner: 200.215[1] (2020)
Fläche: 869,51 km²
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner je km²
Kaymakam: Ali Partal
Website (Kaymakam):
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

Silivri ist eine Stadtgemeinde (Belediye) im gleichnamigen Ilçe (Landkreis) der Provinz Istanbul in der türkischen Marmararegion und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 1984 gebildeten Büyükşehir belediyesi İstanbul (Großstadtgemeinde/Metropolprovinz). Silivri liegt auf der europäischen Seite von Istanbul und ist seit der Gebietsreform ab 2013 flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis.

Der Kreis/Stadtbezirk ist der westlichste der Türkei. Er grenzt im Westen an Tekirdağ, im Norden und Osten an Çatalca, im Südosten an Büyükçekmece. Im Süden bildet die etwa 30 km lange Küste zum Marmarameer eine natürliche Grenze. Silivri verzeichnet einen moderaten Bevölkerungsanstieg und belegt seit drei Jahren Rang 35 (von 39) in der Liste der bevölkerungsreichsten Kreise/Stadtbezirke.

Silivri wurde 1928 durch das Gesetz Nr. 1282 (erschienen im Amtsblatt 900 vom 28. Mai 1928) von Kreis (Kaza) Çatalca abgetrennt. Zur ersten Volkszählung danach (Oktober 1935) hatte der neue Kreis eine Bevölkerung von 22.790 Einwohnern (auf 735 km² Fläche) in 24 Dörfern.

(Bis) Ende 2012 bestand der Landkreis aus der Kreisstadt und 13 Dörfern (Köy), die im Zuge der Verwaltungsreform 2013/2014 in Mahalle (Stadtviertel/Ortsteile) überführt wurden. Sie wurden den bereits bestehenden Mahalle der Kreisstadt hinzugefügt, so dass deren Anzahl auf 35 anstieg. Ihnen steht ein Muhtar als oberster Beamter vor.

Ende 2020 lebten durchschnittlich 5.720 Menschen in jedem Mahalle, 40.698 Einw. im bevölkerungsreichsten (Yeni Mah.).[2][3]

Die linke Tabelle zeigt die Ergebnisse der Volkszählungen, die E-Books der Originaldokumente entnommen wurden. Diese können nach Suchdateneingabe von der Bibliotheksseite des TÜIK heruntergeladen werden.[4]

Die rechte Tabelle zeigt die Bevölkerungsfortschreibung des Kreises/Stadtbezirks Şile. Die Daten wurden durch Abfrage über das MEDAS-System des Türkischen Statistikinstituts TÜIK nach Auswahl des Jahres und der Region ermittelt.[5]

Volkszählungsergebnisse
Jahr Landkreis Kreisstadt Ländlicher
Anteil (%)
1935 22.790 03.632 84,06
1940 24.583 03.437 86,02
1945 26.426 04.129 84,38
1950 28.328 04.164 85,30
1955 28.588 04.611 83,87
1960 33.231 04.949 85,11
1965 35.380 06.114 82,72
1970 37.443 07.528 79,89
1975 40.106 08.525 78,74
1980 53.032 13.763 74,05
1985 55.625 15.767 71,65
1990 77.599 26.049 66,43
2000 108.155 44.530 58,83
Fortschreibungsergebnisse
Jahr Landkreis Kreisstadt Ländlicher
Anteil (%)
2007 125.364 062.247 50,35
2008 124.601 111.636 10,41
2009 134.660 121.961 09,43
2010 138.797 126.218 09,06
2011 144.781 132.264 08,65
2012 150.183 137.861 08,20
2013 155.923 155.923 Die
Dörfer
wurden
aufgelöst
und in
Mahalle
überführt.
2014 161.165 161.165
2015 165.084 165.084
2016 170.523 170.523
2017 180.524 180.524
2018 187.621 187.621
2019 193.680 193.680
2020 200.215 200.215
Stadtansicht

In archaischer Zeit wurde die Siedlung unter dem Namen Selymbria (gr. Σηλυμβρία) von Dorern besiedelt. Um 500 v. Chr. wird Selymbria Teil des Achämenidenreiches. 341 v. Chr. fiel der Ort an König Philipp II. von Makedonien. 200 v. Chr. ließen sich dort die keltischen Galater nieder. Als Teil Thrakiens wurde die Stadt spätestens um 46 n. Chr. wie ganz Thrakien Teil des Römischen Reichs. Nach dessen endgültiger Teilung 395 gehörte Selymbria dann zum Byzantinischen Reich. Der Stadtname wurde von Kaiser Arcadius (377–408, Kaiser ab 395), nach seiner Frau Aelia Eudoxia zeitweilig in Eudoxiopolis geändert. 447 wurde die Stadt von den Hunnen geplündert und wurde bis ins 9. Jahrhundert wiederholt während Belagerungen Konstantinopels in Mitleidenschaft gezogen. 805 wurde Selymbria Teil des Bulgarischen Reiches. 812 eroberten die Byzantiner Selymbria zurück. Im 10. Jahrhundert war Selymbria Sitz eines Erzbischofs. Auf das Erzbistum geht das Titularbistum Selymbria der römisch-katholischen Kirche zurück.

1399 wurde Selymbria erstmals osmanisch, wurde aber 1403 wieder an die Byzantiner zurückgegeben. Unmittelbar nach dem Fall Konstantinopels im Mai 1453 kapitulierte auch Selymbria und fiel erneut unter osmanische Herrschaft.

Im Russisch-Osmanischen Krieg von 1877 wurde Silivri von russischen Truppen besetzt, doch nach dem Krieg wieder osmanisch. Mit Ausbruch der Balkankriege wurde Silivri von 1912 bis Juli 1913 vorübergehend von Bulgarien besetzt. Später wurde Silivri nach Ende des Ersten Weltkrieges zwischen dem 20. Juli 1920 und dem 22. Oktober 1922 von griechischen Truppen besetzt. Den griechischen Truppen folgten dann für ganze acht Tage italienische Truppen. Seit 1924 ist Silivri Teil der Türkischen Republik.

2008 wurde der Campus der Strafvollzugsanstalten Silivri als Europas größte Gefängnisanlage errichtet.

Sehenswürdigkeiten

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Silivri liegt an der Hauptstraße von İstanbul nach Tekirdağ an der Küste des Marmarameeres. Die Küste um Silivri ist mit Istanbuler Wochenendhäusern bebaut.

In Silivri begann die byzantinische Mauer des Anastasios I. (491–518 n. Chr.), welche ungefähr bis Kıyıköy am Schwarzen Meer reichte. Teile der Mauer sind erhalten.

Die in Silivri vor dem Ersten Weltkrieg noch sichtbaren Reste der byzantinischen Bischofskirche von Selymbria, die von Friedrich Schrader beschrieben und fotografiert worden sind, sind inzwischen abgetragen worden und verschwunden.[6]

Seit einigen Jahren wird die Promenade renoviert, auf der sich hauptsächlich Fischrestaurants befinden. Sie hat sich mittlerweile zu einem belebten Platz der Stadt entwickelt.

Persönlichkeiten

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Commons: Silivri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Silivri Nüfusu, İstanbul, abgerufen am 16. Juni 2021
  2. Mahallelere göre İstanbul Silivri nüfusu
  3. Muhtarlıklarımız – Bildergalerie der Muhtare
  4. Bücherei des Türkischen Statistikinstituts TÜIK
  5. Merkezi Dağıtım Sistem
  6. Otto Feld: Noch einmal Alexios Apokaukos und die byzantinische Kirche von Selymbria (Silivri). In: Byzantion 37, 1967, S. 57–65.