Senftenbach (Antiesen)
Senftenbach | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: 2-008-303x | |
Lage | Innviertel, Oberösterreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Antiesen → Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | westlich von Eitzing 48° 14′ 42″ N, 13° 24′ 48″ O | |
Mündung | unterhalb von Sankt Martin im InnkreisKoordinaten: 48° 17′ 51″ N, 13° 26′ 8″ O 48° 17′ 51″ N, 13° 26′ 8″ O
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Schiffbarkeit | nein |
Der Senftenbach ist ein Bach im oberösterreichischen Bezirk Ried im Innkreis. Er entspringt mehreren Quellen in Ursprung, Gemeinde Eitzing, und durchfließt in einer Talniederung die Gemeinde Senftenbach.[1] Er fließt unterhalb des Schlossgartens von St. Martin im Innkreis in die Antiesen.[2]
Geschichte und Verbauung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Senftenbach wurde erstmals im Jahr 1151 („riuus … Semftinbach“) urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom althochdeutschen *zi senftin bache „zum/am sanften/langsam fließenden Bach“ ab.[3]
Die Reichersberger Chorherrn begannen im 11. Jahrhundert, den Senftenbach in St. Ulrich, einer Ortschaft der Gemeinde Senftenbach, mit einem Wehr, genannt Eiserne Schiene, ca. 2 km umzuleiten. Eine Urkunde aus dem Jahre 1151 berichtet von der Umleitung des Senftenbaches zum Kloster Reichersberg für 30 Jahre.[4] In 30 Jahren Bauzeit wurde der Reichersberger Bach neu errichtet und an den schon bestehenden Hartbach angeschlossen. Dieser bauliche Eingriff im Hochmittelalter wurde vom Stift Reichersberg veranlasst, um einerseits die feuchten Auwiesen der Talwasserscheide Hartbach–Senftenbach im Umfeld des heutigen Schlosses Arco-Zinneberg trockenzulegen und auch, um die Wasserversorgung des Stiftes sicherzustellen.[5]
Der neu gegrabene Bach verlief nicht nur über den Grund der Reichersberger Klosters, sondern auch über fremde Grundstücke. Daher schloss Gerhoch von Reichersberg 1151 einen Vertrag mit dem Hochstift Bamberg über die Ableitung des Senftenbachs nach Reichersberg über Bamberger Grundbesitz.[6]
Durch die umfassende Umleitung bringt der Senftenbach nur mehr marginales Restwasser zur Antiesen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stefan Reifeltshammer: Der Reichersberger Bach – Ein Beispiel kluger Landschaftsinwertsetzung. In: Innviertler Volkskundehaus (Hrsg.): Der Bundschuh. Schriftenreihe Museum Innviertler Volkskundehaus. Band 3, 2000, S. 13–18.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Naturschutz (Hrsg.): Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Senftenbach. Endbericht. In: Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Nr. 535, Linz 2007, S. 1–34 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Roger M. Allmannsberger, Gerhard Schwentner: Teil Innviertel. Das Landgericht Ried. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern. 1. Auflage. Band 2, 2017, ISBN 978-3-902801-27-2, S. 700.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 495, „Senftenbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Bernard Appel: Geschichte des regulirten lateranensischen Chorhernstiftes des heiligen Augustin zu Reichersberg in Oberösterreich. Linz 1857, S. 320.
- ↑ Irma Progli: Senftenbach im Fluss der Zeit. Ortschronik der Gemeinde Senftenbach von 2014.
- ↑ Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, CLXXIV, S. 262 (archive.org – „Riuus nomine Semftinbach“, vgl. MG.SS. 17, S. 464): „1151. 24. September. Bamberg. — Bischof Eberhart von Bamberg beurkundet einen von ihm mit dem Kloster Reichersberg abgeschlossenen Gütertausch.“