Sepp Müller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sepp Müller (* 22. Januar 1989 in Lutherstadt Wittenberg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Seit Dezember 2021 ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dem Deutschen Bundestag gehört Müller seit 2017 an. Er gewann im Zuge der Bundestagswahlen 2017 und 2021 das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Dessau – Wittenberg für die CDU.

Ausbildung und Beruf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Paul-Gerhardt-Gymnasium in Gräfenhainichen absolvierte Müller von August 2007 bis Juli 2010 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse in Wittenberg. Im Anschluss war er als selbstständiger Kundenberater bei der S – Die Finanzberater Sparkassen GmbH tätig. Von September 2015 bis September 2017 arbeitete er als Firmenkundenberater bei der Deutschen Kreditbank (DKB) in Halle (Saale).

Müller absolvierte von 2010 bis 2013 eine berufsbegleitende Ausbildung zum Bankfachwirt (IHK). Von 2013 bis 2014 studierte er berufsbegleitend an der Frankfurt School of Finance & Management. Das Studium schloss er 2015 mit der Qualifikation zum diplomierten Bankbetriebswirt ab.[1]

Partei

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sepp Müller trat 2004 in die Junge Union und 2005 in die CDU ein. Seit 2006 gehört er als Beisitzer dem Kreisvorstand der CDU Wittenberg an. 2007 wurde Müller erstmals in den Kreistag des Landkreises Wittenberg gewählt, dem er seither angehört. Den Rechnungsprüfungsausschuss des Kreistages leitete er von 2013 bis 2019.[2]

Müller ist seit 2009 Mitglied des Stadtrates Gräfenhainichen und war bis 2018 Vorsitzender des Finanzausschusses des Stadtparlamentes.[2] Von 2015 bis 2022 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender des CDU-Regionalverbandes Gräfenhainichen.[3]

Von 2018 bis 2021 leitete er den Landesfachausschuss der Finanzen der CDU Sachsen-Anhalt.[2] Gemeinsam mit Sandra-Yvonne Stieger war er einer der Vorsitzenden der Kommission Sachsen-Anhalt 2030.[4]

Müller wurde im Oktober 2022 durch den Ministerpräsidenten Reiner Haseloff in den neu konstituierten Beirat für jüdisches Leben des Landes Sachsen-Anhalt berufen. Dieser soll das öffentliche Bewusstsein für Tradition und Gegenwart jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt stärken.[5]

Abgeordneter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. September 2017 gewann Müller das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Dessau – Wittenberg für die CDU, das er bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 verteidigte.[6][7] Im 19. Deutschen Bundestag gehörte Müller als ordentliches Mitglied dem Finanzausschuss[8] sowie als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Arbeit und Soziales an.[9] Bei der Wiederwahl in den 20. Bundestag erreichte Müller das beste Erststimmenergebnis für die CDU in Ostdeutschland.[10] Dem Gesundheitsausschuss gehört er als stellvertretendes Mitglied an. Müller ist außerdem Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Sachsen-Anhalt.[11] Am 13. Dezember 2021 wurde er zu einem der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag gewählt. In dieser Funktion verantwortet er die Politikfelder Gesundheit, Neue Länder, Sport und Ehrenamt sowie Petitionen.[12] Innerhalb der Unionsfraktion engagiert Müller sich in der Jungen Gruppe und in der Arbeitnehmergruppe.[2]

Für die Bundestagswahl 2025 wurde Müller erneut als Direktkandidat der CDU im Bundestagswahlkreis Anhalt – Dessau – Wittenberg aufgestellt und außerdem von der Landes-CDU als Spitzenkandidat auf Platz 1 der Landesliste Sachsen-Anhalt gesetzt.[13]

Persönliches

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller wuchs zusammen mit seiner Schwester, der ehemaligen Handballnationalspielerin Caroline Müller-Korn, in Gräfenhainichen in einer Speditionsfamilie auf.[14] Er ist Vater eines Sohnes (* 2013).[2] Im Januar 2023 gab er bekannt, mit seinem CSU-Kollegen Wolfgang Stefinger liiert zu sein. Sie sind das erste offen gleichgeschlechtliche Paar im Deutschen Bundestag.[15][16]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeitschrift Capital kürte Müller dreimal in Folge – 2022, 2023 und 2024 – zu einem der 40 herausragenden Talente Deutschlands im Alter von unter 40 Jahren (Top 40 unter 40) im Bereich Politik.[17][18][19] Mit der Liste zeichnet das Magazin jährlich die größten Talente aus Wirtschaft, Politik, Staat und Gesellschaft sowie Wissenschaft in Deutschland aus.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Sepp Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. ↑ Deutscher Bundestag - Sepp Müller. Abgerufen am 13. Dezember 2021.
  2. ↑ a b c d e Sepp Müller I Mitglied des Deutschen Bundestages. Abgerufen am 13. Dezember 2021.
  3. ↑ Vorstandswahl beim CDU Regionalverband Gräfenhainichen. Abgerufen am 6. Oktober 2022.
  4. ↑ Kommission „Sachsen-Anhalt 2030“ nimmt ihre Arbeit auf. 24. Juni 2019, abgerufen am 6. Januar 2022.
  5. ↑ Beirat für jüdisches Leben des Landes Sachsen-Anhalt hat sich konstituiert
  6. ↑ Ergebnisse Dessau – Wittenberg - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
  7. ↑ Sepp Müller auf bundestag.de
  8. ↑ Deutscher Bundestag - Finanzausschuss. In: Deutscher Bundestag. (bundestag.de [abgerufen am 20. Juni 2018]). Deutscher Bundestag - Finanzausschuss (Memento des Originals vom 14. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundestag.de
  9. ↑ Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
  10. ↑ Leonhard Landes: Bundestagswahl CDU: „Wir haben keine Stammwählerschaft mehr“. In: DIE WELT. 1. Oktober 2021 (welt.de [abgerufen am 6. Oktober 2022]).
  11. ↑ Sepp Müller ist neuer Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Sachsen-Anhalt im Bundestag. Abgerufen am 6. Oktober 2022.
  12. ↑ Unionsfraktion stellt sich personell neu auf. In: Der Tagesspiegel Online. 13. Dezember 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  13. ↑ 35-Jähriger führt Sachsen-Anhalts CDU in den Bundestagswahlkampf. In: Mitteldeutsche Zeitung. 1. Dezember 2024, abgerufen am 7. Dezember 2024.
  14. ↑ Wiebke Hollersen: Sepp Müller: Über den Osten wird „vollkommener Blödsinn“ geredet. 15. Juni 2024, abgerufen am 22. November 2024.
  15. ↑ Christian Deutschländer: Stefinger und Müller outen sich: Erstes schwules Paar in Unions-Fraktion mit Coming-Out. In: merkur.de. 16. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2023.
  16. ↑ „Wir sind glücklich“ – Zwei Abgeordnete der Union geben Beziehung bekannt. In: welt.de. 16. Januar 2023, abgerufen am 8. Dezember 2023.
  17. ↑ Das sind Deutschlands Top 40 unter 40. In: Capital. 17. November 2022, abgerufen am 11. Juli 2024.
  18. ↑ Das sind Deutschlands Top 40 unter 40. In: Capital. 17. November 2023, abgerufen am 11. Juli 2024.
  19. ↑ Das sind Deutschlands Top 40 unter 40. In: Capital. 15. November 2024, abgerufen am 22. November 2024.
Personendaten
NAME Müller, Sepp
KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (CDU), MdB
GEBURTSDATUM 22. Januar 1989
GEBURTSORT Wittenberg
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sepp_Müller&oldid=251030188“