Sewero-Kurilsk
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Sewero-Kurilsk (russisch Северо-Курильск) ist eine Kleinstadt auf den Kurilen in der Oblast Sachalin (Russland) mit 2374 Einwohnern (Stand 1. Oktober 2021).[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt an der Nordostküste der zweitgrößten Kurilen-Insel Paramuschir, an der hier 3 bis 4 km breiten Meerenge Zweite Kurilenstraße gegenüber der Insel Schumschu, etwa 1065 km nordöstlich der Oblasthauptstadt Juschno-Sachalinsk und 300 km südwestlich von Petropawlowsk-Kamtschatski. 7 km westlich der Stadt befindet sich der 1156 m hohe zuletzt Ende März 2007[2] aktive Vulkan Ebeko.
Die Stadt Sewero-Kurilsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Sewero-Kurilsk 1991–2020
Quelle: Japan Meteorological Agency
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit allen Kurileninseln gehörte der Ort seit 1875 als Kashiwabara (japanisch 柏原) zu Japan. Während des Zweiten Weltkriegs kapitulierten die japanischen Truppen auf Paramuschir am 19. August 1945. Als Ergebnis des Krieges wurden die Kurilen Teil der Sowjetunion und die Stadt 1946 in Sewero-Kurilsk umbenannt, was Nord-Kurilen(-Stadt) bedeutet.
Am 5. November 1952 (Ortszeit) wurde die Stadt durch einen Tsunami praktisch völlig zerstört. 2336 der etwa 6000 Einwohner starben. Der durch ein Seebeben 130 km vor der Küste Kamtschatkas hervorgerufene Tsunami erreichte die Stadt am frühen Morgen mit drei Wellen. Die Bewohner, die sich vor der ersten Welle noch in Sicherheit bringen konnten und danach in ihre Häuser zurückkehrten, wurden dann von der zweiten, größten Welle überrascht. Zerstörungen gab es auch in anderen Ortschaften Kamtschatkas und der Kurilen.[3]
Die Stadt wurde bald an höher gelegener Stelle wieder aufgebaut. Die alte Einwohnerzahl wurde schon nach wenigen Jahren übertroffen, sank jedoch danach mit Verlagerung der Fischwirtschaft in andere, größere Zentren der Region erheblich, besonders mit der Wirtschaftskrise im Russland der 1990er Jahre.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1959 | 7733 |
1970 | 3566 |
1979 | 4045 |
1989 | 5180 |
2002 | 2592 |
2010 | 2536 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur, Bildung und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sewero-Kurilsk gibt es ein kleines Heimatmuseum mit Exponaten zur Urbevölkerung der Inseln (den Ainu) sowie zur Geschichte, insbesondere der Zeit der Zugehörigkeit zu Japan, den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und dem Tsunami von 1952.
In der Umgebung gibt es eine Vielzahl von Überresten der japanischen Verteidigungsanlagen.[4]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fischfang ist der einzige Wirtschaftszweig der Stadt. Es existiert ein Fischereihafen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Meteorologischer Dienst Sachalins (russisch)
- ↑ Der Tsunami von 1952 ( des vom 12. März 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webseite der wissenschaftlichen Einrichtungen Sachalins (russisch)
- ↑ Webseite des Heimatmuseums auf museum.ru (russisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sewero-Kurilsk auf sakhalin.info (russisch)
- Sewero-Kurilsk auf mojgorod.ru (russisch)