Siemens Mireo

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Mireo
Mireo im bwegt-Design bei Eschbach
Mireo im bwegt-Design bei Eschbach
Mireo im bwegt-Design bei Eschbach
Anzahl: zweiteilig: 86 (Akkutriebwagen)
zweiteilig: 18 (Brennstoffzellentriebwagen)
dreiteilig: 253
vierteilig: 106
Hersteller: Siemens Mobility
Baujahr(e): ab 2018
Achsformel: Bo‘2‘Bo‘ (zweiteilig)
Bo‘2‘2‘Bo‘ (dreiteilig)
Bo‘2‘2‘2‘Bo‘ (vierteilig)
Bo‘2‘2‘Bo‘Bo‘ (vierteilig)
Gattung: Elektrotriebzug
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 47 m bis 140 m (je nach Konfiguration)
Höhe: 4,208 m
Breite: 2,808 m

3,0 m[1]

Drehzapfenabstand: 19 800 mm (MW), 19 680 mm (EW)
Drehgestellachsstand: 2300 mm (Triebdrehgestelle)
2600 mm (Jakobsdrehgestelle)
Kleinster bef. Halbmesser: 125 m,
Werkstatt: 100 m,
Gegenbogen mit lg=0: 190 m
Leermasse: 112 t (Dreiteiler)
Radsatzfahrmasse: 20 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h (zweiteilige Akkutriebwagen)

160 km/h (bestellt)
200 km/h (bestellbar)[2]

Dauerleistung: Skalierbar, 2600 kW (bei SRN)
Anfahrzugkraft: 130 kN
Bremskraft: 130 kN
Beschleunigung: bis 1,2 m/s²;
SRN: 0,94 m/s2 bis 50 km/h
Raddurchmesser: 880 mm/810 mm
Stromsystem: 15 kV; 16,7 Hz
Bremse: elektrodynamisch, elektropneumatisch, Mg
Zugbeeinflussung: PZB, optional LZB, ETCS, IMU (Netz 8)
Kupplungstyp: S10
Gefälle: 40 
Fußbodenhöhe: 705 mm bzw. 1120 mm
(Einstiegsbereich abweichend)
Niederfluranteil: ca. 60 %
Ladebreite: 1300 mm
Ladehöhe: 2100 mm

Der Mireo ist eine von Siemens Mobility entwickelte Fahrzeugplattform elektrischer Triebzüge für den Schienenpersonennahverkehr. Er ist der Nachfolger des Desiro ML.[3] Es existieren verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Wagenanzahlen und Einstiegshöhen. Siemens hat zusätzlich zur Standardversion zwei Varianten mit Stromversorgung aus dem Fahrzeug selbst für den Betrieb auf nicht elektrifizierten Strecken entwickelt, die den Fahrstrom aus Batterien als Akkumulatortriebwagen (Mireo Plus B) beziehungsweise aus Brennstoffzellen mit Wasserstoff (Mireo Plus H) beziehen.

Im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister tragen die Triebzüge die Baureihennummern 0463, 2463, 0563 sowie 3464 für den Mireo Smart.[4][5]

Der Name und erste technische Daten des Mireo wurden Ende Juni 2016 veröffentlicht.[3] Siemens stellte die Bauart erstmals virtuell auf der Fachmesse InnoTrans im September 2016 der Öffentlichkeit vor.[6] Der erste Auftrag über 24 Triebzüge dieser Zugplattform erfolgte im Februar 2017 aus Baden-Württemberg für den Einsatz im Netz Rheintal durch DB Regio.[7][8]

Die Triebzüge werden im Siemens-Werk Krefeld gefertigt.[9] Anfang Juni 2018 begann die Endmontage des ersten Zuges.[10] Am 1. Oktober 2018 begann die Inbetriebsetzung des ersten Fahrzeuges.[11] Im Dezember 2018 begann die Inbetriebsetzung des ersten von acht Vorserienzügen.[7] Die Triebzüge wurden planmäßig zugelassen und gingen ab dem 14. Juni 2020 sukzessive in Betrieb.[8]

Ende 2020 waren über 180 Einheiten bestellt,[12] davon 132 Einheiten bereits bis Frühjahr 2020.[13]

Anfang November 2020 stellte Siemens Mobility die dreiteilige Variante Mireo Smart vor, die vorkonfiguriert kostengünstig angeboten und innerhalb von maximal 18 Monaten geliefert werden soll.[14] Ein dreiteiliger Zug bietet 214 Sitzplätze, 21 Fahrradstellplätze, zwei Rollstuhlplätze, Zug-Land-Kommunikation, Klimaanlage, Internet an Bord, Fahrgastinformation, große TFT-Monitore im Einstiegsbereich und Sicherheitsüberwachung. Die 160 km/h schnellen Triebzüge erreichen eine Anfahrbeschleunigung von 0,96 m/s².[15] Im November 2023 stellte Siemens den ersten fertiggestellten Triebzug des Mireo Smart vor, der für Tests im Prüfcenter Wegberg-Wildenrath produziert wurde und gab bekannt, auch die Varianten für Betrieb ohne Fahrleitung jeweils in einer zweiteiligen vorkonfigurierten Ausführung als Mireo Smart anzubieten.[16] Im Februar 2024 lag eine Zulassung für Deutschland vor.[17]

Mireo auf dem Eisenbahn­versuchs­ring Velim

Grundlegende Merkmale

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Die Triebzüge werden nur mit elektrischem Antrieb angeboten.[3] Die Fahrzeugplattform ist mit Jakobs-Drehgestellen und Einzeldrehgestellen, ähnlich wie bei den ICE 4 mit innengelagerten Radsätzen lieferbar. Die Wagenkästen werden in Aluminium-Integralbauweise hergestellt.[18] Die Zahl der Einzelwagen, aus denen ein Triebzug gebildet wird, kann je nach Konfiguration zwischen zwei und sieben variiert werden.[19] Jeder Mireo-Endwagen hat eine Länge von 26 m, die Mittelwagen sind 19 m lang.[3] Es werden Versionen für Bahnsteighöhen von 550, 760 und 960 mm angeboten.[19] Die Zahl der Triebdrehgestelle kann variiert werden, wodurch sich unterschiedliche Werte für die Anfahrbeschleunigung ergeben. Bei der Konfiguration Eco sind bei einer vierteiligen Einheit nur die Enddrehgestelle Triebdrehgestelle, daraus resultiert eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und eine Beschleunigung von 0,65 m/s². In der Konfiguration Speedy werden dagegen vier von fünf Drehgestellen angetrieben, die Beschleunigung steigt auf 1,2 m/s². Die Höchstgeschwindigkeit dieser Einheiten liegt dann bei 160 km/h.[19] Nach Angaben von Siemens wurden bei der Konstruktion der Triebzüge die Traktionsstromrichter und elektrodynamische Bremse optimiert.[18]

Die Ausstattung mit Fahrgastinformationssystemen, WLAN im Fahrgastraum, einem Entertainment-System oder Werbebildschirmen ist möglich.[19] Die Gestaltung des Innenraums kann von den Verkehrsunternehmen frei konfiguriert werden.[20]

Varianten für Betrieb ohne Oberleitung

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Mireo Plus B …
… und Plus H auf der Innotrans 2022

Im März 2020 erhielt Siemens Mobility den ersten Auftrag für eine zweiteilige Variante, die ihren Fahrstrom sowohl aus einer Batterie als auch aus der Fahrleitung erhält. Die Batterie kann im Stand und während der Fahrt aus der Fahrleitung geladen werden. Die Reichweite eines Mireo Plus B im Batteriebetrieb wird mit 80 bis 120 Kilometern angegeben.[21][22] Der erste Fahrgasteinsatz startete am 8. April 2024 im Netz Ortenau, wo die Züge zunächst zwischen Offenburg und Bad Griesbach bzw. Hornberg unterwegs sind.[23]

Zum Einsatz kommen Lithiumtitanat-Akkumulatoren (LTO) von Toshiba.[24] Diese haben eine hohe Zyklenfestigkeit auch bei hohen Ladeströmen, wie sie beim Bremsen und Anfahren auftreten – bei 10C werden seit 2019 mindestens 15.000 Ladezyklen und seit 2022 mindestens 40.000 Ladezyklen vom Hersteller garantiert.[25]

Außerdem hat Siemens gemeinsam mit dem kanadischen Unternehmen Ballard Power Systems eine Mireo-Variante entwickelt, die den benötigten Strom mit Hilfe eines Brennstoffzellensystems aus Wasserstoff erzeugt und daher auf nicht-elektrifizierten Strecken eingesetzt werden kann (Mireo Plus H). Eine Brennstoffzelle mit einer Nennleistung von 200 kW von Ballard Power Systems soll dabei eine Geschwindigkeit von 160 km/h ermöglichen.[26][27] Der Zug wurde Anfang Mai 2022 in Krefeld der Öffentlichkeit vorgestellt.[28]

Siemens Mireo in Offenburg

Seit dem 14. Juni 2020 sind insgesamt 24 dreiteilige Triebzüge vom Typ Mireo für DB Regio zwischen Offenburg und Basel bzw. Neuenburg als Regionalbahn unterwegs. Diese Linie ist ein Teil des Netzes „Rheintal“, das vom Land Baden-Württemberg ausgeschrieben wurde. Zudem sind sie sonn- und feiertags auf dem Linienbündel Freiburg – Breisach am Rhein / Endingen am Kaiserstuhl unterwegs, da die normalerweise verkehrenden Züge der Baureihe 1440 alle auf der Höllentalbahn unterwegs sind.[29] Seit dem 1. November 2020 werden die 24 Einheiten eingesetzt.[30] Drei weitere nachbestellte Fahrzeuge wurden im Frühjahr 2021 in Dienst gestellt.[31]

Die Züge sind im Landesdesign[32] der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg in gelb-weiß-schwarz lackiert[33] und verfügen über 220 Sitzplätze.[34] Außerdem haben sie einen Mehrzweckbereich mit Platz für 27 Fahrräder.

Die über Kupplung 69,860 m langen und 120 t schweren Triebzüge erreichen 160 km/h bei einer Leistung von 2600 kW und einer Anfahrbeschleunigung von 0,96 m/s² (bis 72 km/h).[9] Die Einstiegshöhe liegt bei 600 mm.[10]

S-Bahn Rhein-Neckar

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Siemens Mireo in Waghäusel

Im Zuge der Erweiterung der S-Bahn Rhein-Neckar auf den Strecken zwischen Mannheim, Eppingen, Karlsruhe und Aglasterhausen, an der Bergstraße und nach Mainz setzt die DB Regio seit 13. Dezember 2020[35] stufenweise insgesamt 57 Neufahrzeuge vom Typ Mireo ein. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 waren 38 Triebzüge ausgeliefert.[36] Zuvor fand bereits seit 14. September 2020 ein mehrstufiger Probebetrieb im Fahrgastbetrieb statt.[35] Die restlichen 19 Triebzüge wurden im Jahr 2021 geliefert und werden seit Dezember 2021 planmäßig auf dem Linienteil zwischen Mannheim und Mainz eingesetzt.[37]

Die Einheiten gehen ins Eigentum einer Landesgesellschaft der Aufgabenträger über und werden während der 14-jährigen Laufzeit des Verkehrsvertrags an DB Regio Mitte verpachtet.[10][38] Das Außendesign der Fahrzeuge integriert bestehende Designelemente der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und ergänzt sie mit einem fahrzeughohen S-Bahn-Symbol.[38]

Die Einheiten weisen pro Seite sechs doppelflüglige Schwenkschiebetüren mit einer Einstiegshöhe von 800 mm mit Schiebetritten auf 770 mm auf und sind mit Fahrgast-WLAN ausgestattet.[39] Sie bieten acht Sitzplätze in der ersten Klasse, in der zweiten Klasse 152 Festsitze mit Armlehnen und je einer Steckdose für zwei Sitze sowie 40 Klappsitze. Mit Stehplätzen bieten sie eine Kapazität von etwa 454 Fahrgästen. Mit bis zu sechs Fahrrädern in den fünf Mehrzweckbereichen können in einem Triebzug 26 Fahrräder mitgenommen werden. Die optische Fahrgastinformation erfolgt über sechs doppelseitige Flachbildschirmdeckengondeln sowie Flachbildschirme in den Einstiegsbereichen. Im Fahrgastraum erfolgt wie schon in den modernisierten Triebzügen der Baureihe 425 eine Videoüberwachung, deren Aufzeichnungen 72 Stunden lang gespeichert werden. Die Antriebsleistung beträgt bis zu 2600 kW.[40] Die Triebzüge kosten zusammen etwa 340 Mio. Euro.[41]

Mittelrheinbahn

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Innenraum

Um auf dem stärker frequentierten Streckenabschnitt der Mittelrheinbahn zwischen Köln und Remagen längere Züge aus den vorhandenen Triebzügen des Typs Desiro Mainline in Dreifachtraktion bilden zu können, werden über das Leasingunternehmen Alpha Trains sechs Mireo-Triebzüge beschafft. Sie wurden seit Ende 2019 in Krefeld gebaut und sind seit Dezember 2020 vom Eisenbahnverkehrsunternehmen TransRegio Deutsche Regionalbahn auf dem Streckenabschnitt zwischen Mainz und Bingen im Einsatz.[42] Der Verkehrsvertrag läuft bis Dezember 2023 und wurde bis 2033 verlängert.

Die Triebzüge sind nahezu baugleich mit der Version für die S-Bahn Rhein-Neckar. Wegen unterschiedlicher Bahnsteighöhen an der Strecke erhalten alle Einstiege zwei übereinanderliegende Schiebetritte. Die Neufahrzeuge sind nicht in Mehrfachtraktion mit den zuvor eingesetzten Fahrzeugen einsetzbar.[43]

Augsburger Netze

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Siemens Mireo in München Hbf

Für die Verkehre der Augsburger Netze (Los 1) hat Go Ahead Deutschland (jetzt: Arverio Deutschland) zwölf fünfteilige Desiro HC und 44 dreiteilige Mireo bestellt.[44] Der Auftragswert betrug rund 400 Millionen Euro. Der Fahrgastbetrieb wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 aufgenommen. Die Mireo-Triebzüge bieten 216 Sitzplätze und 18 Fahrradplätze an.[45][46]

Mitte Dezember 2022 kam es zu Problemen mit den neuen Fahrzeugen bei Eisregen. Unter anderem funktionierten die Stromabnehmer bei vereisten Oberleitungen nicht richtig, was zusammen mit weiteren Problemen dazu führte, dass zeitweise nur die Hälfte des gesamten Fuhrparks einsatzfähig war.[47]

Mireo Plus B in Offenburg

Das Land Baden-Württemberg kündigte im August 2019 an, einen Auftrag über 20 elektrische Triebzüge mit zusätzlichen Traktionsbatterien an Siemens zu vergeben, die die nicht elektrifizierten Abschnitte der Strecken im Ortenau-Netz befahren können. Sie sollten ab Dezember 2023 die dort bisher verkehrenden Dieseltriebwagen ersetzen.[48] Der Start verzögerte sich auf den 8. April 2024. Die Fahrzeuge erbringen jährlich insgesamt eine Laufleistung von rund zwei Millionen Zugkilometern.[49] Nach Abweisung der Klage eines unterlegenen Bieters[50] erfolgte die Bestellung der zweiteiligen Mireo Plus B mit je 120 Sitzplätzen[51] im März 2020. Die Auftragsvergabe mit einem Volumen von 77 Millionen Euro umfasst auch die Energiekosten sowie für 29,5 Jahre die Wartung durch Siemens.[49] Außerdem wurde eine Option zur Nachbestellung von Triebzügen und zu deren Hochrüstung auf ETCS vereinbart.[52]

Für den Einsatz auf der zu reaktivierenden Hermann-Hesse-Bahn zwischen Weil der Stadt und Calw beschloss die Verbandsversammlung des Zweckverbands Hermann-Hesse-Bahn im Mai 2021 eine Beschaffung von drei gleichen Triebzüge über die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg,[53] die mit ETCS-Ausrüstung bestellt wurden.[52]

Laut einer Pressemeldung vom September 2022 wurden vier weitere Einheiten für den Einsatz im Ortenau-Netz nachbestellt.[54]

Mitte 2023 wurde der Verkehrsvertrag für das Netz an die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH vergeben.[55]

Seit Dezember 2022 werden sieben dreiteilige Triebzüge vom Typ Mireo für DB Regio zwischen Karlsruhe und Heidelberg/Mannheim über Bruchsal als Nordbaden-Express eingesetzt. Diese Linie ist ein Teillos des Netzes „Netz 7b EBO“, das vom Land Baden-Württemberg ausgeschrieben wurde. Die Züge sind im Landesdesign der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg[32] in gelb-weiß-schwarz lackiert und verfügen über 200 Sitzplätze.

Die Fahrzeuge gehen ins Eigentum der Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) über und werden während der 13-jährigen Laufzeit des Verkehrsvertrags an DB Regio vermietet.[56]

Siemens Mireo vom Netz Lausitz im Bahnhof Falkenberg

Seit dem Fahrplanwechsel 2022 setzt DB Regio Nordost im Auftrag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg 18 dreiteilige Mireo-Triebzüge ein. Diese bieten jeweils 180 Sitzplätze und stufenfreie Einstiege bei einer Bahnsteighöhe von 550 mm. Als Besonderheit werden induktive Ladestationen an den vis-à-vis-Sitzen angeboten.[57][58] Im Oktober 2021 wurde bekannt gegeben, dass zwei weitere Mireos bei Siemens bestellt wurden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 20 Triebzüge.[59] Auf den folgenden Strecken verkehren die Fahrzeuge:

  • RB 43 Frankfurt (Oder)–Cottbus–Finsterwalde–Falkenberg (Elster)
  • RB 49 Cottbus–Ruhland–Elsterwerda-Biehla–Falkenberg (Elster)
  • RE 10 Frankfurt (Oder)–Cottbus–Falkenberg (Elster)–Eilenburg–Leipzig Hbf
  • RE 11 Hoyerswerda–Ruhland–Falkenberg (Elster)–Eilenburg–Leipzig Hbf
  • RE 13 Cottbus–Senftenberg–Elsterwerda
  • S 6 Dresden–Priestewitz–Elsterwerda-Biehla (ab 2026)[60]

Netz Donau-Isar

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Ab Dezember 2024 setzt DB Regio sechs vierteilige Züge des Typs Siemens Mireo für den Flughafenexpress ein,[61] die auch den Flughafentunnelbahnhof befahren, der nach den Richtlinien für Stadtschnellbahnen gebaut ist und eine Bahnsteighöhe von 960 mm hat. Die Einstiege der Züge sind aufgrund der unterschiedlichen Bahnsteighöhen entlang der Strecke (550, 760 und 960 mm) für eine Bahnsteighöhe von 760 mm über Schienenoberkante optimiert.[62]

Tübingen–Horb–Pforzheim

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Für 2024 plant die Deutsche Bahn einen einjährigen Probebetrieb eines zweiteiligen, wasserstoffbetriebenen Triebzugs vom Typ Mireo Plus H zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim, den das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg unterstützt.[63] Der Zug hat eine Antriebsleistung von 1,7 MW für bis zu 1,1 m/s² Beschleunigung und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Netz Regensburg/Donautal

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In der zweiten Betriebsstufe des Netzes Regensburg/Donautal setzt die Agilis Eisenbahngesellschaft ab Dezember 2024 23 vierteilige Siemens Mireo mit einer Einstiegshöhe von 760 mm auf den Linien RE 50 NürnbergPlattling und RB 51 NeumarktRegensburg ein, die mit WLAN ausgestattet werden.[64][65][66][67][68]

Netz Ostbrandenburg

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Ab Dezember 2024 will die Niederbarnimer Eisenbahn im Netz Ostbrandenburg 31 batterieelektrische Siemens Mireo Plus B einsetzen. Die Triebzüge sind zweiteilig mit je 128 Sitzplätzen und sollen zusätzliche Ausstattungen wie WLAN sowie zwölf Stellplätze für Fahrräder bieten.[69][70]

Augsburg–Füssen/Augsburg–Peißenberg

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Ein zweiteiliger, wasserstoffbetriebener Triebzug vom Typ Mireo Plus H sollte zunächst ab Mitte 2023 im Rahmen einer vom Freistaat Bayern unterstützten Betriebserprobung unter anderem auf der Strecke Augsburg–Füssen eingesetzt und im Januar 2024 in den Planbetrieb übernommen zu werden. Der Pilotbetrieb im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) war auf zunächst 30 Monate angelegt.[71]

Der Beginn verzögerte sich. Nun ist ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 ein 30-monatiger Probebetrieb mit dieser Einheit auf den Strecken Augsburg–Füssen und Augsburg–Peißenberg vorgesehen.[72][73]

Ab Dezember 2024 will die Niederbarnimer Eisenbahn auf der Stammstrecke der Heidekrautbahn zwischen Basdorf und Wilhelmsruh sieben Wasserstoff-Brennstoffzellen-Triebzüge (H2-/BZ-Technologie) einsetzen.[74][75] Der Wasserstoffbetrieb wird mit insgesamt 25 Millionen Euro aus dem Bundesverkehrsministerium gefördert, die an die drei Vorhabenträger Enertrag, Niederbarnimer Eisenbahn und Kreiswerke Barnim fließen. Neben der Beschaffung der Brennstoffzellen-Züge werden auch der Aufbau eines Wasserstoffwerkes und der Bau der Tankanlagen gefördert.[76]

Die dänische Bahngesellschaft Midtjyske Jernbaner gab am 15. März 2022 bekannt, sieben Mireo Plus B für den Einsatz in der Region Westjütland auf der Lemvigbanen sowie auf der Bahnstrecke zwischen Holstebro und Skjern bestellt zu haben.[77]

Unterwesterwaldbahn/Oberwesterwaldbahn

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Am 7. Februar 2023 gab Siemens Mobility bekannt, dass die Hessische Landesbahn (HLB) für den Einsatz auf den Regionalbahn Linien RB 29 (Limburg (Lahn)MontabaurSiershahn) und RB 90 (Limburg (Lahn)Au (Sieg)Siegen) auf der Unterwesterwaldbahn bzw. Oberwesterwaldbahn drei Mireo Plus B bestellt habe. Der Einsatz ist ab Dezember 2025 geplant und soll im Rahmen eines Pilotbetriebes die Eignung von Triebzügen mit alternativen Antrieben auf den topografisch anspruchsvollen Strecken demonstrieren. Der Betrieb soll nach Angaben der HLB jährlich fast 1150 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen.[78][79]

Mitteldeutsches S-Bahn-Netz (MDSB 2025+, MDSB2025BEMU)

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Im Juli 2023 gab die Netinera-Tochter Länderbahn den Gewinn des Loses 2 im Vergabeverfahren MDSB2025plus mit etwa 6,1 Mio. Zugkilometern pro Jahr und den Betrieb mit dreiteiligen Mireo-Fahrzeugen mit 150 Sitzplätzen bekannt.[80] Zum Einsatz kommen 41 Einheiten, deren Bestellung am 14. Dezember 2023 bekanntgegeben wurde.[81] Auf den Hauptlaststrecken sollen die Fahrzeuge in Doppeltraktion eingesetzt werden.

Das Los 1 der gleichen Ausschreibung konnte DB Regio für sich entscheiden. Auch für diese Linien wurden Siemens Mireo bestellt, allerdings 18 vierteilige Einheiten, die nicht in Doppeltraktion eingesetzt werden sollen. Da in der Laufzeit des Verkehrsvertrags vorbehaltlich eines Infrastrukturausbaus eine Angebotsausweitung (Verbindung Leipzig – Merseburg) stattfinden kann, besteht eine Option auf 2 weitere Fahrzeuge.

Für die S-Bahn-Linie S1 von Leipzig über Grimma nach Döbeln werden ebenfalls ab 2026 16 Mireo Plus B zum Einsatz kommen. Die neugegründete ZVNL Schienenfahrzeug GmbH erwirbt diese Fahrzeuge mit Fördermitteln für den Strukturwandel und verpachtet sie an DB Regio, die diese Linie mit einer Leistung von ca. 1,6 Mio. Zugkilometern pro Jahr betreiben wird.[82]

Ersatzfahrzeuge Baden-Württemberg

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Mitte 2023 bestellte das Land Baden-Württemberg 28 dreiteilige Mireo-Fahrzeuge. Sie sollen ab 2025 für zehn Jahre hauptsächlich dafür eingesetzt werden, den Fahrgastbetrieb während der Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen mit der Technik der Digitalen Schiene Deutschland aufrechthalten zu können, beginnend im Digitalen Knoten Stuttgart. Die bestellten Mireo-Fahrzeuge werden ab Werk unter anderem mit ATO (im Automatisierungsgrad 2, bis 2028), einer Zugintegritätskontrolle sowie FRMCS (bis 2030) ausgerüstet. Die Züge sollen zwischen November 2025 und April 2026 ausgeliefert werden. Eine Zulassung für Österreich und Grenzstrecken in die Schweiz, u. a. bis Basel SBB, sowie für den Betrieb auf Steilstrecken ist geplant, um die Fahrzeuge flexibel einsetzen zu können. Das Auftragsvolumen liegt, einschließlich 10 bis 30 Jahren Instandhaltung, bei rund 300 Millionen Euro.[83][84]

Sie bilden die so genannte Ersatzfahrzeugflotte Stufe 2 des Landes Baden-Württemberg.[84]

Österreichische Bundesbahnen

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Siemens erhielt Ende August 2023 von den Österreichischen Bundesbahnen den Zuschlag für einen Rahmenvertrag für bis zu 540 Triebzüge des Typs Mireo mit Auslieferung ab 2028. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Gesamtwert von über fünf Milliarden Euro. Der Einsatz soll im inneralpinen Fernverkehr und im Nahverkehr in mehreren Bundesländern erfolgen.[85][86] Neben den ÖBB dürfen auch die Graz-Köflacher-Bahn, der CAT und die Südtiroler Transportstrukturen aus dem Rahmenvertrag Züge abrufen.[87] Im Rahmenvertrag sind acht Konfigurationen mit unterschiedlichen Ausstattungen[88] und Längen von ca. 106 und ca. 73 Metern vorgesehen.[87] Alle Wagen laufen im Gegensatz zu allen vorherigen Bestellungen, welche Jakobs-Drehgestelle aufweisen, auf klassischen Drehgestellen.[89]

Am 28. November 2023 wurden die ersten Einheiten abgerufen:[90][91][89]

  • 31 Züge für den Fernverkehr mit 106 m Länge
  • 28 Züge für den Nahverkehr mit 106 m Länge
  • 11 Züge für den Nahverkehr mit 73 m Länge

Linienstern Mühldorf

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Im September 2023 wurde bei der Zuschlagerteilung im Vergabeverfahren für den Regionalzugverkehr im Linienstern Mühldorf an die Südostbayernbahn bekanntgegeben, dass auf der Linie RB 42 Mühldorf–Burghausen ab Dezember 2026 barrierefreie Wasserstoff-Neufahrzeuge des Herstellers Siemens zum Einsatz kommen sollen.[92] Es handelt sich dabei um drei Fahrzeuge.[93]

Smart Train Lease

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Mireo Smart von Smart Train Lease auf der Innotrans 2024

Im Februar 2024 gab Siemens Mobility die Gründung des Tochterunternehmens „Smart Train Lease GmbH“ bekannt, das auch kurzfristige Vermietungen von Mireo-Smart-Triebzügen zunächst in Deutschland und mittelfristig in weiteren europäischen Staaten anbietet.[94][95] Dafür soll zunächst für den deutschen Markt ein Bestand von zwölf elektrischen Mireo Smart und zwei Mireo Smart mit Batterie und sechs mit Brennstoffzellen im Zentraldepot von Siemens in Dortmund für die Mireo-Smart-Flotte aufgebaut werden, von denen im Oktober 2024[veraltet] die ersten fünf zur Verfügung stehen sollen. Smart Train Lease rechnete mit Leasing-Dauern von einem bis etwas acht Jahren und Vorlaufzeiten von mehreren Monaten.[17]

Als erster Kunde mietet Tesla gemeinsam mit der Niederbarnimer Eisenbahn zwei batterieelektrische Triebzüge für den Tesla-Shuttle an.[96][97] Der Einsatzbeginn war Anfang August 2024.[98]

Einsatzgebiet Betreiber Anzahl Einsatzbeginn Fahrzeugnummern Variante Teile Länge Sitzplätze
Rheintal (BaWü Netz 4) DB Regio 024 Juni 2020 94 80 0463 001–024[31] Mireo dreiteilig 69 860 mm 220
003 April 2021 94 80 0463 082–084[31]
S-Bahn Rhein-Neckar (BaWü Netz 6b) DB Regio 057 Dezember 2020 94 80 0463 025–081[31] Mireo dreiteilig 69 860 mm 160 (+40 Klappsitze)
Mittelrheinbahn trans regio 006 Dezember 2020 94 80 0463 301–306[31] Mireo dreiteilig 69 860 mm 160 (+40 Klappsitze)
Augsburger Netze Los 1 Arverio Bayern 044 Dezember 2022 94 80 2463 001–044[99] Mireo dreiteilig 69 860 mm 216
Karlsruher Netze (BaWü Netz 7b) DB Regio 007 Dezember 2022 94 80 0463 085–091[31] Mireo dreiteilig 69 860 mm 200
Netz Lausitz DB Regio 020 Dezember 2022 94 80 0463 092–111[59] Mireo dreiteilig 69 860 mm 180
Ortenau-Netz (BaWü-Netz 8) SWEG 020 April 2024[100] 94 80 0563 001–020[4] Mireo Plus B zweiteilig 46 560 mm 120
004
Hermann-Hesse-Bahn (Teil des Ortenau-Netzes) 003 2025[55]
Netz Donau-Isar DB Regio 006 Dezember 2024 94 80 1463 001–006[101] Mireo vierteilig 89 660 mm 264
Tübingen–Horb–Pforzheim Deutsche Bahn 001 2024 Mireo Plus H zweiteilig 46 560 mm
Netz Regensburg/Donautal Agilis E 023 Dezember 2024 94 80 1463 201–223[102] Mireo vierteilig 89 660 mm 216
Netz Ostbrandenburg NEB 031 Dezember 2024 Mireo Plus B zweiteilig 46 560 mm 128
Augsburg–Füssen BRB 001 2023 90 80 0563 001[103] Mireo Plus H zweiteilig 46 560 mm
Heidekrautbahn NEB 007 Dezember 2024 Mireo Plus H zweiteilig 46 560 mm ca. 140
Westjütland Midtjyske Jernbaner 007 2024 Mireo Plus B zweiteilig 46 560 mm
Unterwesterwaldbahn/Oberwesterwaldbahn HLB 003 Dezember 2025 Mireo Plus B zweiteilig 46 560 mm 126
S-Bahn Mitteldeutschland Die Länderbahn 041 Dezember 2026 Mireo dreiteilig 69 860 mm 150
DB Regio 018 (+2 Option) vierteilig 89 660 mm 200
016 Mireo Plus B zweiteilig 46 560 mm 100
Baden-Württemberg 028 2025/2026[83] Mireo dreiteilig 69 860 mm 218
Österreich ÖBB 059 Ende 2027[91] Mireo ÖBB vierteilig 106 m
011 dreiteilig 73 m
Mühldorf–Burghausen Südostbayernbahn 003 Dezember 2026 Mireo Plus H zweiteilig 46 560 mm
Leasing Smart Train Lease 012 Oktober 2024 Mireo Smart dreiteilig 69 860 mm[104] 214[104]
002 Mireo Smart (B) zweiteilig
006 Mireo Smart (H) zweiteilig
Gesamt 463
Commons: Siemens Mireo – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. twitter.com
  2. Mireo – die neue Regional- und Commuter-Plattform von Siemens für den Nahverkehr.
  3. a b c d Keith Fender: Siemens unveils next-generation regional train. Abgerufen am 9. Juli 2016.
  4. a b [DE / Expert] Sneak peek: This is the Mireo Plus B for BaWü Netz 8. In: Railcolor News. 26. Januar 2022, abgerufen am 26. Januar 2022 (britisches Englisch).
  5. [DE] Class 464: Siemens outshops first Mireo Smart EMU in Krefeld. 22. November 2023, abgerufen am 22. November 2023 (britisches Englisch).
  6. Mireo – die neue Regional- und Commuter-Plattform von Siemens für den Nahverkehr. Messe Berlin, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2017; abgerufen am 27. März 2017.
  7. a b Erster Mireo-Zug für das Rheintal vorgestellt. Siemens Mobility, 6. Dezember 2018, abgerufen am 24. April 2020.
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  36. S-Bahn Rhein-Neckar: Neufahrzeuge bringen ab 13. Dezember mehr Angebot und Komfort im erweiterten Netz. 11. Dezember 2020, abgerufen am 13. Dezember 2020.
  37. Bahnfahren zwischen Mainz, Worms und Mannheim wird noch komfortabler. Pressemitteilung. Verkehrsverbund Rhein-Neckar, Oktober 2021, abgerufen am 14. Januar 2022: „der Einsatz von insgesamt 57 Mireo-Zügen im Netz der S-Bahn Rhein-Neckar (wird) planmäßig und vollständig umgesetzt“
  38. a b Neues Design für das neue S-Bahnfahrzeug Siemens Mireo ab Dezember 2020. In: sfbw.info. 25. September 2018, abgerufen am 24. April 2020 (Quelle: DB AG): „Aufgabenträger sind das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) sowie der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV RLP Süd). (…) Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (AöR) finanziert die Fahrzeuge“
  39. S-Bahn Rhein-Neckar (Netz 6b) soll an die DB Regio AG vergeben werden. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. September 2017; abgerufen am 11. Januar 2023.
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