Signet

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Der mythische Vogel Hamsa, Signet des birmanischen Königs Alaungphaya auf dem Goldenen Brief von 1756.

Das Signet [zɪnˈjeː], auch: [zɪˈɡnɛt][1] (lat. signumZeichen“) ist ein visuelles Zeichen. Die Anforderungen an Signete sind abhängig von der Funktion, der Zielgruppe, aber auch von epochalen Stilprägungen. Moderne Signete oder Signets sind meist aus geometrischen Grundformen aufgebaut, die schnell erfassbar sind. Der Wiedererkennungswert und die Sympathie sind weitere Kriterien für die Signetgestaltung. Signetentwicklung ist ein Spezialgebiet des Grafikdesigns. Eine der historischen Wurzeln des Signets ist die Heraldik. Viele moderne Wappenzeichen werden als Signet gestaltet.

Man spricht im Kunsthandel und in der Kunstwissenschaft noch immer vom „Signet“ eines Malers, Bildes oder einer Skulptur in Bezug auf die – piktographische oder schriftliche – Signatur des Urhebers.

Signet (1580) der Theologen Thomas Erastus und Johann Jakob Grynaeus

Signet war ursprünglich die Bezeichnung für Drucker- und Verlegerzeichen, welche am Ende des Buches – später auf dessen Titel – angebracht waren und die Qualität seines Produktes garantieren sollten. Auch mittelalterliche Notare verwendeten seit dem 11. Jahrhundert ein eigenes, persönliches Notariatssignet. Diese Vorläufer haben mit unseren heutigen Firmenmarken oder Signets gemeinsam, dass sie in einer vereinfachten, reduzierten Form eine sehr komplexe Aussage darstellen:

  1. die Identifikation oder Kennzeichnung des Herstellers bzw. Dienstleisters,
  2. die Funktion der rechtlichen Beglaubigung,
  3. die gleich bleibende Qualität des Produktes, und
  4. die Abgrenzung von der Konkurrenz.

Signet (Markenzeichen)

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Als sich der Handel im Mittelmeerraum ausbreitete (ab etwa 800 v. Chr.), entwickelte sich zunehmend die Verwendung von Identifikationszeichen wie Töpfer-, Steinmetz- und Goldschmiedemarken. Andere Vorläufer von Markenzeichen waren die Brandmarken auf Nutztieren, die die Identität ihrer Besitzer garantierte und dadurch auch die Unverwechselbarkeit der Tiere auf dem Markt gewährleisteten. Solche Identifikations- oder Besitzzeichen hatten die pragmatische Funktion, die Ware, den Besitzer oder den Hersteller zu identifizieren. Darüber hinaus konnten diese Zeichen auch den Qualitätswert der Produkte eines bestimmten Züchters oder Handwerkers darstellen. Die verwendeten Zeichen haben sich eher als Bildzeichen denn als Wortzeichen etabliert, um auch über Ländergrenzen hinaus verstanden zu werden. Markenzeichen werden heute auch Signete genannt.[1]

  • Annemarie Meiner: Das deutsche Signet. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Deutscher Verein für Buchkunde und Schrifttum, Leipzig 1922 (zugleich: Leipzig, Universität, Dissertation, vom 17. Januar 1922).
  • Angela Nuovo: The book trade in the Italian Renaissance. Leiden/ Boston 2013 (= Library of the Written Word, 30)
  • Henning Wendland: Druckermarke. In: Severin Corsten (Hrsg.): Lexikon des gesamten Buchwesens. LGB 2. Band 2: Buck – Foster. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hiersemann, Stuttgart 1989, ISBN 3-7772-8911-6, S. 367.
  • Henning Wendland: Signete. Deutsche Drucker- und Verlegerzeichen 1457–1600. Schlüter, Hannover 1984, ISBN 3-87706-189-3.
  • Anja Wolkenhauer: Zu schwer für Apoll. Die Antike in humanistischen Druckerzeichen des 16. Jahrhunderts (= Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens. Bd. 35). Harrassowitz, Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04717-8 (zugleich: Hamburg, Universität, Dissertation, 2000).
  • Anja Wolkenhauer: Rassegna delle fonti per lo studio delle marche tipografiche nei libri antichi (‘400-‘600). Forschungsbericht in: Paratesto. Rivista internazionale 3 (2006) 61–69.
  • Reinhard Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A–Z. 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945. Adressen, Daten, Fakten, Namen. Verlag Grotesk, Berlin 2000, ISBN 3-9803147-1-5.
Wiktionary: Signet – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Eintrag zu Signet im Duden