Silber(II)-fluorosulfonat
Kristallstruktur | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Keine Zeichnung vorhanden | |||||||
Kristallsystem | |||||||
Raumgruppe |
P21/c (Nr. 14) | ||||||
Gitterparameter |
| ||||||
Allgemeines | |||||||
Name | Silber(II)-fluorosulfonat | ||||||
Andere Namen |
| ||||||
Verhältnisformel | Ag(SO3F)2 | ||||||
Kurzbeschreibung |
dunkelbraune Kristalle[1] | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
| |||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 305,99 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
3,15 g·cm−3[1] | ||||||
Schmelzpunkt |
zersetzt sich bei Raumtemperatur[1] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
| |||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Silber(II)-fluorosulfonat, Ag(SO3F)2 ist das zweiwertige und instabile Silbersalz der Fluorsulfonsäure. Das ist eine mit Fluor substituierte Form der Schwefelsäure, die dadurch sehr reaktiv ist.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Salz kann aus Silber und Peroxydisulfuryldifluorid werden.[3]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Silber(II)-fluorosulfonat ist instabil und zersetzt sich schon bei Raumtemperaturen zu Ag3(SO3F)4. Die Zersetzung erfolgt bei höheren Temperaturen schneller, sodass bei 120 °C das Fluorosulfonat-Radikal SO3F• freigelassen wird. Silber(II)-fluorosulfonat hat magnetische Momente, bei tiefen Temperaturen parallel geordnet sind und ist damit ferromagnetisch: die Curie-Temperatur liegt bei 24,8 K (−248,35 °C), oberhalb davon zeigt die Verbindung Paramagnetismus.[1]
Die Verbindung zeigt ein monoklines Kristallsystem mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14) . Die Gitterparameter liegen bei a = 10,5130 Å, b = 7,7524 Å und c = 8,9366 Å. Die Silberionen werden nur durch Sauerstoffatome der Fluorsulfonsäuregruppen koordiniert, und zwar sechsfach durch einen Oktaeder, der durch eine Jahn-Teller-Verzerrung in die Länge gestreckt ist. Die Fluorsulfonsäuregruppen verknüpfen die Silberionen mit den kurzen Bindungen zu gewellten Schichten, ähnlich einem Untergitter von Silber(II)-fluorid AgF2, die mit der langen Bindung untereinander verbunden sind.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Przemysław J. Malinowski, Mariana Derzsi, Zoran Mazej, Zvonko Jagličić, Piotr J. Leszczyński, Tomasz Michałowski, Wojciech Grochala: Silver(II) Fluorosulfate: A Thermally Fragile Ferromagnetic Derivative of Divalent Silver in an Oxa-Ligand Environment. April 2011, doi:10.1002/ejic.201100077.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ P.C.Leung, F.Aubke: Silver (II) fluorosulfate. In: Inorganic and Nuclear Chemistry Letters. März 1977, S. 263–266, doi:10.1016/0020-1650(77)80105-0.