Springwasser
Springwasser ist ein Märchen. Es ist in den Irischen Elfenmärchen der Brüder Grimm an Stelle 23 enthalten, die sie 1825 aus Fairy legends and traditions of the South of Ireland von Thomas Crofton Croker übersetzten.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]König Cork bei der Stadt Cork hat im Burghof einen Brunnen klarsten Wassers. Als viele Leute kommen, es zu schöpfen, lässt er es einmauern und nur seine Tochter für seinen Gebrauch davon holen. Einmal lädt er alle zu einem großen Ball, die Tochter tanzt mit einem schönen Prinzen. Schließlich muss sie auch Wasser im Goldeimer holen, doch der zieht sie hinab. Der sie begleitende Prinz hat kaum Zeit, dem König zu melden, als das Wasser steigt und den heutigen See von Cork bildet. An seinem Grund geht das Fest jede Nacht weiter, bis jemand den Goldeimer herausholen wird. Das geschah, weil der König das Wasser den Armen verschloss. Manchmal kann man die Stadt unter Wasser sehen.
Anmerkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Grimm: Ein Bauer in Westirland erzählte ähnliches, dass man bei günstigem Licht eine prächtige Stadt im See sieht. Giraldus Cambrensis erwähnt im 12. Jahrhundert die Sage vom See Neagh, der eine Quelle war und das Land überschwemmte. Bei Waldron steht eine Sage von der Insel Man, wo ein Taucher eine Stadt unter dem Meer fand. Auch in Deutschland gibt es solche Sagen, z. B. in Grimms Deutsche Sagen Nr. 132 Seeburger See.
Ebenso endet Die versunkene Stadt Ys.[1] Vgl. versunkene Städte wie Vineta, Rungholt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irische Elfenmärchen. In der Übertragung der Brüder Grimm. Frankfurt am Main und Leipzig, 1. Auflage 1987. Insel Verlag, ISBN 978-3-458-32688-5, S. 235–238, 273–274 (Der Text folgt der Ausgabe: Irische Elfenmärchen. Übersetzt von den Brüdern Grimm. Friedrich Fleischer, Leipzig 1826. Orthographie und Zeichensetzung wurden leicht normalisiert.).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jean-Luc Bannalec, Tilman Spreckelsen (Hrsg.): Die schönsten Bretonischen Sagen. Kiepenheuer & Witsch. Köln 2020, ISBN 978-3-462-00105-1, S. 143–149 (zuerst in: Ré Soupault: Bretonische Märchen. Diederichs, München 1959.).