St. Gregoriuswerk

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Die Firma St. Gregoriuswerk war ein Orgelbauunternehmen in Altmühldorf.

Orgelmarke
Orgelmarke aus Porzellan

Das Unternehmen wurde 1912 durch den Orgelbauer Georg Glatzl (1881–1947) gegründet und belieferte zahlreiche kleinere Dorfkirchen in Südostbayern mit Pfeifenorgeln. Glatzl war Schüler von Willibald Siemann in München und machte sich ca. 1912 selbständig.

Nach dem Tod Glatzls 1947 übernahm dessen Stiefsohn Max Sax (* 1921) die Werkstatt und führte sie bis in die 1980er Jahre weiter.

Charakteristisch für die Orgeln in der Schaffensperiode von ildGeorg Glatzl war ein Dispositionsschema, bestehend aus Transmissionen bzw. Extensionen: Die Register des einen Manuals (meist Hauptwerk bzw. I. Manual) waren teilweise oder vollständig oktavversetzte Transmissionen aus einem anderen Manual (meist Neben-/Schwellwerk bzw. II. Manual).

Werkliste (Auswahl)

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Inhaber Georg Glatzl, 1912–1947

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1912 Unterbrunn
~1912 Emertsham (Tacherting) St. Vitus I/P 11
1921 Frauendorf St. Michael I/P 7
1924 Oberneukirchen St. Margareta II/P 10 Umbau
1925 Töging am Inn St. Johann Baptist II/P 25 1996 durch Neubau mit II/23 von Norbert Krieger ersetzt.
1926 Zimmern (Tann) St. Michael I/P 8 1970 überholt durch Max Sax
1928 Ramsau (Reichertsheim) Maria-Loreto II/P 14 1995 durch Neubau mit II/13 von Norbert Krieger ersetzt
1930 Oberornau St. Andreas Apostel
II/P 29 offenbar erhalten; mit Echowerk
1930 Laufen Stiftskirche II/P 24 1998 durch Neubau mit II/29 von Glatter-Götz Orgelbau ersetzt
1931 Neuötting St. Fidelis (Kapuzinerkirche) II/P 24 1985 von Anton Staller ersetzt durch eine Franz-Borgias-Maerz-Orgel von 1895 aus Gmund
1931 Reutern (Bad Griesbach im Rottal) St. Valentin 1971 ersetzt durch einen Neubau derselben Firma unter Max Sax (siehe unten)
1932 Gars am Inn Klosterkirche Mariä Himmelfahrt II/P 27 (38) Umbau und Erweiterung der Maerz-Orgel von 1892 (II/24) um 3 Register. 11 Transmissionen/Extensionen. 1992 restauriert durch Orgelbau Offner
1932 Ampfing St. Margareta II/P 29 1996 durch einen Neubau der Firma Kubak ersetzt
1932 Roßbach (Niedertaufkirchen) St. Ägidius II/P 22
1932 Wasserburg am Inn St. Jakob II/P 39 Umbau und Erweiterung der Vorgängerorgel von Jakob Müller aus dem Jahr 1885
1932 Alzgern Maria Himmelfahrt II/P 18 1980 ersetzt durch Neubau von Kaulmann, 2022 ersetzt durch Elektronium
1933 München-Freimann St. Albert III/P 42 nur Teilbau mit einem Manual ausgeführt, nicht erhalten. 1974 durch Neubau von Späth ersetzt.
1933 Aspertsham (Schönberg) St. Johannes der Täufer II/P 16 (19) Dachbodenorgel. 2009 ersetzt durch ein Positiv von Kubak[1]
1933 Walchstadt St. Martin I/P 11 erhalten?
1934 Emmering St. Johannes der Täufer
II/P 18 + 9 Transm.; 2021 Umbau und Sanierung durch Orgelbau Kaps.[2]
1935 München St. Anton II/P 41 Erweiterung der bestehenden Maerz-Orgel; 1977 durch Neubau von WRK Orgelbau ersetzt[3][4]
1935 Ecksberg (Mühldorf am Inn) St. Salvator II/P 9 (20) diverse Transmissionen/Extensionen
~1935 Schwindegg Schloßkapelle I/P 7
~1935 Stefanskirchen St. Stephanus
II/P ? 1974 Umbau durch Guido Nenninger (II/14); im Gehäuse der Vorgängerorgel (1881) von Franz B. Maerz[5]
~1935 Diemannskirchen (Geisenhausen) St. Margareta
I/P 9
1935 Perach Maria Himmelfahrt I/P 8
1936 Taufkirchen (Falkenberg) Mariä Himmelfahrt II/P 23 1997 durch Neubau von Vleugels ersetzt
1936 Wartenberg Mariä Geburt II/P 33 1988 ersetzt durch Neubau von Anton Staller
1937 Sankt Wolfgang St. Wolfgang
II/P 29 diverse Transmissionen/Extensionen. → Orgel
1937 Güntersdorf St. Josef I/P 9
1937 Simbach am Inn Maria Unbefleckte Empfängnis III/P 40 1997 durch Neubau von Eisenbarth ersetzt
1938 Heiligkreuz (Wartmannsroth) Hl. Kreuzauffindung II/P 16
1938 Teisendorf St. Andreas
II/P 31 offenbar erhalten
1938 Albaching St. Nikolaus II/P 23 diverse Auszüge. 1988 ersetzt durch einen Neubau der Firma JannOrgel
1938 Mehring (Teisendorf) II/P 13
1938 Neufarn St. Peter und Paul II/P 24 diverse Auszüge. 2002 ersetzt durch einen Neubau der Firma Staller.
1938 Altmühldorf St. Laurentius II/P 34 2005 ersetzt durch einen Neubau von Frenger & Eder, wobei 12 Register wiederverwendet wurden.
1938 Wang (Unterreit) St. Georg II/P 18 zweigeteiltes Orgelwerk im alten und neuen Kirchenteil; Umbau des Werks von Müller & Hackl (1898)
1938 Grunertshofen (Moorenweis) St. Sylvester II/P 13 (14) offenbar erhalten
1940 Holzkirchen (Alling) St. Peter und Paul I/P 9 erhalten
~1940 Parsdorf St. Nikolaus
II/P 16 Im historischen Gehäuse; 2012 aufgegeben und durch eine Digitalorgel ersetzt.
~1940 Grünthal (Unterreit) St. Andreas II/P 12 Erweiterung der bestehenden Orgel von Josef Hackl aus dem Jahr 1908; offenbar erhalten
1942 Rottbach (Maisach) St. Michael I/P 10 offenbar erhalten

Inhaber Max Sax, ab 1947

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1948 Lauterbach (Heldenstein) St. Georg I/P 9
1948 Kastl Maria Himmelfahrt II/P 13 Umbau
1952 Stephanskirchen (Bad Endorf) St. Rupertus II/P 15
1953 Oberbergkirchen St. Bartholomäus II/P 23
1954 Schönbrunn St. Zeno II/P 11 Umbau
1955 Töging am Inn Auferstehungskirche
II/P 12
1955 Tittmoning St. Laurentius II/P 24 erhalten, 1974 elektrifiziert; 1981 renoviert durch Eisenbarth → Orgel
1955 Vaterstetten Zum Kostbaren Blut Christi II/P 21 (22) 1974 Elektrifizierung durch Sax. 2002 ersetzt durch eine Orgel von Orgelbau Sandtner.
1955 Mühldorf am Inn Erlöserkirche II/P 16 Es laufen Bestrebungen zu einem Orgelneubauprojekt.[6]
1957 Gebensbach St. Ulrich II/P 16 (17) erhalten[7]
1958 Wasserburg am Inn St. Jakob
III/P 48 erhalten[8]
1959 Trostberg St. Andreas II/P 26 Orgel
~1960 Frauenneuharting Mariä Heimsuchung II/P 19
1962 Wurmannsquick St. Andreas II/P 25 Orgel. 2024 durch digitale Orgel ersetzt[9]
1962 Gündlkofen St. Peter und Paul
II/P 15
1963 Moosen (Vils) St. Stephanus II/P 14
1965 München St. Elisabeth II/P 23 2000 ersetzt durch eine Orgel von Dieter Schingnitz
1965 Maiselsberg (Taufkirchen) Mariä Himmelfahrt I/P 9 Erweiterung der Maerz-Orgel von 1906; 2014 durch Neubau von Frenger & Eder ersetzt[1]
~ 1965 Taufkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) St. Jakobus der Ältere II/P 16
1966 Wasserburg am Inn St. Konrad von Parzham III/P 31 erhalten[10]
1968 München St. Franz Xaver II/P 15 2002 ersetzt durch eine Orgel von Johannes Führer
1969 Rattenkirchen Mariä Himmelfahrt
II/P 16 Im Gehäuse der Vorgängerorgel von Franz Borgias Maerz
1970 Walkersaich Mariä Himmelfahrt I/P 7 (8) Im Gehäuse der Vorgängerorgel von Franz Borgias Maerz, vermutlich ein Erweiterungsbau derselben

Orgel

1970 Niedertaufkirchen St. Martin
II/P 16 Im Gehäuse der Vorgängerorgel von Franz Borgias Maerz
1971 Kraiburg am Inn St. Bartholomäus
II/P 24 Unter Verwendung von 837 Pfeifen der Vorgängerorgel von Franz Borgias Maerz
1971 Reutern (Bad Griesbach im Rottal) St. Valentin
I/P 9
1971 Reut St. Stephanus I/P 10
1973 Mühldorf am Inn St. Nikolaus
III/P 37 Erhaltenes Gehäuse von Anton Bayr, um 1770.
Orgel
1973 Weng St. Georg
II/P 28 Großteil aus dem Erzbischöflichen Knabenseminar in Freising, erbaut von Schuster und Schmid, geweiht 1976 von Heinrich von Soden-Fraunhofen.
1975 Erharting St. Peter und Paul II/P 17 Umbau und Erweiterung der Maerz-Orgel von 1905 (I/9)
1976 Neumarkt-Sankt Veit St. Vitus
II/P 25 Gehäuse von Christoph Egedacher dem Älteren (1639), Pfeifenwerk der Vorgängerorgel von Franz Borgias Maerz.
Orgel
1978 Au am Inn Klosterkirche Mariä Himmelfahrt II/P 26 Umbau der Orgel von 1952; 2004 ersetzt durch Neubau von Orgelbau Mathis
1982 Fraham (Aschau am Inn) St. Martin

II/P 11 elektropneumatische Kegellade (!); Altarwerk über der Sakristei
  • Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
  • Michael Bernhard: Orgeldatenbank Bayern. (Version 5). Gesellschaft für bayerische Musikgeschichte, München 2009. (online)
  • Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Heinrichshofen-Bücher, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2.
  • Georg Brenninger: Zur Orgelgeschichte des ehemaligen Landkreises Wasserburg. Beiträge zur Geschichte, Kunst und Kultur des Wasserburger Landes. In: Heimatverein (Historischer Verein) e. V. Wasserburg am Inn und Umgebung (Hrsg.): Heimat am Inn. Band 10. Verlag „Die Bücherstube“, Wasserburg am Inn 1990, S. 275–311.
Commons: Georg Glatzl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Max Sax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Schönberg (Oberbayern)/Aspertsham, St. Johannes der Täufer – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 29. August 2022.
  2. Die Glatzl-Kaps-Orgel in der Pfarrkirche St. Johannes in Emmering
  3. Brenninger: Orgeln in Altbayern. 1982, S. 216.
  4. München/Isarvorstadt, St. Anton – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 29. August 2022.
  5. Ampfing/Stefanskirchen, St. Stephanus – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  6. Orgelbauförderverein Erlöserkirche Mühldorf
  7. Beschreibung der Orgel in Gebensbach
  8. Beschreibung der Orgel in St. Jakob Wasserburg am Inn
  9. Neue Orgel gesegnet. In: Passauer Neue Presse. 3. Juli 2024, abgerufen am 3. Juli 2024.
  10. Beschreibung und Fotos der Orgel in St. Konrad Wasserburg am Inn