Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist eine „großräumige“,[5] spätbarockeSaalkirche mit eingezogenem, spätgotischemChor. Südlich ist der Kirchturm angeschlossen.[1] Zweites und drittes Turmgeschoss gehen zu einem ungleichseitigen Achteck über. Das zweite Turmgeschoss wird von ionischenPilastern gegliedert, das dritte von vor die Schrägen gestellten Voluten. Im Innenraum durchbrechen Rundbogenfenster die ansonsten ungegliederten Wände des Langhauses, das von einer Flachkuppel überwölbt wird. Eine dreigeschossige Empore schließt den Raum nach Westen ab. Zwischen Gemeinderaum und Chor ist ein querrechteckiges, durch Gurtbogen und eigene Wölbung ausgezeichnetes Joch eingeschaltet. Ihm gliedern sich seitlich Kapellen an. Den Chor deckt eine Stichkappentonne. An den Chorseiten liegen Oratorienbalkone. Hier stehen an den Wänden Doppelpilaster.
Die zahlreichen Fresken stammen vom AugsburgerMatthäus Günther. Sie zeigen im Chor die Berufung Petri zum Oberhaupt der Kirche, daneben in Seitenfeldern rechts „Die Pforte der Hölle werden sie nicht überwältigen“ und links Jesus auf dem See Genezareth wandernd. Am Gurtbogen befindet sich das Wappen der Bischöfe von Freising, zwischen Bogen und Hauptgemälde eine Darstellung der Bekehrung des hl. Paulus auf dem Weg nach Damaskus. Der viersäulige Hochaltar steht auf einem hohen Sockel. Sein Gebälk löst sich in der Mitte in eine Lambrequingirlande auf. Musizierende Engel besetzen die Giebelschrägen. Zwischen ihnen schwebt eine Strahlenglorie, die Licht von einem hochliegenden Chorfenster erhält. Vor den Säulen stehen vier vergoldete Heiligenfiguren. Das Altarblatt von 1742 stammt wie die Fresken von Matthäus Günther, es zeigt die KirchenpatronePeter und Paul. Diese sind auch am Kirchturm abgebildet.[3][2]
Koppeln: II/I, II/P, I/P, Super- und Suboktavkoppeln
Der nächste Neubau erfolgte durch Josef Zeilhuber aus Altstädten im Jahr 1960. Er baute aus 30 Registern auf drei Manualen und Pedal eine Orgel mit Kegelladen und elektropneumatischer Spiel- sowie Registertraktur. Dieses Instrument hatte die Disposition:[6]
Spielhilfen: 2 freie Kombinationen, 2 Pedalkombinationen, Crescendowalze, Tutti, Zungen ab
Die aktuelle, 1999 erbaute Orgel vom Wohlener Orgelbauer Bernhardt Edskes verfügt über 29 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie besitzt Schleifladen sowie eine mechanische Spiel- und Registertraktur. Die Disposition lautet:[6]
Herbert Brunner, Alexander von Reitzenstein: Bayern. Kunstdenkmäler und Museen (Reclams Kunstführer, Bd. 1). 7. Auflage. Reclam, Stuttgart 1970. S. 546.
Bernhard Schütz: Die kirchliche Barockarchitektur in Bayern und Oberschwaben 1580–1780. Hirmer, München 2000. ISBN 978-3-7774-8290-3, S. 59.
Ingo Seufert: Pfarrkirche St. Peter und Paul Mittenwald. Kunstverlag Fink, Lindenberg. 1. Auflage 2008, 2. Auflage 2013. ISBN 978-3-89870-483-0.