Radevormwald

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Wappen Deutschlandkarte
Radevormwald
Deutschlandkarte, Position der Stadt Radevormwald hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 12′ N, 7° 22′ OKoordinaten: 51° 12′ N, 7° 22′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Oberbergischer Kreis
Höhe: 421 m ü. NHN
Fläche: 53,86 km2
Einwohner: 22.159 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 411 Einwohner je km2
Postleitzahl: 42477
Vorwahlen: 02195, 02191
Kfz-Kennzeichen: GM
Gemeindeschlüssel: 05 3 74 036
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hohenfuhrstr. 13
42477 Radevormwald
Website: www.radevormwald.de
Bürgermeister: Johannes Mans (parteilos)
Lage der Stadt Radevormwald im Oberbergischen Kreis
KarteRhein-Sieg-KreisOberbergischer KreisRheinisch-Bergischer KreisNordrhein-WestfalenRemscheidWuppertalEnnepe-Ruhr-KreisMärkischer KreisKreis OlpeKreis Siegen-WittgensteinRheinland-PfalzWaldbrölMorsbachNümbrechtWiehlReichshofGummersbachMarienheideBergneustadtEngelskirchenLindlarHückeswagenWipperfürthRadevormwald
Karte

Radevormwald – ortsübliche Kurzform: Rade – gehört zu den ältesten Städten im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen und ist ein Mittelzentrum im Oberbergischen Kreis. Seit dem 24. Juli 2012 trägt Radevormwald offiziell den Titel Stadt auf der Höhe.[2]

Die Stadt Radevormwald ist durch ihre klein- und mittelständischen Unternehmen überwiegend vom Dienstleistungssektor und vom produzierenden Gewerbe geprägt. Im Hinblick auf die Rheinschiene mit den Städten Köln und Düsseldorf im Südwesten sowie die benachbarte bergische Metropole Wuppertal im Nordwesten befindet sich die Stadt in einer Randlage; die Umgebung ist bis auf das benachbarte Remscheid ländlich geprägt. Viele religiöse Gemeinschaften haben hier in den vergangenen Jahrhunderten ihre Heimat gefunden. Ihre Kirchen zeugen von der Vielfalt.

Historische Bauwerke aus vorindustrieller Zeit sind, wie in vielen anderen Orten des Bergischen Landes, nur spärlich erhalten, zumal der letzte, verheerende Stadtbrand von 1802 alle Gebäude innerhalb der Stadtmauern vernichtete. So findet sich im Stadtkern aus der Zeit vor der Katastrophe nur ein 1772 im Rokoko-Stil errichtetes Gartenhaus, das einst vor den Stadtmauern stand und 1986 in den Stadtpark transloziert wurde. Dennoch entspricht der Anblick der großteils über 100 Jahre alten, verschieferten Fachwerkhäuser rund um den Marktplatz und in den umgebenden Gassen durchaus dem klassischen Bild einer historisch gewachsenen bergischen Landgemeinde. Ein dagegen fast singuläres Erscheinungsbild bieten am nordwestlichen Stadtrand die Textilfabriken, wie sie sich samt der um sie gewachsenen Infrastruktur wie Staustufen und Bahnhöfe in die Flussschleifen der hier tief eingekerbten Wupper zwängen. Die imposanten Gebäude aus dunklem Bruchstein suchen allerdings zum Teil schon seit Jahrzehnten nach einer neuen Nutzung. (→ Abschnitt Wupperortschaften)

Mit 421 m ü. NHN war der Ort die höchstgelegene Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf. Er liegt seit einer Gebietsreform 1975 im Regierungsbezirk Köln.

Nachbargemeinden

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Radevormwald und Umgebung
Wuppertal Ennepetal Breckerfeld
Remscheid Halver
Remscheid Hückeswagen Wipperfürth

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Radevormwald von 1792 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1792 4.320
1807 3.429
1826 5.383
1865 8.879
1900 10.446
1939 13.861
1946 17.159
1961 20.957
1975 24.526
1983 23.850
1990 23.762
Jahr Einwohner
1995 25.720
2000 25.852
2005 25.330
2010 [0]23.708[3]
2011 23.616
2012 22.230
2015 [0]23.151[4]
2016 22.473
2017 22.428
2022 22.222

Ortschaften und Ortsteile

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Karte mit den wichtigsten Ortsteilen
Marktplatz
Typisches Bürgerhaus
Tuchfabrik Peter Schürmann & Schröder in Vogelsmühle

Altendorf | Altenhof | Auf’m Hagen | Beck | Berg | Bergerhof | Birken | Böhlefeldshaus | Borbeck | Born | Braake | Brebach | Brunsheide | Brunshöh | Buschsiepen | Dahlerau | Dahlhausen | Diepenbruch | Dieplingsberg | Eich | Eistringhausen | Erlenbach | Espert | Feckinghausen | Feldmannshaus | Felsenbeck | Filde | Filderheide | Finkensiepen | Freudenberg | Fuhr | Funkenhausen | Geilensiepen | Grafweg | Griesensiepen | Grüne | Grünenbaum | Grunewald | Hahnenberg | Harbeck | Hardt | Heide | Heidersteg | Heidt | Herbeck | Herkingrade | Hinüber | Honsberg | Hönde | Hönderbruch | Höltersiepen | Hürxtal | Hulverscheidt | Husmecke | Im Busch | Im Hagen | Im Holte | Im Kamp | Im Walde | Im Wildental | Im Wiesengrund | Ispingrade | Jakobsholt | Jägershaus | Kaffeekanne | Karlshöh | Karthausen | Kattenbusch | Keilbeck | Kettlershaus | Klaukenburg | Knefelskamp | Köttershaus | Kottmannshausen | Kräwinkel | Krebsöge | Krebsögersteg | Kronenberg | Lambeck | Lambecker Mühle | Landwehr | Langenkamp  | Leimhol | Leimholer Mühle | Leye | Linde | Lichteneichen | Lorenzhaus | Mermbach | Milspe | Möllersbaum | Nadelsiepen | Neuenhammer | Neuenhaus | Neuenhof | Niederdahl | Niedernfeld | Niederwönkhausen | Oberbuschsiepen | Oberdahl | Oberdahlhausen | Obergraben | Obergrunewald | Oberkarthausen | Obernfeld | Obernhof | Oberönkfeld | Oberschmittensiepen | Oberste Mühle | Oedeschlenke | Oege | Önkfeld | Pastoratshof | Plumbeck | Rädereichen | Rechelsiepen | Remlingrade | Rochollsberg | Scheideweg | Scheidt | Schlechtenbeck | Schmittensiepen | Schnellental | Siepen | Sieplenbusch | Sondern | Stoote | Stooter Mühle | Studberg | Tanne | Uelfe I | Uelfe II | Uelfe III | Uelfe IV | Ümminghausen | Umbeck | Untergraben | Unterm Busch | Unterste Mühle | Vogelshaus | Vogelsmühle | Vor der Heide | Vor der Mark | Vorm Baum | Vorm Holte | Waar | Walkmüllersiepen | Wellershausen | Wellringrade | Weyer | Wilhelmstal | Winklenburg | Wintershaus | Wönkhausen | Zum Hofe

In der Wuppertalsperre versunkene Ortschaften auf dem heutigen Stadtgebiet von Radevormwald waren:
Friedrichsthal | Nagelsberger Gemarke | Kräwinklerbrücke | Wiebachmühle

Wupperortschaften

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Ein Teil des Stadtgebietes wird von der Wupper durchflossen. Dies führte dazu, dass sich in den Ortschaften Dahlerau, Vogelsmühle und Dahlhausen, die im Tal der Wupper liegen und daher von der Bevölkerung Wupperortschaften genannt werden, etliche Textilfabriken ansiedelten. Diese Ansiedlungen nutzten das Wasser zur Energiegewinnung durch Wasserräder und später durch Laufwasserkraftwerke für die eigene Produktion. Mit Errichtung der Arbeiterwohnhäuser durch die Firmen nahm die Bevölkerungszahl in den Wupperortschaften zu. Der Mittelstand siedelte sich an, und vor allem in Dahlerau gab es viele Einzelhandelsunternehmen. Durch den Niedergang der Textilindustrie gegen Ende des 20. Jahrhunderts sowie die gestiegene Mobilität gaben jedoch die meisten Geschäfte in den Wupperorten auf – viele ehemalige Ladengeschäfte werden heute als Wohnhäuser genutzt. Eine Nachnutzung für die Fabrikgebäude zu finden, ist schwierig; die großen Gebäude stehen zum Teil unter Denkmalschutz – und manche seit Jahrzehnten leer. Das Gelände der als letzte in die Insolvenz gefallenen Firma in Dahlerau wurde als „Industriedenkmal europäischen Ranges“[5] zum Museumsstandort. Die Textilstadt Wülfing trägt diesen Namen, weil um die ehemalige Tuchfabrik „Johann Wülfing & Sohn“ herum eine Stadt en miniature entstanden war. Ihr Zentrum bildet das Wülfing-Museum.

Herkunft des Namens

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Radevormwald hieß ursprünglich „Rode vur dem Wald“, was Hochdeutsch „Rodung vor dem Wald“ bedeutet.[6][7] Der ältere Name Rotha steht für „Rodung“. Die gerodete Lichtung auf dem 400 m hohen Höhenzug wurde angelegt, um im 6. und 7. Jahrhundert einen befestigten Ort gegen anstürmende Sachsen zu bauen.

Es gab auch die Bezeichnung „Rad/Raad vorm Wald“.[8]

Erste urkundliche Erwähnung und Stadtrechte

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Vermutlich im Jahr 1050 wird der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Klaus Pampus schreibt in seinem Buch Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, dass Radevormwald im Besitz der Reichsabtei Werden war und zu diesem Zeitpunkt Rotha genannt wurde. Im 13. Jahrhundert gehörte das Kirchspiel Radevormwald als Teil des Dekanats Lüdenscheid zum Erzbistum Köln.

Vor dem 14. Jahrhundert waren die Grafen von Berg im Besitz des Hofes und der dazugehörenden Bauerschaft Remlingrade mit einer vom Kirchspiel Radevormwald unabhängigen Kapelle.

Zwischen 1301 und 1304 eroberte Graf Wilhelm I. von Berg das Gebiet des heutigen Radevormwalds von Kurköln und gliederte es daraufhin in dem bergischen Amt Beyenburg ein, wo das Stadtgebiet bis 1806 verblieb. Zur Abgrenzung von dem später märkisch beherrschten ehemaligen kurkölnischen Gebieten nördlich und östlich von Radevormwald wurde vermutlich bereits um 1310 die Bergische Landwehr zwischen der Wupper, Ennepe und der Bever errichtet.

Zwischen 1309 und 1316 verlieh Graf Adolf VI. von Berg zur Festigung seiner Herrschaft dem Ort die Stadtrechte.[9] Die Ansiedlung vor dem Walde ist 1363 in einer Rentverschreibung des Grafen Wilhelm II. von Berg (später Herzog Wilhelm I.) als Stadt bezeichnet. Radevormwald diente unter dem Grafen von Berg als Grenzfeste gegen das märkische Sauerland.

Die Bedeutung von Radevormwald ergibt sich im Vergleich anderer bergischer Städte daraus, dass es zur Einlösung verpfändeter Landesteile des Herzogtums Berg 166,5 Goldgulden zahlte, während z. B. Solingen nur 88, Elberfeld 84,5 und Hückeswagen nur 34,5 Goldgulden aufbrachten.

Im 15. Jahrhundert prosperierte die Stadt. Mauern, Türme und Tore schützten das sich ansiedelnde Gewerbe der Schmiede, Wollweber und Gewandmacher.

Nach dem Mittelalter

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Im 16. Jahrhundert wüteten zwei schwere Stadtbrände. Der erste Brand ereignete sich am 17. Juli 1525. 1571 wurde die Stadt durch ein weiteres Feuer zerstört.

1540 traten das Kirchspiel und die Geistlichkeit der Stadt zur reformierten Konfession über.

Im Jahr 1620 wurde der Ort durch die reformierten Hessen erobert. Radevormwald war im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zeitweise Hauptquartier und Lager der Spanier und Österreicher unter dem Kommando von Octavio Piccolomini (einem General Wallensteins). 1635/36 besetzten Holländer und 1638 westfälische Truppen den Ort, 1639 erfolgte erneut die Einnahme durch die Hessen. Alle diese Besetzungen gingen mit Mord, Plünderungen, Brandschatzungen und Schändung der Zivilbevölkerung einher, die durch diese Vorgänge drastisch dezimiert wurde.

Nach dem Westfälischen Frieden 1648 verfolgte der katholische Herzog von Berg Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (Regierungszeit 1652 bis 1690) in seinem Herrschaftsbereich Täufer und Mennoniten, so dass viele von ihnen flohen. Ein solcher Flüchtling war 1656 (eine andere Angabe besagte 1650) Adolf von der Leyen aus Radevormwald, der das neue Gewerbe der Seidenweberei nach Krefeld brachte.

Im Jahr 1742 gab es in Radevormwald eine Hungersnot.

19. Jahrhundert

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Radevormwald 1825

Am 24. August 1802 kam es zum letzten großen Stadtbrand von Radevormwald, der in seinem Verlauf und in seinen Zerstörungen von der Literatur relativ genau dokumentiert ist. 1833 wurde erstmals ein Postkutschenverkehr in die umliegenden Städte aufgenommen und eine Postanstalt eingerichtet. Im Jahr 1850 war Radevormwald Schauplatz eines Streiks der örtlichen Tucharbeiter. Gegen Ende des Jahrhunderts folgte dann die Eisenbahn, denn am 1. März 1886 feierte man die Eröffnung der Strecke LennepKrebsögeDahlerauOberbarmen. Vier Jahre später, am 3. Februar 1890, wurde von Krebsöge ein Abzweig nach Radevormwald eingerichtet. Sämtliche Eisenbahnlinien in der Umgebung der Stadt waren typische preußische Nebenstrecken, die innerhalb eines groß angelegten Entwicklungsprogramm ab 1885 in ganz Deutschland gebaut wurden.

Radevormwald war 46. Station auf der optischen Zeigertelegrafenlinie (1833 bis 1849) von Berlin nach Koblenz. Der Standort des Zeigertelegrafen lag an der heutigen Straße „Am Telegraf“.

20. Jahrhundert

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Ziegelei vor Spannagels Teich (1920 abgebrochen)

Im Jahre 1910 gab es zwei wichtige Ereignisse. Mit der Eröffnung einer Eisenbahnstrecke nach Halver wurde das Eisenbahnnetz um Radevormwald komplettiert und am 1. Juli feierte die zweitälteste Jugendherberge der Welt, gleichzeitig die erste im Rheinland, ihre Einweihung.

Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich Radevormwald zum Industriestandort. Die ansässigen Betriebe kamen aus zahlreichen Branchen: Schloss-, Feilen-, Fahrrad-, Papier-, Schlittschuh-, Baubeschlagfabriken, Motoren- und Textilindustrie, Kammgarnspinnereien und Tuchfabriken.

Am 26. Mai 1928 stürzte morgens um 8.15 Uhr ein Flugzeug vom Typ Junkers F 13 der Lufthansa im Ortsteil Hahnenberg auf der „Schlegelschen Wiese“ ab. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. Im November des Jahres 1934 stellte das Gaswerk mit dem Anschluss an eine Ferngasleitung die Eigenproduktion von Stadtgas ein.

1956 wurde ein beliebtes Ausflugsziel, die Wiebachmühle im Wiebachtal, abgerissen. Im Jahr 1957 endete in Bergerhof die Produktion von Bismarck-Zweirädern.

Spiel ohne Grenzen

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Im Jahr 1970 nahm Radevormwald am Fernsehwettstreit Spiel ohne Grenzen teil und gewann so einen gewissen Bekanntheitsgrad. Mit Heide Rosendahl im Team belegte man im internationalen Finale in Verona den dritten Platz. In Erinnerung ist vielen Zuschauern noch der strömende Regen beim Finale, der den Ausgang des Wettbewerbs zur Lotterie machte.

Das Eisenbahnunglück von Radevormwald

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Am 27. Mai 1971 kollidierten auf der Wuppertalbahn zwei Züge im Radevormwalder Ortsteil Dahlerau. Bei dem bis dahin folgenschwersten Eisenbahnunfall der westdeutschen Nachkriegsgeschichte starben 46 Menschen, davon 41 Schüler der Radevormwalder Geschwister-Scholl-Schule.

Ab 1975 – Radevormwald im Oberbergischen Kreis

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Am 1. Januar 1975 wurde der Rhein-Wupper-Kreis aufgelöst und Radevormwald dem Oberbergischen Kreis zugeschlagen. Ein Jahr später, am 28. Mai 1976, fand der letzte reguläre Personenverkehr auf der Wuppertalbahn Radevormwald–Krebsöge statt.

Bereits seit den 1950er Jahren wurde der Bau der Wuppertalsperre geplant. Mitte der 1980er Jahre wurden die jahrelangen Vorbereitungen abgeschlossen und mit dem Bau begonnen. Zahlreiche Ortschaften mussten abgerissen werden. 1987 wurde der Staudamm in Krebsöge eingeweiht. Im selben Jahr wurde die Umgehungsstraße der B 229 eröffnet.

Seinem Ruf als Sportstadt versuchte Radevormwald 1990 mit der Einweihung des Stadions am Kollenberg und des Hallenbads „Aquafun“ gerecht zu werden. Diese Bemühungen erlitten 2004 einen Rückschlag, als die Landessportschule geschlossen wurde.

Lutherische Kirche (1804 errichtet auf dem Boden eines Vorgängerbaus von 1707)
Martinikirche

Religionsgemeinschaften und Kirchengemeinden

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Wenn man Stadtansichten von Radevormwald betrachtet, bietet sich eine beachtenswerte Skyline. In einem kleinen Ausschnitt sind vier Kirchengebäude gleichzeitig zu sehen:

Weitere christliche Gotteshäuser befinden sich im Ortsteil Remlingrade (evangelische Kirche), am Wallenberg (evangelisch, so genannte Waldkirche, gehört kirchlich zu Lennep) sowie im Ortsteil Dahlerau (eine evangelische und eine römisch-katholische Kirche). Ferner gibt es eine Neuapostolische Kirche und mehrere Freikirchen. In Radevormwald hat die Evangelische Gesellschaft für Deutschland ihren Hauptsitz, ein Gemeinde- und Gemeinschaftsverband, der Mitglied im Gnadauer Verband ist.

In Radevormwald unterhalten zwei muslimische Gemeinden je einen Gebetsraum.

Die Zahl der Kirchenaustritte bei den römisch-katholischen Gemeinden stieg 2021 mit 57 um mehr als Doppelte im Vergleich zum Vorjahr 2020, als es 26 Austritte waren. Die Gesamtzahl der Gemeindemitglieder sank von 5004 in 2020 auf 4954, das waren etwa 23 % der Gesamtbevolkerung (Stand: 31. Dezember 2021).[10] Die Anzahl der katholischen Gemeindeglieder sank bis Jahresende 2023 auf 4676 (21 % der Gesamtbevölkerung).[11]

Kirchengeschichte

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Die Radevormwalder Kirchengeschichte ist ausgesprochen turbulent. Bis 1651 nutzte die römisch-katholische Gemeinde die Kirche am Markt, wurde dann jedoch von der evangelischen Gemeinde verdrängt. In der Folge spaltete sich die evangelische Gemeinde in eine reformierte und eine lutherische Gemeinde. Nachdem der lutherischen Gemeinde die Nutzung der Kirche am Markt erst erschwert und dann verwehrt worden war, erbaute die lutherische Gemeinde nach langem Streit gegen 1707 eine eigene Kirche an der Burgstraße. Die Streitigkeiten der Gemeinden hielten noch über einhundert Jahre an. So sind aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhebliche Streitigkeiten um die Friedhofnutzung dokumentiert.[12][13]

Ab 1848 spaltete sich eine altlutherische Gemeinde von der landeskirchlichen Fraktion ab und erbaute die Martinikirche in der Uelfestraße. Diese Spaltung ging mit erheblichem Streit einher.[14] Die altlutherische Gemeinde wiederum, deren erster Pastor Carl Haver im Januar 1853 – wohl ohne religiöse Motivation – ermordet wurde, spaltete sich vorübergehend nochmals auf, als ein Teil ihrem Pastor Theodor Crome als Michaelisgemeinde in die sogenannte Immanuel-Synode folgte.

Erst im 21. Jahrhundert haben sich die Beziehungen der Gemeinden untereinander entspannt, so dass sie sich in Notlagen gegenseitig unterstützen.[15]

Drei katholische Kapellen wurden profaniert. Die Kapelle in Krebsöge wurde verkauft und zum Wohnhaus umgebaut, die Kapelle St. Gangolf in Bergerhof steht zurzeit leer. Das Inventar wurde nach Polen verschenkt. Die Kapelle St. Maria zur Mühle in Kräwinklerbrücke musste dem Bau der Talsperre weichen.

Kommunalwahl 2020[16]
Wahlbeteiligung: 52,89 % (2014: 50,17 %)
 %
40
30
20
10
0
35,9 %
19,3 %
5,3 %
7,5 %
4,5 %
13,76 %
6,5 %
6,4 %
n. k. %
0,99 %
AL
RUA
Pro NRW
Linkes Forum
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−2,4 %p
−4,6 %p
−1,1 %p
−4,2 %p
−2,1 %p
+13,76 %p
+6,5 %p
+6,4 %p
−4,0 %p
−1,34 %p
AL
RUA
Pro NRW
Linkes Forum
Sitzverteilung im
Rat der Stadt Radevormwald 2020[16]
        
Insgesamt 48 Sitze

Der Stadtrat der Stadt Radevormwald besteht seit 2020 aus 48 Stadtverordneten. Ebenso gehört Bürgermeister Johannes Mans dem Stadtrat als stimmberechtigtes Mitglied an.

Wappen von Radevormwald
Wappen von Radevormwald
Blasonierung: „Auf silbernem Grund den roten, doppelgeschwänzten, blaugekrönten, blaubewehrten, rechtshin schreitenden, bergischen Löwen, der in der rechten Vorderpranke einen abgewendeten goldenen Schlüssel hält.“
Wappenbegründung: Die Forschung bezüglich der Stadtsiegel führte zu dem Ergebnis, dass dieses frühestens 1309 entstand. Es zeigte bereits den Löwen mit Schlüssel. Daraus entwickelte sich dann das Wappen. Urkundlich bestätigt sollen schon Dokumente sein, die bereits 1316 das Stadtsiegel sigillo oppidi in Rode trugen.

Der Löwe im Wappen ist der Löwe der Grafen von Berg. Die Herkunft des Schlüssels ist unklar. Er könnte eine religiöse Bedeutung gehabt haben, aber es wurde auch spekuliert, dass es die Eisenindustrie in der Stadt symbolisiert.

Das Recht, das Wappen in der jetzigen Form zu führen, wurde der Stadt Radevormwald am 7. November 1934 durch das Reichs- und Preußische Ministerium des Inneren verliehen.

Flagge und Banner

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Flagge und Banner

Die Stadtfarben sind rot-weiß.

„Flagge und Banner der Stadt zeigt die Farben weiß-rot mit dem Wappen Stadtwappen in der Mitte des Tuches.“

Städtepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt Radevormwald bietet neben Grundschulen auch weiterführende Schulen an, darunter das Theodor-Heuss-Gymnasium, die Sekundarschule Radevormwald, die Armin-Maiwald-Schule und die Städtische Realschule Radevormwald.[17]

Bernhard Klomfass mit selbstgeschnitzten Bismarck-Rädern

Fremdenverkehr und Ausflugsziele

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Radevormwald hat die zweitälteste Jugendherberge (Telegrafenstraße am Kollenberg) der Welt, deren altes Gebäude um einen modernen Anbau ergänzt wurde. Direkt nebenan befindet sich ein Bildungszentrum einer Bank sowie eine evangelische Tagungsstätte mit großer Freifläche und Mehrzweckhalle.

In der Umgebung liegen verschiedene Talsperren und Stauseen, unter anderem die Wuppertalsperre, der Beyenburger Stausee (Drachenboote) und die Bevertalsperre sowie für die Trinkwassergewinnung die Neyetalsperre mit schönem Rundweg (Wipperfürth), die Ennepetalsperre (Breckerfeld), die Heilenbecker Talsperre und die Schevelinger Talsperre.

Idylle am Uelfebad (die Brücke wurde inzwischen durch eine neue Konstruktion ersetzt)
  • Uelfebad, ehemalige Freibadanlage (im Winter bei entsprechender Witterung eine Natureisbahn) mit Restaurant und Spielplatz. Hier treffen sich die Liebhaber von ferngesteuerten Modellschiffen und -booten, um diese im Uelfebad zu Wasser zu lassen.
  • Freizeitanlage Kräwinkel (Spielplatz), guter Startpunkt für Wanderungen und Radtouren um die Wuppertalsperre
  • Motocrossanlage (Motorrad) bei Hahnenberg
  • Hallenbad (seit dem 4. Juli 2009 als Freizeitparadies unter dem Namen „lifeness“ nach mehrjähriger Umbauphase neu eröffnet)
  • mehrere Sportanlagen (u. a. am Kollenberg) und Sportschule
  • Der mindestens stündliche Busverkehr zu den Bahnhöfen in Remscheid-Lennep und Wuppertal-Oberbarmen macht Ausflüge zu den Attraktionen und Sehenswürdigkeiten von Remscheid, Solingen, Wuppertal und Düsseldorf möglich.
  • Historisches Rokoko-Gartenhaus im Stadtpark: 1772 erbaut, stand es beim Stadtbrand 1802 vor der Stadtmauer ca. 200 m westlich des späteren Bahnhofs und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Der heutige Standort war nicht der ursprüngliche, es wurde in einer aufwendigen Aktion versetzt.
  • Kriegerdenkmal am Kollenberg
  • Ehrenmal Auf der Brede
  • Kriegerdenkmal im Froweinpark (1998 vom alten Standort ehemaliger Sportplatz Herbeck zum jetzigen Standort überführt)
  • Gedenkkreuz für die Opfer des Zugunglücks 1971 auf dem Kommunalfriedhof Am Kreuz
  • Gedenkstein und Tafel mit den Namen der 46 Opfer des Zugunglücks 1971 oberhalb der Unglücksstelle an der L 414
  • Mondstein im Froweinpark als Erinnerung an die versunkenen Ortschaften in der Wuppertalsperre
  • Gedenktafeln am Bürgerhaus für alle, die 1933 im KZ Kemna gelitten haben und andere Opfer des Nationalsozialismus
  • Denkmal auf der Nordseite des Schloßmacherplatzes für die Partnerstadt Châteaubriant in Frankreich
  • Gedenkstein an den Unternehmer und Feilenfabrikanten Gottlieb Frowein im Froweinpark
  • Das Bodendenkmal Bergisch-Märkische Landwehr bildet grob die Grenze zu Ennepetal und Breckerfeld und befestigte vermutlich eine Grenzziehung zwischen sächsischem und fränkischem Gebiet.
  • Die städtische Liste der Denkmäler beinhaltet 12 Bodendenkmäler und über 110 Einträge für Baudenkmäler, darunter mehrere Straßenzüge in den Wupperorten.[19]

Mühlen (auch historische Mühlen)

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Wiebachmühle (1956 abgerissen)
  • Heesmühle (auch: Unterste Mühle): Die frühere Mühle wurde lange Zeit als gastronomischer Betrieb geführt. Reste des Mahlwerks sind noch vorhanden.
  • Luhner Mühle: Die heute nicht mehr existierende Mühle lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leimholer Mühle.
  • Leimholer Mühle am Uelfebach: Sie hat ihren Namen vom Ort Leimhol erhalten.
  • Lambecker Mühle: Über die Mühle selber ist nichts bekannt. Der Begriff Becke bezeichnet im niederdeutschen Sprachraum einen Bach und findet sich in einer Vielzahl von Fließgewässernamen der Region wieder. Die Ortschaft Lambeck wurde im Jahr 1789 als Langenbeck (= Langer Bach) erwähnt.
  • Neuenhammer: Diese Mühle war ein Hammerwerk am Uelfebach. Nur der Ortsname und ein Gebäudeensemble mit einer Forellenzucht ist übrig geblieben.
  • Oberste Mühle am Uelfebach: Diese liebevoll restaurierte ehemalige Mühle ist heute ein Gastronomiebetrieb.
  • Stooter Mühle: Die Stooter Mühle war eine Getreidemühle an der Bever. Sie wurde 1828 im Urkataster als solche eingetragen und „Stötermühle“ genannt. 1902 wurde die Mühle für den Bau der alten Bevertalsperre abgerissen.
  • Vogelsmühle: Eine schon lange nicht mehr existierende Mühle. Im Jahr 1804 gab es in der heutigen Ortschaft Vogelsmühle eine Walkmühle. Sie war damit der Vorläufer für eine sich am Ort entwickelnde Tuchindustrie.
  • Wiebachmühle: Lag am Zufluss des Siepenbaches in den Wiebach (Zufluss zur Wupper), und wurde 1956 abgerissen. Der Bereich ist heute von der Wiebachvorsperre überflutet.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Der 1948 gegründete Kulturkreis Radevormwald erstellt jährlich ein Programmangebot an kulturellen Veranstaltungen. Auf dem Spielplan stehen Theaterstücke, Musicals, Kabarett und Konzerte. Diese Veranstaltungen finden im Bürgerhaus Radevormwald statt.
  • Das Radevormwalder Stadtfest findet gewöhnlich am 1. Mai-Wochenende statt.
  • Das Radevormwalder Schützen- und Heimatfest ist ein fester Bestandteil der Radevormwalder Veranstaltungen.
  • Zu Anfang der jährlichen Sommerferien findet das so genannte School’s Out Festival statt. Dort können Nachwuchsbands(vorwiegend aus Punk und Rock-Szene) ihr Können vor einem relativ großen überwiegend jungen Publikum beweisen.
  • Seit einigen Jahren findet im Sommer die Night on Bike statt. Auf einem etwa elf Kilometer langen Rundkurs durch das Bergische Land absolvieren Einzelstarter und Mannschaften in 16 Stunden Renndauer so viele Runden wie möglich.
  • Den Abschluss des alljährlichen Sommerferienspaß-Programmes für Kinder und Jugendliche macht stets ein großer Trödelmarkt am letzten Samstag der Ferien. Er findet in der Innenstadt statt. Nur Kinder dürfen dabei Verkäufer sein; professionelle Markthändler sind nicht zugelassen.
  • Im September findet die Pflaumenkirmes statt.
  • Jeweils am 1. Oktoberwochenende veranstaltet die Kulturgemeinde Önkfeld ein Erntedankfest im Ortsteil Önkfeld.
  • Auf der Motocross-Strecke im Ortsteil Hahnenberg veranstalten die Motorsportfreunde (MSF) Kräwinklerbrücke jährlich ein Rennen.
  • Heiligabend veranstaltet die Stadt Radevormwald ein Weihnachtssingen auf dem Marktplatz.

Das gezeichnete Radevormwalder Wanderwegenetz wird vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut und umfasst neben 12 örtlichen Rundwanderwegen drei Hauptwanderstrecken und einen Bezirkswanderweg.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Widmung des Marktbrunnens durch Raybestos

Zu Beginn der Industriellen Revolution war die Textilindustrie in den Wupperorten ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig und bewirkte für die Stadt einen erheblichen Aufschwung, bis sie wegen der Globalisierung an Bedeutung verlor. Weltweit war Radevormwald für Hudora-Schlittschuhe, Bismarck-Fahrräder, Rocholl-Schlösser, Stoffe von Wülfing oder Ilse-Wolle der Firma Hardt und Pocorny bekannt, die in der Stadt produziert wurden. Bis auf die Firma Hudora (jetzt in Remscheid) ist keine dieser Firmen mehr am Markt aktiv. Beispielhaft für den Bedeutungsverlust von vielen Firmen innerhalb der Stadt mag die Firma Raybestos sein, deren Radevormwalder Niederlassung noch 1989 den Brunnen für den umgestalteten Marktplatz spendete. 2008 wurden die letzten Reste der Raybestos Fertigungsstätte (bei 51° 11′ 58,4″ N, 7° 21′ 45,7″ O) abgerissen und das Werksgelände ist inzwischen nahezu komplett mit der Siedlung „Kiefernweg“ überbaut. Die durch den Untergang der Textil- und Fahrradindustrie verloren gegangenen Arbeitsplätze konnten durch Ansiedlung neuer Unternehmen im Industrie- und Dienstleistungssektor ausgeglichen werden. Im Osten der Stadt befindet sich ein ausgedehntes Industriegebiet, auf dem sich einige zumindest deutschlandweit bekannte Unternehmen angesiedelt haben.

Die Arbeitslosenquote belief sich im Februar 2008 auf 6,7 %[20] (NRW 9,0 %; Deutschland 8,6 %).

Unternehmen in der Stadt (Auszug):

  • Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH
  • Mummenhoff (Stammblätter für Diamantwerkzeuge)
  • Aldi-Nord (Regionalniederlassung und Zentrallager)
  • Gira (Schalter- und Elektroinstallationen)
  • Bilora (Kamerastative und Zubehör)
  • BLUME-ROLLEN (Förderanlagen, Intralogistik)
  • RADO (Gummi, Fluor, Kautschuke, Silikone für die Automobil- und Luftfahrtindustrie)
  • GKN Sinter Metals (Metallverarbeitung, Pulvermetallurgie, ist als einziges der genannten Unternehmen nicht im „neuen“ Industriegebiet, sondern ganz klassisch an der Wupper in Krebsöge ansässig)
  • Schleuniger GmbH (vollautomatische Crimpcenter für die kabelverarbeitende Industrie)
  • Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen

Alle genannten Unternehmen (mit Ausnahme von Aldi) haben in Radevormwald ihren deutschen Hauptsitz.

Busverbindungen

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Der ÖPNV wird mit Omnibussen abgewickelt; der Ort liegt auf dem Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) an der Grenze zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL). Auf den Stadtlinien kommt mit Ausnahme der Linie 134 (VRL) der VRS-Verbundtarif zur Anwendung. Auf den Linien nach Wuppertal und Remscheid galt bis 2008 zum Teil die Preisstufe B des VRR sowie an Wochenenden und Feiertagen alle Tickets 2000 des VRR. Verkehrsbetriebe sind die Stadtwerke Remscheid (SR), die OVAG, der BVR – heute DB Rheinlandbus und der Westfalenbus. Tarif heute: Linie 134 Westfalentarif, in den anderen Bussen der VRS-Tarif.

Am Busbahnhof beginnen folgende Busverbindungen:

Andere Startpunkte weisen die folgenden Busverbindungen auf:

Im Innerortsverkehr und in einigen Außenortschaften verkehrt ein Bürgerbus mit eigenem Tarif und Fahrplan.

Autobahnanschluss

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In den 1960er und 1970er Jahren wurde geplant, das Stadtgebiet mit bis zu drei Autobahnen zu durchschneiden. Noch Mitte der 1970er Jahre ging man davon aus, dass sowohl die Bundesautobahn 43 durch das Stadtgebiet verlängert würde, als auch die geplante BAB 54 auf dem Weg von Lennep nach Halver den Stadtkern nördlich umrunden würde.[21]

Ursprünglich sollte die Bundesautobahn 54 (früher teilweise als A 208 bezeichnet) von der niederländischen Grenze bei Brunssum über Puffendorf, Bergheim, Langenfeld, Solingen, Remscheid, Radevormwald, Halver, Lüdenscheid und Werdohl bis nach Plettenberg im Sauerland verlaufen.[22][23] Der Kreuzungspunkt mit der damals bereits bestehenden Bundesautobahn 45 in Lüdenscheid wäre südlich der heutigen Abfahrt Nr. 13 Lüdenscheid-Nord gewesen.[24] Bis auf zwei Teilstücke, die heutige A 542 und die durch das Solinger Stadtgebiet verlaufende Landesstraße 141n, wurde die A 54 allerdings nie fertiggestellt.

Die Hauptverkehrsader ist die B 229, die von Remscheid-Lennep über Radevormwald nach Halver führt. Dabei überquert sie in Krebsöge die Wuppertalsperre. Die B 483 trifft aus Richtung Schwelm bei der Ortschaft Grüne auf die B 229, folgt ihr auf selber Trasse nach Rädereichen und zweigt dort nach Hückeswagen ab.

Eisenbahnanbindung

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Eine Bahnverbindung (siehe Eisenbahnnetz im Oberbergischen Land) in die Stadtmitte existiert nicht mehr: Die durch Radevormwald führende Wuppertalbahn (Kursbuchstrecke KBS 403) zwischen Wuppertal und Lüdenscheid wurde bis 1979 schrittweise im Personenverkehr stillgelegt; die Gleisanlagen zwischen Halver und Wilhelmstal wurden entfernt. Im anschließenden Abschnitt bis nach Wuppertal liegen noch die Gleise, welche unter Denkmalschutz stehen. Der öffentliche Zugverkehr wurde ganz eingestellt. Seit 2008 gibt es die Möglichkeit, auf der Strecke mit Fahrraddraisinen zu fahren.[25] Die Einrichtung einer Museumsbahn nach Wuppertal ist geplant, die hierzu erforderliche Restaurierung/Instandsetzung läuft bereits. Am 8. Februar 2010 erhielt der Museumsbahnverein Wupperschiene hierfür u. a. vom Land Nordrhein-Westfalen 500.000 Euro. Der Streckenverlauf des demontierten Abschnittes ist aufgrund der alten Bahndämme, des Baumbestandes und der Nutzung als Radweg zur Wuppertalsperre weitgehend noch gut nachzuvollziehen. Nur zwischen den Ortsteilen Kräwinklerbrücke und Krebsöge ist der Verlauf der Strecke nicht mehr zu erkennen, da die Trasse in diesem Bereich nach dem Bau der Wuppertalsperre durch das aufgestaute Wasser überflutet wurde. Im Bereich der Stadtmitte verläuft die B 229 über die ehemalige Bahnfläche.

Der Busbahnhof im Zentrum von Radevormwald befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs und der Rocholl-Fabrik. Zum Andenken an den Bahnhof und die Bahnstrecke wurden zwei Formsignale und die Originaluhr des ehemaligen Bahnhofs aufgestellt. Außer diesen und der von Süden zum Busbahnhof führenden Bahnhofstraße weist an dieser Stelle sonst nichts mehr auf die ehemaligen Bahnanlagen hin.

Sonstige Verkehrsmittel

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Im Radevormwalder Ortsteil Leye (Wellringrade) befindet sich das Segelfluggelände Radevormwald-Leye. Freizeitkapitäne schätzen die Bevertalsperre und die Wuppertalsperre, deren Wasserflächen auf das Stadtgebiet reichen.

Die Tageszeitung Radevormwalder Zeitung ist eine Lokalausgabe des Remscheider General-Anzeiger. Die Rheinische Post ist mit der Bergischen Morgenpost ebenfalls mit einer Lokalausgabe vertreten. Beide Zeitungen betreiben eine Internetausgabe. Zusätzlich sind mit dem „stadtnetz-radevormwald.de“ und „Oberberg-Aktuell.de“ zwei lokale Internetzeitungen vertreten.

Kostenlos erscheinen wöchentlich aus dem RGA-Verlagshaus der informative stadtbezogene Heimatanzeiger (mittwochs) und das regionale Anzeigenblatt Bergischer Anzeiger (donnerstags). Das RS-Anzeigenblatt (mittwochs) wird in Radevormwald verteilt.

Zudem verfügt die Stadt Radevormwald mit ihrem Schulradiosender „THGfm“[26] auch über ein Bürgermedium gemäß den Anforderungen der Landesanstalt für Medien NRW. Durch Bürgermedien wird in besonderem Maße die lokale Berichterstattung ergänzt.[27]

Persönlichkeiten

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Persönlichkeiten, die in Radevormwald geboren wurden

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Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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  • Johann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817), u. a. Staatsrechtler und Schriftsteller, heiratete hier 1771 seine erste Ehefrau
  • Gottlieb Frowein (1827–1907), Unternehmer im Ortsteil Bergerhof
  • Fritz Przetak (1911–2004), Fußballer, TUS Radevormwald
  • Heide Ecker-Rosendahl (* 1947), Leichtathletin; aufgewachsen in Radevormwald
  • Wilfried Trott (* 1948), Amateur-Straßen-Radrennfahrer; aufgewachsen in Radevormwald
  • Dieter Ferner (* 1949), Fußballspieler (Torwart) und Trainer, spielte in seiner Jugend beim TuS Radevormwald
  • Peter Frese (* 1953), Judoka, 1999–2019 Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB); aufgewachsen im Ortsteil Krebsöge und in Remscheid
  • Wolfram Faust (* 1964), Kanute, Drachenbootsportler; aufgewachsen in Radevormwald
  • Martin Zeiller: Raedt vorm Waldt. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Westphaliae (= Topographia Germaniae. Band 8). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1647, S. 90 (Volltext [Wikisource]).
  • Wolfgang Motte: Die Gründung der altlutherischen Martini-Gemeinde Radevormwald im Jahr 1852. Eine Quellensammlung (= Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte. Band 141). Rheinland-Verlag u. a., Köln u. a. 2000, ISBN 3-7927-1787-5.
  • Karl Westhoff: Predigt am ersten Sonntage nach der gänzlichen Einäscherung der Stadt Rade vorm Wald, auf freiem Felde, nahe bei der Brandstätte gehaltet. Giesen, Elberfeld 1802, urn:nbn:de:hbz:061:1-85854.
Commons: Radevormwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Radevormwald – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2024. (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt – Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
  3. Kurz notiert. In: Remscheider General-Anzeiger. Archiviert vom Original am 2. Februar 2020; abgerufen am 2. Februar 2020.
  4. Heike Karsten: Rade schrumpft um 3000 Einwohner. In: Rheinische Post. 18. Juli 2015, abgerufen am 2. Februar 2020.
  5. nrw-stiftung.de, Website der NRW-Stiftung, abgerufen am 22. Oktober 2023
  6. Hermann Cardauns: Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts. In: Carl Hegel (Hrsg.): Die Chroniken der niederrheinischen Städte. Band 5. Erlangen 1876, S. 84.
  7. A. Werth: Moßblecher Hoffsolle. In: Wilhelm Crecelius (Hrsg.): Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 9. Bonn 1873, S. 52–53.
  8. Rheinischer Verein für Denkmalpflege: Statistik im Absolutismus bei Zeugnisse Rheinischer Geschichte, Festschrift 1982 zum 150. Jahrestag der Einrichtung der staatlichen Archive in Düsseldorf und Koblenz, Hrsg. Rhein.Verein für Denkmalpflege, Köln, ISBN 3-88094-414-8, S. 243–244, 443.
  9. Toni Diederich: Zum Alter der Stadtrechte von Radevormwald. Ein zeitlicher Ansatz nach den Stadtsiegeln und zwei abschriftlich überlieferten Urkunden von 1316 und 1327. In: Rheinische Vierteljahrsblätter. Bd. 38, 1974, S. 248–272.
  10. 57 Kirchenaustritte bei Katholiken, abgerufen am 18. Mai 2022
  11. [1], abgerufen am 20. Januar 2024.
  12. Wolfgang Motte: Radevormwald in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts (= Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Radevormwald. Heft 10, ZDB-ID 2407550-4). Bergischer Geschichtsverein – Abteilung Radevormwald, Radevormwald 2001, S. 22 ff.
  13. Wolfgang Motte: Friedhöfe in Radevormwald in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (= Schriften zur Geschichte der Stadt Radevormwald und ihrer Kirchengemeinden. Heft 11). Presbyterium der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Radevormwald, Radevormwald 1991, S. 22 ff.
  14. Zur Spaltung der Radevormwalder Gemeinde: die landeskirchliche Sicht (Memento vom 7. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  15. Kirche wieder komplett. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. Oktober 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.selk-radevormwald.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  16. a b Ratswahl Stadt Radevormwald, Ergebnisse der Wahl vom 13. September 2020
  17. - Offizielle Website
  18. Website der IG Bismarck Zweiräder e. V. Radevormwald, abgerufen am 31. Juli 2018
  19. Denkmalliste der Stadt im Stadtnetz Radevormwald
  20. Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach vom 28. Februar 2008
  21. Stadtentwicklungsplanung Radevormwald 1975 (Memento vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  22. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 09) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de.
  23. Eine Autobahn durchs Versetal. In: Süderländer Tageblatt, 13. Februar 2011.
  24. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 05) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de.
  25. Mit Fahrraddraisinen durchs Bergische Land auf wuppertrail.com, abgerufen am 17. Juli 2024.
  26. F. Stendtke: THGfm. In: www.thg-radevormwald.de. Abgerufen am 1. März 2019 (deutsch).
  27. Bürgermedien. Abgerufen am 1. März 2019.