Stahl (Bitburg)
Stahl Stadt Bitburg
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Koordinaten: | 49° 58′ N, 6° 30′ O | |
Höhe: | 276 m ü. NHN | |
Einwohner: | 1173 (2020)[1] | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 54634 | |
Vorwahl: | 06561 | |
Lage von Stahl in Rheinland-Pfalz
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Stahl ist ein Stadtteil von Bitburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Bis 1969 war Stahl eine eigenständige Gemeinde.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in der Südeifel etwa 2 km westlich des Bitburger Zentrums im Nimstal.
Zu Stahl gehören auch die Wohnplätze Backesmühle, Wingertsberg und Auf Büchelsbach.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bereich Stahls wurden drei römische Siedlungsstätten ausgegraben. Nach der Sicherung dieser Funde wurden sie wieder zugeschüttet. Aus dem 2. Jahrhundert stammt die villa rustica, die in der Stahler Gemarkung rechts der Nims gegenüber der heutigen Burgmühle aufgetan wurde. Dort wurden Verputzreste mit Bemalungen gefunden. Auch im Distrikt „Buppert“ konnte man eine römische Besiedlung nachweisen. Im Rahmen von Bauarbeiten an der Kläranlage stieß man 1982 auf eine sich aus sechs Gebäuden zusammensetzenden kleine Wohn- und Eisenhüttenanlage. Des Weiteren gehören zu den zahlreichen Funden aus römischer Zeit 50 Bronzemünzen und eine in der heutigen Türkei geprägte Goldmünze des römischen Kaisers Konstantin II. (337–361). Zwölf Hügelgräber liegen im Westen von Stahl.
Eine erste urkundliche Erwähnung als „Stalle“ im Prümer Güterverzeichnis stammt aus dem Jahr 893. Die frühesten Angaben zum Umfang der Bewohnung des Ortes stammen von 1470, als das Luxemburger Feuerstättenverzeichnis für „Stalle“ sieben Häuser registrierte. 1766 hatte Stahl bereits 89 Einwohner in neun Häusern, 1962 379 Einwohner in 68 Häusern und 1980 schon über 700 Einwohner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort rasant, ausgelöst durch die große Wohnraumnachfrage aufgrund der Errichtung des NATO-Flugplatzes bei Bitburg. Die Bebauung konzentrierte sich in dieser Zeit v. a. auf den Stahler Weg. In den 1980er-Jahren wurden die Baugebiete „Am Hahnenberg“ und „Unter’m Stahler Kopf“ erschlossen, 2002 kam das Baugebiet „Hammerwies“ östlich der Oberweiser Straße hinzu. Seit 2006 laufen die Planungen für weitere Baugebiete nördlich von „Hammerwies“ und „Unter’m Stahler Kopf“.
Die bis dahin eigenständige Gemeinde Stahl wurde am 7. Juni 1969 in die Stadt Bitburg eingemeindet.[3]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbezirk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stahl ist gemäß Hauptsatzung einer von sechs Ortsbezirken der Stadt Bitburg. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und durch einen Ortsvorsteher vertreten.[4]
Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsbeirat besteht aus zwölf Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung:
Wahl | SPD | CDU | FDP | FW | LS (*1) | FBL (*2) | Gesamt |
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2024 | 1 | 5 | 1 | 3 | – | 2 | 12 Sitze[5] |
2019 | 2 | 5 | – | – | 2 | 2 | 11 Sitze[6] |
2014 | 2 | 4 | – | – | 4 | 1 | 11 Sitze[7] |
2009 | 2 | 5 | – | – | 2 | 2 | 11 Sitze[8] |
2004 | 1 | 6 | – | – | 2 | 2 | 11 Sitze[9] |
Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm Heyen (CDU) wurde Ende 2014 erneut Ortsvorsteher von Stahl. Er hatte dieses Amt bereits von 1974 bis 1984 ausgeübt.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 77,68 %[11] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 79,8 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Heyens Vorgänger und gleichzeitig Nachfolger waren Joachim Kandels (2014 vorübergehend Beauftragter wegen Vakanz des Amtes), Rudolf Rüdesheim (2009–2014) und Heinz-Günter Brenner (1984–2009).[13][14][15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Filialkirche St. Luzia und St. Wolfgang, Kernbau von 1426
- Gemeinschaftshaus – ehemaliges Schulgebäude von 1911
- Mühlenhaus in der Oberweiser Straße von 1798
- Backesmühle von 1847
- Gasthaus Zur alten Dorfschänke
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Stahl
Grünflächen und Naherholung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag), Auf Koppen[19][20]
- Sankt-Martins-Umzug
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erreichbar ist Stahl u. a. über zwei Abzweigungen der Bundesstraße 50 (Stahler Weg und Steinebrück).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 67, 71 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Michael Berens: Filialkirche St. Wolfgang und St. Lucia. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. 1992, S. 88 (online [PDF; abgerufen am 13. März 2018]).
- Marie Luise Niewodniczanska: Stadt Bitburg in der Eifel. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 1993, ISBN 3-88094-746-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bitburg-Stahl auf der Website der Stadt Bitburg
- Zum Stadtteil Stahl der Stadt Bitburg gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bitburg knackt die 15.000-Einwohner-Grenze | Stadt Bitburg. Abgerufen am 22. September 2022.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 89 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 160 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Bitburg vom 31. Januar 2020. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Stadt Bitburg, abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Ortsbeiratswahl: 9. Juni 2024, Bitburg-Stahl. Stadt Bitburg, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Stahl. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Stahl. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Stahl. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2004 Stahl. Abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Altbürgermeister Willi Heyen übernimmt in Stahl das Ruder. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 16. Dezember 2014, abgerufen am 2. August 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 2. August 2021 (siehe Bitburg, verbandsfreie Gemeinde, sechste Ergebniszeile).
- ↑ Ortsvorsteherwahl: 9. Juni 2024, Bitburg-Stahl. Stadt Bitburg, abgerufen am 24. November 2024.
- ↑ Joachim Kandels leitet nun auch Bitburg-Stahl. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 27. Juli 2014, abgerufen am 2. August 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Ein Treffpunkt für die Stahler. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. Dezember 2009, abgerufen am 2. August 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Im Dienst der Bürger. Heinz-Günter Brenner 25 Jahre Ortsvorsteher. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 13. August 2009, abgerufen am 2. August 2021.
- ↑ Wanderroute Rittersdorf – Bitburg Stahl – Bedhard – Bildchen – Rittersdorf. Abgerufen am 23. Februar 2018.
- ↑ Wanderroute Rittersdorf Bedhard Stahl Rundweg. Abgerufen am 23. Februar 2018.
- ↑ Wanderroute Stahl – Brecht – Oberweis – Birtlingen. Abgerufen am 23. Februar 2018.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.