Steffen Kjærgaard
Steffen Kjærgaard (* 24. Mai 1973 in Tønsberg) ist ein ehemaliger norwegischer Radrennfahrer und Radsportfunktionär.
Sportliche Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steffen Kjærgaard begann seine Radsport-Laufbahn als Bahnradsportler. In verschiedenen Altersklassen und Disziplinen auf der Bahn errang er zwischen 1990 und 1993 sieben norwegische Meistertitel; 1993 wurde er zudem nordischer Meister im Punktefahren. Im selben Jahr gewann er die Gesamtwertung im Bahnrad-Weltcup (wahrscheinlich im 1000-Meter-Zeitfahren).[1] 1992 startete er bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona in der Einerverfolgung, schied jedoch in der ersten Runde aus.
1993 errang Kjærgaard seinen ersten nationalen Titel auf der Straße, im Mannschaftszeitfahren. Bis 2003 wurde er allein fünfmal norwegischer Meister im Einzelzeitfahren und holte zwölf Titel bei den Meisterschaften der Nordischen Länder.[1] 2001 und 2003 gewann er das Rennen Roserittet.
Von 2000 bis 2003 fuhr Kjærgaard für das US Postal Service Pro Cycling Team und startete 2000 (Rang 89) sowie 2001 (Rang 101) bei der Tour de France; sein Team-Kapitän Lance Armstrong wurde jeweils Gesamtsieger.
Den Kongepokal (Königspokal), der für die beste sportliche Leistung bei norwegischen Meisterschaften vergeben wird, erhielt er 1996 und 1999.[2]
Doping
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 2012 war Kjærgaard Sportdirektor des Norwegischen Radsportverbands (Norges Cykleforbund). Im Oktober 2012 gestand er ein, von 1998 bis 2003 mit EPO und Cortison gedopt zu haben. Er wurde umgehend als Sportdirektor suspendiert.[3] Zunächst gab es die Forderung, Kjærgaard für zehn Jahre jegliche Betätigung im Sport zu untersagen, doch diese Forderung wurde fallen gelassen.[4] Eine strafrechtliche Sanktion erfolgte nicht, da die Taten nach norwegischem Recht verjährt sind.
Erfolge (Straße)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993
- Norwegischer Meister – Mannschaftszeitfahren (mit Roar Skaane und Bjørn Grubbli)
- 1994
- Ringerike Grand Prix
- eine Etappe Österreich-Rundfahrt
- Norwegischer Meister – Straßenrennen
- Norwegischer Meister – Mannschaftszeitfahren (mit Stig Kristiansen, Ole Sigurd Simensen und Karsten Stenersen)
- 1995
- eine Etappe und Gesamtwertung Österreich-Rundfahrt
- Norwegischer Meister – Mannschaftszeitfahren (mit Ole Sigurd Simensen und Stig Kristiansen)
- 1996
- 1997
- 1998
- eine Etappe und Gesamtwertung Bayern-Rundfahrt
- Norwegischer Meister – Einzelzeitfahren
- 1999
- Tour de Normandie
- Circuit Cycliste Sarthe
- Norwegischer Meister – Einzelzeitfahren
- 2002
- eine Etappe Vuelta a España
- 2003
- Norwegischer Meister – Einzelzeitfahren
- zwei Etappen und Gesamtwertung Roserittet
Erfolge (Bahn)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1992
- 1993
- Norwegischer Meister – Verfolgung
- Norwegischer Meister – Punktefahren
- Nordischer Meister – Punktefahren
Teams
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1995 TVM (Stagiaire ab 1. September)
- 1996–1997 TVM-Farm Frites
- 1998–1999 Chicky World
- 2000–2003 US Postal Service
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Steffen Kjærgaard in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Steffen Kjærgaard in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Top Norway cyclist bites US doping dust, admits drug use. the Foreigner, 23. Oktober 2012, abgerufen am 16. Januar 2014 (englisch).
- ↑ Per Jorsett (Redakteur): Norsk Sykkelsports Historie. Hrsg.: Norges Cykleforbund. Eigenverlag N.C.F., Oslo 2000, S. 89 (norwegisch).
- ↑ Auch Armstrong-Helfer gesteht Doping. In: Merkur. 23. Oktober 2012, abgerufen am 4. September 2020.
- ↑ Henriette Brandt: Steffen Kjærgaard: Holdninger har kort holdbarhed. 13. Dezember 2013, abgerufen am 17. Januar 2014 (dänisch).
Personendaten | |
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NAME | Kjærgaard, Steffen |
ALTERNATIVNAMEN | Kjaergaard, Steffen |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 24. Mai 1973 |
GEBURTSORT | Tønsberg |