Stettenberg (Kalchreuth)

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Stettenberg
Gemeinde Kalchreuth
Koordinaten: 49° 32′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 49° 32′ 14″ N, 11° 8′ 4″ O
Höhe: 352 m ü. NHN
Einwohner: (2023)[1]
Postleitzahl: 90562
Vorwahl: 0911
Stettenberger Schlucht

Stettenberg (fränkisch: Schdembärch[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern). Stettenberg liegt in der Gemarkung Kalchreuth.[3]

Die Einöde liegt etwa 2,5 km südlich von Kalchreuth am Rande des Sebalder Reichswaldes, der im Westen und Süden angrenzt, und am Gockerlersberger Graben, einem rechten Zufluss der Gründlach. Nördlich des Ortes gibt es eine Grube, in der Tonschiefer abgebaut wurde. Ein Anliegerweg führt nach Heroldsberg (1,5 km östlich).[4]

Stettenberg entstand um 1200 bis 1300 als Rodungssiedlung im Sebalder Reichswald.[5] Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1358 als „Stetenberg“. In diesem Jahr wurde das Schloss vom Eichstätter Bischof der Burggrafschaft Nürnberg überlassen.[6] Während des Städtekriegs (1387–1389) wurde das Schloss abgebrannt. 1409 wurde es vom Nürnberger Bürger Otto Heiden wieder aufgebaut.[5] 1432 kam „Stettemberg“ an die Reichsstadt Nürnberg.[6] Der Ort lag im Fraischbezirk der nürnbergischen Hauptmannschaft Heroldsberg, wurde vom Waldamt Sebaldi verwaltet und war gemeindefrei. Ab 1500 wurde das Schloss als Bauerngut genutzt, zu dem 120 Tagewerk Felder gehörten. Während der Markgrafenkriege und des Dreißigjährigen Krieges wurde das Anwesen zerstört und musste wieder hergerichtet werden.[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Stettenberg dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Kalchreuth zugeordnet.[7][8]

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand westlich von Stettenberg eine Wochenendsiedlung.

  • Haus Nr. 1: Nebengebäude (ehemaliger Stall) des ehemaligen Gutes

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002023
Einwohner 17 12 9 7 10 6 10 26 20 13 2 3
Häuser[9] 3 2 2 1 2 3 3 2 1
Quelle [7] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Margaretha (Heroldsberg) gepfarrt. Die Katholiken sind nach Unsere Liebe Frau (Dormitz) gepfarrt.[17]

Commons: Stettenberg (Kalchreuth) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Information bereitgestellt von Bewohnerin des einzig verbliebenen Wohnhauses in Stettenberg.
  2. D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 285. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „šdêmbęeχ“.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b c F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 149.
  6. a b D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 283ff.
  7. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat).
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 90 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1050 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).