Stokes-Automorphismus
Der Stokes-Automorphismus ist ein Begriff aus der Écalle-Theorie (Theorie der resurgenten Funktionen) und der asymptotischen Analysis. Der Automorphismus stellt einen Zusammenhang zwischen zwei gerichteten Borel-Resummierungen bzw. Borel-Laplace-Transformationen dar, welche durch eine Stokes-Linie getrennt werden.
Bei asymptotischen Entwicklungen von komplex-wertigen Funktionen spielt das Argument eine zentrale Rolle und so können unterschiedliche asymptotische Entwicklungen für dieselbe Funktion auftreten. Das klassische Beispiel ist die Airy-Funktion. Die verschiedenen Regionen werden durch die Stokes- und Anti-Stokes-Linien getrennt. Bildet man nun Resummierungen, das heißt Borel-Summierungen mit Laplace-Transformationen, können diese durch Stokes-Linien getrennt sein.
Der Stokes-Automorphismus ist nach Sir George Gabriel Stokes benannt.
Stokes-Automorphismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit bezeichnen wir den Raum der simplen -resurgenten Reihen d. h. Potenzreihen, deren formale Borel-Transformation simple -resurgente Funktionen sind. Die nachfolgende Definition wird für Elemente aus definiert, kann aber auf den Raum der resurgenten Funktionen erweitert werden.
Sei , dann ist die laterale Borel-Summierung entlang definiert durch
wobei und die Borel-Transformation von bezeichnet.
Sei die laterale Borel-Summierung, dann ist der Stokes-Automorphismus definiert als .[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Claude Mitschi, David Sauzin: Divergent Series, Summability and Resurgence I. 1. Auflage. Springer Verlag, Schweiz 2016, ISBN 978-3-319-28735-5 (englisch).
Einzelnachweis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Daniele Dorigoni: An introduction to resurgence, trans-series and alien calculus. In: Elsevier BV (Hrsg.): Annals of Physics, vol 409. 2019, doi:10.1016/j.aop.2019.167914, arxiv:1411.3585.