Straßenbahnstrecke Oldenzaal–Gronau

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Oldenzaal–Gronau
Die Strecke in Losser
Die Strecke in Losser
Strecke der Straßenbahnstrecke Oldenzaal–Gronau
Streckenlänge:13,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:45 km/h
Strecke von links
Bahnstrecke Almelo–Salzbergen von Salzbergen
Bahnhof
Oldenzaal AS
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
Bahnstrecke Almelo–Salzbergen nach Almelo
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,0 Oldenzaal EO
Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
Anst Textilfabrik
U-Bahn-Abzweig mit Eisenbahn geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
0,4 ehem. Strecke nach Boekelo
U-Bahn-Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Verbindungskurve von Boekelo
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
2,2 Tol
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,1 Bethlehem
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,8 Ter Denge
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,8 Losser
U-Bahn-Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
Anst Textilfabrik Van Heek
U-Bahn-Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,5 Essenhuis
U-Bahn-Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
ehem. Strecke nach Glanerbrug
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
11,5 Glane
U-Bahn-Grenze (Strecke außer Betrieb)
11,6 Grenze Niederlande-Deutschland
U-Bahn-Blockstelle (Strecke außer Betrieb)
Anst Spinnerei Deutschland
U-Bahn-Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
Gronau Holländische Bahn
U-Bahn-Abzweig mit Eisenbahn ehemals geradeaus und von rechts
Euregiobahn von Enschede
Bahnhof
13,0 Gronau
Abzweig geradeaus und nach rechts
Westmünsterlandbahn nach Dortmund
Strecke
Euregiobahn nach Münster

Die Straßenbahnstrecke Oldenzaal–Gronau war eine von der Nederlandsch-Westfaalsche Stoomtram-Maatschappij (NWSM) erbaute Dampfstraßenbahnstrecke, welche von 1903 bis 1942 bestand. Die Strecke verlief von Oldenzaal über Losser nach Gronau.

Planung und Bau

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Am 17. August 1896 wurde die NWSM mit einem Kapital von 150.000 Gulden gegründet um eine Bahnstrecke für die Arbeiter aus Gronau und Twente zu errichten. Diese mussten bis dahin einen meist zu Fuß zurückzulegenden Weg von einigen Stunden auf sich nehmen um zur Arbeit in den Textilfabriken zu gelangen.[1] Des Weiteren sollte auf der Strecke Güterverkehr stattfinden. Um Kosten zu sparen wurde die Bahn als Dampfstraßenbahn konzipiert, was zur Folge hatte, dass die Streckenhöchstgeschwindigkeit zunächst 20 km/h und auch später nur 45 km/h betrug.

Beim Bau der Strecke traten mehrere Probleme auf. Die Kreuzung mit der Strecke Bahnstrecke Almelo–Salzbergen in Oldenzaal gestaltete sich als zu komplex und zu teuer, weshalb die Strecke nicht wie geplant direkt nach Denekamp durchgebunden wurde. Auch konnte dadurch der Bahnhof Oldenzaal AS der Strecke nach Almelo bzw. Salzbergen nicht direkt angefahren werden, weswegen der Bahnhof Oldenzaal EO der bereits bestehenden Strecke nach Boekelo genutzt wurde.[1] Die Straßenbahn nach Denekamp fuhr jedoch vom Bahnhofsvorplatz der Station AS ab. In Gronau wurde zudem zu Beginn der Anschluss an den Bahnhof verwehrt, weshalb die Züge am Bahnhof Gronau Holländische Bahn endeten. Ebenfalls wurde bis zuletzt kein durchgehender Güterverkehr ins Ruhrgebiet zugelassen.

Aufnahme des Betriebs

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Am 13. Juli 1903 fand die Eröffnungsfahrt zwischen Oldenzaal und Glane statt, die Genehmigung für den Betrieb des deutschen Teils wurde erst zwei Tage später erteilt. Es wurden täglich fünf Zugpaare angeboten. Der Betrieb der Strecke oblag erst der Hollandsche IJzeren Spoorweg-Maatschappij (HSM) und anschließend der Nederlandse Spoorwegen. In den ersten Betriebsjahren kam es vermehrt zu Zwischenfällen, da bereits gebrauchtes Baumaterial genutzt wurde und die Telegrafenmasten sehr nah an den Gleisen errichtet wurden. Es kam dadurch zu vielen Entgleisungen und Armbrüchen, wenn sich Passagiere aus den Fenstern lehnten und mit den Masten kollidierten.[2]

Im Ersten Weltkrieg kam der Verkehr zum Erliegen, der durchgehende Verkehr nach Gronau wurde erst im April 1919 wieder aufgenommen. Für die Arbeiter aus Losser die in Enschede arbeiteten wurde 1918 eine Verbindungskurve zur Strecke nach Boekelo errichtet, sie wurde aber mangels Nachfrage bereits 1928 nicht mehr bedient und 1930 stillgelegt.[3] Als Besonderheit ist hierbei zu nennen, dass die Bahnen von Losser bis zur Verbindungskurve als Straßenbahnen und ab dort als Zugfahrten verkehrten.

Am 1. Januar 1936 wurde der Personenverkehr aufgegeben, danach wurde 1938 die Strecke zwischen Losser und Glane abgebaut, 1942 folgte der Rest von Losser bis Oldenzaal zwecks Kriegsmaterialgewinnung. Wann der deutsche Teil abgebrochen wurde, ist nicht bekannt.[3][4]

Da Losser fortan keinen Bahnanschluss mehr hatte, wurde beschlossen eine neue Straßenbahnstrecke nach Glanerbrug zu errichten, diese endete am vorhandenen Bahnsteig und war von 1949 bis 1972 in Betrieb.[5]

In der Nähe des Grenzübergangs an der Gronausestraat in Glane erinnert heute ein Denkmal an die Straßenbahn.

Einzelnachweise

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  1. a b Van oude lijntjes - Het Twentse tingeltrammetje (1). Abgerufen am 28. Januar 2024.
  2. Van oude lijntjes - Het Twentse tingeltrammetje (2). Abgerufen am 30. Januar 2024.
  3. a b Van oude lijntjes - Het Twentse tingeltrammetje (3). Abgerufen am 30. Januar 2024.
  4. Van oude lijntjes - Tramlijn Glanerbrug - Losser (1). Abgerufen am 30. Januar 2024.
  5. Van oude lijntjes - Tramlijn Glanerbrug - Losser (2). Abgerufen am 1. Februar 2024.