Tacinga saxatilis
Tacinga saxatilis | ||||||||||||
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Tacinga saxatilis blühend und fruchtend am Typstandort | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tacinga saxatilis | ||||||||||||
(F.Ritter) N.P.Taylor & Stuppy |
Tacinga saxatilis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tacinga in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton saxatilis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚auf Felsen wachsend‘.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tacinga saxatilis wächst strauchig bis kriechend, bleibt niedrig und ist zahlreich verzweigt. Die Triebe sind in graue bis blaugrüne, gelegentlich glauke, kreisrunde bis eiförmige Segmente gegliedert. Die Segmente sind 10 bis 16 Zentimeter lang, 5 bis 11 Zentimeter breit und bis 1,7 Zentimeter dick. Die auf den Trieben befindlichen Areolen sind mit weißlicher Wolle und Haaren bedeckt. Die Glochiden sind in die Segmente eingesenkt. Es sind bis 6 braune, graue oder weißliche, nicht sonderlich stechende, 5 bis 14 Millimeter lange Dornen vorhanden, die häufig eine schwarze Spitze aufweisen. Die Dornen sind nadelig bis borstig, steif, gerade oder leicht gebogen und gelegentlich verdreht.
Die goldgelben bis dunkelgelben bis leuchtend orangefarbenen Blüten sind bis 3 Zentimeter lang und weise ebensolche Durchmesser auf. Ihre Blütenhüllblätter sind ausgebreitet. Die kugelförmigen bis niedergedrückt kugelförmigen Früchte sind leicht geschnäbelt. Sie sind bräunlich grün bis weinrot oder bräunlich rot, bis 3,8 Zentimeter lang und enthalten wenige Samen.
Verbreitung, Systematik und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tacinga saxatilis ist im Nordosten Brasiliens in den Bundesstaaten Bahia und Minas Gerais in Höhenlagen von 450 bis 700 Metern verbreitet.
Die Erstbeschreibung als Platyopuntia saxatilis erfolgte 1979 durch Friedrich Ritter.[2] Nigel Paul Taylor und Wolfgang Hermann Stuppy stellten die Art 2002 in die Gattung Tacinga.[3]
Es werden folgende Unterarten unterschieden:
- Tacinga saxatilis subsp. saxatilis
- Tacinga saxatilis subsp. estevesii (P.J.Braun) N.P.Taylor & Stuppy
Die von Pierre Josef Braun akzeptierten Unterarten:[4]:
- Tacinga saxatilis subsp. minutispina (P.J.Braun & Esteves) P.J.Braun & Esteves
- Tacinga saxatilis subsp. occibahiensis (P.J.Braun & Esteves) P.J.Braun & Esteves
- Tacinga saxatilis subsp. pomosa (P.J.Braun & Esteves) P.J.Braun & Esteves
werden als Synonyme der Art betrachtet.[5]
Tacinga saxatilis wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“, d. h. nicht gefährdet, eingestuft. Die Entwicklung der Populationen wird als stabil angesehen.[6]
Bei der Neubearbeitung der Liste 2013 wurde die Unterart Tacinga saxatilis subsp. estevesii als eigene Art Tacinga estevesii (P.J.Braun) P.J.Braun[7] durch die IUCN anerkannt und die Art wird nun als „Endangered (EN)“, d. h. als stark gefährdet geführt. Die Einstufung erfolgte auf Grund des sehr geringen Verbreitungsgebietes von etwa 625 km², den nur drei bekannten Standorten der Art und der fortgesetzten Reduzierung der Pflanzen durch Bergbautätigkeiten in den Habitatflächen. Die Entwicklung der Population wird als abnehmend angesehen.[8]
Nachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 615–616.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Birkhäuser 2004, ISBN 3-540-00489-0, S. 213.
- ↑ Friedrich Ritter: Kakteen in Südamerika: Ergebnisse meiner 20-jährigen Feldforschung. Band 1, 1979, S. 32.
- ↑ D. Hunt, N. Taylor (Hrsg.): Studies in the Opuntioideae (Cactaceae). Succulent Plant Research, Band 6, 2002, S. 112.
- ↑ P. Braun: Neue Kombinationen von Tacinga saxatilis. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 69, Nr. 4, 2018, S. 105–108.
- ↑ Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 361 (doi:10.3372/wi.51.51208).
- ↑ Tacinga saxatilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Taylor, N.P., 2002. Abgerufen am 26. Mai 2010.
- ↑ P. Braun: Tacinga estevesii (P.J.Braun) P.J.Braun. In: Kakteen und andere Sukkulenten. Band 66, Nr. 8, 2015, S. 200.
- ↑ Tacinga estevesii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.3. Eingestellt von: Taylor, N.P., Braun, P., Zappi, D. & Machado, M., 2013. Abgerufen am 13. Januar 2015.