Tarawa

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Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
NASA-Bild von Tarawa
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Gilbertinseln
Geographische Lage 1° 29′ N, 173° 2′ OKoordinaten: 1° 29′ N, 173° 2′ O
Tarawa (Gilbertinseln)
Tarawa (Gilbertinseln)
Anzahl der Inseln 24
Hauptinsel Bonriki
Länge 39 km
Landfläche 31,02 km²
Lagunenfläche 343,6 km²
Gesamtfläche 490 km²
Einwohner 70.090 (2020)
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
Eine alte japanische Küstenbatterie auf Tarawa
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Tarawa (in früherer Schreibung auch: Tarowa, früherer Name Cook Island) ist ein Atoll im Pazifischen Ozean mit 70.090 Einwohnern (Stand 2020),[1] hauptsächlich aus der Ethnie der Mikronesier. Das Atoll war früher das Hauptatoll der ehemaligen britischen Kolonie der Gilbert- und Elliceinseln, dann das der Gilbertinseln. Heute ist es das Hauptatoll der Republik Kiribati mit der Hauptstadt South Tarawa.

Tarawa besteht aus mindestens 24 Inseln mit einer gesamten Landfläche von 31,02 km²,[2] von denen 16 bewohnt sind. Die größte Insel ist Bonriki, auf welcher der Bonriki International Airport liegt, der derzeit einzige international angeflogene Flughafen von Kiribati. Die größte Stadt ist Betio auf der gleichnamigen Insel im Südwesten des Atolls. Es hat eine Winkelform mit einer Nord-Süd-Inselkette (North Tarawa) und einer sich im Süden anschließenden Ost-West-Inselkette (South Tarawa). Beide begrenzen eine nach Westen offene Lagune.

Städte und Dörfer (Auswahl)

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AbaokoroAbataoBairikiBetioBikenibeuBuarikiBuotaEitaMarenanukaNabeinaNootoTaborio (Eita)TeaoraerekeTebwangaroi

Das Atoll hat mehrere Verwaltungseinheiten:

  • Teinainano Urban Council (TUC) von Bairiki nach Bonriki, besser bekannt als South Tarawa. Dieser Distrikt ist die Hauptstadt der Republik Kiribati
  • Betio Town Council (BTC) auf der kleinen Insel Betio
  • Tarawa Ieta oder North Tarawa (alle Inseln im Norden)

Das Hauptverwaltungszentrum für die Republik Kiribati befindet sich auf Bairiki, einer der südlichsten Inseln von Tarawa. Einige Ministerien befinden sich allerdings auf Betio und Bikenibeu, eines auf Kiritimati.

Siehe auch: Schlacht um die Gilbertinseln und Japanische Befestigungen auf Tarawa

Während des Zweiten Weltkriegs war Tarawa zwischen 1941 und 1943 von Japan besetzt. Am 20. November 1943 war Tarawa Schauplatz einer Schlacht. An diesem Tag landeten Soldaten des US-Marinekorps auf Tarawa und gerieten unter schweres Feuer der Küstengeschütze der japanischen Armee. Jedoch gelang es den Marines nach drei Tagen, das Atoll einzunehmen.

Auf der kleinen Insel Betio des Hauptatolls Tarawa befindet sich der Haupthafen, von dem aus die Kopra, Perlmuscheln, Haifischflossen, Algen und Seegurken (Bêche-de-mer) exportiert werden. Eine Non-Profit-Organisation auf Tarawa ist der Dienstleister South Pacific Marine Services (SPMS), der ansässige Seeleute für deutsche Reedereien vor Ort anwirbt und zu vermitteln hilft. Zurzeit, Stand 2018, sind weltweit mehr als 1000 Seeleute auf Frachtschiffen und in der Hochseefischerei im Einsatz.

Auf Tarawa befinden sich eine Trainingsschule für Seeleute und Fischer, das 1967 gegründete Marine Training Centre (MTC) mit inzwischen über 5000 ausgebildeten Seeleuten,[3] der Kiribati Campus der University of the South Pacific, das Volkskundemuseum Te Umanibong, die Verwaltungssitze der Hauptkirchen und das Landeskrankenhaus.

Überbevölkerung

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Verschiedene Orte auf dem Atoll stehen vor dem Problem der Überbevölkerung.[4] Wegen der Arbeitslosigkeit, des Anstiegs des Meeresspiegels auf Grund des Klimawandels sowie der Versalzung der Wasserquellen sind viele Einwohner der äußersten Inseln auf das Atoll ausgewandert. Die meisten Einwanderer haben sich in informellen Ansiedlungen in South Tarawa angesiedelt, wo sich die bevölkerungsreichsten Orte in Kiribati befinden. Die Lebensbedingungen in Orten wie Betio sind schlecht. Die nationale Regierung hat Pläne vorgelegt, um die Probleme zu bekämpfen. Diese Pläne beinhalten die Uferbefestigung, den Aufbau von neuen Siedlungen sowie Arbeitsmobilitätsprogramme für Auswanderer nach Neuseeland und Australien.[5]

Die United States Navy benannte zwei Kriegsschiffe nach der Insel, den Flugzeugträger Tarawa und das amphibische Angriffsschiff Tarawa. Von letzterer leitet sich auch die Bezeichnung Tarawa-Klasse ab.

Das Atoll ist unter Funkamateuren beliebt. Von Zeit zu Zeit machen sich Expeditionen mit Kurzwellensendern dorthin auf, um anderen Funkamateuren einen Kontakt mit diesem „seltenen Land“, wie es in der Sprache der Funker heißt, zu ermöglichen. Im Oktober 2014 war eine Gruppe deutscher Funker unter dem Rufzeichen T30D auf den Kurzwellenbereichen der Funkamateure von dort aus aktiv.[6]

  • Edwin Doran Jr.: Report on Tarawa Atoll, Gilbert Islands (= Atoll Research Bulletin. Nr. 72). 1960, doi:10.5479/si.00775630.72.1 (englisch).
Commons: Tarawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Tarawa – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Aritita Tekaieti (Hrsg.): 2020 Population and Housing General Report and Results. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, Juli 2021, Table G-1: History Table for Kiribati Population by island for Census year 1947 to 2020, S. 17 (englisch, Downloadlink [PDF; 48,2 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
  2. Aritita Tekaieti, Tekena Tiroa (Hrsg.): Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing – Vol 1: Basic Information and Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance and Economic Planning, August 2012, Appendix 5: Land Area of islands in Kiribati, S. 221–227, hier: S. 223 f. (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 9. März 2023]).
  3. 50 Jahre Marine Training Centre Tarawa. Pressemeldung. In: hafen-hamburg.de. Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), 31. Juli 2017, abgerufen am 31. August 2024.
  4. Submission to the UN Universal Periodic Review. (PDF; 147 kB) Amnesty International, archiviert vom Original am 17. Dezember 2013; abgerufen am 2. Februar 2011 (englisch).
  5. Islands are sinking. In: ABC Online. 10. Oktober 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2016; abgerufen am 7. Januar 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.samoaobserver.ws
  6. Internetseite der Expedition. Abgerufen am 12. Oktober 2016.