Vostok (Insel)
Vostok
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Vostok von See aus gesehen | ||
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Line Islands | |
Geographische Lage | 10° 3′ 43″ S, 152° 18′ 46″ W | |
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Länge | 700 m | |
Breite | 600 m | |
Fläche | 24 ha | |
Höchste Erhebung | 5 m | |
Einwohner | unbewohnt |
Vostok (englisch Vostok Island) ist eine unbewohnte Koralleninsel im Pazifischen Ozean südlich des Äquators. Sie gehört geographisch zu den südlichen Line Islands und ist politisch ein Teil des Inselstaates Kiribati. Die Insel wurde in der Vergangenheit auch Anne Island, Leavitts Island, Reaper Island oder Staver Island genannt, zudem wurden verschiedene Schreibweisen verwendet wie Vostock Island, Wostok Island oder Wostock Island.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vostok ist etwa 158 km nordwestlich der Nachbarinsel Flint und gut 230 km westlich des Caroline-Atolls gelegen. Die nächste bewohnte Insel ist das 621 km westlich gelegene Penrhyn. Die Insel hat eine Länge von etwa 0,7 km, eine Breite von etwa 0,6 km sowie eine Fläche von 0,24 km² und erreicht eine Höhe von 5 m über dem Meeresspiegel.[1] Die angenähert dreieckig geformte Koralleninsel ist teilweise von einem Korallenriff umsäumt; ein Anlanden mit Booten gilt als schwierig.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Insel wurde am 3. August 1820 von Fabian Gottlieb von Bellingshausen, einem deutschbaltischen Seefahrer in russischen Diensten, entdeckt. Er benannte sie nach seinem Schiff Wostok (Восток), dem russischen Wort für „Osten“, landete jedoch nicht auf ihr. Unter Berufung auf den 1856 verabschiedeten Guano Islands Act wurde Vostok zwar von den Vereinigten Staaten beansprucht, jedoch nicht in Besitz genommen. Im Gegensatz zu den Inseln Flint oder Starbuck wurde auch nie Guano abgebaut. 1972 der britischen Kolonie Gilbert- und Elliceinseln zugeschlagen, gehört Vostok zum 1979 gegründeten Staat Kiribati.
Tier- und Pflanzenwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora und Fauna der Insel konnten sich weitgehend ungestört vom Menschen entwickeln. So ist das gesamte Inselinnere dicht von Pisonia-Bäumen (Pisonia grandis) bedeckt, welche bis zu 20 m hoch werden und kaum ein Wachstum anderer Pflanzen zulassen. Lediglich Boerhavia repens kommt am Waldrand vor. An Seevögeln hingegen ist auf Vostok eine große Artenvielfalt vorhanden: So brüten hier die Rußseeschwalbe (Onychoprion fuscatus), der Rotfußtölpel (Sula sula), der Bindenfregattvogel (Fregata minor), die Feenseeschwalbe (Gygis alba) sowie der Weißkappennoddi (Anous minutus). Das einzige auf der Insel vorkommende Reptil ist der im pazifischen Raum weit verbreitete zur Familie der Skinke gehörende Blauschwanz-Schlankskink (Emoia cyanura).
Vostok wurde 1979 von den Vereinten Nationen zum Schutzgebiet „Vostok Island Wildlife Sanctuary“ erklärt.
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Vom Wind „gestutzte“ Pisonia-Bäume am Strand
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Ein dichter Wald aus Pisonia grandis
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Feenseeschwalben (Gygis alba) über Vostok
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Blick von der Westküste auf den Pazifik
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roger B. Clapp, Fred C. Sibley: The Vascular Flora and Terrestrial Vertebrates of Vostok Island, South-Central Pacific, In: Atoll Research Bulletin 144, The Smithsonian Institution, Washington D.C., 1971.
- Vostok Island Wildlife Sanctuary, aroundguides.com (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ UNEP Islands ( vom 11. Februar 2012 im Internet Archive) (englisch)