Targowica
Targowica | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Ząbkowicki | |
Gmina: | Ciepłowody | |
Geographische Lage: | 50° 41′ N, 16° 58′ O | |
Einwohner: | 186 | |
Postleitzahl: | 57-211 | |
Kfz-Kennzeichen: | DZA |
Targowica (deutsch Tarchwitz) ist ein Ort in der Landgemeinde Ciepłowody (Tepliwoda) im Powiat Ząbkowicki (Kreis Frankenstein) in Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Targowica sind Ciepłowody (Tepliwoda) im Westen, Stary Henryków (Alt Heinrichau) im Süden, Skoroszowice (Korschwitz) im Norden und Wilamowice (Willwitz) im Osten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Targewicz“ wurde erstmals im Jahre 1401 erwähnt. Es gehörte zum Herzogtum Münsterberg, das bis 1428 von den schlesischen Piasten regiert wurde. 1406 verkaufte Augustin von Targowitz 1/2 Hube Acker an den Abt Martin des Klosters Heinrichau. Den ersten Anteil besaß 1450 George von Stosch und 1482 Hans von Stosch. 1682 veräußerte Friedrich von Nimptsch seinen väterlichen Anteil an die Freiherren von Zierotin auf Schönjohnsdorf. Darauf erhielt den Anteil das Kloster Heinrichau. Das Vorwerk als den zweiten Anteil besaß 1560 Kaspar von Reichau. 1578 verkaufte ihn Hans von Reichau an Joachim von Netz auf Bielau, der ihn seinem Sohn George von Netz hinterließ. 1630 besaßen es die Erben von Bernhard von Netz. Nächster Eigentümer wurde Bernhard Wilhelm von Nimptsch auf Oberjohnsdorf und sein Sohn Leonhard Ferdinand († 1735). 1764 erhielten den Anteil die Herren von Steinsdorf. 1785 war die Besitzerin Helena von Steinsdorf, geb. von Goczalkwoski.[1]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Tarchewitz war evangelisch zu Reichau und katholisch zu Alt-Heinrichau gepfarrt.[2] 1785 bestand Tarchwitz aus einem herrschaftlichen Vorwerk, elf Dreschgärtnern, ein Häusler, eine Wassermühle, zwei Gemeindehäusern und 326 Einwohnern. 1845 waren es für Anteil A, von Chappuis, 17 Häuser, 119 überwiegend evangelische Einwohner (31 katholisch); Anteil B, König der Niederlande, 19 Häuser, 106 überwiegend katholische Einwohner (28 evangelisch), ein Vorwerk, eine Wassermühle, eine Brennerei, drei Handwerker und drei Händler. Nach der Auflösung des Kreises Münsterberg gehörte Tarchwitz von 1932 bis 1945 zum Landkreis Frankenstein.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Tarchwitz mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in Targowica umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Therese Dzierzon, Ralph Eberhard Brachthäuser (Hrsg.): Flucht – Vertreibung – Versöhnung. Der Weg der Familie Karl Dzierzon von Schlesien nach Attendorn. Gladbeck 2024, ISBN 978-3-9824049-3-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Tramp, 1785, S. 84.
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845, S. 675.