Tenuipalpidae

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Falsche Spinnmilben, Unechte Spinnmilben, Orchideenmilben

Aegyptobia bozaii

Systematik
Ordnung: Trombidiformes
Unterordnung: Prostigmata
Überkohorte: Eleutherengonides
Kohorte: Raphignathina
Überfamilie: Tetranychoidea
Familie: Falsche Spinnmilben, Unechte Spinnmilben, Orchideenmilben
Wissenschaftlicher Name
Tenuipalpidae
Berlese, 1913
Blattschaden an Orchidee ausgelöst durch Milbenbefall

Die Milben in der Familie der Tenuipalpidae, bekannt als Falsche Spinnmilben, Unechte Spinnmilben oder Orchideenmilben, sind grün bis rötlich gefärbt, befallen u. a. Orchideen und sind zwischen 0,25 und 0,3 mm klein.[1]

Die Familie umfasst 30 Gattungen mit 815 Arten.[2] In der Encyclopedia of Life (EOL) sind 37 Gattungen gelistet.[3] Das von der US-Regierung finanzierte National Center for Biotechnology Information (NCBI) erlaubt sieben Gattungen.[4]

Die Milben haben einen ovalen Körper, wobei vorne vier Beine zu sehen sind. Am Abdomen stehen die Beinpaare seitlich unter dem Körper hervor.[5]

Sie sind so klein, dass auch Milben mit rötlicher Färbung bei einer Prüfung mit bloßem Auge nicht auffallen.[1]

Wie der Name schon andeutet, bilden sie keine Gespinste aus. Die ausgesaugten Blattzellen schillern in der ersten Zeit weißlich. Bewegungen der Milben sind kaum bemerkbar. Dennoch sind sie mobil und weiten den Befall sukzessive aus. Sie schädigen diverse Pflanzenteile, wobei sie geschützte Stellen an Blättern bevorzugen. Die Ausbreitung der Milben fällt häufig erst auf, wenn die älteren Blätter befallen sind, die dann schnell fahlgrau oder bläulichgrau auf der Oberfläche werden. Der Prozess des Vertrocknens hat begonnen. Wo die Milben gehäuft auftreten, erscheinen zuerst größere weißliche Flächen ausgesaugter Zellen, die sich dann schwarz verfärben. Letztendlich vertrocknen die Blätter nach und nach und fallen ab.[1]

Sie teilen sich den Lebensraum mit anderen Milbenarten, z. B. den farblos durchsichtigen Milben gleicher Größe aus der Familie der Tarsonemidae (Fadenfußmilben), auch Weichhautmilben genannt.[5]

Eine niederschwellige Bekämpfung erfolgt über Mittel gegen saugende Insekten. Bei größeren Populationen werden die Falschen Spinnmilben mit Akariziden bekämpft, die Abamectin, Spirodiclofen oder Tebufenpyrad enthalten.[1] Die Mittel werden abwechselnd verwendet, um Resistenzen vorzubeugen.[5] Die Pflanzen werden dazu mit der Flüssigkeit bepinselt oder eingesprüht. Die Eier der Milben bleiben dabei intakt, wodurch die Behandlung nach ca. 2 bis 3 Wochen, bei einer Art erst nach 2 bis 3 Monaten, erneut vorgenommen werden muss.[1]

Im Norden und Nordwesten Mexikos sind 71 Falsche Spinnmilbenarten aus fünf Gattungen bekannt.[6]

Gattungen nach Encyclopedia of Life (EOL)

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Commons: Tenuipalpidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Hark-Orchideen (Hrsg.): Orchideen Schädlinge : Falsche Spinnmilben. Selbstverlag, 16. März 2021 (hark-orchideen.de [PDF; 3,3 MB; abgerufen am 20. März 2022]).
  2. G. W. Krantz, D. E. Walter (Hrsg.): A Manual of Acarology. 3. Auflage. Texas Tech University Press, 2009, ISBN 978-0-89672-620-8 (englisch, 816 S.).
  3. a b False Spider Mites – Tenuipalpidae. In: www.eol.org. National Museum of Natural History, a Smithsonian Institution; (englisch).
  4. NCBI : Taxonomy Browser : Tenuipalpidae. In: www.ncbi.nlm.nih.gov. U.S. National Library of Medicine : FAO NCBI; (englisch).
  5. a b c Integrierte Bekämpfung unregelmäßig auftretender Schädlinge. (An Orchideen). In: Ellen Richter (Hrsg.): Nützlingseinsatz im Zierpflanzenbau unter Glas : Handbuch zum praktischen Arbeiten: Ergebnisse aus den Verbundvorhaben "Nützlinge I" und "Nützlinge II". Erste Auflage. DPG Spectrum Phytomedizin im Selbstverlag, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-941261-04-4, 5.4.3, S. 172–185, urn:nbn:de:0294-sp-2009-Nuetzl-3 (plant-protection.net [PDF; 13,2 MB; abgerufen am 21. März 2022]).
  6. Edward W. Baker, Donald M. Tuttle, Michael J. Abbatiello: The False Spider Mites of Northwestern and North Central Mexico (Acarina: Tenuipalpidae) (= Smithsonian Contributions to Zoology. Nr. 194). Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1975 (englisch, si.edu [PDF; 11,1 MB; abgerufen am 20. März 2022]).