The Deliverance
Film | |
Titel | The Deliverance |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Länge | 112 Minuten |
Altersempfehlung | ab 16 |
Stab | |
Regie | Lee Daniels |
Drehbuch | |
Produktion | |
Musik | Lucas Vidal |
Kamera | Eli Arenson |
Schnitt | Stan Salfas |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
The Deliverance ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Lee Daniels aus dem Jahr 2024. Er erschien am 16. August 2024 in den Vereinigten Staaten als Kinofilm. Die weltweite Veröffentlichung folgte am 30. August 2024 über den Streamingdienst Netflix.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ebony Jackson hat drei Kinder: den ältesten Sohn Nate, die Teenagerin Shante und den jüngsten Sohn Andre, genannt Dre. Der Vater ist im Militärdienst und lebt von der Familie getrennt. Ebony hat zahlreiche Probleme, die auf einer harten Kindheit in Verbindung mit Alkohol- und Drogensucht beruhen. Sie ist nun zum dritten Mal umgezogen. Ihre Mutter Alberta, im Gegensatz zu allen in der Familie eine weiße Amerikanerin, die sie in ihrer Jugend schwer misshandelt hat, lebt ebenfalls im Haushalt. Sie ist krebskrank und hat ihre eigene Sucht als wiedergeborene Christin bezwungen. Alberta weiß nicht, dass ihr Versicherungsschutz abgelaufen ist und Ebony für ihre Behandlung aufkommt, was die finanzielle Situation der Familie noch zusätzlich belastet. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig, auch weil immer wieder Mutter-Tochter-Konflikte aufbrechen. Die Kinderschutzbehörde in Gestalt von Sozialarbeiterin Cynthia überprüft regelmäßig ihre Lebenssituation.
Im neuen Haus häufen sich merkwürdige Dinge. Dre schlafwandelt und behauptet eine unsichtbare Präsenz zu spüren, die er „Tre“ nennt. Er unterhält sich in Bad und Keller mit dieser. Zudem taucht eine tote Katze in einem Loch im Keller auf. Auch Shante und Nate fangen an sich merkwürdig zu benehmen. Mehrfach kommt es zu Situationen, die sich nur mit Besessenheit erklären lassen. Dabei verursacht Ebony Verletzungen bei ihren Kindern, die sich für Außenstehende nur als häusliche Gewalt interpretieren lassen. Als eine weitere Situation eskaliert, tötet Andre Alberta. Ebony werden daraufhin die Kinder weggenommen
In der Schule zeigen alle drei Kinder psychische Auffälligkeiten. Bei Dre sind die Symptome so stark, dass er in die Psychiatrie eingewiesen wird. Dort sieht Cynthia, wie er merkwürdige, unmenschliche Verrenkungen zeigt und rückwärts die Wand hochläuft.
In der Zwischenzeit findet die verzweifelte Ebony heraus, dass sich in dem Haus bereits 20 Jahre zuvor merkwürdige Gegebenheiten zugetragen haben. Eine Mutter hatte ihre Familie getötet. Eine ältere Frau gibt sich als Pfingstpfarrerin aus und erklärt Ebony, dass Dre womöglich besessen sei. Sie hilft Ebony, Dre aus der psychiatrischen Anstalt zu entführen. Zusammen sprechen sie zunächst ein Sündergebet, um danach eine „Deliverance“, eine Art Exorzismus mit anderen Mitteln, durchzuführen. Dabei wird die Pfarrerin getötet.
Schließlich kämpfen der besessene Dre und seine Mutter gegeneinander. Als Ebony mit den Kräften am Ende ist, bekennt sie sich zu Jesus Christus und wird erfüllt vom Heiligen Geist. Sie beginnt in Zungen zu sprechen und es gelingt ihr, den Dämonen zu verbannen. Shante und Nate entwickeln Stigmata.
Cynthia unterstützt schließlich Ebony dabei, ihre Kinder zurückzubekommen. Sechs Monate nach dem Exorzismus gelingt es ihr tatsächlich. Gemeinsam fährt die Familie nach Philadelphia, wo Ebony mit dem Vater der Kinder einen Neuanfang wagt.
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutschsprachige Synchronbearbeitung entstand 2024 nach einem Dialogbuch von Yvonne Prieditis und unter der Dialogregie von Heiko Akrap für Iyuno Germany in Berlin.[1]
Darsteller | Rolle | Synchronsprecher |
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Andra Day | Ebony Jackson | Anke Reitzenstein |
Glenn Close | Alberta Leecan | Kerstin Sanders-Dornseif |
Anthony B. Jenkins | Andre Jackson | Anton Hoffmann |
Mo’Nique | Cynthia Henry | Peggy Sander |
Caleb McLaughlin | Nate Jackson | Julian Tennstedt |
Demi Singleton | Shante Jackson | Marie Hinze |
Tasha Smith | Pastorin Powell | Anna Dramski |
Aunjanue Ellis | Rev. Bernice James | Natascha Geisler |
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Netflix bekam die Rechte an dem Film nach einem Bieterkrieg unter sieben Studios, darunter Metro-Goldwyn-Mayer und Miramax. Insgesamt boten sie mehr als 65 Millionen, was das Budget des Films mehr als verdoppelte.[2] Mo’Nique bekam die Rolle als Cynthia kurzfristig, nachdem Octavia Spencer aus terminlichen Gründen absagen musste.[3]
Der Film wurde Mitte 2022 in Pittsburgh gedreht. Der Film basiert lose auf dem realen Fall um Latoya Ammons, der unter dem Namen „Demon House“, dem Titel einer Dokumentation über den Fall, der auch als Arbeitstitel diente, bekannt wurde. Ammons behauptete, dass ihre Familie von einem Dämon heimgesucht wurde. Auch hier kam es zu unerklärlichen Phänomenen. Die Kinderschutzbehörde wurde aktiv und nahm Ammons ebenfalls die Kinder weg. Es kam zu einer Form des Exorzismus. Am Ende wurden Ammons die Kinder wieder zugesprochen.[4][5]
Regisseur Lee Daniels äußerte sich kritisch über die Produktionsbedingungen beim Dreh. Er war es gewohnt, Independent-Filme zu realisieren, und gab an, dass Netflix ihn zu mehr „Spannung“ gedrängt habe. Er hätte den Fokus mehr auf häusliche Gewalt gelegt und die Horrorfilm-Passagen waren ihm eigentlich nicht so wichtig. Letztlich beugte er sich aber dem Druck der Produzenten.[6]
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Vereinigten Staaten erhielt der Film einen Kinostart am 16. August 2024, bevor er dann am 30. August 2024 weltweit auf Netflix veröffentlicht wurde.[7]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken.[8] Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Eine Mischung aus Sozialdrama und Geisterhorror, wobei letzterer, lustlos und klischeehaft inszeniert, kaum Spannungsmomente erzeugt. In den eindrücklichen Schlaglichtern der dramatischen Familiengeschichte erscheint er eigentümlich bedeutungslos.“[9]
Trotz der vernichtenden Rezensionen erreichte er kurz nach Veröffentlichung Platz 1 der Netflix-Charts in 46 Ländern.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Deliverance bei IMDb
- The Deliverance bei Netflix
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Deliverance in der Deutschen Synchronkartei
- ↑ Mike Fleming Jr: Lee Daniels-Directed Exorcism Thriller With Andra Day, Octavia Spencer, Glenn Close, Rob Morgan, Caleb McLaughlin, Aunjanue Ellis Scares Up $65M+ Netflix Deal After Head-Spinning 7-Bidder Battle. In: Deadline. 24. Januar 2022, abgerufen am 2. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Seth Abramovitch: Mo’Nique Makes Peace (Mostly). In: The Hollywood Reporter. 8. März 2023, abgerufen am 2. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Marisa Kwiatkowski: The exorcisms of Latoya Ammons. Abgerufen am 2. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Das steckt hinter der wahren Geschichte von Netflix' „The Deliverance“. In: Kino.de. 20. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Dan Mecca: Lee Daniels on The Deliverance, Shifting Culture, Douglas Sirk, and That Glenn Close Performance. 4. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ John DiLillo: In Lee Daniels’ The Deliverance, Nothing Is as It Seems. In: Netflix. 2. September 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ a b Dieser Netflix-Horrorfilm kassiert vernichtende Kritiken und landet trotzdem auf Platz 1. In: Watson.ch. Abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ The Deliverance. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. Oktober 2024.