The Smiths

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The Smiths
Morrissey, Marr, Rourke, Joyce
Morrissey, Marr, Rourke, Joyce
Allgemeine Informationen
Herkunft Manchester, England
Genre(s) Indie-Rock, Indie-Pop, Jangle-Pop, Post-Punk
Aktive Jahre
Gründung 1982
Auflösung 1987
Website
Gründungsmitglieder
Morrissey
Johnny Marr
Andy Rourke († 2023)
Mike Joyce
Ehemalige Mitglieder
Dale Hibbert (1982)
Craig Gannon (1986)

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The Smiths war eine britische Rockband, die 1982 von dem Gitarristen Johnny Marr und dem Sänger Morrissey in Manchester gegründet wurde. Nach dem Weggang von Marr löste sich die Gruppe im September 1987 auf. The Smiths wurden 2004 vom britischen Musikmagazin NME noch vor den Beatles zum „Most Influential Artist Ever“ gekürt.

Die Smiths werden oft als Vorläufer des Indie-Rock angesehen. Die Band hatte vor allem auf den Britpop der 1990er Jahre großen Einfluss. In der Musik der Smiths finden sich Elemente von traditionellem Rock, eingängige Refrains mit markanten Hooklines sowie Versatzstücke aus Punk und Rockabilly. Charakteristisch ist zum einen das Gitarrenspiel Johnny Marrs, insbesondere aufgrund der harmonisch komplexen Pickings und der für Popsongs teilweise ungewöhnlichen Akkordprogressionen. Zum anderen ist Morrisseys Gesangsstil markant, in dem er Belcanto-Elemente, vor allem Koloraturen, und Traditionen des Croonings verbindet. Auf der Textebene finden sich häufig Variationen von Topoi der Melancholie, die mit ironisierendem Sarkasmus konterkariert werden. Morrissey avancierte durch seine assoziationsreiche Lyrik, die teils extravagante Performance und provokante Statements gegenüber der Musikpresse in den 1980er Jahren zu einer Popikone.

Obwohl die Smiths außerhalb Großbritanniens kommerziell kaum erfolgreich waren, stehen sie heute im Rang einer sogenannten Kultband. Viele Rockbands und Musiker (darunter etwa Radiohead, Oasis, Deftones, Placebo, The Libertines, Belle and Sebastian, Muse, Suede, Blur, Paul van Dyk) haben den Smiths Einfluss auf ihre Musik bescheinigt.

1982–1983: Die Gründung von The Smiths

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Anfang 1982 beschloss der damals 18-jährige Gitarrist John Martin Maher (später: Johnny Marr), der als Verkäufer in einem Bekleidungsgeschäft in Manchester arbeitete, eine Band zu gründen. Als Bandmitglied wünschte er sich den in der Musikszene Manchesters als exzentrische Außenseiterfigur bekannten Steven Patrick Morrissey, dem Maher 1979 bei einem Konzert der amerikanischen Rocksängerin Patti Smith begegnet war. Mit Hilfe eines Freundes soll er den damals 23-jährigen Morrissey ausfindig gemacht und ihm einen Besuch abgestattet haben. Bald darauf begannen Marr und Morrissey gemeinsam Songs für ihre Band zu schreiben, wobei Marr für die Musik und Morrissey für Texte und Gesang zuständig war. Kurze Zeit darauf wurde Mike Joyce als Schlagzeuger und Dale Hibbert als Bassist engagiert, der aber bald durch Andy Rourke, einen Klassenkameraden von Marr, ersetzt wurde. Im Zuge der Bandgründung beschloss Morrissey als Künstlernamen nur seinen Familiennamen zu verwenden. Maher änderte hingegen seinen Namen zu Johnny Marr, angeblich wegen Verwechslungen mit John Maher, dem Schlagzeuger der Band Buzzcocks.

Als Bandnamen habe er The Smiths gewählt, so Morrissey in einem Interview, weil es ein ganz gewöhnlicher Familienname sei und es an der Zeit sei, dass gewöhnliche Leute der Welt ihre Gesichter zeigten. Fans deuteten die Wahl des Bandnamens dennoch auch anders. Verbreitete Vermutungen besagen, Morrissey und Marr huldigten mit der Namensgebung etwa Patti Smith, dem Sänger der Band The Fall Mark E. Smith oder auch David Smith, einem Schwager der Serienmörderin Myra Hindley, die gemeinsam mit Ian Brady zwischen 1963 und 1965 mindestens fünf Kinder ermordete. Smith gab der Polizei den entscheidenden Hinweis zu ihrer Überführung.

Den ersten Live-Auftritt hatten The Smiths im Lokal Ritz in Manchester; wobei bei den ersten Auftritten noch der Sänger James Maker, ein Bekannter von Morrissey, als Gogotänzer auf der Bühne agierte, jedoch später nicht mehr auftrat. Bald folgten erste Demoaufnahmen. Einen Vertrag mit der stilprägenden Plattenfirma Factory Records aus Manchester, bei der unter anderem New Order und Joy Division veröffentlichten, lehnten The Smiths angeblich ab. Anfang 1983 erhielten sie dann von Rough Trade Records das Angebot für die Produktion einer ersten Single: Hand in Glove wurde am 13. Mai 1983 veröffentlicht und gelangte, obwohl das Lied, wie auch viele spätere, von dem englischen Radio-DJ John Peel empfohlen wurde, in der britischen Hitparade nur auf Platz 124.

1984–1985: „The Smiths“, „Hatful of Hollow“ und „Meat Is Murder“

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Bald bildete sich um die Gruppe eine kleine Anhängerschaft und im Februar 1984 veröffentlichten The Smiths ihre erste Langspielplatte. Das bloß mit dem Bandnamen betitelte Debütalbum erreichte den zweiten Platz der britischen Hitparade. Die Rezeption war zwiespältig. Einige Fans behaupteten damals, den Liedern fehle aufgrund der Produktions- und Aufnahmetechnik die künstlerische Aura, die The Smiths als Liveband besäßen.

Nach der Veröffentlichung des Albums fokussierte sich die englische Musikpresse auf Morrissey, der seine depressive Jugend, eine nicht eindeutige sexuelle Orientierung sowie seinen angeblich zölibatären Lebensstil öffentlich machte. Zudem entwickelte sich eine Diskussion um die Texte der Lieder (Reel Around the Fountain, The Hand That Rocks the Cradle, Handsome Devil), die angeblich pädophile Andeutungen enthielten. Das umstrittene Lied „Suffer Little Children“, dessen Text die von Myra Hindley und Ian Brady in den 1960er Jahren in Manchester begangenen Moormorde thematisierte, stieß bei den Angehörigen der Opfer auf Empörung.

Im selben Jahr wurde außerdem das Album Hatful of Hollow veröffentlicht. Darauf sind B-Seiten der ersten Singles, BBC-Radio-Session-Mitschnitte sowie bis dahin unveröffentlichte Songs versammelt, darunter die UK-Top-10-Single William, It Was Really Nothing und das erst später als Single veröffentlichte Stück How Soon Is Now?.

Das Anfang des Jahres 1985 erschienene Album Meat Is Murder enthielt dezidierte gesellschaftspolitische Aussagen. Das Titelstück Meat Is Murder ist beispielsweise als musikalisches Bekenntnis in der Vegetarierbewegung populär. Seine Bekanntheit steigerte Morrissey zudem durch verbale Angriffe auf die damalige Premierministerin Margaret Thatcher und gegen das Hilfsprojekt Band Aid, das von zahlreichen populären Musikern unterstützt wurde.

1986–1987: „The Queen Is Dead“, „The World Won't Listen“, „Louder Than Bombs“ und „Strangeways, Here We Come“

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1986 war vor allem von extensiven Tourneen durch Großbritannien, die USA und Europa wie auch von der Arbeit an dem von der Kritik hochgelobten Album The Queen Is Dead geprägt. Ein großes Problem, das die Smiths in dieser aufregenden Zeit beinahe ins Wanken gebracht hätte, war die Heroinabhängigkeit des Bassisten Andy Rourke. Rourkes Sucht wurde jetzt so umfassend, dass er teilweise nicht mehr in der Lage war, auf der Bühne zu stehen. Nach langen Diskussionen entschied man, dass es das Beste sei, Rourke zeitweilig aus der Band zu entlassen und an seiner Stelle den Bassisten Craig Gannon einzustellen. Der schockierte Rourke erholte sich jedoch nach einem Entzug überraschend schnell und wurde nach nur zwei Wochen wieder in die Band aufgenommen. Auch Johnny Marr hatte in dieser Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Seit die Band von ihrer letzten US-Tournee zurückgekehrt war, hatte er die Gewohnheit angenommen, regelmäßig viel Alkohol zu trinken. Dazu kam, dass er gefährlich an Gewicht verloren hatte und sich vor fast jedem Liveauftritt der Band übergeben musste.

In der Zwischenzeit kletterte The Queen Is Dead auf die Nummer 2 der britischen Charts und wird heute als ein Meilenstein in der Musikgeschichte gesehen. Viele Musikzeitschriften wie der NME und der Rolling Stone platzierten es in die obersten Ränge der besten Rockalben, das Spin Magazine kürte es 1989 sogar zum „Best Album Ever Made“ („Das beste Album, das je aufgenommen wurde“). Die nicht auf dem Album enthaltene Single Panic brachte die Smiths neuerlich ins Rampenlicht der Klatschzeitschriften, da der Ich-Erzähler darin fordert, Diskjockeys aufzuhängen und Diskotheken niederzubrennen („Burn down the disco, hang the blessed DJ“). Morrissey und Marr schrieben den Song im April 1986, als der Radio-DJ Steve Wright zuerst die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl verkündet und gleich darauf den Wham!-Song I’m Your Man gespielt hatte, was sie als zynisch empfanden.

Auch 1987 setzten die Smiths ihren Erfolg ungeachtet Marrs Alkoholismus fort und stiegen mit ihren Singles fast immer in die britischen Top 20 ein. Im Laufe des Jahres wurden zwei Compilation-Alben, The World Won’t Listen (für den europäischen Markt) und Louder Than Bombs (für den amerikanischen Markt), auf denen viele Singles und B-Seiten sowie einiges 12"-Füllmaterial enthalten sind, veröffentlicht. Trotz dieser Erfolge wuchsen die Unstimmigkeiten und Konflikte zwischen den Mitgliedern der Gruppe immer weiter an. Vor allem musikalisch hatten sich Morrissey und Marr in völlig verschiedene Richtungen entwickelt. Marr wollte neue Stile in die Arbeit der Smiths miteinbeziehen und mit anderen Musikern zusammenarbeiten, wogegen sich Morrissey wehrte. Obwohl nach der Veröffentlichung des vierten und letzten Studioalbums der Gruppe, Strangeways, Here We Come, kaum ein Beobachter mehr an das Weiterbestehen der Gruppe glaubte, war es ein großer Schock für Morrissey, als sein künstlerischer Partner Marr die Band Anfang August 1987 abrupt verließ. Morrissey, Rourke und Joyce versuchten danach kurzzeitig, mit anderen Gitarristen weiterzumachen, merkten aber recht schnell, dass The Smiths ohne Marr nicht existieren konnten. Die offizielle Trennung erfolgte daher bereits im September 1987.

Die Zeit nach der Trennung und „Rank“ (1988)

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Kurz nach der Trennung der Band begann Morrissey an seiner Solokarriere zu arbeiten und engagierte 1988 den Produzenten Stephen Street, der auch schon für das letzte Smiths-Album Strangeways, Here We Come verantwortlich zeichnete.

Marr spielte in den Folgejahren mit diversen Künstlern zusammen, u. a. The The, Talking Heads, The Pretenders, Paul McCartney und Electronic. Zurzeit ist er Bandleader von Johnny Marr and The Healers, in der u. a. Zak Starkey (Sohn von Ringo Starr von The Beatles) spielt. 2006 trat Johnny Marr der Indierock-Band Modest Mouse bei, welche 2007 ihr erstes gemeinsames Album veröffentlichten. Andy Rourke und Mike Joyce arbeiteten nach der Trennung zumeist als Studio-Musiker, u. a. für Julian Cope, Sinéad O’Connor, Badly Drawn Boy (nur Andy Rourke), Buzzcocks (nur Mike Joyce) und Vinnie Peculiar.

Im ersten Jahr nach der Trennung (1988) erschien plötzlich und unerwartet das einzige offizielle Live-Album von The Smiths mit dem Namen Rank. Hierbei handelt es sich um die Aufnahme eines der letzten Smiths-Konzerte (Kilburn, 23. Oktober 1986).

Als Bootlegs kursieren auch Aufnahmen des letzten Konzerts (12. Dezember 1986, Brixton Academy, London). Bei diesem Konzert spielten The Smiths als einziges Mal den bei Fans beliebten Song Some Girls Are Bigger Than Others vom 86er-Album The Queen Is Dead.

In der 50-jährigen Jubiläumsausgabe des einflussreichsten britischen Musikmagazins New Musical Express wurden die Smiths zum „Greatest Artist Of All Time“ gewählt, noch vor den Beatles und den Rolling Stones. Der Einfluss der Smiths auf die Musikgeschichte war und ist immens, angefangen vom Indie-Pop bis hin zum Britpop. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Gerüchte um eine Wiedervereinigung der Smiths. Morrissey gab auf die Frage, ob er sich noch einmal eine Zusammenarbeit mit Johnny Marr vorstellen könne, die Antwort: „Lassen Sie es mich so ausdrücken: Nein“.

Im Jahr 1996 gerieten die Smiths wieder in die Aufmerksamkeit der Medien, als der Drummer Mike Joyce die ehemaligen Bandkollegen Morrissey und Marr auf Entschädigungszahlungen verklagte. Während des Bestehens der Band hatte es nie schriftliche Vereinbarungen mit Rourke und Joyce über deren finanzielle Beteiligung an der Band gegeben. Weil die Gruppe offiziell nur aus Morrissey und Marr bestanden hatte, bekamen die beiden anderen Bandmitglieder nur den Betrag, den die Gründer der Smiths für sie vorgesehen hatten – das waren allerdings nur jeweils 10 % des Gesamteinkommens der Smiths. Joyce empfand dies als Betrug und verlangte ein Viertel des Gesamteinkommens der Band, obwohl er an der Entstehung der Songs eigentlich nie beteiligt gewesen war. Auch wenn der Richter Morrissey und Marr zu Entschädigungszahlungen verurteilte, ist der Rechtsstreit bis heute nicht eindeutig geklärt.

Andy Rourke arbeitete ab 2007 mit Peter Hook und Gary Mounfield an einem neuen Bandprojekt namens „Freebass“.[1] 2018 gaben Mike Joyce, Andy Rourke und Craig Gannon bekannt, dass sie unter „Classically Smiths“ wieder auftreten und mit einem Orchester die alten Songs spielen würden.[2] Rourke verstarb im Mai 2023 an Bauchspeicheldrüsenkrebs.[3]

Musikalische Einflüsse

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The Smiths gelten heute als Mitbegründer des Indie-Rock. Ihr Stil ergibt sich vor allem aus Morrisseys, aber auch Johnny Marrs Musikgeschmack. Da sich Marr und Morrissey nicht nur charakterlich, sondern auch hinsichtlich ihrer musikalischen Vorlieben unterschieden, entwickelte sich aus Marrs Musik und Morrisseys Texten eine auf Gegensätze aufbauende Mischung, die den Stil der Smiths ausmacht.

Morrissey, der genauso wie die übrigen drei Bandmitglieder als Kind der Arbeiterklasse aufwuchs, hatte schon von früher Jugend an großes Interesse an Pop- und Rockmusik. Was dabei vor allem in den Stil der Smiths einfloss, war seine Vorliebe für die Punk- und Glamrockband New York Dolls sowie für 60er-Jahre-Popsänger(innen) wie Sandie Shaw, Cilla Black, Billy Fury und Marianne Faithfull. Marr war eher klassischer Rockmusik wie von den Rolling Stones und Patti Smith zugewandt, hatte aber, genauso wie der Bassist Andy Rourke, auch eine Vorliebe für Funk, was sich in den Gitarrenriffs und einer oft federnden Basslinie bemerkbar macht. Schlagzeuger Mike Joyce war eher dem Punkrock zugewandt und seine Technik eher rau und ungekünstelt.

Morrissey behauptet, dass die Smiths stilistisch von niemandem nachhaltig beeinflusst worden seien und musikalisch etwas völlig Neues darstellten.

The Smiths vertrauten vor allem am Beginn ihrer Karriere fast ausschließlich auf die Möglichkeiten einer typischen Rockband-Besetzung mit Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Charakteristisch ist neben dem technisch versierten Spiel des Gitarristen Marr, der die Musik komponierte und arrangierte und für Studioaufnahmen mehrere Gitarrenspuren übereinanderlegte, vor allem der expressive Gesang Morrisseys.

Themenwahl der Texte

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Morrissey war schon seit seiner Kindheit an Literatur interessiert (er schrieb auch einige kurze Bücher), was sich auf seine Arbeit mit den Smiths auswirkte. Seine Lieblingsautoren wie Shelagh Delaney und Oscar Wilde zitierte er in seinen Texten. So findet sich kaum ein Lied aus der Anfangszeit der Smiths, das keine Textzeilen aus Delaneys Theaterstück A Taste Of Honey enthält (Beispiele: „This Night Has Opened My Eyes“, „Reel Around The Fountain“).

Die Texte der Smiths sind oft von Ironie geprägt, wobei Realismus und Spott oft Sehnsuchtsmotive gegenübergestellt werden. Themen sind unter anderem, die Ambivalenz einer Haltung, die zum einen den Rückzug aus der Gesellschaft propagiert und zum anderen darunter leidet, nicht dazuzugehören: Außenseitertum, unerwiderte Liebe, Sehnsucht nach einer verlorenen Kindheit, unerfülltes sexuelles Verlangen, gesellschaftliche Rebellion, Wut auf Autoritäten, soziale Unangepasstheit, gescheiterte Träume. Mit manchen Textzeilen provozierte Morrissey, weil der Ich-Erzähler zum Beispiel ironisch dazu aufforderte, Diskos niederzubrennen und die DJs zu hängen ('Panic') oder Läden zu plündern ('Shoplifters of the World').

Neben der vieldiskutierten „undefinierten“ Sexualität Morrisseys, die auch immer wieder in die Musik der Band einfloss, sind die Smiths vor allem für ihren „miserabilism“ (englisch für Trübsinn, Deprimiertheit) bekannt, was ihnen den Ruf, vor allem schüchterne, depressive Teenager anzusprechen, einbrachte. Tatsächlich ist die trotzige, selbstironische Schwermütigkeit, die im Grunde typisch für die Gefühlslage von Jugendlichen ist, die vorherrschende Stimmung in den meisten Texten der Smiths. Bekanntes Beispiel ist die ironische Textzeile „Heaven Knows I’m Miserable Now“ aus dem gleichnamigen Lied.

Ästhetischer Stil

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Weiter außergewöhnlich ist auch der ästhetische Stil der Smiths, der beinahe ausschließlich von Morrissey bestimmt wurde und sich vor allem in der Gestaltung der Auftritte und Platten der Band widerspiegelte.

Vor allem in der Anfangszeit der Smiths hob sich Morrissey durch seine Vorliebe, weite, bunte Damenblusen, dicke Brillen, ein Hörgerät und eine James Dean nachempfundene Haartolle zu tragen, auch durch sein Aussehen sehr von anderen Musikern ab. Bei den Auftritten hatte er die Gewohnheit, die Bühne mit Blumen (vor allem Narzissen und Gladiolen) zu schmücken und diese während des Auftritts wild herumzuschwingen. Morrissey, der dazu von der Blumenliebe seines Idols Oscar Wilde beeinflusst wurde, gab als Grund dafür an, dass die Welt schon trostlos und grau genug sei und die Blumen ihr etwas mehr Schönheit verleihen würden. Bezüglich der Auftritte ist auch der exaltierte Gesangs- und Tanzstil des Sängers interessant, der im Wesentlichen aus dem Glamrock (David Johansen/New York Dolls) entliehen ist.

Die Platten der Smiths erlangten nicht zuletzt wegen ihrer außergewöhnlichen Coverdesigns Berühmtheit, die im Laufe der Zeit zu einer Art „Hall of Fame“ für Morrisseys Idole wurde. Auf den Hüllen aller Platten der Smiths sind Ikonen aus Musik, Film, Literatur oder der Alltagskultur abgebildet (darunter Paul Morrissey, Joe Dallesandro, Shelagh Delaney, Alain Delon, Elvis Presley, Jean Marais oder Candy Darling), die der Sänger bewunderte oder die seine Jugend geprägt hatten und denen er so ein Denkmal setzten wollte. Durch ein grafisch einheitliches Design der Plattencover unter Verwendung von Fotos in Duoton und oft nur dem Schriftzug The Smiths – bei den Singles wurde auf die Nennung des Titels auf der Covervorderseite verzichtet – ergab sich ein prägnantes und unverwechselbares Erscheinungsbild der Bandveröffentlichungen.

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1984 The Smiths UK2
Gold
Gold

(37 Wo.)UK
US150
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 20. Februar 1984
1985 Meat Is Murder DE45
(5 Wo.)DE
UK1
Gold
Gold

(17 Wo.)UK
US110
(32 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Februar 1985
1986 The Queen Is Dead DE33*
(4 Wo.)DE
UK2
Platin
Platin

(30 Wo.)UK
US70
Gold
Gold

(38 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. Juni 1986
* Höchstplatzierung erst 2017
1987 Strangeways, Here We Come DE33
(5 Wo.)DE
UK2
Gold
Gold

(21 Wo.)UK
US55
Gold
Gold

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. September 1987

Kompilationen und Livealben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1984 Hatful of Hollow UK7
Platin
Platin

(82 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. November 1984
Kompilation
1987 The World Won’t Listen DE41
(6 Wo.)DE
UK2
Gold
Gold

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. Februar 1987
Kompilation
Louder Than Bombs UK38
Gold
Gold

(8 Wo.)UK
US62
Gold
Gold

(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. März 1987
Kompilation
1988 Rank DE47
(2 Wo.)DE
UK2
Gold
Gold

(7 Wo.)UK
US77
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. September 1988
Livealbum
1992 Best … I UK1
Gold
Gold

(12 Wo.)UK
US139
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. August 1992
Kompilation
… Best II UK29
Gold
Gold

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2. November 1992
Kompilation
1995 Singles UK5
Platin
Platin

(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Februar 1995
Kompilation
2001 The Very Best Of UK30
Platin
Platin

(20 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 4. Juni 2001
Kompilation
2008 The Sound of The Smiths UK21
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(45 Wo.)UK
US98
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. November 2008
Kompilation
2011 Complete DE91
(1 Wo.)DE
UK63
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. September 2011
Kompilation

Weitere Kompilationen

  • 1984: GIV 1
  • 1992: The Complete Picture
  • 2008: Singles Box
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1983 This Charming Man
UK8
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(23 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 31. Oktober 1983
1984 What Difference Does It Make?
The Smiths
UK12
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. Januar 1984
Heaven Knows I’m Miserable Now
Hatful of Hollow
UK10
Platin
Platin

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Mai 1984
William, It Was Really Nothing
Hatful of Hollow
UK17
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. August 1984
1985 How Soon Is Now?
Hatful of Hollow
UK16
Platin
Platin

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. Januar 1985
Shakespeare’s Sister
UK26
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. März 1985
That Joke Isn’t Funny Anymore
Meat Is Murder
UK49
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. Juli 1985
The Boy with the Thorn in His Side
The Queen Is Dead
UK23
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. September 1985
1986 Bigmouth Strikes Again
The Queen Is Dead
UK26
Gold
Gold

(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Mai 1986
Panic
The World Won’t Listen
UK11
Silber
Silber

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Juli 1986
Ask
The World Won’t Listen
UK14
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 1986
1987 Shoplifters of the World Unite
Louder Than Bombs
UK12
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1987
Sheila Take a Bow
Louder Than Bombs
UK10
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 13. April 1987
Girlfriend in a Coma
Strangeways, Here We Come
UK13
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. August 1987
I Started Something I Couldn’t Finish
Strangeways, Here We Come
UK23
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 6. November 1987
Last Night I Dreamt That Somebody Loved Me
Strangeways, Here We Come
UK30
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. Dezember 1987
1988 The Peel Sessions (EP)
UK90
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1988
1992 There Is a Light That Never Goes Out
… Best II
UK25
Platin
Platin

(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1992
2017 The Queen Is Dead
The Queen Is Dead
UK87
(1 Wo.)UK
Charteinstieg: Juni 2017

Weitere Singles

  • 1983: Hand in Glove
  • 1985: Barbarism Begins at Home
  • 1987: Stop Me If You Think You’ve Heard This One Before
  • 1995: Sweet and Tender Hooligan
  • 2007: Please Please Please Let Me Get What I Want (UK: GoldGold)
  • 2000: The Complete Pictures (UK: PlatinPlatin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Silberne Schallplatte

  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
    • 2024: für das Lied This Night Has Opened My Eyes
    • 2024: für das Lied Back to the Old House

Goldene Schallplatte

  • Brasilien Brasilien
    • 1994: für das Album The Queen Is Dead
    • 1997: für das Album … Best II
    • 2004: für das Album Singles
  • Italien Italien
    • 2012: für das Album The Sound of The Smiths
    • 2021: für die Single There Is a Light That Never Goes Out
    • 2022: für das Album The Queen Is Dead
    • 2024: für die Single Please Please Please Let Me Get What I Want
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2023: für das Album The Sound of The Smiths
    • 2024: für das Album The Queen Is Dead
  • Spanien Spanien
    • 2005: für das Album Singles
    • 2005: für das Album The Queen Is Dead
    • 2024: für die Single There Is a Light That Never Goes Out
    • 2024: für die Single This Charming Man

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Brasilien (PMB)0! S 3× Gold30! P250.000pro-musicabr.org.br
 Italien (FIMI)0! S 4× Gold40! P140.000fimi.it
 Neuseeland (RMNZ)0! S 2× Gold20! P15.000radioscope.co.nz
 Spanien (Promusicae)0! S 4× Gold40! P160.000elportaldemusica.es
 Vereinigte Staaten (RIAA)0! S 3× Gold30! P1.500.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 5× Silber5 10× Gold10 13× Platin137.550.000bpi.co.uk
Insgesamt  5× Silber5  26× Gold26  13× Platin13

Einzelnachweise

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  1. Aus für New Order (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive), netzeitung.de vom 10. Mai 2007
  2. The Smiths: Reunion. Abgerufen am 24. Januar 2018.
  3. Verstorben. In: Ox-Fanzine. Nr. 168, Juni 2023, S. 5.
  4. a b c Chartquellen: DE UK US
Commons: The Smiths – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien