Thomas Raabe

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Thomas Raabe (* 8. März 1965 in Düsseldorf) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Beamter und ehemaliger Berater. Er war 2005 Regierungssprecher des Freistaates Sachsen.

Ausbildung und Persönliches

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Raabe absolvierte das Abitur an einem Gymnasium in Bonn und studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Öffentliches Recht an der Universität München. Im Jahr 1994 wurde er mit der Arbeit „SED-Staat und katholische Kirche – politische Beziehungen 1949–1961“ an der Universität München zum Dr. phil. promoviert. Zudem wurde er im Jahr 2018 mit der Arbeit „Bedingt einsatzbereit? Internationale Rüstungskooperationen in der Bundesrepublik Deutschland (1979–1988)“ an der Universität der Bundeswehr München zum Dr. rer. pol. promoviert.

Er heiratete und bekam drei Kinder.[1]

Werdegang und Wirken

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Raabe war Anfang der 1990er Jahre zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Bundestag tätig. Von 1994 bis 1998 arbeitete er unter den Senatoren Dieter Heckelmann und Jörg Schönbohm (beide CDU) als Pressesprecher der Berliner Senatsverwaltung für Inneres. Anschließend war von 1998 bis 2000 zunächst stellvertretender Pressesprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und von 2000 bis 2002 unter dem Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz Pressesprecher. Mit Übernahme der Fraktionsvorsitzenden Angela Merkel verließ er die Fraktion und war von 2002 bis 2005 als Prokurist Leiter der Public Relation der Duales System Deutschland AG.

Am 1. Mai 2005 wurde Raabe unter Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) zum Regierungssprecher des Freistaates Sachsen ernannt.[2] Nach der Bundestagswahl 2005 wechselte er nach kurzer Zeit als Regierungssprecher im November 2005 unter Bundesminister Franz Josef Jung (CDU) als Pressesprecher und Leiter Informations- und Pressestabes in das Bundesministerium der Verteidigung. Mit dem Wechsel Jungs in das Bundesministerium für Arbeit und Soziales folgte auch Raabe ihm im November 2009 als Pressesprecher.[3]

Danach war er von 2010 bis 2011 Senior Analyst für außen- und sicherheitspolitische Studien der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, der London School of Economics und am Nato Defense College. Anschließend war er von 2011 bis 2012 Mitglied der Geschäftsführung und Bereichsleiter für Ausbildung und Truppennahe Dienstleistungen der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH, einem Unternehmen des Bundesministeriums der Verteidigung.

Von 2012 bis 2014 war er unter dem Präsidenten Kurt Joachim Lauk (CDU) Pressesprecher und Geschäftsführer des Wirtschaftsrates der CDU.[4] Er forschte von 2016 bis 2020 an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg und war von 2021 bis 2023 Lehrbeauftragter für Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Im Juli 2020 wurde er Leiter der Abteilung Finanzen und Controlling im Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • SED-Staat und katholische Kirche – Politische Beziehungen 1949–1961. Dissertation, Schöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich 1995.
  • Bedingt einsatzbereit? Internationale Rüstungskooperationen in der Bundesrepublik Deutschland (1979–1988). Campus Verlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-593-51133-7.
  • Hochfliegende Ambitionen – Die Bundesregierungen und das Airbus-Projekt (1969–1981). Campus Verlag, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-593-51219-8.

Einzelnachweise

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  1. Merz-Vertrauter wird Regierungssprecher in Sachsen Von Sibylle Ahlers. WELT, 19. April 2005, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  2. Thomas Raabe. Sächsische Zeitung, 20. April 2005, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  3. Raabe neuer Bereichsleiter bei der Gebb. politik & kommunikation, 19. April 2011, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  4. Raabe spricht für Wirtschaftsrat. politik & kommunikation, 8. September 2012, abgerufen am 15. Dezember 2024.