Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf

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Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf

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Rechtsform Gewerbebetrieb
Gründung 1997
Sitz Limbach, Deutschland
Leitung Thomas Wolf
Mitarbeiterzahl 10
Branche Musikinstrument, Musikinstrumentenbau, Orgelbau
Website Vogtländischer Orgelbau

Der Vogtländische Orgelbau Thomas Wolf mit Sitz in Limbach im Vogtland ist eine Meisterwerkstatt für historischen und zeitgenössischen Orgelbau im deutschen Bundesland Sachsen.

OBM Thomas Wolf in der Werkstatt in Limbach

1959 gründete Orgelbaumeister Hartmut Schüßler seine Orgelbauwerkstatt in Gehren in Thüringen. Als reiner Reparaturbetrieb beschränkte sich die Tätigkeit auf Mittel- und Westthüringen. 1969 folgte die Übersiedelung des Unternehmens nach Greiz. Die Firma blieb während der DDR-Zeit in privatem Besitz. Jährlich schuf der Handwerksbetrieb eine neue Orgel, vom kleinen Orgelpositiv bis zur zweimanualigen Orgel mit 28 Registern. Später kam die Herstellung von Truhenorgeln dazu. Im März 1997 ging Hartmut Schüßler in den Ruhestand.

Thomas Wolf (* 1965 in Mylau) absolvierte, wie im Orgelbau in der DDR obligat, zunächst von 1981 bis 1983 eine Tischlerlehre. 1983 begann er in der Orgelbauwerkstatt Hartmut Schüßler in Greiz die Ausbildung zum Orgelbauer, die er 1986 mit der Gesellenprüfung abschloss.[1] 1986 erhielt Wolf eine Anstellung in seinem Ausbildungsbetrieb, übernahm die Leitung der Pfeifenwerkstatt und war verantwortlich für Intonationen, Stimmungen und Restaurierungen. Von 1995 bis 1996 absolvierte er die Meisterausbildung an der Bundesfachschule für Instrumentenbau in Ludwigsburg und erhielt von der Handwerkskammer Stuttgart den Meisterbrief.

Thomas Wolf kaufte im April 1997 die Schüßlersche Werkstatt und führt seitdem die Geschäfte. Zur Zeit der Restaurierung der Eggert-/Stahlhut-Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Michael in Kirchen reifte der Entschluss, ein geräumigeres Werkstattgebäude zu suchen. Die Wahl fiel auf Limbach nahe seiner Heimatstadt Netzschkau unweit der Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtland. Der Um- und Ausbau der Werkstatt mit rund 550 m² erfolgte 2001, der Firmenumzug von Januar bis März 2002.

Seit Herbst 2003 ist Wolf Mitglied der sächsischen Orgelakademie mit Sitz in Lichtenstein bei Zwickau, ein An-Institut der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.[2][3]

Im Auftrag der Orgelbaufirma Alexander Schuke baute Wolf Orgelpfeifen für die 2005 in Auftrag gegebene und 2008 eingeweihte Orgel des Königsberger Doms in Kaliningrad. Für die Orgel des Neuen Leipziger Gewandhauses baute das Unternehmen Vogtländischer Orgelbau 2008 das Register Untersatz 32′. Im Frühjahr 2020 übernahm Wolf die Bestände der Firma Orgelbau Hörl aus Helmbrechts im Hofer Land.

Die Orgelbauwerkstatt von Thomas Wolf führt fast alle Arbeitsschritte selbst aus, ohne Pfeifen oder Zubehör in größerem Umfang von Zulieferern zu beziehen.

Werkliste (Auswahl)

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Restaurierungen

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1988 Weida Stadtkirche St. Marien III/P 42 Walcker-Orgel von 1934, Prospekt von Johann Georg Molau aus dem Jahr 1762
1996 Bürgel Stadtkirche St. Johannes II/P 21 Gerhard-Orgel von 1767
1997 Aue Friedenskirche
II/P 33 Jehmlich-Orgel von 1914
1998/2003 Gera Salvatorkirche
II/P 36 Ernst-Röver-Orgel von 1903
1998 Gottesgrün Dorfkirche II/P 10 Johann-Gotthilf-Bärmig-Orgel von 1854
1999 Kirchen St. Michael II/P 32 Eggert-/Stahlhut-Orgel von 1893
2000 Klingenthal-Brunndöbra Lutherkirche II/P 25 Hermann-Eule-Orgel von 1909
2000/2001 Reuth Ev.-luth. Kirche
II/P 13 Orgel von Karl Robert Barth (1871) → Orgel
2001 Jena-Ziegenhain Marienkirche
I/P 9 Justinus-Ehrenfried-Gerhard-Orgel von 1764
2002 Ehrenfriedersdorf St. Niklas II/P 32 Richard-Kreuzbach-Orgel von 1889
2002 Altenbeichlingen St. Bonifatius II/P 31 Ernst-Röver-Orgel 1898
2002 Oßla Heilig-Kreuz-Kirche I/P 10 Johann-H.-Schmidt-Orgel 1805
2003 Schlöben Dorfkirche Schlöben
II/P 16 Justinus-Ehrenfried-Gerhard-Orgel von 1750
2003 Elsterberg St. Laurentius-Kirche II/P 34 Carl-Gottlieb-Jehmlich-Orgel von 1864[4][5]
2003/09 Erfurt-Linderbach Unserer lieben Frauen II/P 15 Johann-Friedrich-Schulze-Orgel von 1857
2004 Sirbis Valentinskirche I/P 12 Johann-G.-Trampeli-Orgel von 1775
2005 Glauchau-Gesau St. Andreas Johann-Gotthilf-Bärmig-Orgel von 1878
2005 Waldkirchen St. Georg Schuster-Orgel von 1907
2006 Aue Klösterlein Zelle II/P 15 Johann-Gotthilf-Bärmig-Orgel von 1862
2006 Tannenbergsthal Lutherkirche Hermann-Eule-Orgel von 1910
2009 Treuen St. Bartholomäus
II/P 25 Hermann-Eule-Orgel von 1877 → Orgel
2010/11 Halle (Saale) Dreieinigkeitskirche (Halle) III/P 29 Restaurierung und Dispositionsänderung einer Rieger-/Kühn-Orgel
2011/12 Lichterwalde Schlosskapelle II/P 13 Christoph-Gottlob-Donati-Orgel von 1741
2011/15 Beierfeld Peter-Pauls-Kirche I/P 12 Johann-Jacobus-Donati-Orgel von 1728
2012 Schöneck St. Georg II/P 37 Johann-Gotthilf-Bärmig-Orgel von 1859
2012 Magdeburg St. Norbert II/P 22 Wilhelm-Rühlmann-Orgel von 1903
2013 Döhlen Dorfkirche Döhlen Fertigstellung der Restaurierung der Trampeli-Orgel von 1771
2014 Lunzenau St. Jakobus Gebrüder-Jehmlich-Orgel von 1905
2016 Niederwürschnitz St.-Johannes-Kirche II/P 26 Alfred-Schmeißer-Orgel von 1904
2020 Staßfurt St. Marien II/P 30 Rühlmann-Orgel von 1895[6]
2021 Brahmenau-Groitschen Dorfkirche Brahmenau I/P 12 Johann-August-Poppe-Orgel von 1823/1824
Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1994–1995 Veitsberg St. Veit
II 16 Hartmut Schüßler[7]
1996 Reichenbach im Vogtland St. Peter und Paul, Altarorgel
I 4 Meisterstück von Thomas Wolf, Standort bis zur Einweihung des Orgelneubaus in der Lutherkirche Plauen
1997 Auerbach Evangelische Kirche I 3 Truhenorgel, im Jahr 2000 von der Evangelischen Gemeinde in Auerbach erworben
2005/2006 Coburg Gymnasium Albertinum, Aula III/P 16 4 Transmissionen im Pedal
2008 Neumark Evangelische Kirche II/P 24 Umbau der Schüßler-Orgel von 1978
2022 Plauen Lutherkirche III/P 45 Neubau im Gehäuse von Johann Gottlob Mende von 1834. Hauptwerk und Oberwerk frühromantisch im Sinne Mendes, hochromantisches Schwellwerk auf restaurierter Lade der Vorgänger-Orgel (Jehmlich) von 1926. Pedal 5 Transmissionen sowie restaurierte Register der Vorgängerorgel, Neubau eines 1023′. Einweihung zum 300. Kirchweihfest der Lutherkirche.[8]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

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  • 2003: Handwerkerpreis der Stadt Gera, für die originalgetreue Rekonstruktion und Restaurierung der Röver-Orgel der Salvatorkirche in Gera[9]
  • 2003: Mitglied der sächsischen Orgelakademie in Lichtenstein, An-Institut der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Schriften
Tonträger
  • Sechs Kapitel Orgelklang: Schlöben, Gera, Coburg, Schlettau, Lichtenwalde, Schöneck. CD (Eigenpublikation). Aufnahme und Gestaltung: Studio B.TONT. Knut Becker, Berlin 2015. Interpreten: Matthias Mück, Enrico Langer.[10]
Commons: Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 341.
  2. Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf: Firmengeschichte. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  3. Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf: 1997–2017. Firmenjubiläum. 2. Aufl. 2018, S. 2.
  4. Evangelisch-Lutherische Laurentiuskirchgemeinde Elsterberg: Die Orgel. (PDF; 1,55 MB) Abgerufen am 23. Juli 2021.
  5. Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf: Carl-Gottlieb-Jehmlich-Orgel Elsterberg. Abgerufen am 23. Juli 2021.
  6. Pfarrei St. Marien Staßfurt-Egeln: Orgeldenkmal erklingt restauriert zum 1. Advent 2020. Abgerufen am 4. März 2022.
  7. Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 555.
  8. Website der Lutherkirche Plauen Abgerufen am 3. September 2024.
  9. Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf: Ernst-Röver-Orgel Gera. Abgerufen am 4. März 2022.
  10. Vogtländischer Orgelbau Thomas Wolf: Audio/Medien. Abgerufen am 23. Juli 2021.