Thonhausen

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Wappen Deutschlandkarte
Thonhausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Thonhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 50′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 50° 50′ N, 12° 20′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Altenburger Land
Verwaltungs­gemeinschaft: Oberes Sprottental
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 9,42 km2
Einwohner: 501 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04626
Vorwahlen: 034496, 03762 (Thonhausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: ABG, SLN
Gemeindeschlüssel: 16 0 77 047
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 42
04626 Thonhausen
Website: www.thonhausen.de
Bürgermeister: Sandy Berschick
Lage der Gemeinde Thonhausen im Landkreis Altenburger Land
KarteAltenburgDobitschenFockendorfGerstenbergGöhren (bei Altenburg)GöllnitzGöpfersdorfGößnitzHaselbach (bei Altenburg)HeukewaldeHeyersdorfJonaswaldeKriebitzschLangenleuba-NiederhainLöbichauLödlaLuckaMehnaMeuselwitzMonstabNobitzPonitzPostersteinRositzNobitzSchmöllnStarkenbergThonhausenTrebenVollmershainWindischleubaThüringenLandkreis GreizSachsen-AnhaltSachsen
Karte

Thonhausen ist eine Gemeinde im Süden des thüringischen Landkreises Altenburger Land. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental.

Geographische Lage

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Die Gemeinde Thonhausen befindet sich mit ihren Ortsteilen südlich der Bundesautobahn 4 vor dem Westtor der Stadt Crimmitschau am Übergang des Zeitzer-Schmöllner-Lösshügellandes in die Vorgebirgslagen zum Thüringer Schiefergebirge und Erzgebirge. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zählt die Gemeinde zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet.[2] Durch Thonhausen fließt die Mannichswalder Sprotte. Die nächsten Städte sind Crimmitschau (5 km östlich), Schmölln (7 km nördlich) und Ronneburg (10 km nordwestlich).

Nachbargemeinden

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Angrenzende Gemeinden sind Jonaswalde, Heyersdorf, die Stadt Schmölln und Vollmershain im Landkreis Altenburger Land sowie die Stadt Crimmitschau im sächsischen Landkreis Zwickau.

Gemeindegliederung

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Ortsteile sind Thonhausen, Schönhaide und Wettelswalde.

Die urkundliche Ersterwähnung fand in der Zeit von 1181 bis 1214 statt.[3] Ein Teil von Thonhausen gehörte bis 1920 zu Sachsen-Altenburg und war seit 1900 dem Landratsamt Ronneburg zugehörig.[4] Der andere Teil gehörte zur Amtshauptmannschaft Zwickau, ab 1920 zur Amtshauptmannschaft Werdau im Königreich Sachsen bzw. Freistaat Sachsen. 1928 erfolgte ein Gebietsaustausch und eine Grenzbereinigung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Land Thüringen. Dadurch wurden die in Sachsen liegenden Splitterflächen des thüringischen Anteils von Thonhausen an Sachsen abgetreten und nach Rudelswalde eingegliedert.[5] Die Splitterflächen des sächsischen Anteils von Thonhausen wurden hingegen mit dem restlichen thüringischen Anteil zu einer Gemeinde zusammengefasst.[6] Beide Ortsteile sowie die am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ortsteile Schönhaide und Wettelswalde gehörten fortan zum thüringischen Landkreis Altenburg und ab dem 25. Juli 1952 zum Kreis Schmölln im Bezirk Leipzig.

Dorfkirche Thonhausen

Einwohnerentwicklung

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Die Statistik listet für den altenburgischen Anteil von Thonhausen 1910 568 Einwohner auf. Wettelswalde hatte 123, Schönhaide 120 Einwohner. Im sächsischen Teil von Thonhausen lebten 110 Einwohner. 1933 hatten die Orte zusammengenommen 868 und 1939 850 Einwohner.

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

Jahr Einwohner
1994 639
1995 674
1996 652
1997 665
1998 655
1999 663
Jahr Einwohner
2000 661
2001 654
2002 657
2003 658
2004 656
2005 654
Jahr Einwohner
2006 638
2007 621
2008 616
2009 600
2010 590
2011 557
Jahr Einwohner
2012 577
2013 573
2014 555
2015 542
2016 545
2017 546
Jahr Einwohner
2018 537
2019 525
2020 515
2021 521
2022 509
2023 501
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Historische Ortsansicht
Dorfkirche
Südteil des Ortes

Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen[7]:

  • Freiwillige Feuerwehr Thonhausen/Schönhaide: 3 Sitze (35,6 %)
  • SV 1901 Thonhausen: 3 Sitze (31,7 %)
  • Donnerstags-Club: 1 Sitz (16,8 %)
  • Ev.-Luth. Wählergruppe: 1 Sitz (15,8 %)

Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 % (2014: 65,6 %).

Die Wahl 1994 gewann Birgitt Richter von der CDU im ersten Wahlgang mit 98,1 % der Stimmen. Von 1999 bis 06/2022 war André Hupfer Bürgermeister, der jeweils im ersten Wahlgang 1999 mit 98,2 %, 2004 mit 97,7 % (bei dieser Wahl für die CDU), 2010 mit 93,5 % und 2016 mit 90,6 % der Stimmen gewählt wurde. Seit 07/2022 ist Sandy Berschick Bürgermeisterin, welche im zweiten Wahlgang die Wahl für sich entscheiden konnte (mit 68,7 %).[8]

Das Wappen der Gemeinde Thonhausen mit den Ortsteilen Schönhaide und Wettelswalde greift auf historische, wirtschaftliche und natürliche Besonderheiten der Orte sowie der Region in heraldischer Form auf.

So findet sich der Gegenzinnenbalken auch im Stammwappen der Burggrafen von Starkenberg wieder. Diese Familie war seit dem 13. Jahrhundert in der Gegend ansässig und hatte auch in Thonhausen Besitzungen. Die urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde aus dem Jahre 1291 bezieht sich beispielsweise auf eine Verkaufsurkunde der Starkenberger Burggrafen für die Vögte von Plauen, in der u. a. Güter in Thonhausen erwähnt werden. Die roten Dachziegel und der Henkelkrug verweisen auf den Abbau und die Verarbeitung von Ton in der Region. Zudem spielt der Krug auf die Geschichte des Ortes Schönhaide an, der sich aus einem Gasthof "Zur schönen Heyde" entwickelte. Das Wassermühlrad steht schließlich für die alte Wassermühle an der Sprotte in Wettelswalde. Somit werden auch Besonderheiten die beiden Ortsteile im Wappen mit repräsentiert.

Das Wappen der Gemeinde Thonhausen zeigt unter einem roten Schildhaupt mit einem goldenen Gegenzinnenbalken und über einen rot geschuppten Schildfuß in Silber eine rotes oben offenes siebenspeichiges dreivierteltes Wassermühlrad mit einem roten Henkelkrug darüber.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Der Ortsteil Schönhaide befindet sich direkt an der Autobahnanschlussstelle Schmölln der Bundesautobahn 4. Über die Anschlussstelle führt die Landesstraße L 1361 von Schmölln nach Crimmitschau und Neukirchen/Pleiße, die auf dem Gemeindegebiet in zwei Etappen komplett neu gebaut wurde und die Ortschaften umgeht. Von der L 1361 zweigt die sächsische Staatsstraße S 61 zum Zentrum von Crimmitschau ab. Die Gemeinde liegt im Mitteldeutschen Verkehrsverbund und ist über die an Werktagen außer an Samstagen verkehrenden Buslinien 354 Thonhausen–Heyersdorf–Crimmitschau/Gößnitz–Schmölln, 355 Schmölln–Untschen–Thonhausen sowie 357 Schmölln–Selka–Weißbach–Brandrübel–Schönhaide–Thonhausen–Nischwitz der THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft angebunden. Die nächsten Bahnstationen befinden sich jeweils fünf Kilometer entfernt in Crimmitschau an der Bahnstrecke Leipzig–Hof und in Nöbdenitz an der Bahnstrecke Gößnitz–Gera.

Wasserver- und Abwasserentsorgung

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Die Gemeinde Thonhausen hat die Aufgaben der Wasserver- und Abwasserentsorgung an die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental übertragen. Diese erledigen diese Aufgabe mit Hilfe des Eigenbetriebs Gemeindewerke "Oberes Sprottental".

Commons: Thonhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Thonhausen (sächs. Ant.) im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Geomorphologie Altenburger Land. TLUG Jena, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2017; abgerufen am 30. September 2012.
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 285.
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Herzogtum Sachsen-Altenburg – Landratsamt Ronneburg. Abgerufen am 30. September 2012.
  5. Rudelswalde im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  6. Karte mit den Austauschgebieten zwischen Sachsen und Thüringen im Jahr 1928
  7. Gemeinderatswahl 2019 auf der Seite des Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 21. Januar 2022
  8. Ergebnisse der Bürgermeisterwahl auf der Seite des Landeswahlleiter Thüringen, abgerufen am 1. August 2016