Tim Egloff
Tim Egloff (* 13. Mai 1974[1] in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler und Regisseur.
Schauspieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch vor seinem Abschluss bei Schauspiel München (1999) gab Tim Egloff sein Kinodebüt als Erpresser Detlef in Die Häupter meiner Lieben. Es folgte 2000 Marco Petrys Komödie Schule, in der er den Draufgänger André spielte. Petry engagierte ihn auch für seinen Folgefilm Die Klasse von ’99 – Schule war gestern, Leben ist jetzt (2003). Des Weiteren hatte er Hauptrollen in TV-Filmen (Am Ende siegt die Liebe, Eine Liebe auf Mallorca) und zahlreiche Gastrollen in Serien wie Küstenwache, Bei aller Liebe, SOKO 5113 und Großstadtrevier.
2001 ging Tim Egloff als festes Ensemblemitglied ans Düsseldorfer Schauspielhaus. Dort spielte er unter anderem den Ferdinand in Kabale und Liebe, den Peer Gynt und Paul in Marius von Mayenburgs Feuergesicht. 2004 war er in der Uraufführung Nacht, inszeniert von Mikolaj Grabowski, zu sehen. Die Co-Produktion mit dem Stary Teatr Krakau wurde auf Gastspiele in Helsinki und Rom eingeladen.[2]
2006 folgte er dem Regisseur Burkhard C. Kosminski an das Nationaltheater Mannheim. Dort war er unter anderem als Biff in Tod eines Handlungsreisenden, als Oli in Cilli Drexels Inszenierung von Ewald Palmetshofers hamlet ist tot. keine schwerkraft. und in Rafael Spregelburds Die Sturheit (Co-Produktion mit Schauspiel Frankfurt) zu sehen.[3]
Außerdem arbeitete er mit Regisseuren wie Jürgen Gosch, Michael Simon, Florian Fiedler, Anna Badora und Gesine Danckwart zusammen.[4]
Regisseur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Debüt als Regisseur gab Egloff 2008 am Theater Landungsbrücken Frankfurt mit der Inszenierung Bier für Frauen von Felicia Zeller.[5] Seit 2010 ist er hauptsächlich als Regisseur tätig.
Zu seinen Inszenierungen zählen u. a. die Uraufführung Phantom (Ein Spiel) von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, Henrik Ibsens Hedda Gabler und Peer Gynt, Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horvàth, sowie Tankred Dorsts Merlin oder das wüste Land und Eine Familie von Tracy Letts.
2017 inszenierte er die Uraufführung Vereinte Nationen von Clemens Setz am Nationaltheater Mannheim. Diese Produktion wurde zu den 42. Mühlheimer Theatertagen Stücke 2017 eingeladen.[6]
Im selben Jahr brachte er Das Heimatkleid von Kirsten Fuchs am Grips Theater Berlin zur Uraufführung und wurde damit 2018 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen.[7]
Weitere Regiearbeiten waren u. a. Andorra von Max Frisch am Theater Paderborn, The Black Rider von William Burroughs, Tom Waits, Robert Willson, sowie Dürrenmatts Die Physiker am Mainfranken Theater Würzburg.[8]
Zudem inszenierte Egloff in Schwerin, Bremerhaven, Dessau, Göttingen, Osnabrück, Hannover und St. Pölten.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Poppen (Kurzfilm)
- 1999: Die Häupter meiner Lieben
- 2000: Am Ende siegt die Liebe (TV)
- 2000: Schule
- 2003: Die Klasse von ’99 – Schule war gestern, Leben ist jetzt
- 2005: Neandertal
- 2006: Dornröschen erwacht
- 2007: Tatort – In eigener Sache (TV-Reihe)
- 2013: Die Bergretter – Filmriss (TV-Serie)
- 2013: Tatort – Letzte Tage
Theater als Schauspieler (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: Die Bakchen
- 2002: Kabale und Liebe (Rolle: Ferdinand)
- 2003: Die Ehe der Maria Braun (Rolle: Dr. Martin)
- 2003: Der Würgeengel (Rolle: Kevin Klein)
- 2004: Peer Gynt (Rolle: Peer Gynt)
- 2004: Draußen vor der Tür (Rolle: Der Andere)
- 2005: Feuergesicht (Rolle: Paul)
- 2005: Nacht
- 2006: Mütter
- 2006: Tod eines Handlungsreisenden (Rolle: Biff)
- 2006: Kaltes Land (Rolle: Tobias)
- 2007: Clavigo (Rolle: Carlos)
- 2007: Start Up (Rolle: Rob)
- 2007: Making of THE BAND
- 2008: Invasion!
- 2008: Die Sturheit
- 2008: Vier Millionen Türen (Rolle: Felix Brenner)
- 2009: faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete.
- 2009: Ehemänner/Husbands
- 2009: 4x4
- 2009: Amerika
- 2009: Fratzen (Rolle: Alexander)
- 2009: hamlet ist tot. keine schwerkraft. (Rolle: Oli)
- 2010: Der Besuch der alten Dame
- 2010: Kill the katz
- 2010: Amphitryon (Rolle: Sosias)
- 2010: NORMA
Theater als Regisseur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2008: Bier für Frauen, Felicia Zeller, Landungsbrücken Frankfurt
- 2009: Glaube Liebe Hoffnung, Ödön von Horváth, Landungsbrücken Frankfurt
- 2010: Die Welt ist groß und Rettung lauert überall, Ilija Trojanow, Stadttheater Bremerhaven
- 2011: Nach dem Ende, Dennis Kelly, Junges Theater Göttingen (Regie, Bühne und Kostümbild)[9]
- 2011: Mensch Wolf!, Beethoven, Mozart, Prokofiev, Orchester im Treppenhaus Hannover
- 2011: Der goldene Drache, Roland Schimmelpfennig, Stadttheater Bremerhaven[10]
- 2012: Peer Gynt, Henrik Ibsen, Junges Theater Göttingen[9]
- 2012: Sauerstoff, Iwan Wyrypajew, Landungsbrücken Frankfurt[11]
- 2012: Ab Jetzt, Alan Ayckbourn, Junges Theater Göttingen (Regie und Kostümbild)[9]
- 2012: Fleisch ist mein Gemüse, nach Heinz Strunk, Stadttheater Bremerhaven[12]
- 2013: Feelgood, Alistair Beaton, Junges Theater Göttingen[9]
- 2013: Klimaparcours (UA), Nora Mansmann, Stadttheater Bremerhaven[13]
- 2013: Das Fest, Thomas Vinterberg und Mogens Rukov, Stadttheater Bremerhaven[14]
- 2014: Herr Kolpert, David Gieselmann, Junges Theater Göttingen[9]
- 2014: Soul Kitchen (UA), nach Fatih Akin, Stadttheater Bremerhaven[15]
- 2014: Merlin oder das wüste Land, Tankred Dorst, Stadttheater Bremerhaven[16]
- 2014: Peter Pan, James Matthew Barrie, Nationaltheater Mannheim (Co-Regie mit Cilli Drexel)[17]
- 2015: Novecento, Alessandro Baricco, Stadttheater Bremerhaven[18]
- 2015: Die sieben Todsünden (UA), Elfriede Jelinek, John von Düffel, Thomas Köck, Lisa Danulat, Feridun Zaimoglu und Günter Senkel, Darja Stocker, Stadttheater Bremerhaven[19]
- 2015: Phantom (Ein Spiel) (UA), Sarah Nemitz und Lutz Hübner, Nationaltheater Mannheim[20]
- 2015: Der Räuber Hotzenplotz, Otfried Preußler, Landestheater Niederösterreich, St. Pölten[21]
- 2015: Wir sind keine Barbaren!, Philipp Löhle, Stadttheater Bremerhaven[22]
- 2017: Vereinte Nationen (UA), Clemens Setz, Nationaltheater Mannheim[23]
- 2017: Eine Familie, Tracy Letts, Stadttheater Bremerhaven[24]
- 2017: Das Heimatkleid, Kirsten Fuchs, Grips Theater Berlin[25]
- 2017: Deine Helden – meine Träume, Karen Köhler, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin[26]
- 2018: Hedda Gabler, Henrik Ibsen, Nationaltheater Mannheim[27]
- 2018: Der Sturm, William Shakespeare, Anhaltisches Theater Dessau[28]
- 2018: Andorra, Max Frisch, Theater Paderborn[29]
- 2018: Patricks Trick, Kristo Šagor, Mainfranken Theater Würzburg[30]
- 2019: Extremophil, Alexandra Badea, Stadttheater Bremerhaven[31]
- 2019: The Black Rider, William Burroughs, Tom Waits, Robert Wilson, Mainfranken Theater Würzburg[32]
- 2019: Fabian – Der Gang vor die Hunde, Erich Kästner, Theater Wilhelmshaven[33]
- 2019: Neue Abenteuer in der Smaragdenstadt – Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten, Alexander Wolkow, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin[34]
- 2020: Der Parasit, Friedrich Schiller, Theater Paderborn[35]
- 2020: Die Physiker, Friedrich Dürrenmatt, Mainfranken Theater Würzburg[36]
- 2021: Die Mitschuldigen, Johann Wolfgang von Goethe, Anhaltisches Theater Dessau[37]
- 2022: Auf dem Rasen, Hakim Bah, Theater Osnabrück[38]
- 2022: Jedermann (stirbt), Ferdinand Schmalz, Landesbühne Niedersachsen Nord[39]
- 2022: Für immer schön, Noah Haidle, Stadttheater Bremerhaven[40]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tim Egloff bei IMDb
- Tim Egloff bei filmportal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Regiepool | Landungsbrücken Frankfurt. Abgerufen am 14. Dezember 2020.
- ↑ Tim Egloff – Agentur Reuter. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Tim Egloff ( vom 28. Dezember 2008 im Internet Archive), auf nationaltheater-mannheim.de
- ↑ Mainfranken Theater Würzburg: Tim Egloff | Mainfranken Theater Würzburg. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Am Anfang war die Sehnsucht, auf landungsbruecken.org
- ↑ Mülheimer Dramatikerpreis 2017: Nominierungen stehen fest - Theater-News - Verlag Theater der Zeit. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Simone Kaempf: Auswahl Heidelberger Stückemarkt 2018 steht fest. Abgerufen am 2. April 2021 (deutsch).
- ↑ Mainfranken Theater Würzburg: Tim Egloff | Mainfranken Theater Würzburg. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ a b c d e Junges Theater Göttingen. Abgerufen am 14. Dezember 2020 (deutsch).
- ↑ Archiv 2011/2012 | Schauspiel 2011/2012 | Der goldene Drache | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Theater Landungsbrücken: Sauerstoff - Faust Kultur. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Archiv 2012/2013 | Schauspiel 2012/2013 | Fleisch ist mein Gemüse | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Archiv 2012/2013 | Schauspiel 2012/2013 | Festival «Odyssee : Klima» | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Archiv 2013/2014 | Schauspiel 2013/2014 | Das Fest | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Archiv 2014/2015 | Schauspiel 2014/2015 | Merlin oder Das wüste Land | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Peter Pan setzt sich mit Witz gegen Käpt'n Hook durch. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ Archiv 2015/2016 | Schauspiel 2015/2016 | Novecento | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ «7 Todsünden in Bremerhaven» - Sechs Uraufführungen und Elfriede Jelinek in der Stadt. Abgerufen am 1. April 2021 (deutsch).
- ↑ Harald Raab: Phantom (Ein Spiel) – Tim Egloff macht die Uraufführung des Stücks von Sarah Nemitz und Lutz Hübner in Mannheim zu einem spritzigen Ereignis. Abgerufen am 1. April 2021 (deutsch).
- ↑ Tickets und Infos Landestheater Niederösterreich Der Räuber Hotzenplotz | Kultur.net. Abgerufen am 1. April 2021.
- ↑ «Wir sind keine Barbaren» von Philipp Löhle im Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 1. April 2021 (deutsch).
- ↑ Alexander Jürgs: Vereinte Nationen – Tim Egloff inszeniert in Mannheim das erste Theaterstück von Schriftsteller Clemens J. Setz. Abgerufen am 2. April 2021 (deutsch).
- ↑ Archiv 2016/2017 | Schauspiel 2016/2017 | Eine Familie | Stadttheater Bremerhaven. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Kurzkritik. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Detail - Mecklenburgisches Staatstheater. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Rumzicken bis der Schuss fällt - Kultur. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Anhaltisches Theater Dessau lädt zum Sommertheater auf die Felseninsel Stein in Wörlitz. Abgerufen am 2. April 2021 (deutsch).
- ↑ Holger Kosbab: Umjubelte Premiere von „Andorra“ im Theater Paderborn. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Mainfranken Theater: Was heißt hier behindert? 3. Oktober 2018, abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Jens Fischer: Extremophil – Alexandra Badeas Zeitgeist-Entfremdungsstück von Tim Egloff in Bremerhaven inszeniert. Abgerufen am 2. April 2021 (deutsch).
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Die verflixte siebte Kugel. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Nordwest-Zeitung: Landesbühne Wilhelmshaven: Von Liebe, Sex und Enttäuschung. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Detail - Mecklenburgisches Staatstheater. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Dietmar Kemper: Wenn Menschen zu Parasiten werden. Abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Mainfranken Theater: Packende 'Physiker' in der Blauen Halle. 3. Oktober 2020, abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Anhaltisches Theater Dessau. Abgerufen am 5. September 2022.
- ↑ Christine Adam: Osnabrück: Premiere von „Auf dem Rasen“ im Emma-Theater | NOZ. 30. Januar 2022, abgerufen am 5. September 2022.
- ↑ JEDERMANN (STIRBT) von Ferdinand Schmalz. In: Landesbühne Niedersachsen Nord. Abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ Komödie „Für immer schön“ hat in Bremerhaven Premiere. Abgerufen am 5. September 2022.
Personendaten | |
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NAME | Egloff, Tim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1974 |
GEBURTSORT | Hamburg |