Toki Pona

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Toki Pona
Projektautor Sonja Lang (damals Sonja Elen Kisa) bzw. jan Sonja (auf Toki Pona)
Jahr der Veröffentlichung 2001
Sprecher ca. 3000 flüssig, ca. 15000 Lerner
Linguistische
Klassifikation
Besonderheiten Plansprache mit lediglich 123 Basis-Wörtern[1]
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

art (sonstige konstruierte Sprachen)

ISO 639-3

tok (seit 20. Januar 2022)[2]

Logo

Toki Pona (zu Deutsch: „gute Sprache“ oder „einfache Sprache“[3]) ist eine Plansprache. Sie wurde von der Kanadierin Sonja Lang (damals Sonja Elen Kisa) geschaffen. Toki Pona wurde von ihr im Sommer 2001 erstmals online veröffentlicht. Nach ihrer Schätzung gab es im Jahr 2007 weltweit mindestens 100 fließende Sprecher.[4] Der Name der Sprache ist abgeleitet von dem Tok-Pisin-Wort tok (vom englischen talk „sprechen“) und dem Esperanto-Adjektiv bona („gut“).

Sprachgemeinschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Lang sprachen im Jahr 2007 mindestens 100 Personen die Sprache Toki Pona fließend.[5] Sie schätzte, dass einige hundert Personen grundlegende Sprachkenntnisse hatten, was die Zugriffe auf die Toki-Pona-Mailingliste und andere Online-Communitys über Toki Pona belegen. Während der internationalen Esperanto-Jugendkonferenz in Sarajevo im August 2006 gab es eine besondere Veranstaltung für Toki-Pona-Sprecher mit 12 Teilnehmern.

John Clifford stellte 2007 auf der Second Language Creation Conference an der Berkeley University eine Präsentation über Toki Pona vor, die den Titel The Problems with Success: What Happens When an Opinionated Conlang Meets Its Speakers trug.[6][7]

Toki lili[8] ist eine Microblogging-Internetseite, die Twitter ähnelt und auf Toki-Pona-Sprecher ausgerichtet ist. Es gab eine Wikipedia-Sprachversion auf Toki-Pona, Wikipesija, die bis 2010 bei Wikimedia gehostet wurde,[9] aber jetzt bei Wikia zu finden ist.[10]

Vor- und Nachteile

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wohl größte Vorteil von Toki Pona ist die kurze Lernzeit. Durch regelmäßiges Üben ist es möglich, Toki Pona bereits nach einem Monat mit seinen 120 Grund-Vokabeln und seinen grammatikalischen Regeln zu beherrschen.

Wort Umschreibung Übersetzung
Alkohol verrücktes Wasser telo nasa
Bett Schlaffläche supa lape
Freund gute Person jan pona
Geologie Erdwissen sona ma
Mädchen kleine Frau meli lili
fröhlich gut fühlen(d) pilin pona
Restaurant Essenshaus tomo moku
lehren Wissen geben pana e sona
wann? welche Zeit? tenpo seme (la …)?

Ein Nachteil ist, dass sich die 120 Grundwörter sehr schnell zu langen und teilweise willkürlichen Wortkombinationen anhäufen, welche aufgrund ihrer Mehrdeutigkeit kaum dazu genutzt werden können, einen Begriff treffend und stichfest zu umschreiben (man denke an Begriffe wie „Zylinderkopfdichtung“ oder „Sozialdemokratie“). Auch ein häufiger, exakter Gebrauch von Zahlwörtern über 20 lässt sich aufgrund der umständlichen Wortbildung mit Toki Pona nur relativ schwer umsetzen. Bei der Benutzung dieser Plansprache beschränkt man sich bei großen Zahlen aber bewusst und gewollt auf die Umschreibung „viele“.

Aufbau der Sprache

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Buchstabiertafel

Das Alphabet von Toki Pona enthält 14 Buchstaben.

Es gibt fünf Vokale a, e, i, o und u und neun Konsonanten j, k, l, m, n, p, s, t und w.[11]

  • Alle Vokale werden stets lang ausgesprochen (wie bei Hase, Mond oder Hut)
  • Alle Konsonanten werden lautgetreu ausgesprochen und bleiben damit lautlich unverändert (im Gegensatz zum Deutschen oder Englischen)

Die Silbenformung von Toki Pona ähnelt der japanischen Sprache. Silben bestehen immer aus einem Konsonanten und einem Vokal, mit Ausnahme der ersten Silbe eines Wortes, welche auch nur aus einem Vokal bestehen kann. Außerdem kann zusätzlich ein n am Silbenende erscheinen. Beispiel: „o“ (ho), „ala“ (nicht, un-), „ken“ (können), „kule“ (Farbe), „ante“ (anderer). Hier alle möglichen Silben:

Silben Anmerkung
  a   e   i   o   u Die Silbe ‘u’ kann rund oder nichtrund sein.
ka ke ki ko ku
sa se si so su
ta te to tu Die Silbe ‘ti’ könnte mit ‘si’ verwechselt werden.
na ne ni no nu
pa pe pi po pu
ma me mi mo mu
ja je jo ju Die Silbe ‘ji’ vermeidet man wegen der Ähnlichkeit zu ‘i’.
la le li lo lu
wa we wi Die Silben ‘wu’ und 'wo' fehlen aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu ‘u’ und ‘o’.
n Am Ende der Silbe.

Zum Vergleich: Die 50-Laute-Tafel der japanischen Schrift:

Transkription Hiragana Katakana
0a 0i 0u 0e 0o
ka ki ku ke ko
sa shi su se so
ta chi tsu te to
na ni nu ne no
ha hi fu he ho
ma mi mu me mo
ya yu yo
ra ri ru re ro
wa (w)i (w)e (w)o (ゐ) (ゑ) (ヰ) (ヱ)
n

Das Buch „Toki Pona: The Language of Good“ von Sonja Lang, welches meist als allgemeine Referenz gilt, listet 123 Wörter mit 120 Bedeutungen.[1] Mit der Zeit haben sich einige weitere Wörter als gängig eingebürgert. Die offizielle Website bezeichnet 137 Wörter als essenziell.[12]

Diese Wörter sind meist sehr kurz gehalten und stammen hauptsächlich aus folgenden Sprachen:

In Toki Pona werden viele zusammengesetzte Syntagmen verwendet, weil es keine echten Zusammensetzungen gibt.

  • „kili suwi jelo“ = „Banane“ (wörtlich: Frucht süß gelb, also „gelbe süße Frucht“, englisch: yellow fruit)[4]
  • „pan pi sike mama waso“ = „Waffel“ (wörtlich: Getreideprodukt, von, rundes Ding, mütterlich, Vogel, also „Eierkuchen“, englisch: cereal-grain-product of bird maternal round-things)[4]

Rechtschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Wörter werden konsequent kleingeschrieben, selbst wenn sie am Satzanfang stehen. Nur bei „inoffiziellen Wörtern“, die nicht dem Wortschatz des Toki Pona entspringen, also bei Eigennamen von Personen sowie geografischen und fremdsprachlichen Bezeichnungen, ist eine Großschreibung zulässig. Auch solche nicht zum Grundwortschatz gehörende Wörter werden an die Lautstruktur und Rechtschreibung des Toki Pona angepasst.[13]

Darüber hinaus gibt es ein sitelen pona („gute/einfache Bilder“) genanntes logografisches Schreibsystem, das die Erfinderin Sonja Lang als „Hieroglyphen“ bezeichnet,[14] sowie ein sitelen sitelen („bildhafte Bilder“) genanntes „nichtlineares Schreibsystem“,[15] das an die Maya-Schrift erinnert. Außerdem kann die Sprache auch in zwei Systemen namens toki pona luka „händisches Toki Pona“[16] und luka pona „gute Hand“[17] gebärdet werden.

In Toki Pona gibt es wie im Deutschen die Wortarten Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb, Konjunktion und Präposition. Um den Wortschatz aber dennoch gering zu halten, werden in Toki Pona folgende Regelungen angewendet:

Toki Pona Deutsch
mi suli. Ich bin groß.
Ich war groß.
Ich werde groß sein.
Ich bin wichtig.
Ich war wichtig.
Ich werde wichtig sein.
  1. Jedes Wort besitzt zahlreiche Denotationen. So bedeutet das Wort „suli“ nicht nur „groß“ oder „lang“, sondern auch „wichtig“. Die Wort- oder Satzgliedstellung ist dadurch oft entscheidend für die korrekte Bedeutung eines bestimmten Wortes.
  2. Durch Kombination von mehreren Wörtern werden extra Bezeichnungen überflüssig. So drückt man den Begriff „Opfer“ aus, indem man die Wörter „jan“ („Mensch“) und „pakala“ („verletzt“) zu „jan pakala“ verbindet. Die Anzahl der Wortkombinationen ist so natürlich unbegrenzt.
  3. Es gibt kein Genus, keinen Kasus und keinen Numerus (wie üblicherweise in isolierenden Sprachen).
  4. Es gibt auch keine Konjugation oder Deklination.
  5. Eine Entsprechung für das Wort „sein“ fehlt vollkommen, und damit auch sämtliche Zeitformen. Ein Satz kann somit die Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft beschreiben (siehe Tabelle).

Ein einfacher Satz besteht aus einem Subjekt und einem Verb oder Adjektiv, also zum Beispiel „mi awen.“ = „Ich warte.“, aber auch „Wir warten.“ Damit jedoch auch kompliziertere und komplexere Sätze für den Hörer oder Leser verständlich sind, werden vier „Hilfswörter“ in die Sätze eingebunden. Dadurch ist es möglich, Subjekte, Objekte, verschiedene Verben oder auch Adjektive und Adverbien voneinander zu unterscheiden:

  1. Mehrere direkte Objekte: „mi moku e kili e telo.“ = „Ich nehme Früchte und Wasser zu mir.“ Das „e“ zeigt hier an, dass „kili“ und „telo“ beides direkte Objekte sind und zu dem Verb „moku“ gehören.
  2. Mehrere Verben: „waso li lukin li moku.“ = „Der Vogel schaut und isst.“ Das „li“ macht dabei deutlich, dass sich die beiden Verben „lukin“ und „moku“ auf dasselbe Subjekt „waso“ beziehen.
  3. Kombination von Substantiven und Adjektiven: „jan pi pona lukin.“ = „Ein gut aussehender Mensch.“ Ohne das „pi“ würde der Satz „ein guckender Freund.“ bedeuten, denn „jan pona“ bedeutet „Freund“ und „lukin“ folgt ja als Adjektiv.
  4. Adverbialer Kontext: „tenpo ni la mi lape“ „Jetzt schlafe ich“. Am Ende des adverbialen Kontextes muss die Partikel „la“ stehen. Außerdem steht das Ganze vor dem Subjekt des Satzes. Zusammen mit dem Wort „ken“ hat es die Bedeutung „vielleicht“, z. B. „ken la jan Lisa li moku e suwi.“ = „Vielleicht hat Lisa die Süßigkeit gegessen.“ Vor der Partikel „la“ kann auch ein ganzer Satz stehen. Dann hat es die Bedeutung „wenn“, z. B. „mi lape la ale li pona.“ = „Wenn ich schlafe, (dann) ist alles gut.“
    1. Auch in der Frage nach dem Alter erscheint die Partikel „la“: „tenpo pi mute seme la sina sike e suno?“ = (wörtlich: „Wie oft hast du die Sonne umkreist?“) „Wie alt bist du?“ Die Antwort wird nach dem folgenden Schema gebildet: „tenpo mute wan[18] la mi sike e suno.“ = (wörtlich: „20+1=Einundzwanzig Mal habe ich die Sonne umkreist.“) „Ich bin einundzwanzig Jahre alt.“

Die Wörtchen „e“, „la“, „li“ und „pi“ haben keine eigene Bedeutung. Sie sollen lediglich verhindern, dass es bei komplexen Sätzen zu Missverständnissen kommt. Da dies ein außergewöhnliches Merkmal der Plansprache Toki Pona ist, ist der Gebrauch dieser vier „Hilfswörter“ anfangs natürlich etwas gewöhnungsbedürftig.

Für die Negation wird die Partikel „ala“ verwendet.

  1. Normalerweise folgt die Partikel „ala“ dem Verb, genau wie im Deutschen das Wort „nicht“. „mi lape ala“ = „Ich schlafe nicht“.
  2. Bei Modalverben folgt sie diesem, also wie im Deutschen. „mi wile ala lape.“ = „Ich möchte nicht schlafen.“
  3. Aber sie kann auch als Subjekt oder Objekt verwendet werden. Dann hat sie die Bedeutung „nichts“, z. B. „ala li jaki“ „Nichts ist dreckig.“ Beachte, dass sie nicht mit dem Wort „ijo“ kombiniert werden kann.
  4. Die Partikel „ala“ wird auch für eine Variante von Fragen verwendet. „sina jo ala jo e tomo?“ = „Hast du ein Haus?“ Hierbei wird das Verb verdoppelt. In einer positiven Antwort wird nur das Verb wiederholt: „jo“, während in einer negativen Antwort das Verb mit der Partikel „ala“ erscheint: „jo ala“.

Für Fragen mit einem richtigen Fragewort wird „seme“ verwendet. Bei einer Frage mit „seme“ wird der Satz wie eine Aussage konstruiert, das gesuchte Wort wird jedoch mit „seme“ ersetzt. Damit kann „seme“ abhängig von der genutzten Konstruktion Fragewörter bedeuten.

  1. Es steht als Subjekt am Anfang des Satzes. „seme li moku e kili mi?“ = „Wer aß meine Frucht?“
  2. Es steht als Objekt nach der Partikel „e“ oder nach dem Verb. „sina lukin e seme?“ = „Was betrachtest du?“
  3. Nach dem Wort „lon“ hat es die Bedeutung „wo?“. „pipi li lon seme?“ = „Wo ist der Käfer?“
  4. Nach dem Wort „tan“ hat es die Bedeutung „woher?“ oder „warum?“. „sina moku e suwi tan seme?“ = „Warum hast du die Süßigkeit gegessen?“
  5. Um nach einer Person zu fragen, steht das Wort „jan“ vor „seme“. Das Ganze steht als Subjekt vorne. „jan seme li moku e suwi?“ = „Wer isst die Süßigkeit?“ Das Ganze steht als Objekt hinter dem Verb. „sina lukin e jan seme?“ = „Wen siehst du?“
  6. Nach anderen Substantiven hat es die Bedeutung „welcher?“. „ma seme li pona tawa sina?“ = „Welche Länder magst du?“ „sina kama tan ma seme?“ = „Aus welchem Land kommst du?“
  7. Nach „lon tenpo“ hat es die Bedeutung „wann?“. „sina moku lon tenpo seme?“ = „Wann isst du?“

Eigennamen sind Adjektive, die das vorausgehende Substantiv näher bestimmen,[19] zum Beispiel „jan Sonja“ = „(der) Sonja’sche Mensch: Sonja“ — „ma Elopa“ = „(die) europäische Erde: Europa“ — „toki Tosi“ = „(das) deutsche Sprechen: Deutsch“.

Die Zahlen in Toki Pona bezeugen das minimalistische Konzept dieser Plansprache. Es gibt keine Zahlwörter von eins bis zehn, auf denen dann das ganze Zahlsystem aufbaut. Darauf wurde bewusst verzichtet, um die Benutzung höherer Zahlen zu erschweren und im Sinne des Daoismus zu einer einfachen Denkweise zurückzukehren. Im Ganzen gibt es – unter Berücksichtigung der Null – nur sechs Zahlwörter: 0, 1, 2, 5, 20 und 100.

Bezeichnung von Körperteilen in Toki Pona: lawa = Kopf, linja = Haar, nena = Nase, uta = Mund, oko = Auge, kute = Ohr, luka = Arm, Hand, noka = Bein, Fuß
Ziffer Zahlwort in Toki Pona Deutsch
00 ala nichts
01 wan eins
02 tu zwei
03 tu wan zwei eins
04 tu tu zwei zwei
05 luka fünf
06 luka wan fünf eins
07 luka tu fünf zwei
08 luka tu wan fünf zwei eins
09 luka tu tu fünf zwei zwei
10 luka luka fünf fünf
20 mute zwanzig
100 ale (ali) hundert[20]

Höhere Zahlen sind noch komplizierter zu bilden, so dass man im Gespräch gerne darauf verzichtet. So heißt die Zahl 17 zum Beispiel „luka luka luka tu“ (= fünf fünf fünf zwei). „luka“ ist übrigens auch das Wort für Arm und Hand.

Darstellungsweisen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konventionelle Schriftsysteme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Phonetik von Toki Pona darauf ausgelegt ist, die Schnittmenge möglichst vieler Sprachen zu sein, lässt sich Toki Pona in den meisten konventionellen Schriftsystemen schreiben.

Ein weiteres Schriftsystem für Toki Pona ist Sitelen Pona („gutes Schriftsystem“ oder „gut schreiben“). Hier wird jedes Wort in Toki Pona durch eine Hieroglyphe gargestellt:

Eine Tabelle, welche jedem gängigen toki pona Wort eine Hieroglyphe zuordnet.
Eine Tabelle aller Toki Pona Wörter in Sitelen Pona

Ansonsten ist sitelen pona ein weitgehend lineares Schriftsystem, d. h. die Wörter werden (wie etwa im Deutschen) hintereinander weg geschrieben.[21]

Eine Tabelle aller Toki Pona Wörter in Sitelen Telo

Sitelen Telo („flüssiges Schriftsystem“) ist ein vom Japanischen inspiriertes Schriftsystem für Toki Pona, welches einen ähnlichen Ansatz wie Sitelen Pona verfolgt, dabei jedoch versucht, leichter zu lernen und zu nutzen zu sein.

Sitelen Sitelen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitelen Sitelen („gemaltes Schriftsystem“), manchmal auch Sitelen Suwi („süßes Schriftsystem“) genannt, ist ein weiteres, auch auf Hieroglyphen basiertes, jedoch nicht lineares Schriftsystem. Das bedeutet, es wird nicht von Links nach Rechts oder von Oben nach Unten (oder je andersherum) gelesen.

Eine Liste der sitelen sitelen Hieroglyphen.

Hieroglyphen, welche ein Satzteil markieren (la, li, e, pi), und Präpositionen (lon, tawa, kepeken, tan) enthalten dieses Satzteil, bzw. den Präpositionalausdruck.

Ein Beispiel für Hieroglyphen, welche in anderen Hieroglyphen stehen. „lon tomo pi jan pona“ – „Im Haus eines Freundes“. „tomo pi jan pona“ steht im „lon“, da es sich darauf bezieht. Hier kommt es zusätzlich zu einer Verschachtelung, da „jan pona“ in „pi“ steht.

Die Wortreihenfolge ergibt sich folgendermaßen: man kann jeden Hieroglyphenblock mit einer geraden Linie vollständig in zwei Teile teilen. Von den neuen Blöcken ist je der links oder oben zuerst zu lesen. Für die Reihenfolge innerhalb von diesem lässt sich das gleiche Prinzip wiederholen. Lässt sich ein Block sowohl horizontal, als auch vertikal teilen, wird er in der Regel vertikal geteilt.[22]

Ein weiteres, deutlich weniger verbreitetes Schriftsystem für Toki Pona ist Sitelen Emoji („Emoji-Schriftsystem“). Dieses funktioniert ähnlich wie Sitelen Pona, jedoch ist hier jedem Wort ein Emoji zugeordnet.[23]

Toki Pona Luka („Toki Pona der Hände“/ „Gestikuliertes Toki Pona“) ist eine Möglichkeit, Toki Pona mit Hilfe von Gesten darzustellen.[24]

Luka Pona („Gute Hand/ Zeichensprache“) ist eine Toki-Pona-basierte Zeichensprache. Im Gegensatz zu Toki Pona Luka ist es eine eigene Sprache und hat eine teils eigenständige Grammatik.[25]

Als Textbeispiel sei hier das Vaterunser in Toki Pona aufgeführt:

mama pi mi mute o,
sina lon sewi kon.
nimi sina o sewi en pona.
ma sina o kama.
jan o pali e wile sina en lon sewi kon en lon ma.
sina o pana lon tenpo suno ni e moku tawa mi.
o weka e pali ike mi, sama la mi weka e pali ike pi jan ante.
o pana ala e wile ike tawa mi.
o awen e mi weka tan ike.
ni li nasin.

Sitelen sitelen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein nennenswertes Beispiel für Sitelen Sitelen ist ein 2009 entstandener Vertrag, welcher seinen eigenen Verkauf regelt.

Ein Vertrag in Sitelen Sitelen, welcher seinen eigenen Verkauf regelt.[26]

2010 wurde das ROILA-Projekt der Technischen Universität Eindhoven veröffentlicht. Das Ziel des Projektes war die Tauglichkeit von Plansprachen für die automatische Spracherkennung zu erforschen. Das ROILA-Projekt verwendete Toki Pona als erste Vokabularversion.[27]

Literarische Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lang hat einige Sprichwörter, einige Gedichte, und einen grundlegenden Sprachführer in Toki Pona geschrieben.[28] Einige andere Toki-Pona-Sprecher haben ihre eigenen Internetseiten mit Texten, Comics, übersetzten Videospielen und auch einigen Liedern geschaffen.[29][30][31]

Logo des Magazines Lipu Tenpo

Seit 2020 gibt es einige publizierte Literatur in Toki Pona. Zuerst waren es nur Lernbücher wie meli olin moli[32]. Nach dem Vorbild von Esperanto wird seit Februar 2021 monatlich das erste Toki-Pona-Magazin (bzw. Zine) Lipu Tenpo (Eigenschreibweise: lipu tenpo) im Vereinigten Königreich publiziert[33].

Commons: Toki Pona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Toki Pona – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Vokabelliste, Toki-Pona-Wortschatz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Sonja Lang (2014: 124–135). Siehe auch Toki Pona Dictionary (Memento des Originals vom 20. März 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tokipona.net für eine Wörterliste.
  2. 639 Identifier Documentation: tok. SIL International, 20. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022.
  3. Official Toka Pona Dictionary, S. 131, Eintrag pona. In: Sonja Lang (2014).
  4. a b c Siobhan Roberts: Canadian has people talking about lingo she created. The Globe and Mail, 9. Juli 2007, abgerufen am 20. Juli 2007.
  5. Siobhan Roberts: Canadian has people talking about lingo she created, The Globe and Mail, 9. Juli 2007. Abgerufen am 20. Juli 2007 
  6. Second Language Creation Conference 2007. Dedalvs.conlang.org, abgerufen am 11. Dezember 2013.
  7. Second Language Creation Conference Handouts. (PDF) Abgerufen am 11. Dezember 2013.
  8. toki lili: tokilili.shoutem.com. tokilili.shoutem.com, archiviert vom Original am 14. Dezember 2013; abgerufen am 11. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tokilili.shoutem.com
  9. Proposals for closing projects/Closure of Toki Pona Wikipedia
  10. Toki Pona Wikipesija auf Wikia
  11. Israel Alves Correa Noletto: Glossopoese- O Complexo e Desconhecideo Mundo Das, biblioteca24horas, S. 143 books.google.de
  12. Toki Pona (official site). In: Toki Pona. Sonja Lang, abgerufen am 2. Mai 2024 (englisch).
  13. Sonja Lang (2014: 37).
  14. Sonja Lang (2014: 104–111). Siehe auch Toki Pona Hieroglyphs (Memento des Originals vom 12. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tokipona.net für eine Beschreibung des Systems sowie ilo pi sitelen pona (Memento des Originals vom 16. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sitelen-pona.herokuapp.com für ein Konversionsprogramm.
  15. Sonja Lang (2014: 72–78). Ein Kursus findet sich auf den Seiten des Erfinders Jonathan Gabel auf jonathangabel.com.
  16. Sonja Lang (2014: 92–103). Siehe auch Toki Pona Sign Language (Memento des Originals vom 18. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tokipona.net für eine Beschreibung des Systems.
  17. luka pona - Wikipesija. Abgerufen am 22. August 2022.
  18. Liste „fortschrittlicher“ Zahlwörter (Memento vom 13. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  19. Sonja Lang (2014: 37).
  20. Sonja Lang (2014: 125) Official Toki Pona Dictionary. Diese genaue Bedeutung hat ale bzw. ali nur als Zahlwort, als Adjektiv bedeutet es unter anderem „alle“ und als Substantiv unter anderem „alles“.
  21. https://jan-ne.github.io/tp/sp
  22. https://jonathangabel.com/toki-pona/
  23. https://sites.google.com/view/sitelenemoji
  24. https://jan-ne.github.io/tp/tpl
  25. https://sona.pona.la/wiki/luka_pona
  26. https://www.jonathangabel.com/2012/lipu-lawa-pi-esun-kama/
  27. Omar Mubin, Christoph Bartneck, Loe Feijs: Towards the Design and Evaluation of ROILA. Bartneck.de, 19. August 2010, abgerufen am 11. Dezember 2013 (10.1007/978-3-642-14770-8_28).; Human-Computer Interaction - INTERACT 2009: 12th IFIP TC 13 International Conference, Uppsala, Sweden, August 24-28, 2009, Proceedings, Designing an Articficial Robotic Interaction Language, S. 849 ff. books.google.de; Advances in Natural Language Processing: 7th International Conference on NLP, IceTAL 2010, Reykjavik, Iceland, 16. bis 18. August, 2010, Proceedings, Towards the Design and Evaluation of ROILA, S. 250 ff. books.google.de
  28. the simple language of good. Toki Pona, 10. Oktober 2009, abgerufen am 19. Dezember 2009.
  29. lipu pi jan Pije. Bknight0.myweb.uga.edu, 14. März 2010, archiviert vom Original am 27. Januar 2013; abgerufen am 11. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bknight0.myweb.uga.edu
  30. sitelen musi pi toki pona. Web.archive.org, 29. Mai 2008, archiviert vom Original am 29. Mai 2008; abgerufen am 11. Dezember 2013.
  31. tomo pi jan Ke. (Memento des Originals vom 15. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freewebs.com
  32. Aaron: Toki Pona Stories: meli olin moli. Hrsg.: Aaron. Fingtam Languages, 2020, ISBN 979-85-7915234-3, S. 36.
  33. jan Alonola und jan Peja: jan pali. In: lipu tenpo. kulupu pi lipu tenpo, 1. Februar 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2022; abgerufen am 10. Mai 2021 (englisch, toki, pona).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/liputenpo.org