Tom Müller (Verleger)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tom Müller, 2015

Tom Müller (* 1982 in Berlin-Friedrichshain[1]) ist ein deutscher Verleger und Autor. Seit 2019 ist er Verlagsleiter des Verlages Tropen,[2] der zur Klett-Gruppe gehört.

Tom Müller ging in Ost- und Westberlin zur Schule und studierte dann an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie der Universitá degli Studi di Pisa und der Universität Perugia Romanistik und Germanistik. Seine Arbeit „Das Nashorn im Walde. Kulturtransfer zwischen Kitsch und Kunst“ wurde von der Universität Tübingen publiziert.[3]

Müller arbeitete zunächst als Volontär beim Verlag Kiepenheuer & Witsch in Köln und wechselte dann zum Aufbau Verlag nach Berlin.[2] Dort war er ab 2017 als Programmleiter für das Imprint Blumenbar[4] tätig und für den Bereich der neuen Literatur verantwortlich. Er nahm Autoren wie Han Kang, Bov Bjerg, Simon Strauß, Philipp Winkler und Lucas Vogelsang in das Verlagsprogramm auf.[2] Bei der Debatte um die politischen Positionen von Simon Strauß äußerte er sich ausführlich in der taz.[5]

Müller absolvierte außerdem unter der Leitung von Dagmar Leupold das „Studio Literatur und Theater“ Tübingen. Er arbeitete als Journalist für das Schwäbische Tagblatt,[6][7] das Reutlinger Tübinger Fernsehen und schrieb und spielte für das Landestheater Tübingen. Er war zudem Finalist des 18. Open Mike 2010.[8]

2019 übernahm Müller die Leitung des Tropen Verlages[9] und gründete das Berlin-Büro.

2019 erschien bei Rowohlt sein Romandebüt Die jüngsten Tage,[10] das auf der Shortlist des ZDF-Aspekte-Literaturpreises stand für das beste Debüt des Jahres.[11] Der Roman ist die tragische Geschichte einer Freundschaft. Umgeben von der Plattenbautristesse am Stadtrand von Berlin im Vakuum der Nachwendejahre gründen zwei Freunde eine Bande, das Imperium des Nichts, angetrieben von den verführerischen Reden und Texten des italienischen Dichters Gabriele D’Annunzio. Der Roman wurde von der Kritik gelobt.[12][13][11]

Die Zeit zählte Müller 2019 zu den „100 wichtigsten jungen Ostdeutschen“.[14]

Er ist Mitglied der Organisation „Arbeit an Europa“ und der „DFB-Autorennationalmannschaft“.[1] Als ehrenamtliches Mitglied von Arbeit an Europa e. V. setzt sich Müller für europäischen Austausch ein[15] und beteiligt sich an der Betreuung des Projektes „Europäisches Archiv der Stimmen“.[16] Als Autor und Verleger setzt er sich für eine differenzierte Betrachtung des deutsch-deutschen Verhältnisses ein.[17]

Buchveröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b https://d-nb.info/gnd/103282591X, abgerufen am 4. Mai 2024.
  2. a b c Buchreport: Tom Müller wird Verlagsleiter von Tropen. 22. Mai 2018, abgerufen am 7. Januar 2022.
  3. Tom Müller: Das Nashorn Im Walde. Kulturtransfer zwischen Kitsch und Kunst. Universitätsbibliothek Tübingen, 2010 (google.de [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  4. Burchreport: Tom Müller wird Programmleiter. 26. September 2017, abgerufen am 7. Januar 2022.
  5. Tom Mueller: Essay Literatur und die Gesinnungsprüfer: Das halbstarke Jahrtausend. In: Die Tageszeitung: taz. 28. Januar 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  6. Tom Müller: Heute sing’ ich um mein Leben. Hannes Wader begeisterte mit Liedern aus 40 Jahren und aus aller Welt. In: Schwäbisches Tagblatt vom 30. April 2010.
  7. Tom Müller: Man ist immer im Verzug. Bachelor-Studierende wünschen sich vor allem mehr Zeit und Wahlmöglichkeit. In: Schwäbisches Tagblatt vom 20. Juni 2009.
  8. Haus für Poesie: Die Finalisten des 18. open mike. Abgerufen am 8. Januar 2022 (siehe unter Prosa).
  9. Börsenblatt: Tom Müller wird Tropen-Verlagsleiter. 22. Mai 2018, abgerufen am 7. Januar 2022.
  10. active value: Die jüngsten Tage. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  11. a b ZDF: Vier Bücher im Finale. Der 40. aspekte-Literaturpreis geht in die Endrunde. Abgerufen am 7. Januar 2022.
  12. Richard Kämmerlings: „Die jüngsten Tage“ von Tom Müller: Vom Scheitern einer Freundschaft. In: DIE WELT. 28. August 2019 (welt.de [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  13. Julia Encke: Neue Literaturdebüts: Es gibt ein gutes Leben im schlechten. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 7. Januar 2022]).
  14. Martin Machowecz, Patrik Schwarz, Josa Mania-Schlegel, Daniel Böldt: Ostdeutschland: Die 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen. In: Die Zeit. 8. November 2019, abgerufen am 8. Januar 2022.
  15. art/beats: Arbeit an Europa_Rom_EN_211108. 8. November 2021, abgerufen am 7. Januar 2022.
  16. Arbeit an Europa: European Archive of Voices. Abgerufen am 7. Januar 2022 (englisch).
  17. Warum "Ost gegen West" wichtig ist: Tom Müller vs. Simon Strauß / Diskurs bei Kron ARTstories. Abgerufen am 7. Januar 2022 (deutsch).