Tröglersricht

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Tröglersricht
Koordinaten: 49° 40′ N, 12° 12′ OKoordinaten: 49° 40′ 27″ N, 12° 12′ 27″ O
Höhe: 475 m ü. NHN
Einwohner: 70 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 92637
Vorwahl: 0961
Tröglersricht (2019)
Tröglersricht (2019)

Tröglersricht ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Geographische Lage

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Tröglersricht liegt auf einem Felssporn drei Kilometer östlich von Weiden in der Oberpfalz an der Staatsstraße 2166. 1 km östlich von Tröglersricht erhebt sich der 633 m hohe Fischerberg, 200 m nördlich fließt der Almesbach, der 2 km nordwestlich in die Waldnaab mündet.[2]

Die Endung des Ortsnamens auf -richt deutet darauf hin, dass Tröglersricht (auch: Trökleinsrewt, Tröglersrieth, Dröglasriad) zu den vom 11. bis zum 14. Jahrhundert entstandenen Rodungssiedlungen gehört.[3][4]

Geschichte des Dorfes

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Standort Turmhügel Tröglersricht

Tröglersricht ist im 11. Jahrhundert nach der Jahrtausendwende entstanden, als im Nordgau eine große Rodungsperiode einsetzte. Aus dieser Zeit stammen viele Ortsnamen mit -reuth;-rieth und -richt. Die Endungen gehen auf -riut zurück, welches Rodung bedeutet. Der Name Tröglersricht geht auf den althochdeutschen Personennamen Tragilo zurück. Zusammen mit der Endung -richt bedeutet der Ortsname also Rodung des Tragilo.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Tröglersricht jedoch erst im ältesten Leuchtenberger Lehenbuch. Dieses wurde in der Zeit von 1396 bis 1399 verfasst.[5]

1407 gehörte das Dorf Tröglersricht zum Besitz der Stadt Weiden. Am 24. März 1487 stiftete Georg Triemann eine „ewige Messe“. Darunter befanden sich 5 Gulden vom Zehnt zu Tröglersricht.1547/1548 besitzt die Messe bereits den ganzen Zehnt.

In einem Abkommen vom 12. Oktober 1587 wurde festgestellt, dass das Dorf Tröglersricht zum Landgericht Leuchtenberg und zur Pfarrei Schirmitz gehörte. Die niedere Gerichtsbarkeit hatte zu dieser Zeit das Amt Parkstein inne.

Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Tröglersricht mit 8 Grundholden zur Stadt Weiden. Es war ein Dorf mit 8 Häusern (6 Höfen) und 39 Einwohnern. 1808 wurde Tröglersricht mit 74 Einwohnern und 9 Wohngebäuden Steuerdistrikt. 1837 verlor die Stadt Weiden die gutsherrliche Gerichtsbarkeit über Tröglersricht. 1838 wurde das Landgericht Weiden in der Oberpfalz gebildet. Dabei gelangte Tröglersricht zum Landgericht Weiden.[4]

1861 gehörte Tröglersricht mit 67 Einwohnern zur Gemeinde Edeldorf. 1915 wurde es in die Stadt Weiden eingemeindet.[4]

Im Jahr 1890 bauten die Bauern gemeinsam eine Kapelle inmitten der Ortschaft. Sie pflanzten links und rechts des Eingangs zwei Kastanienbäume. Später wurde die Kapelle vom Kunstmaler Eduard Götz instand gesetzt. Am 17. Oktober 1921 wurde die Kapelle durch Stadtpfarrer Franz Xaver Fleischmann dem Heiligen Benedikt geweiht und die heilige Messe gelesen. Im Herbst 1954 wollten die Tröglersrichter beide Bäume neben der Kapelle fällen, da der Baumwipfel eines Baumes nach einem Sturm abgebrochen war. Im Jahr 2022 wurde die Dorfkapelle renoviert.

Kapelle Tröglersricht

Einwohnerentwicklung in Tröglersricht von 1817 bis 2011

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Jahr Einwohner Gebäude
1817 74 9[4]
1838 65 8[6]
1861 67 k. A.[4]
1871 71 58[7]
1885 61 8[8]
1900 70 10[9]
Jahr Einwohner Gebäude[10]
1913 76 7[11]
1925 82 8[12]
1970 52 k. A.[13]
1987 85 15[14]
2011 70 k. A.[1]

Tourismus, Sehenswürdigkeiten

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Wegkreuz im Ibelnest, D-3-63-000-178

Am Westrand von Tröglersricht beim Haus Nr. 4 befindet sich der Turmhügel Tröglersricht, eine abgegangene mittelalterliche Turmhügelburg (Motte).[15] Die ebene Oberfläche des Hügels weist eine Größe von 25 mal 25 Meter auf. An der Hangseite ist noch ein breiter Grabenrest erhalten, zur Bergseite hin ist dieser verfüllt und teilweise überbaut.[16] Die Dorfkapelle von Tröglersricht stammt aus dem 19. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Außerdem befinden sich in und um Tröglersricht einige denkmalgeschützte Weg- und Steinkreuze.

Commons: Tröglersricht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b ZENSUS2011 - Zensusatlas. In: atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 15. September 2019.
  2. Tröglersricht bei Bayernatlas. Abgerufen am 19. Dezember 2019
  3. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss, S. 1, 6, 197, 228
  4. a b c d e Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. xiv, 11, 83, 237, 314, 385, 409, 422, 428, 452, 457, 458
  5. Dort hieß es:"Item Volland der Redwiczer hat zu lehen, was er und sein bruder Andres zu Pernstain habenund was si haben zu Sleufstorf und Snepfenrewt mit zehenden und allem dem , das sie da haben; das hat er zu lehen für Trökleinsrewt, das wir in geaignet haben der frümesse zue der Weiden, wann er seins bruders teil gekauffet hat."
  6. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 168 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 909, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 857 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 889 (Digitalisat).
  10. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  11. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 582 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 118 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 242 (Digitalisat).
  15. Lage des Turmhügels im Bayern Atlas
  16. Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. S. 77.