Triebwasserkanal zum Kraftwerk Mambach
Triebwasserkanal zum Kraftwerk Mambach technische Bezeichnung in der amtlichen Gewässerkarte: „Kanal ED“ | ||
Ausleitungsbauwerk des Triebwasserkanals bei Fröhnt-Unterkastel | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23239992 | |
Lage | Schwarzwald
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Wiese → Rhein → Nordsee | |
Ausleitung | bei Fröhnd-Unterkastel aus der Wiese 47° 45′ 41″ N, 7° 53′ 8″ O | |
Quellhöhe | ca. 499 m ü. NHN[1] | |
Mündung | in Mambach auf Höhe des Abzweigs des Schweinewegs von der B 317 von links und Nordosten in die Wiese.Koordinaten: 47° 43′ 46″ N, 7° 52′ 45″ O 47° 43′ 46″ N, 7° 52′ 45″ O | |
Mündungshöhe | ca. 458 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 41 m | |
Sohlgefälle | ca. 10 ‰ | |
Länge | 4,1 km[1] | |
Linke Nebenflüsse | Künabach |
Der Triebwasserkanal zum Kraftwerk Mambach ist ein rund vier Kilometer langer Kanal, der über seine gesamte Länge in einem Stollen verläuft. Er wird beim baden-württembergischen Fröhnd-Unterkastel aus dem Fluss Wiese ausgeleitet und treibt die Turbinen des Wasserkraftwerks in Mambach an, wo er auch wieder in die Wiese mündet.
Geschichte und Ausführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stollen wurde zwischen 1897 und 1899 in rund zwei Jahren gebaut. Teils wurde er in den Fels gesprengt, teils betoniert. Er hat ungefähr einen quadratischen Querschnitt mit rund 4 m² und kann 3,4 m³/s Wasser aufnehmen. Im Verlauf gibt es sieben Schächte zur Wartung und Entlüftung. Die Inbetriebnahme von Kraftwerk und Kanal erfolgte am 22. Dezember 1899.[2]
Das Einlaufbauwerk wurde 2007 mit einer Fischaufstiegshilfe ausgestattet, die rund 250 l/s ins Flussbett der Wiese abgibt, zusätzliche Öffnungen am Wehr dotieren weitere 110 l/s in die Wiese.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurz vor der Kastler Brücke bei Fröhnd-Unterkastel befindet sich das Einlaufbauwerk des Kanals. Hier wird die Wiese angestaut und das Wasser in den unterirdischen Freispiegelkanal geleitet; nach Angaben des Betreibers liegt das Stauziel auf 498,64 m ü. NHN. Der Stollen führt zunächst unter der B 317 hindurch und verläuft dann Richtung Mambach weitgehend parallel zur Bundesstraße. Der Künabach wird kurz vor seiner Mündung in die Wiese auf etwa 500 m ü. NHN großteils aus- und dem Kanal unterirdisch zugeleitet, hierzu gibt es am Rande des Abzweigs Wühre von der B 317 ein eigenes Einlaufbauwerk.
Der Pegel im Wasserschloss oberhalb des Kraftwerks liegt je nach Wasserführung und Turbinenleistung auf 495,5 bis 495,8 m ü. NHN, über eine rund 80 Meter lange Rohrdruckleitung wird das Wasser über die Turbinen geführt und danach über einem rund 200 Meter langen Kanal unter der B 317 hindurch auf etwa 458 m ü. NHN wieder in die Wiese abgegeben.
Der etwa 3,8 km lange Stollen endet im Wasserschloss rund drei Meter unterhalb seiner Ausleitung, er hat damit ein Sohlgefälle von knapp 0,8 ‰; über die gesamte Strecke bis zur Wiedereinleitung in die Wiese beträgt das Sohlgefälle etwa 10 ‰.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kanal wird von folgenden Gewässern gespeist:
- Wiese bei Fröhnd Unterkastel auf 498,64 m ü. NHN
- Künabach beim Abzweig Wühre, Ausleitung auf etwa 500 m ü. NHN
Bilder
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Der Zufluss zur Fischtreppe am Ausleitungsbauwerk in Fröhnd-Kastel.
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Der Rechen am Ausleitungsbauwerk in Fröhnd-Kastel.
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Das Wasserschloss oberhalb des Kraftwerks.
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Das Wasserschloss oberhalb des Kraftwerks.
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Das Kraftwerk in Mambach, links die Wiese, im Vordergrund die B 317.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte vom Lauf des Triebwasserkanals zum Wasserkraftwerk Mambach auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte vom Lauf des Triebwasserkanals zum Wasserkraftwerk Mambach auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Meßtischblatt 8213 Schönau (Zell im Wiesental) von 1927 in der Deutschen Fotothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Südtiroler Verjüngungskur für ältestes Energiedienst-Kraftwerk. In: zek HYDRO, S. 23 ff. Dezember 2015, abgerufen am 22. September 2024.