Trippigleben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Trippigleben
Stadt Klötze
Koordinaten: 52° 32′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 52° 32′ 9″ N, 11° 9′ 6″ O
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 8,25 km²[1]
Einwohner: 147 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Wenze
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039004
Trippigleben (Sachsen-Anhalt)
Trippigleben (Sachsen-Anhalt)
Lage von Trippigleben in Sachsen-Anhalt
Evangelische Dorfkirche Trippigleben
Evangelische Dorfkirche Trippigleben

Trippigleben ist Ortschaft und Ortsteil der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]

Das altmärkische Dorf Trippigleben, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt 17 Kilometer westlich von Gardelegen am nördlichen Rand des Naturparks Drömling und im Vogelschutzgebiet „Feldflur bei Kusey“. Im Nordosten liegen das Trippiglebener Moor und das Jeggauer Moor, die zum Naturschutzgebiet Ohre-Drömling gehören.[4]

Mittelalter bis Neuzeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1121 erstmals als Droploge erwähnt,[5] als Bischof Reinhard von Halberstadt den Ort Kalbe dem von ihm gestifteten Mönchskloster St. Lorenz in Schöningen vereignete.[6] Im Jahre 1394 wurde dat dorp to Trippicleve zusammen mit Köckte, Breitenfeld und Tarnefitz von Gebhard von Berenbruke für 45 Mark Silbers den Herzögen Bernhard und Heinrich von Braunschweig und Lüneburg überlassen.[7] So kam Trippigleben zum Amt Braunschweig-Lüneburg. Durch die Grenzlage und Zollgrenze hatten viele Bewohner den Schmuggel als Nebenerwerb.

Weitere Nennungen sind 1597 Tribeckleben, 1629 Trippichleben[1] und 1820 Trippigleben.[8]

Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1933 gegründet.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf gehörte bis 1807 zum braunschweig-lüneburgische Amt Klötze und anschließend bis 1808 zum Kanton Mieste im Königreich Westphalen, danach bis 1810 zum Amt Klötze im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und anschließend bis 1813 zum Kanton Mieste im Königreich Westphalen. Von 1813 bis 1815 kam es zurück zum Amt Mieste in Braunschweig-Lüneburg beziehungsweise im Königreich Hannover. Erst 1816 kam Trippigleben zum preußischen Landkreis Gardelegen im Regierungsbezirk Magdeburg.[1]

Am 25. Juli 1952 wurde Trippigleben in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Trippigleben in die Gemeinde Wenze eingemeindet.[9] Mit der Eingemeindung von Wenze nach Klötze am 1. Januar 2010 kam Trippigleben als Ortsteil zur Stadt Klötze und gleichzeitig zur neuen Ortschaft Wenze.[10]

Im Oktober 2018 war im Ortschaftsrat Wenze ein Antrag an die Stadt Klötze vorgestellt worden mit dem Ziel, die bisherige Ortschaft Wenze aufzulösen und bei der Kommunalwahl 2019 eine eigene Ortschaft Trippigleben zu errichten.[11] Am 1. Juli 2019 wurde die Ortschaft Trippigleben mit dem Ortsteil Trippigleben gebildet. Der Ortschaftsrat besteht aus 3 Mitgliedern.[12]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1755 119
1801 132
1818 142
1840 251
1864 298
1871 302
1885 288
1895 290
Jahr Einwohner
1900 [00]296[13]
1905 306
1910 [00]343[13]
1925 354
1939 356
1946 538
1964 317
1971 240

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Jahr Einwohner
2016 155
2018 [00]162[14]
2020 [00]151[15]
2021 [00]144[15]
2022 [0]151[2]
2023 [0]147[2]

Die evangelische Kirchengemeinde Trippigleben, früher zur Pfarrei Jeggau gehörig,[16] wird heute betreut vom Pfarrbereich Breitenfeld im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Ortsbürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Melzer ist seit Juli 2019 Ortsbürgermeister der Ortschaft Trippigleben.[18]

Bei der Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 erreichte Wählergemeinschaft „Wir für Trippigleben“ alle 3 Sitze, so wie im Jahre 2019. Gewählt wurden eine Ortschaftsrätin und zwei Räte. Die Wahlbeteiligung betrug 89,60 Prozent.[19][20]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Der Männerturnverein MTV Trippigleben e. V., gegründet 1912, existierte bis 2007. Im Jahre 2008 ist er neu gegründet worden.[21]
  • Die evangelische Dorfkirche Trippigleben ist ein dreiseitig geschlossener Fachwerksaal mit quadratischem, halb eingebautem Westturm aus dem 18. Jahrhundert.[22]
  • Der Ortsfriedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
  • In Trippigleben steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[23]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Landfleischerei Trippigleben GmbH
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2244–2246, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 415, 86. Trippigleben (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2244–2246, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Henning Lehrmann: 21 Einwohner weniger. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 22. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 7.
  3. Hauptsatzung der Stadt Klötze, § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Mai 2023. Stadt Klötze, 3. Mai 2023, abgerufen am 24. April 2024.
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Robert Holtzmann: Das Laurentius-Kloster zu Calbe. Ein Beitrag zur Erläuterung Thietmars von Merseburg. (= Jahrbuch der historischen Kommission für die Provinz Sachsen und Anhalt. Band 6). Magdeburg 1930, S. 177–206.
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 428 (Digitalisat).
  7. Hermann Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1390 bis zum Jahre 1394. Teil 7. Hannover-Döhren 1871, S. 325, Nr. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10985538~SZ%3D00457~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Carl von Seydlitz: Der Regierungs-Bezirk Magdeburg. Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. Magdeburg 1820, S. 406–407 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000901~SZ%3D00424~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  10. Gebietsänderungsvertrag zur Eingemeindung von Gemeinden in die Stadt Klötze mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 26. Januar 2009. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 36–38 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 30. Januar 2022]).
  11. Tobias Roitsch: Einen Bürgermeister gibt es schon. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 6. Oktober 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 14. August 2024]).
  12. Kurier, Amtsblatt der Stadt Klötze, Ausgabe 1/2019. Amtliche Bekanntmachungen. Stadt Klötze, 7. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2019; abgerufen am 13. April 2019.
  13. a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  15. a b Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Breitenfeld. In: ekmd.de. Abgerufen am 23. Februar 2019.
  18. Henning Lehmann: Trio mit einem Neuen. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 9. August 2024, DNB 1047268213, S. 16.
  19. SCM: Ergebnisse für die Wahl der Ortschaftsräte im Bereich der Einheitsgemeinde Klötze. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 12. Juni 2024, DNB 1047268213, S. 16.
  20. Endergebnis Ortschaftsrat Trippigleben 2019. In: stadt-kloetze.de. Stadt Klötze (Altmark), abgerufen am 12. März 2023.
  21. Harald Tüllner: Jubiläumsfeier des Trippigleber Turnvereins. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Klötze. 2. Mai 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Februar 2019]).
  22. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Trippigleben, OT von Wenze, Stadt Klötze, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, April 2011, abgerufen am 2. Oktober 2022.