Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft
Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft ist ein Buch der Nobelpreisträgerin Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch.[1][2] Alexijewitsch lebte 1986 zur Zeit der Katastrophe von Tschernobyl als Journalistin in Minsk, der Hauptstadt von Weißrussland. (Damals war Weißrussland als Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik Teil der Sowjetunion.)
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alexijewitsch interviewte über einen Zeitraum von 10 Jahren mehr als 500 Augenzeugen, darunter Feuerwehrleute, Liquidatoren (Mitglieder des Cleanup-Teams), Politiker, Ärzte, Physiker und einfache Bürger.[3] Das Buch bezieht sich auf die psychologische und persönliche Tragödie des Unfalls von Tschernobyl, beschreibt die Erfahrungen von Individuen und wie die Katastrophe ihr Leben beeinflusst hat.[4]
Publikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft wurde erstmals 1997 auf Russisch unter dem Titel „Чернобыльская молитва“ (Tschernobyler Gebet) in der Zeitschrift Druschba narodow (dt. „Völkerfreundschaft“) veröffentlicht.[5] 2013 wurde eine überarbeitete, aktualisierte Ausgabe veröffentlicht[6]. Die amerikanische Übersetzung wurde 2005 mit dem National Book Critics Circle Award für allgemeine Sachbücher ausgezeichnet.[7]
Auf Deutsch erschien das Buch erstmals 1997 in der Übersetzung von Ingeborg Kolinko.[8]
2016 drehte der luxemburgische Regisseur Pol Cruchten einen Dokumentarfilm auf Grundlage des Buches.[9][10]
Buchausgaben auf Deutsch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Berlin Verlag, Berlin 1997, ISBN 978-3-8270-0215-0.
- Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Aufbau Taschenbuch, Berlin 2000, ISBN 3-7466-7023-3.
- Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Berliner Taschenbuch, Berlin 2006, ISBN 3-8333-0357-3.
- Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-30625-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ UK edition: Chernobyl Prayer: A Chronicle of the Future, translated by Anna Gunin and Arch Tait (Penguin Modern Classics, 2016; ISBN 978-0-241-27053-0)
- ↑ US edition: Voices from Chernobyl: The Oral History of the Nuclear Disaster, translated by Keith Gessen (Dalkey Archive Press, 2005; ISBN 1-56478-401-0)
- ↑ http://www.lanacion.com.ar/1834739-un-fragmento-de-la-plegaria-de-chernobyl-cronica-del-futuro-de-svetlana-alexievich
- ↑ Robert Matthews: Book Reviews. In: Journal of Nuclear Medicine. Band 47, Nr. 8, 1. August 2006, ISSN 0161-5505, S. 1389–1390 (snmjournals.org [abgerufen am 12. Oktober 2017]).
- ↑ Swetlana Alexijewitsch: Чернобыльская молитва. Хроника будущего. In: Дружба народов. Nr. 1, 1997, ISSN 0012-6756 (russ.ru).
- ↑ Чернобыльская молитва. Verlag „Время“ (Wremja), Moskau 2013, ISBN 978-5-9691157-4-3 (russisch, 304 S.).
- ↑ All Past National Book Critics Circle Award Winners and Finalists. In: bookcritics.org/. National Book Critics Circle, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2019; abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Tschernobyl : eine Chronik der Zukunft / Swetlana Alexijewitsch. Aus dem Russ. von Ingeborg Kolinko. In: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Deutsche Nationalbibliothek, abgerufen am 12. Oktober 2017.
- ↑ Голоса из Чернобыля. La supplication. In: coolconnections.ru. Abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch).
- ↑ Olga Solonar: Чернобыльская молитва: фильм по книге Светланы Алексиевич. In: dw.com. 5. April 2016, abgerufen am 12. Oktober 2017 (russisch).