Tudorella mauretanica
Tudorella mauretanica | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tudorella mauretanica | ||||||||||||
Pallary, 1899 |
Tudorella mauretanica ist eine auf dem Land lebende Schnecken-Art aus der Familie der Landdeckelschnecken (Pomatiidae) in der Ordnung der Sorbeoconcha.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das rechtsgewundene, festschalige Gehäuse ist eiförmig-konisch, ein wenig bauchig. Die Größe ist geschlechtsabhängig. Die Gehäuse der Weibchen sind bis 25 mm hoch und 18,1 mm breit. Die Gehäuse der Männchen sind mit einer Höhe von maximal 19,9 mm und einer Breite von 14,65 mm deutlich kleiner. Die Gehäuse haben 5,5 bis 6 konvex gewölbte Windungen, die von einer tiefen Naht voneinander absetzt werden und rasch zunehmen. Die letzte Windung nimmt fast 75 % der Gesamtgehäusehöhe ein. Diese ist von der vorletzten Windung abgesetzt und durch einen schmalen Spalt getrennt. Der Protokonch nimmt 2 bis 2,1 Windungen ein, die glatt sind. Danach setzt eine deutliche Spiralstreifung in regelmäßigen Abständen ein, die sich mit einer feinen Radialstreifung kreuzt. Die Mündung ist in der Frontalansicht rundlich und ist in der oberen Ecke gewinkelt. Der Nabel ist klein und offen.
Das verkalkte Operkulum ist dick und besitzt nur zwei Umgänge, Der Nucleus ist exzentrisch und liegt näher zum Spindelrand hin. Es ist gelblich-orange gefärbt.
Im männlichen Geschlechtsapparat ist die Prostata kurz und bauchig. Der Penis ist U-förmig gekrümmt. Der proximale Teil ist annähernd gleichmäßig dick, der distale Teil des Penis ungefähr 2,5- bis 3-mal so lang ist wie der proximale Teil. Im weiblichen Geschlechtsapparat ist die Spermathek kurz und dünn und liegt sehr dicht an der Albumindrüse und der Kapseldrüse an. Der Weichkörper ist weißlich mit grauen Flecken am Kopf und auf beiden Seiten des Fußes.
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tudorella mauretanica unterscheidet sich durch die Radula von Tudorella ferruginea. Die Seitenzähne haben nur 3 bis 5 Spitzchen, während Tudorella ferruginea 5 bis 7 Spitzchen hat. Im männlichen Geschlechtsapparat ist die Prostata bei Tudorella ferruginea spindelförmig und leicht gekrümmt, während sie bei Tudorella mauretanica kurz und bauchig ist. Vor allem unterscheiden sich beide Arten durch den unterschiedlichen Bau des Penis: bei Tudorella ferruginea ist der distale Teil nur etwa ein Drittel so lang wie der U-förmig gebogene proximale Teil, während bei Tudorella mauretanica der distale Teil ungefähr 2,5- bis 3-mal so lang ist wie der proximale Teil.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet ist auf das Rif-Gebirge in Ostmarokko und Westalgerien[1] und einige wenige Lokalitäten an der Mittelmeerküste von Spanien (Provinzen Alicante und Granada) beschränkt[2]. Sie lebt dort in Habitaten nahe der Küste bis etwa 100 m über Meereshöhe. Die Tiere leben die meiste Zeit eingegraben in der Erde und versteckt unter Kalksteinfelsen und werden nur bei feuchtem Wetter aktiv.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wird in Spanien als „gefährdet“ eingestuft. 1996 wurde eine gefährdete Population in der Provinz Alicante erfolgreich umgesiedelt. Die einzige bisher bekannte Population in der Provinz Granada ist stark gefährdet. 2009 wurden nur noch zwei lebende Exemplare gefunden, ansonsten nur noch Leergehäuse[2]. Auch in der Provinz Alicante sind von früher 11 bekannten Populationen bereits vier erloschen.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon wurde 1899 von Paul Pallary als Cyclostoma mauretanicum aufgestellt[3]. Als Publikationsdatum erscheint in der Literatur meist 1898; der 46. Band des Journal de Conchyliologie" für das Jahr 1898 erschien jedoch erst 1899. Die spanischen Populationen wurden meist mit Tudorella sulcata identifiziert und erst vor kurzem mit dieser Art identifiziert. Die Fauna Europaea akzeptiert Tudorella mauretanica als eigenständige Art[4].
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alberto Martínez-Ortí, Miren Arantzazu Elejade, Maria José Madeira, Benjamín Gómez-Moliner: Morphological and DNA-based taxonomy of Tudorella P. Fischer, 1885 (Caenogastropoda: Pomatiidae). Journal of Conchology, 39: -568, 2008 PDF
- Markus Pfenninger, Errol Véla, Ruth Jesse, Miren Arantzazu Elejalde, Fabio Liberto, Frédéric Magnin, Alberto Martínez-Ortí; Temporal speciation pattern in the western Mediterranean genus Tudorella P. Fischer, 1885 (Gastropoda, Pomatiidae) supports the Tyrrhenian vicariance hypothesis. Molecular Phylogenetics and Evolution, 54: 427–436, 2010 doi:10.1016/j.ympev.2009.09.024
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alberto Martínez-Ortí: Sobre el hallazgo reciente de una poblacion de Tudorella mauretanica (Pallary, 1898) en el NW de Argelia. Noticiario SEM, 51: 52–54 PDF ( des vom 6. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Alberto Ortí, José Ramón Arreból: Tudorella maurentanica (Pallary, 1898). In: Atlas y Libro Rojo de los Invertebrados Amenazados de España (Especies Vulnerables). Volume II, S. 1225–1231 PDF
- ↑ Paul Pallary: Deuxième contribution à l'étude de la faune malacologique du nord-ouest de l'Afrique. Supplément à "La Faune Malacologique du Maroc" de A. Morelet. Journal de Conchyliologie, 46: 49–170, Paris 1899 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 131).
- ↑ Fauna Europaea: Tudorella mauretanica (Pallary 1898)