Tutti frutti (Speiseeis)
Tutti frutti (sizilianisch „alle Früchte“) ist eine standardisierte Eisspeise der italienischen Küche. Sie hat einen Kern aus Zitroneneis mit Nüssen und mazerierten Belegfrüchten, der mit Erdbeereis ummantelt ist. Typisch sind Beilagen aus Baiser, Schlagsahne und Belegfrüchten.[1]
Die Bezeichnung stammt wohl aus Sizilien; im 19. Jahrhundert wurde sie in verschiedenen Wörterbüchern des Sizilianischen als Küchenausdruck verzeichnet,[2] so etwa bei 1838 bei Vincenzo Mortillaro, der darunter „eine Art Sorbet, in das kleine Stücke von [frischen] Früchten und Konserven gemengt werden“, führt.[3]
Pellegrino Artusi (1891) führte das Rezept unter dem hochsprachlich angepassten Namen gelato di tutti i frutti. Bei ihm handelt es sich um ein Sorbet aus passierten Aprikosen (ersatzweise Pfirsichen), Himbeeren und roten Johannisbeeren, versetzt mit Zitronatstückchen.
Der preußische Hofkoch Jungius veröffentlichte bereits in seinem Kochbuch Deutsches Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen ein Rezept für Tutti-frutti.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gelato di tutti i frutti. In: Pellegrino Artusi: Scienza in cucina e l’arte di mangiar bene. 1891 (italienisch) auf Wikisource
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Technologie der Backwarenherstellung. 11. Auflage. Fachbuchverlag Pfanneberg GmbH & Co. KG, Haan, ISBN 978-3-8057-0761-9, S. 12.
- ↑ Giovanni Rovere: Gli italianismi nella lingua tedesca. Osservazioni metodologiche. In: Studi Italiani di Linguistica Teorica e Applicata, 35, 2, 2006, S. 252.
- ↑ fruttu. In: Vincenzo Mortillaro: Nuovo dizionario siciliano-italiano. Band 1. Palermo 1838, S. 451. „E fruttu, o Tutti frutti, una maniera di sorbetto, ov' entrano dei minuzzoli di frutti, e conserve, senza averne la forma.“
- ↑ L. F. Jungius: Deutsches Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen. 1864, S. 292, Nr. 671, Schlagsahnegefrohrenes