Tymawa (Grunwald)

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Tymawa
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Tymawa (Polen)
Tymawa (Polen)
Tymawa
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ostróda
Gmina: Grunwald
Geographische Lage: 53° 30′ N, 20° 14′ OKoordinaten: 53° 29′ 33″ N, 20° 14′ 11″ O
Einwohner: 70 (2011[1])
Postleitzahl: 14-107[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Mileno/DW 537SitnoJanuszkowoRączki/S 7 (E 77)
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Tymawa (deutsch Thymau) ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Grunwald (Landgemeinde Grünfelde) im Powiat Ostródzki (Kreis Osterode in Ostpreußen).

Geographische Lage

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Tymawa liegt am Westufer des Thymauer Sees (polnisch Jezioro Tymawskie) im südlichen Westen der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 30 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Ostróda (deutsch Osterode in Ostpreußen).

Das große Gut Tymaw – nach 1410 Tymenn und nach 1579 Thymau genannt[3] – wurde auf dem Land gegründet, das Nicolaus von Cobelau 1328 (oder 331) vom Komtur Luther von Braunschweig zur Kolonisierung erhielt und auf dem auch Ganshorn (polnisch Gąsiorowo) und Mühlen (polnisch Mielno) entstanden.[4] Der spätere Besitzer Nikolaus von Ganshorn kam ursprünglich aus (Groß) Thiemau (polnisch Wielka Tymawa) bei Graudenz (polnisch Grudziądz), was dem Ort wohl zu seinem Namen verhalf.

Im Jahre 1874 wurden die Landgemeinde Thymau und auch der Gutsbezirk Thymau in den neu errichteten Amtsbezirk Seewalde (polnisch Zybułtowo) im Kreis Osterode in Ostpreußen eingegliedert.[5] Am 15. August 1908 fand die Umgliederung beider Ortseinheiten in den Amtsbezirk Seythen (polnisch Sitno) statt.[6] statt.

Im Jahre 1910 wurde der Nachbargutsbezirk Groß Lauben (polnisch Lubian) in die Landgemeinde Thymau eingegliedert.[6] Im gleichen Jahr zählte die Landgemeinde Thymau 86 und der Gutsbezirk Thymau 187 Einwohner.[7] Am 30. September 1928 schließlich wurde der Gutsbezirk Thymau in die Landgemeinde Thymau eingegliedert. Die Zahl der Einwohner der so veränderten Landgemeinde Thymau belief sich 1933 auf 214 und 1939 auf 188.[8]

Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam Thymau 1945 in Kriegsfolge zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Tymawa“. Heute ist das Dorf eine Ortschaft innerhalb der Gmina Grunwald (Landgemeinde Grünfelde) – mit Sitz in Gierzwałd (Geierswalde) – im Powiat Ostródzki (Kreis Osterode in Ostpreußen), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren – mit Sitz in Olsztyn (Allenstein) – zugehörig.

Langjährige Eigentümer des Guts Thymau waren die Grafen Finck von Finckenstein in Gilgenburg (polnisch Dąbrówno), im 18. und 19. Jahrhundert waren es Mitglieder der Familie von Brandt.[4] Letzter Besitzer war die Familie von Wernitz. Das gesamte Anwesen befindet sich heute in Privatbesitz.

Das Herrenhaus entstand 1891 und ist gut erhalten. Neben dem Gutshaus wurde in den 1930er Jahren eine Reithalle errichtet. Die Brennerei fiel dem Krieg zum Opfer. Nach 1945 erhielt das Gutsgebäude an der Parkseite einen Speiseraum.

Den Gutspark am Seeufer legte Johann Larass in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Lediglich ein Streifen am Ufer wurde nach 1945 abgeholzt.

Auf einer Anhöhe im Park befindet sich der einstige Gutsfriedhof.

Gut und Dorf Thymau waren bis 1945 in die evangelische Kirche Mühlen (Ostpreußen)[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Thurau[10] (polnisch Turowo) im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Tymawa evangelischerseits zur Kirche Olsztynek (Hohenstein), einer Filialkirche der Pfarrei Olsztyn (Allenstein) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, katholischerseits in die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche Mielno (Mühlen) im jetzigen Erzbistum Ermland.

Tymawa liegt an einer Nebenstraße, die von der Woiwodschaftsstraße 537 bei Mielno (Mühlen) abzweigt und über Sitno (Seythen) und Januszkowo (Januschau, 1938 bis 1945 Osterschau) nach Rączki (Rontzken, 1938 bis 1945 Hornheim) an der Schnellstraße 7 (DanzigWarschau) führt. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise

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  1. Wieś Tymawa w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 1311 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Thymau, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. a b ostpreussen.net: Tymawa - Thymau
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Seewalde
  6. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Seythen
  7. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreußen
  8. Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 498
  10. AGOFF: Kreis Osterode in Ostpreußen