Ulrich von Planta
Ulrich von Planta (* 17. Februar 1791 in Samedan, Kanton Graubünden; † 3. März 1875 in Tamins) war ein Schweizer Hauptmann und Politiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Planta war der zweite Sohn des Oberst und Bundespräsidenten Florian von Planta (1763–1843) und der Catharina, geborene von Salis-Sils. Sein Bruder war Vinzenz von Planta (1799–1851). Planta heiratete Anna-Margaretha von Planta. Ihr Sohn war Adolf von Planta, ihr Enkel Alfred von Planta. Planta war mit Otto Carisch befreundet.
Nachdem Planta das Institut à Porta in Ftan, das Gymnasium in Pforzheim und die Kantonsschule Chur absolviert hatte, machte er 1809 als Offizier der bünderischen Miliz die Grenzbesetzung im französisch-österreichischen Krieg mit. Nach der Entlassung des Bataillons studierte Planta an der Universität Heidelberg Rechtswissenschaften und leistete nach seiner Rückkehr 1813 wieder Militärdienst in der Bündner Miliz. Planta wünschte die Beteiligung Graubündens und der Schweiz am Kampf gegen Napoleon. 1819 quittierte Planta den holländischen Dienst und erwarb das Schloss Reichenau, das er zu einem Herrschaftssitz ausbauen liess.[1]
Als Liberalkonservativer Politiker war Planta im Bündner Grossrat und im Kleinen Rat. Planta vertrat 1828 und 1832 den Kanton Graubünden an der Tagsatzung, die ihn zum eidgenössischen Obersten und Befehlshaber der für die Besetzung Neuenburgs bestimmten eidgenössischen Truppen ernannte.
1839 und 1843 diente er als Bundespräsident im Kleinen Rat und 1843 auch als Standespräsident an der Spitze des Grossen Rathes.[2]
Mitte der 1830er Jahre war Planta als Mitglied des Oberappellationsgerichtes, des evangelischen Schulrates, des späteren Erziehungsrates, des Handelsgerichts, als Präsident der Strassenkommission von 1842 bis 1850 tätig. Als solcher unterstützte Planta die bündnerische Eisenbahnbestrebungen. Zudem gehörte Planta zu den Gründern der Geschichtsforschenden Gesellschaft.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Pieth: Die Zustände in Graubünden 1813/1814 in Briefen Ulrichs von Planta an seinen Freund Otto Carisch. In: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für bündnerische Geschichte, Landes- und Volkskunde 1942, Nr. 11 (November), S. 321–340 (Digitalisat), und Heft 12 (Dezember), S. 365–369 (Digitalisat in E-Periodica).
- Jürg Simonet: Ulrich von Planta (Reichenau). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Ulrich von Planta-Reichenau. [Nachruf]. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 58 (1875), S. 219–227 (Digitalisat in E-Periodica).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Ulrich von Planta im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- von Planta, Ulrich In: Deutsche Biographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Daniel Sprecher: "...das alljährlich ersehnte Endziel von uns Ferienkindern zwischen 1880 und 1900". Erinnerungen von Wilhelm von Muralt-Bodmer an seine Aufenthalte im Schloss Reichenau. In: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur 2012, Heft 2, S. 150–173, hier: S. 153 (Digitalisat in E-Periodica)
- ↑ Ulrich von Planta-Reichenau. [Nachruf]. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft 58 (1875), S. 219–227 (Digitalisat in E-Periodica).
Personendaten | |
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NAME | Planta, Ulrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Planta-Reichenau, Ulrich von; Planta von Reichenau, Ulrich von |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Hauptmann und Politiker |
GEBURTSDATUM | 17. Februar 1791 |
GEBURTSORT | Samedan, Kanton Graubünden |
STERBEDATUM | 3. März 1875 |
STERBEORT | Tamins, Kanton Graubünden |