Unterrosphe

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Unterrosphe
Koordinaten: 50° 53′ N, 8° 46′ OKoordinaten: 50° 53′ 16″ N, 8° 46′ 19″ O
Höhe: 208 (202–236) m ü. NHN
Fläche: 3,46 km²[1]
Einwohner: 579 (30. Juni 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35083
Vorwahl: 06423

Unterrosphe ist ein Stadtteil von Wetter (Hessen) im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt südöstlich von Wetter am Rande des Burgwaldes.

Historische Mauerreste an der Dorfkapelle
Alte Schule im Ortskern

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Unterrosphe erfolgte unter dem Namen Rosaffa, et Rosaha wird in die Zeit 807–814 datiert.[2] Die Datierung erfolgte nach einer Abschrift aus dem 12. Jahrhundert, wobei ungeklärt ist, ob es sich auf die Wüstung Oberste-Rospe, Ober-, Mittel- oder Unterrosphe bezieht.[2] Weitere Erwähnungen erfolgten unter dem Namen de Inferiori Rosfe (1232), inferior Rosfe (1272), inferior Roisphe (1317), Niderstin Rosphe (1347), Nydernrosfe (1374), Understerosse (1528), Underst-Roßphe (1577), Nidder-Rosphe (1630) und Unterrosphe (1812).[3][2]

Die Kirche stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Unterrosphe im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wetter (Hessen-Nassau) (damaliger Name der Stadt) eingegliedert.[4][5] Für den Ortsteil Unterrosphe, wie für alle Ortsteile von Wetter, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Unterrosphe angehört(e):[2][7]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Unterrosphe zuständig.[12] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[13][14] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) 1877 blieb das Amtsgericht bestehen. 1943 wurde das Amtsgericht Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg und 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unterrosphe 597 Einwohner. Darunter waren 6 (= 1,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren, 281 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 240 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 165 Haushaltungen leben keine Senioren.[15]

Einwohnerzahlen

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Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• 1502: 10 Männer
• 1577: 18 Hausgesesse
• 1580: 11 Ackerleute, 6 Einläuftige
• 1630: 17 Hausgesesse (4 vierspännige, 2 dreispannige, 3 zweispännige Ackerleute, 8 Einläuftige)
• 1681: 14 hausgesessene Mannschaften
• 1747: 26 Haushalte
• 1820: 30 Häuser, 216 Einwohner[16]
• 1838: 224 Einwohner (Familien: 22 nutzungsberechtigte, 20 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 5 Beisassen)
Unterrosphe: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2020
Jahr  Einwohner
1784
  
187
1800
  
?
1820
  
216
1834
  
231
1840
  
252
1846
  
274
1852
  
279
1858
  
277
1864
  
273
1871
  
266
1875
  
262
1885
  
271
1895
  
279
1905
  
283
1910
  
293
1925
  
308
1939
  
357
1946
  
509
1950
  
504
1956
  
479
1961
  
467
1967
  
517
1976
  
554
1985
  
?
1995
  
604
2005
  
?
2011
  
597
2015
  
575
2020
  
579
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Städteatlas Hessen[17]; Stadt Wetter[18]; Zensus 2011[15]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-lutherisch
• 1885: 271 evangelische (100 %) Einwohner
• 1961: 404 evangelische (84,34 %), 50 römisch-katholische (10,44 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
• 1784: 187 Einwohner. Erwerbspersonen: 6 Zimmerleute, ein Hufschmied, ein Schneider, zwei Wagner, ein Pottaschensieder, fünf zünftige Leineweber, ein Schäfer, ein Tagelöhner, fünf einzelne Weibspersonen.
• 1838: Familien: 24 Ackerbau, 3 Gewerbe, 19 Tagelöhner.
• 1961: Erwerbspersonen: 97 Land- und Forstwirtschaft, 93 Produzierendes Gewerbe, 29 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und Sonstiges.

Für Unterrosphe besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Unterrosphe) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Wetter besteht aus fünf Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 betrug 54,87 %. Alle Kandidaten gehörten der „Einheitslisteliste“ an.[19] Der Ortsbeirat wählte Sarah Payerl zur Ortsvorsteherin.[20]

  • Südwestlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 252. Die Buslinie 61 des Regionalen Nahverkehrsverbandes Marburg-Biedenkopf von Wetter nach Marburg stellt den Öffentlichen Personennahverkehr sicher.
  • Unterrosphe gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Oberrosphe-Unterrosphe.
  • Im Dorf gibt es die Kindertagesstätte Sterntaler und die Burgwaldkita, einen Tennisplatz, ein Bürgerhaus und eine Sportanlage.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Justizamt Wetter) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Wetter (Hessen)

Einzelnachweise

  1. a b Haushaltsplan 2021 (Statistische Angaben) der Stadt Wetter. (PDF: 7,3 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2021; abgerufen im Juni 2021.
  2. a b c d e f g h Unterrosphe, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. In Klammern das Kahr der Erwähnung.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 245 kB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Wetter, abgerufen im Juni 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 389 (online bei HathiTrust’s digital library).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Wetter anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 123 f. (online bei Google Books).
  11. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  12. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  13. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  14. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  15. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 32 und 72, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  16. Johann Daniel Albrecht Höck: Statistik und Topographie des Kurfürstenthums Hessen nach der neuesten Eintheilung. T. Fischer, Kassel 1842, S. 215 (online bei HathiTrust’s digital library).
  17. Ursula Braasch-Schwersmann (Hrsg.): Wetter, Textheft. Marburg 2005, ISBN 3-87707-642-4, S. 16 (Online bei Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen [PDF; 334 kB]).
  18. Einwohnerzahlen seit 2015. aus den Haushaltsplänen. Stadt Wetter, archiviert vom Original; abgerufen im Juni 2021.
  19. Ortsbeiratswahl Unterrosphe. In: Votemanager. Stadt Wetter (Hessen), abgerufen im August 2023.
  20. Ortbeirat Unterrosphe. In: Webauftritt. Stadt Wetter (Hessen), abgerufen im August 2023.
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